Blog: Medaka und ihre Stellung innerhalb der Reisfische (7209)
Die Bezeichnung „Medaka“ wird oft als Synonym für Reisfische verwendet. Streng genommen beschreibt sie jedoch nur eine Untergruppe dieser Familie. Ein Blick auf die Familie der Adrianichthyidae und die besondere Rolle des Medaka verdeutlicht die Unterschiede.
Die Reisfische – eine kleine, aber vielfältige Familie
Reisfische (Adrianichthyidae) bilden eine eher kleine Familie der Knochenfische, die in Süß- und Brackwasserregionen Asiens beheimatet ist. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Indien über Südostasien bis nach Japan und Indonesien. Typisch für Reisfische sind ihre geringe Körpergröße von meist 2 bis 5 Zentimetern, ein eher unscheinbares, silbrig-braunes Äußeres sowie ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Wasserbedingungen.
Die Familie umfasst mehrere Gattungen, darunter Adrianichthys, Xenopoecilus und vor allem Oryzias, die artenreichste Gruppe mit mehr als 30 bekannten Arten. Während einige Vertreter endemisch in abgelegenen Seen vorkommen, haben andere ein weites Verbreitungsgebiet und sind auch für die Haltung in Aquarien oder Teichen geeignet. Gemeinsam ist ihnen eine gewisse Robustheit, die sie für wissenschaftliche Studien ebenso interessant macht wie für die Aquaristik.
Medaka als Teil der Reisfische
Innerhalb der Reisfische nimmt die Gattung Oryzias eine besondere Rolle ein. Der Begriff „Medaka“ wird meist ausschließlich auf den Japanischen Reisfisch (Oryzias latipes) angewandt, gelegentlich aber auch auf nah verwandte Arten wie Oryzias sakaizumii.
Es gilt also: Jeder Medaka ist ein Reisfisch, aber nicht jeder Reisfisch ein Medaka. Diese klare Unterscheidung ist vor allem für die Wissenschaft von Bedeutung, da Forschungsarbeiten am Medaka nicht ohne Weiteres auf die gesamte Familie übertragbar sind.
Der Medaka – farbenprächtiger Sonderling der Reisfische
Der Japanische Reisfisch, im engeren Sinne der eigentliche Medaka, hebt sich deutlich von seinen eher schlichten Verwandten ab. Schon die Wildform trägt einen leichten Goldschimmer, der ihn von den meist silbrig-grauen Reisfischen unterscheidet. Vor allem aber die vielen Zuchtformen, die in Japan seit Jahrhunderten gepflegt werden, machen den Medaka zu einem farbenfrohen Ausnahmefisch innerhalb seiner Familie. Varianten in Orange, Weiß, Schwarz oder sogar mit blauschimmernden Tönen haben ihn weit über seine Heimat hinaus bekannt gemacht.
Seine Beliebtheit gründet jedoch nicht nur auf den Farben. In Japan gilt er als traditioneller Kulturfisch, der in Reisfeldern, Zierteichen und Hausgärten gehalten wurde. Weltweit hat er als Modellorganismus in der Biologie eine herausragende Stellung, da er sich leicht züchten lässt, kurze Generationszeiten aufweist und seine Embryonen durchsichtig sind. In jüngerer Zeit erfreut er sich zudem wachsender Popularität bei Besitzern von Gartenteichen, da er in gemäßigten Klimazonen im Freien überlebt und dort lebhafte Farbakzente setzt. Es ist sogar eine Medaka-Haltung in Miniteichen möglich.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de
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