Blog: Feng Shui bei der Terrassenplanung berücksichtigen (7460)
Wenn man eine Terrasse plant, denkt man meistens zuerst an praktische Fragen: Wie groß soll sie sein, welche Möbel passen am besten, welche Pflastersteine gefallen einem oder wie man den Übergang vom Haus in den Garten möglichst harmonisch gestaltet. Was viele allerdings nicht auf dem Schirm haben, ist die Rolle von Energieflüssen im Außenbereich. Genau hier kommt Feng Shui ins Spiel. Die aus China stammende Lehre beschäftigt sich damit, wie Räume – egal ob drinnen oder draußen – gestaltet sein sollten, damit sich Menschen darin wohl, stabil und energiereich fühlen. Gerade eine Terrasse ist ein Ort, an dem man Zeit verbringt, um Kraft zu sammeln, zu entspannen, zu essen, Gäste zu empfangen oder einfach eine Auszeit zu nehmen. Und deshalb lohnt es sich, bei der Planung den Blick nicht nur auf Materialien und Maße zu richten, sondern auch auf die energetische Wirkung der Gestaltung.
Grundidee von Feng Shui im Außenraum
Während Feng Shui im Innenbereich oft mit Möbelplatzierung, Farben und Materialien verknüpft wird, greift es draußen deutlich weiter. Der Außenraum gilt als „Arm des Hauses“, also als energetische Erweiterung. Alles, was dort passiert, beeinflusst die Atmosphäre im Innenraum. Terrassen sind dabei ein besonderer Übergangsbereich zwischen drinnen und draußen. Weil sie genau an dieser Schnittstelle liegen, spielt ihre Gestaltung eine zentrale Rolle für den Energiefluss.
Feng Shui arbeitet mit dem Konzept des Chi, also der Lebensenergie, die sich idealerweise sanft, ruhig und frei durch die Umgebung bewegt. Eine Terrasse sollte also so gestaltet werden, dass Chi einströmen kann, dort verweilt und weiterfließt, ohne zu stagnieren oder durch scharfe Kanten „abgeschnitten“ zu werden. Das klingt abstrakt, ist aber eigentlich ziemlich logisch, wenn man es sich räumlich vorstellt: Zu enge Durchgänge wirken unangenehm, zu viele harte Kanten stressig, zu offene Flächen ungeschützt, zu viele Hindernisse chaotisch. Feng Shui versucht schlicht, Harmonie zu erzeugen.
Die Lage der Terrasse im Garten
Ein zentraler Punkt ist die Positionierung. Je nachdem, wo die Terrasse rund ums Haus liegt, unterscheidet sich die energetische Wirkung.
- Südterrasse
Eine Terrasse im Süden steht für Wärme, Aktivität und Feuerenergie. Sie eignet sich gut fürs Essen, für Treffen mit Freunden und für gesellige Bereiche. Hier macht es Sinn, Materialien einzusetzen, die das Feuer etwas ausbalancieren – also Holz, Pflanzen und Naturfarben. - Ostterrasse
Sie symbolisiert Neubeginn, Wachstum und Vitalität. Perfekt für Frühstücksplätze oder Rückzugsorte am Morgen. Pflanzlich darf es hier ruhig etwas intensiver werden, denn Holzenergie harmoniert den Osten wunderbar. - Westterrasse
Der Westen steht für Entspannung, Genuss und kreative Momente. Es ist ein guter Ort für Abende, Loungemöbel und ruhige Farben. - Nordterrasse
Hier dominiert Wasserenergie, die tendenziell eher kühl und ruhig ist. Solche Terrassen eignen sich besonders als kreative Rückzugsorte, zum Meditieren oder Lesen. Mit warmen Materialien wie Holz oder warmen Farbtönen lässt sich die Kühle gut ausgleichen.
Natürlich kann man seine Terrassenlage nicht immer frei bestimmen, aber man kann die energetische Grundstimmung über Gestaltung und Materialwahl stark beeinflussen.
Form der Terrasse und Linienführung
Feng Shui liebt klare, aber sanfte Formen. Terrassen mit extrem scharfen Ecken, sehr langen Geraden oder zackigen Linien lassen das Chi zu schnell vorbeiziehen oder erzeugen Spannung. Am besten sind leicht geschwungene Formen oder rechteckige/ quadratische Flächen mit abgerundeten Übergängen.
Runde oder ovale Terrassenelemente wirken weicher, eignen sich aber nicht immer architektonisch. Wenn das Haus sehr geradlinig ist, kann man solche Rundungen über Pflanzen, Kübel oder den Verlauf der Wege einfügen, sodass die Gesamtgestaltung harmonischer wird.
Materialien und ihre energetische Wirkung
Das Material entscheidet massiv über die Atmosphäre. Einige Grundprinzipien:
- Holz: warm, einladend, beruhigend
- Stein: stabil, erdend, kraftvoll
- Keramik/Platten: klar, strukturiert, neutral bis kühl
- Metall: modern, unterstützend für Präzision und Klarheit
- Pflanzen: lebendig, weich, nährend
Im Feng Shui geht es nicht darum, ein bestimmtes Material komplett zu vermeiden, sondern darum, ein ausgewogenes Verhältnis zu schaffen. Eine Terrasse, die nur aus Beton besteht, kann kühl und schwer wirken. Kombiniert man dazu Holz, Pflanzen und warmes Licht, entsteht Balance. Umgekehrt kann eine komplett aus Holz bestehende Terrasse zu „leicht“ wirken, wenn keinerlei stabilisierende Elemente enthalten sind.
Schutz und Rückhalt – das sogenannte „Black Turtle“-Prinzip
Ein zentraler Gedanke im Feng Shui ist, dass man sich an einem Ort nur dann wirklich wohlfühlt, wenn man sich geschützt fühlt. Draußen wird dieser Schutz durch Mauern, Geländer, Sichtschutz, Hecken oder erhöhte Pflanzbereiche erzeugt. Die Terrasse sollte im Rücken nie komplett offen sein, sonst fühlt sich der Aufenthalt unterbewusst unruhig an.
Ein Sichtschutz muss aber nicht massiv sein. Eine locker bepflanzte Hecke, hohe Gräser, ein Holzlamellenzaun oder ein großer Baum in angemessener Entfernung reichen völlig aus. Wichtig ist, dass man sich nicht „ausgestellt“ fühlt.
Offene Blickachsen und einladende Gestaltung
Während der Rücken Schutz braucht, darf der Blick nach vorne offen, weich und freundlich sein. Die Terrasse sollte also eine natürliche Blickrichtung haben, sei es zu einer Rasenfläche, einem Beet, einem Baum oder einer ruhigen Ecke des Gartens. Ungünstig wirkt eine Terrasse, deren Hauptblick auf Mülltonnen, einen Geräteschuppen oder eine Wand fällt. Wenn sich das baulich nicht ändern lässt, helfen Pflanzen in unterschiedlichen Höhen, um den Blick zu „entschärfen“.
Auch der Übergang vom Haus zur Terrasse sollte fließend wirken. Barrieren wie hohe Stufen oder zu schmale Ausgänge können Energie abbremsen oder einengen. Mit breiten Türen, sanften Übergängen und einer guten Beleuchtung sorgt man für Harmonie.
Sitzplatzgestaltung und Möbelwahl
Sitzplätze sollten so angeordnet sein, dass man sich nicht mit dem Rücken zum Garten oder zum Haus setzt. Optimal ist eine Position, wo man sowohl Haus als auch Außenbereich im Blick hat, aber nicht direkt auf eine Tür oder einen Durchgang starrt. Es gilt das gleiche Sicherheitsgefühl wie beim Schutz im Rücken: Man möchte ungestört sitzen können, ohne das Gefühl zu haben, dass jemand von hinten auftauchen könnte.
Die Möbel selbst sollten solide wirken und zur Gesamtenergie passen. Zu futuristische Formen können in klassischen Gärten fehl am Platz sein, während filigrane Möbel in einem sehr modernen Garten vielleicht zu schwach wirken. Auch Farben spielen eine Rolle: Warme Töne schaffen Behaglichkeit, kühle Töne Ruhe und Struktur.
Pflanzen im Feng Shui der Terrasse
Pflanzen sind eines der wichtigsten Elemente überhaupt. Sie beleben nicht nur die Terrasse, sondern lenken Energie, erzeugen Schutz, schaffen Stimmung und ermöglichen Übergänge. Ein paar Grundideen:
- Gräser bringen Bewegung und Leichtigkeit
- Sträucher geben Struktur
- Blütenpflanzen bringen farbliche Akzente
- Immergrüne Pflanzen sorgen für Stabilität
- Bäume stehen für Kraft und Entwicklung
Wichtig ist, dass Pflanzen nicht bedrängen. Ein Baum, der zu nah an der Terrasse steht und mit seinen Ästen hineinragt, kann erdrückend wirken. Gleichzeitig sollte die Bepflanzung nicht komplett fehlen, sonst wirkt die Terrasse leer und nackt.
Licht und Atmosphäre
Licht ist ein unterschätzter Faktor im Feng Shui. Sanfte, warme Beleuchtung unterstützt ruhiges Chi, während stark blendende Spots Energie zerreißen. Laternen, indirekte Beleuchtung, Bodenstrahler oder Wandlampen mit warmem Licht helfen, am Abend eine angenehme Stimmung zu schaffen. Ungünstig sind kalte LED-Strahler, die den Bereich hart ausleuchten.
Wasser und Feuer als energetische Elemente
Wenn du Wasser auf der Terrasse integrieren möchtest, eignet sich ein kleiner Brunnen oder eine ruhige Schale mit leichtem Plätschern. Wasser sollte aber nicht zu stark sprudeln, weil das die Energie zu sehr wirbelt. Feuer kann über eine Feuerschale, Kerzen oder einen kleinen Kamin eingebunden werden. Es sollte jedoch nie dominieren oder zu unruhig wirken.
FAQs
Welche Terrassenausrichtung ist energetisch am besten?
Das hängt vom persönlichen Wunsch ab. Süden wirkt aktiv, Osten belebt, Westen entspannt, Norden beruhigt. Wichtig ist, dass man die Ausrichtung mit Materialien und Pflanzen balanciert.
Kann man Feng Shui auch auf bestehende Terrassen anwenden?
Absolut. Durch Pflanzen, Licht, Möbelanordnung und kleine bauliche Anpassungen lässt sich die Energie deutlich verbessern.
Sind runde Formen wirklich besser als eckige?
Nicht unbedingt besser, aber sanfter. Wenn die Architektur eckig ist, reichen oft schon ein paar runde Pflanzen oder Dekoelemente, um Harmonie reinzubringen.
Wie wichtig ist Beleuchtung im Feng Shui?
Sehr wichtig. Licht entscheidet maßgeblich über Stimmung und Energiefluss.
Ist eine Überdachung aus Feng-Shui-Sicht sinnvoll?
Ja, weil sie Schutz und Geborgenheit bringt. Sie sollte aber nicht erdrückend wirken.
Fazit
Eine Terrasse ist mehr als ein gepflasterter Bereich hinter dem Haus. Sie ist ein Lebensraum, ein Kraftort und die Verbindung zwischen innen und außen. Wenn man Feng Shui bei der Planung berücksichtigt, entsteht keine esoterische Sonderlösung, sondern eine harmonische Umgebung, in der man sich spürbar wohler fühlt. Balance zwischen Materialien, Pflanzen, Schutz und Offenheit, Licht und Formen sorgt dafür, dass die Terrasse ihren Zweck vollkommen erfüllt: ein Ort zum Entspannen, Auftanken und Genießen zu sein. Indem man die Natur respektiert und bewusst gestaltet, schafft man einen Außenraum, der die eigene Lebensqualität dauerhaft verbessert.












