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Anaphalis contorta im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Zwerg-Perlkörbchen

Anaphalis contorta im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Zwerg-Perlkörbchen)
Anaphalis contorta (Zwerg-Perlkörbchen) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Dinesh Valke from Thane, India, Anaphalis contorta (7782527328), CC BY-SA 2.0

Wissenswertes zu Anaphalis contorta (Zwerg-Perlkörbchen)

Wenn man nach Pflanzen sucht, die eine Mischung aus zarter Erscheinung, natürlichem Charme und erstaunlicher Robustheit mitbringen, landet man früher oder später bei Anaphalis contorta. Das Zwerg-Perlkörbchen gehört zu den Stauden, die man auf Bildern vielleicht für nett und unauffällig hält, in der realen Gartenpraxis aber wirklich zu schätzen lernt. Die Pflanze wirkt auf den ersten Blick filigran, überrascht aber mit einer hohen Toleranz gegenüber widrigen Bedingungen, einer langen Lebensdauer und einem natürlichen, leicht wilden Flair, das perfekt zu naturnahen Gärten, Steppenpflanzungen oder Uferbereichen passt.

Herkunft und botanische Einordnung

Anaphalis contorta stammt ursprünglich aus alpinen und subalpinen Regionen Asiens. Man findet sie in Gebirgslagen des Himalayas, in Nepal, Nordindien, Teilen Chinas und Bhutan. Dort wächst sie auf steinigen, eher kargen Böden, häufig in sonnigen Lagen, manchmal auch in offenen Wiesenbereichen oder auf Geröllflächen. Das gibt bereits einen Hinweis auf ihre Robustheit: Diese Pflanze musste in ihrer Heimat mit starken Temperaturunterschieden, intensiver Sonneneinstrahlung, nährstoffarmen Böden und teilweise recht trockenen Perioden klarkommen.

Botanisch gehört Anaphalis contorta zur Familie der Korbblütler, also den Asteraceae, einer der größten und vielfältigsten Pflanzenfamilien der Welt. Innerhalb dieser Familie zählt die Pflanze zur Gattung Anaphalis, die etwa 110 bis 120 Arten umfasst. Die meisten Arten dieser Gattung stammen aus Asien, einige wenige aus Nordamerika. Charakteristisch für die Gattung sind silbrig behaarte Blätter, trockene, papierartige Blütenkörbchen und ein insgesamt eher zierliches Erscheinungsbild.

Der Name Anaphalis leitet sich vermutlich vom griechischen Wort anaphalon ab, das sich auf eine perlenartige Struktur bezieht und wahrscheinlich auf die Form der Blütenstände anspielt. Die Artbezeichnung contorta deutet auf die leicht verdrehten oder gekrümmten Blätter hin, die für viele Vertreter dieser Art typisch sind.

Allgemeine Beschreibung und typisches Aussehen

Das Zwerg-Perlkörbchen ist eine kompakte, meist nur 15 bis 30 Zentimeter hoch werdende Staude, die zunächst sehr zurückhaltend wirkt. Bei näherem Hinsehen erkennt man aber, wie detailreich und hübsch die Pflanze eigentlich ist. Die Blätter sind lanzettlich bis schmal und erreichen je nach Standort etwa fünf bis zehn Zentimeter Länge. Sie sind dicht filzig-silbrig behaart, was die Pflanze einerseits vor Verdunstung schützt und ihr andererseits diesen charakteristischen silbrig-weißen Schimmer verleiht, der im Sonnenlicht besonders auffällt.

Die Stängel sind ebenfalls leicht behaart, dünn, aber erstaunlich stabil. Auch wenn Anaphalis contorta optisch zart wirkt, knickt sie nur selten um. Die Behaarung erfüllt in der Natur einen wichtigen Zweck, denn sie schützt die Pflanze nicht nur vor Verdunstung und UV-Strahlung, sondern auch vor kühlen Nächten und Temperaturschwankungen.

Die Blüten erscheinen in den Sommermonaten, je nach Region von Juni bis August. Es bildet sich eine Vielzahl kleiner, weißer, papierartiger Blütenköpfchen, die locker in Dolden oder Trugdolden angeordnet sind. Sie wirken wie kleine Perlen oder Körbchen, was den deutschen Namen erklärt. Viele Gärtner mögen gerade diesen feinen, fast schon nostalgischen Charakter der Blüten, der wunderbar zu naturnahen Pflanzungen passt. Man sollte nicht erwarten, dass die Pflanze im Garten großartige Farbakzente setzt, doch sie liefert etwas anderes: Strukturelle Feinheit, Leichtigkeit und einen ruhigen, natürlichen Blickfang.

Standort und Haltung im Garten

Das Zwerg-Perlkörbchen ist von der Haltung her unkompliziert, solange einige grundlegende Bedingungen erfüllt werden. In erster Linie braucht die Pflanze einen sonnigen Standort. Halbschatten toleriert sie zwar, aber dort entwickelt sie sich weniger kompakt, bildet spärlicher Blüten und verliert ein Stück ihrer typischen silbrig-weißen Färbung.

Bodenansprüche

Was den Boden betrifft, ist Anaphalis contorta relativ flexibel, bevorzugt jedoch:

  • gut durchlässige, eher magere Erde
  • sandige oder leicht steinige Böden
  • neutralen bis leicht sauren pH-Wert
  • keine dauerhafte Staunässe

Die Pflanze verträgt Trockenheit besser als zu viel Feuchtigkeit. Wer sie in zu nährstoffreiche oder zu schweren Böden setzt, riskiert, dass die Pflanze vergeilt, matschig wird oder schlicht nicht lange überlebt. Besonders Staunässe ist ein häufiger Grund, warum Zwerg-Perlkörbchen eingehen. Wenn du eher schwere Gartenböden hast, lohnt sich die Beimischung von Sand, Splitt oder feinem Kies.

Pflege

Die Pflege ist minimal. Regelmäßiges Gießen ist nur in sehr heißen, trockenen Sommern nötig. Düngen sollte man bei dieser Art nahezu gar nicht. Einmal im Frühjahr etwas Kompost reicht völlig aus, meist nicht einmal das. Zu starke Düngung führt eher zu instabilem Wachstum und Krankheitsanfälligkeit.

Überwinterung ist in Mitteleuropa kein Problem. Die Pflanze ist frosthart und toleriert Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. Das liegt an ihrer Herkunft aus alpinen Regionen. Ein leichter Winterschutz ist nur in frisch gesetzten Pflanzungen empfehlenswert.

Das Zurückschneiden erfolgt am besten im zeitigen Frühjahr. Dann kann man die vertrockneten Stängel entfernen und Platz für den Austrieb schaffen.

Pflanzung am Gartenteich

Obwohl Anaphalis contorta trockenheitsliebend ist, eignet sie sich erstaunlich gut für die Pflanzung in die Nähe eines Gartenteichs – allerdings nicht direkt ins Wasser oder in staunasse Bereiche. Der ideale Platz ist die eher trockene Uferzone, wo der Boden zwar frisch, aber trotzdem gut drainiert ist. Teichränder haben oft den Vorteil, dass dort der Boden nährstoffärmer ist, weil man beim Bau häufig Kies oder Steine verwendet. Genau das liebt das Zwerg-Perlkörbchen.

Dort setzt es einen zarten, hellen Akzent und bildet ein schönes Gegengewicht zu kräftigerem Ufergrün wie Seggen, Schwertlilien oder anderen Wildstauden. Wichtig ist nur, dass die Pflanze nicht in dauerhaft nassen Bereichen landet. Die silbrig behaarten Blätter sind nicht dafür gemacht, ständig feucht zu sein.

Für naturnahe Teichgestaltungen wirkt die Pflanze fast wie gemacht: Sie fügt sich gut ein, sieht nicht aufdringlich aus und verleiht dem Randbereich eine sanfte, ruhige Struktur.

Giftigkeit und Sicherheit

Anaphalis contorta gilt nicht als giftig, weder für Menschen noch für Haustiere. Sie enthält keine relevanten Stoffe, die als gefährlich eingestuft werden. Das macht sie zu einer unproblematischen Pflanze für Gärten, in denen Kinder oder Haustiere unterwegs sind. Auch im naturnahen Bereich oder in Gärten, in denen Wildtiere wie Igel, Vögel oder Kaninchen häufig sind, ist die Pflanze absolut unkritisch.

Vermehrung und Zucht

Das Zwerg-Perlkörbchen lässt sich sowohl über Teilung als auch über Samen vermehren. Die einfachste Methode ist jedoch die Teilung älterer Pflanzen im Frühjahr. Dadurch lassen sich nicht nur neue Pflanzen gewinnen, sondern man verjüngt die Staude gleichzeitig, sodass sie wieder vitaler und blühfreudiger wächst.

Die Vermehrung über Samen funktioniert ebenfalls, allerdings braucht man etwas Geduld. Die Samen sind sehr fein und sollten nur leicht angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt werden, weil sie Lichtkeimer sind. Eine Aussaat auf mageres, sandiges Substrat, am besten im Frühjahr, führt meist zum Erfolg. Die Keimdauer beträgt ein bis zwei Wochen.

Eine gezielte Zucht im klassischen Sinne ist selten, weil Anaphalis contorta nicht besonders häufig kultiviert wird. Es gibt jedoch einige Auslesen, die sich durch kompakteres Wachstum oder intensivere Silberfärbung auszeichnen.

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Im Allgemeinen ist das Zwerg-Perlkörbchen robust und wenig anfällig. Dennoch können einige Probleme auftreten, meist aber nur dann, wenn die Standortbedingungen nicht stimmen.

Häufige Ursachen für Schwierigkeiten sind:

  • zu nährstoffreicher Boden
  • Staunässe
  • zu geringes Licht

Wenn die Pflanze zu feucht steht, kann Wurzelfäule auftreten. Die Blätter werden weich, verlieren ihre silbrige Färbung und beginnen zu hängen. In solchen Fällen hilft meist nur ein Standortwechsel.

Schädlinge sind selten ein Thema. Schnecken meiden die Pflanze aufgrund der behaarten Blätter. Blattläuse oder Spinnmilben kommen selten vor und treten eher in sehr trockenen, heißen Perioden auf. In solchen Fällen hilft Abbrausen oder etwas Geduld, denn die Pflanze erholt sich schnell.

Pilzerkrankungen treten ebenfalls nur auf, wenn die Pflanze zu dicht steht oder nicht ausreichend abtrocknet. Gute Luftzirkulation und sonnige Bedingungen verhindern solche Probleme.

Alternative Bezeichnungen

Je nach Region und botanischer Literatur begegnet man folgenden Bezeichnungen:

  • Zwerg-Perlkörbchen
  • Perlkörbchen-Art
  • Contorta-Perlkörbchen
  • Himalaya-Perlkörbchen

Die wissenschaftliche Bezeichnung lautet Anaphalis contorta.

Häufig gestellte Fragen

Wird Anaphalis contorta invasiv?

Nein. Die Pflanze breitet sich zwar durch Rhizome moderat aus, bleibt aber stets in einem kontrollierbaren Rahmen.

Kann man die Pflanze im Topf halten?

Ja, das funktioniert gut, solange das Substrat sehr durchlässig ist. Töpfe sollten eher breit und flach sein, ähnlich wie bei alpinen Pflanzen.

Ist die Pflanze wintergrün?

Nein, sie zieht im Winter komplett ein.

Verträgt sie Rückschnitt im Herbst?

Man kann sie im Herbst schneiden, aber besser ist es, die trockenen Stängel erst im Frühjahr zu entfernen.

Ist sie für trockene Steingärten geeignet?

Definitiv. Sie ist fast prädestiniert für Steingärten und alpine Anlagen.

Fazit

Anaphalis contorta ist eine dieser Pflanzen, die man leicht übersehen könnte, die aber eine große Bereicherung für viele Gartenbereiche darstellt. Sie verbindet Zartheit mit Robustheit, braucht kaum Pflege und passt in eine ganze Reihe von Gestaltungskonzepten – vom naturnahen Garten über Steingärten bis hin zu trockenen Uferzonen am Gartenteich. Die silbrigen Blätter, die feinen Blüten und das kompakte Wachstum machen sie zu einer zuverlässigen, pflegeleichten und ästhetisch ansprechenden Staude.

Wer eine unkomplizierte Pflanze sucht, die natürliche Eleganz ausstrahlt, ohne viel Aufmerksamkeit zu verlangen, liegt mit dem Zwerg-Perlkörbchen goldrichtig. Es ist unproblematisch, ungiftig, winterhart und ein echter Geheimtipp für alle, die subtile, feine Pflanzenstrukturen schätzen.

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