Lebens(t)räume für Menschen, Tiere & Pflanzen
Gestaltungsbeispiele für naturnahe Lebensräume
Einrichtungsbeispiele.de-Logo
Neu
Login
Wir werden unterstützt von:

Gartenpflege im Herbst: Rhododendron - Pflege und Vorbereitung auf den Winter

Gartenpflege im Herbst: Rhododendron - Pflege und Vorbereitung auf den Winter
Gartenpflege im Herbst: Rhododendron - Pflege und Vorbereitung auf den Winter - Foto 1

Rhododendren zählen zu den beliebtesten immergrünen Sträuchern in Gärten. Mit ihren glänzenden Blättern und auffälligen Blüten bringen sie Struktur und Farbe in halbschattige Bereiche. Der Herbst ist eine entscheidende Phase in der Pflege, da nun die Grundlagen für eine sichere Überwinterung und einen kräftigen Austrieb im kommenden Jahr gelegt werden. Fehler in dieser Jahreszeit führen häufig zu Frostschäden, Blattverlust oder einem ausbleibenden Blütenansatz.

Warum die Herbstpflege beim Rhododendron wichtig ist

Rhododendren bereiten sich bereits ab Spätsommer auf die kalte Jahreszeit vor. Die Anlage neuer Blütenknospen ist zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen, und die Pflanzen reduzieren ihr Wachstum. Gleichzeitig beginnt jedoch eine kritische Phase: Immergrüne Blätter verdunsten auch im Winter Wasser, obwohl die Wurzeln bei Frost kaum aufnehmen können. Diese Diskrepanz macht Rhododendren anfällig für Austrocknungsschäden. Die Pflege im Herbst dient daher vor allem der Stabilisierung des Wasserhaushalts und dem Schutz der Wurzeln.

Gartenpflege im Herbst: Rhododendron - Pflege und Vorbereitung auf den Winter
Gartenpflege im Herbst: Rhododendron - Pflege und Vorbereitung auf den Winter - Foto 2

Standort und Bodenbedingungen im Herbst überprüfen

Im Herbst lohnt ein Blick auf den Standort und insbesondere auf die Bodenstruktur. Rhododendren bevorzugen humose, lockere, dauerhaft leicht saure Böden mit guter Wasserdurchlässigkeit. Verdichteter Boden sollte vor dem Winter oberflächlich gelockert und mit Rindenhumus oder Laubkompost angereichert werden, um Staunässe zu vermeiden. Gleichzeitig darf der Bereich um die Flachwurzeln nicht zu tief bearbeitet werden, da dies feine Saugwurzeln beschädigen würde. Ein pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5 bleibt optimal, daher bietet sich bei Bedarf die leichte Nachgabe von Rhododendronerde oder saurem Nadelhumus an.

Rückschnitt im Herbst: Nur in Ausnahmefällen

Ein Rückschnitt ist im Herbst in der Regel nicht empfehlenswert. Der Grund liegt darin, dass Rhododendren die Blütenknospen für das kommende Jahr bereits angelegt haben. Ein Rückschnitt würde diese Knospen entfernen und die Blüte im nächsten Frühjahr verringern. Lediglich ein Formschnitt oder das Entfernen einzelner beschädigter oder abgestorbener Triebe ist möglich. Größere Verjüngungsschnitte sollten grundsätzlich auf das zeitige Frühjahr verschoben werden.

Düngung im Herbst vermeiden

Im Herbst darf kein Stickstoff mehr ausgebracht werden. Eine späte Düngung würde neues, weiches Triebwachstum anregen, das nicht rechtzeitig ausreifen kann und im Winter erfriert. Die Nährstoffversorgung von Rhododendren sollte spätestens bis Mitte Juli abgeschlossen sein. Falls die Pflanze jedoch Anzeichen von Chlorose zeigt, kann eine reine Eisenversorgung über chelathaltige Präparate noch erfolgen, da diese das Wachstum nicht beeinflusst. Eine herbstliche Kaligabe ist dagegen nicht zwingend erforderlich, da Rhododendren nährstoffarm überwintern.

Schutz vor Frosttrockenschäden und Wintersonne

Der bedeutendste Aspekt der Rhododendronpflege im Herbst ist der Schutz vor Austrocknung. Immergrüne Blätter reagieren auf winterliche Sonne und Wind mit verstärkter Verdunstung. Daher ist eine gründliche Bewässerung vor dem ersten Frost besonders wichtig. Vor allem in niederschlagsarmen Herbsten sollte der Wurzelbereich regelmäßig gewässert werden, jedoch ohne Staunässe zu verursachen. An exponierten Standorten kann ein leichter Schattenschutz durch Schattiernetze oder Reisig sinnvoll sein, um die Wintersonne zu mildern.Eine dicke Mulchschicht schützt den flachen Wurzelbereich vor starkem Frost. Ideal sind Laubmulch von Eiche oder Buche, Rindenhumus oder leichte Nadelstreu. Eine Mulchschicht von etwa 5 bis 7 Zentimetern stabilisiert die Bodenfeuchtigkeit und bewahrt den Boden vor Temperaturschwankungen. Reine Rindenmulchschichten sollten zusammen mit etwas Hornmehl ausgebracht werden, um einer Stickstoffbindung im Boden vorzubeugen.

Jungpflanzen und Kübelrhododendren

Junge Rhododendren sind deutlich frostempfindlicher als ältere Exemplare und benötigen einen stärkeren Winterschutz. Bei ihnen unterstützt eine Kombination aus Bewässerung, Mulch und schützenden Zweigen aus Nadelholz die Etablierung. Kübelpflanzen sind besonders gefährdet, da die Wurzeln stärker durchfrieren können. Eine isolierende Unterlage aus Holz oder Styropor und ein um den Kübel gewickelter Vlies- oder Juteschutz gelten hier als grundlegende Maßnahme.

 

Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de

Tom

Userbild von TomTom ist Administrator*in von EB und stellt 12 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Tanganjikasee, Victoriasee, West- / Zentralafrika, Südamerika, Mittelamerika, Amerikagesellschaftsbecken, Asien/Australien, Gesellschaftsbecken, Wasserchemie, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Gartenpflege im Herbst: Rhododendron - Pflege und Vorbereitung auf den Winter (Artikel 7342)
Veröffentlicht am 15.10.2025 von Tom

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Kuckuckswelse aus dem Tanganjikasee: Brutparasitismus im Aquarium

Kuckuckswelse aus dem Tanganjikasee: Brutparasitismus im Aquarium

Der Tanganjikasee in Ostafrika ist bekannt für seine einzigartige Fischfauna, darunter zahlreiche Buntbarsch- und Welsarten. Eine besonders faszinierende Fischart ist der Kuckuckswels (Synodontis multipunctatus), der sich durch sein außergewöhnliches Fortpflanzungsverhalten auszeichnet: den Brutparasitismus. Doch kann man dieses Verhalten auch in

Wasserpflanzen: Nicht winterhart und trotzdem invasiv

Wasserpflanzen: Nicht winterhart und trotzdem invasiv

Invasive Wasserpflanzen sind Arten, die sich in neuen Gebieten stark ausbreiten und dabei heimische Ökosysteme erheblich beeinträchtigen können. Sie wachsen oft schneller als einheimische Pflanzen, verdrängen diese und verändern die natürlichen Lebensräume von Tieren und Mikroorganismen. Solche invasiven Arten können Gewässer überdecken, das

54-Liter: Darum kannst du in der Aquariumgröße kaum Fische halten

54-Liter: Darum kannst du in der Aquariumgröße kaum Fische halten

Ein 54-Liter-Aquarium gilt für viele Einsteiger als das klassische Standardbecken, um in die faszinierende Welt der Aquaristik einzusteigen. Es ist handlich, passt in fast jede Wohnung und wirkt auf den ersten Blick groß genug, um eine Vielzahl bunter Fische darin schwimmen zu sehen. Doch wer sich näher mit der Materie beschäftigt, merkt schnell:

Pflanzen für den Naturgarten: Das sind die Gos und No-Gos

Pflanzen für den Naturgarten: Das sind die Gos und No-Gos

Naturgärten erleben in den letzten Jahren ein echtes Comeback. Immer mehr Gartenbesitzer entscheiden sich bewusst für naturnahe Gestaltungen, um Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Tiere zu schaffen – und um der Natur im eigenen Zuhause wieder mehr Raum zu geben. Doch was genau ist ein Naturgarten eigentlich? Und welche Pflanzen passen

Seltene Terrariumtiere in Deutschland - Exotische Vielfalt hinter Glas

Seltene Terrariumtiere in Deutschland - Exotische Vielfalt hinter Glas

Faszination Terraristik zwischen Exotik und VerantwortungDie Terraristik hat in Deutschland in den letzten Jahrzehnten einen regelrechten Boom erlebt. Was früher ein Nischenhobby für Biologen und Naturliebhaber war, ist heute zu einem weit verbreiteten Freizeitinteresse geworden. Terrarien findet man längst nicht mehr nur in Fachgeschäften oder

Der Nutzgarten: Alles, was Sie über den Anbau von Gemüse, Obst und Kräutern wissen müssen

Der Nutzgarten: Alles, was Sie über den Anbau von Gemüse, Obst und Kräutern wissen müssen

Ein Nutzgarten ist weit mehr als nur ein Stück Land, auf dem Pflanzen wachsen. Er ist Ausdruck von Selbstversorgung, Nachhaltigkeit und naturnahem Leben. In einer Zeit, in der Lebensmittelqualität, Umweltbewusstsein und gesunde Ernährung immer wichtiger werden, gewinnt der eigene Nutzgarten zunehmend an Bedeutung. Ob auf dem Land, in der Stadt auf