Blog: Gartenpflege im Herbst: Rhododendron - Pflege und Vorbereitung auf den Winter (7342)
Rhododendren zählen zu den beliebtesten immergrünen Sträuchern in Gärten. Mit ihren glänzenden Blättern und auffälligen Blüten bringen sie Struktur und Farbe in halbschattige Bereiche. Der Herbst ist eine entscheidende Phase in der Pflege, da nun die Grundlagen für eine sichere Überwinterung und einen kräftigen Austrieb im kommenden Jahr gelegt werden. Fehler in dieser Jahreszeit führen häufig zu Frostschäden, Blattverlust oder einem ausbleibenden Blütenansatz.
Warum die Herbstpflege beim Rhododendron wichtig ist
Rhododendren bereiten sich bereits ab Spätsommer auf die kalte Jahreszeit vor. Die Anlage neuer Blütenknospen ist zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen, und die Pflanzen reduzieren ihr Wachstum. Gleichzeitig beginnt jedoch eine kritische Phase: Immergrüne Blätter verdunsten auch im Winter Wasser, obwohl die Wurzeln bei Frost kaum aufnehmen können. Diese Diskrepanz macht Rhododendren anfällig für Austrocknungsschäden. Die Pflege im Herbst dient daher vor allem der Stabilisierung des Wasserhaushalts und dem Schutz der Wurzeln.
Standort und Bodenbedingungen im Herbst überprüfen
Im Herbst lohnt ein Blick auf den Standort und insbesondere auf die Bodenstruktur. Rhododendren bevorzugen humose, lockere, dauerhaft leicht saure Böden mit guter Wasserdurchlässigkeit. Verdichteter Boden sollte vor dem Winter oberflächlich gelockert und mit Rindenhumus oder Laubkompost angereichert werden, um Staunässe zu vermeiden. Gleichzeitig darf der Bereich um die Flachwurzeln nicht zu tief bearbeitet werden, da dies feine Saugwurzeln beschädigen würde. Ein pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5 bleibt optimal, daher bietet sich bei Bedarf die leichte Nachgabe von Rhododendronerde oder saurem Nadelhumus an.
Rückschnitt im Herbst: Nur in Ausnahmefällen
Ein Rückschnitt ist im Herbst in der Regel nicht empfehlenswert. Der Grund liegt darin, dass Rhododendren die Blütenknospen für das kommende Jahr bereits angelegt haben. Ein Rückschnitt würde diese Knospen entfernen und die Blüte im nächsten Frühjahr verringern. Lediglich ein Formschnitt oder das Entfernen einzelner beschädigter oder abgestorbener Triebe ist möglich. Größere Verjüngungsschnitte sollten grundsätzlich auf das zeitige Frühjahr verschoben werden.
Düngung im Herbst vermeiden
Im Herbst darf kein Stickstoff mehr ausgebracht werden. Eine späte Düngung würde neues, weiches Triebwachstum anregen, das nicht rechtzeitig ausreifen kann und im Winter erfriert. Die Nährstoffversorgung von Rhododendren sollte spätestens bis Mitte Juli abgeschlossen sein. Falls die Pflanze jedoch Anzeichen von Chlorose zeigt, kann eine reine Eisenversorgung über chelathaltige Präparate noch erfolgen, da diese das Wachstum nicht beeinflusst. Eine herbstliche Kaligabe ist dagegen nicht zwingend erforderlich, da Rhododendren nährstoffarm überwintern.
Schutz vor Frosttrockenschäden und Wintersonne
Der bedeutendste Aspekt der Rhododendronpflege im Herbst ist der Schutz vor Austrocknung. Immergrüne Blätter reagieren auf winterliche Sonne und Wind mit verstärkter Verdunstung. Daher ist eine gründliche Bewässerung vor dem ersten Frost besonders wichtig. Vor allem in niederschlagsarmen Herbsten sollte der Wurzelbereich regelmäßig gewässert werden, jedoch ohne Staunässe zu verursachen. An exponierten Standorten kann ein leichter Schattenschutz durch Schattiernetze oder Reisig sinnvoll sein, um die Wintersonne zu mildern.Eine dicke Mulchschicht schützt den flachen Wurzelbereich vor starkem Frost. Ideal sind Laubmulch von Eiche oder Buche, Rindenhumus oder leichte Nadelstreu. Eine Mulchschicht von etwa 5 bis 7 Zentimetern stabilisiert die Bodenfeuchtigkeit und bewahrt den Boden vor Temperaturschwankungen. Reine Rindenmulchschichten sollten zusammen mit etwas Hornmehl ausgebracht werden, um einer Stickstoffbindung im Boden vorzubeugen.
Jungpflanzen und Kübelrhododendren
Junge Rhododendren sind deutlich frostempfindlicher als ältere Exemplare und benötigen einen stärkeren Winterschutz. Bei ihnen unterstützt eine Kombination aus Bewässerung, Mulch und schützenden Zweigen aus Nadelholz die Etablierung. Kübelpflanzen sind besonders gefährdet, da die Wurzeln stärker durchfrieren können. Eine isolierende Unterlage aus Holz oder Styropor und ein um den Kübel gewickelter Vlies- oder Juteschutz gelten hier als grundlegende Maßnahme.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de






