Blog: Teichpflege: Rückschnitt von Unterwasserpflanzen (7330)
Mit dem Herbst endet die Hauptwachstumszeit im Gartenteich und viele Wasserpflanzen wie Tannenwedel, Hornkraut oder Wasserpest beginnen, sich zurückzuziehen. Oft wird angenommen, es sei ausreichend nur die welkenden Pflanzenteile zu entfernen, doch ein gezielter Rückschnitt kann das ökologische Gleichgewicht im Teich sogar verbessern.
Warum der Rückschnitt sinnvoll ist
Unterwasserpflanzen sind für den Teich von zentraler Bedeutung: Sie produzieren Sauerstoff, binden Nährstoffe und entziehen damit Algen die Lebensgrundlage. Mit zunehmendem Alter oder nach der Blüte beginnen ihre unteren Triebe jedoch zu welken. Diese abgestorbenen Pflanzenteile sinken auf den Teichgrund, wo sie beim Zersetzen Sauerstoff verbrauchen und organische Nährstoffe freisetzen. Die Folge sind im Frühjahr oft übermäßiges Algenwachstum und trübes Wasser.
Entfernt man beim Rückschnitt nicht nur diese belastenden Pflanzenteile, sondern kürzt auch die übrigen Triebe teilweise ein, dann wirkt dies wie ein Wachstumsimpuls. Ähnlich wie bei Landpflanzen fördert das Schneiden den Austrieb junger, kräftiger Triebe. Diese frischen Sprosse binden wieder mehr Nährstoffe aus dem Wasser und genau das ist erwünscht, denn jeder Nährstoff, der in Pflanzenmasse gebunden ist, steht den Algen nicht mehr zur Verfügung.
Der richtige Zeitpunkt
Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt liegt im späten Herbst, sobald das Wachstum sichtbar nachlässt, das Wasser aber noch nicht zu kalt ist (etwa bei 10 bis 12 °C). Ein zweiter, leichter Rückschnitt kann im Frühjahr erfolgen, um weitere abgestorbene Winterreste zu beseitigen und das erneute Wachstum anzuregen.
Wichtig ist dabei, maßvoll vorzugehen: Die Pflanzen sollen nicht stark geschwächt, sondern lediglich verjüngt werden. Ein Zuviel an Rückschnitt kann dazu führen, dass sie sich nur langsam erholen und Lücken entstehen.
So wird richtig geschnitten:
- Nur welke oder überalterte Triebe entfernen. Junge, grüne Triebe bleiben erhalten.
- Etwa ein Drittel der Pflanzenmasse kann im Herbst zurückgenommen werden – mehr nur bei sehr starkem Wuchs.
- Schnittreste sorgfältig aus dem Wasser fischen, damit sie sich nicht am Teichgrund zersetzen.
- Bei Seerosen werden nur verwelkte Blätter und Blütenstiele abgeschnitten; die Rhizome im Boden bleiben unberührt.
Besonders stark wachsende Arten wie Hornkraut oder Wasserpest profitieren von regelmäßigem Auslichten, da sie sich dadurch kompakter und gesünder entwickeln.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de






