Platycerium bifurcatum im Terrarium pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Geweihfarn

Wissenswertes zu Platycerium bifurcatum (Geweihfarn)
Der Platycerium bifurcatum, im Deutschen besser bekannt als Geweihfarn, ist eine außergewöhnliche Pflanze, die mit ihrem einzigartigen Erscheinungsbild in Terrarien, Wohnräumen und botanischen Sammlungen gleichermaßen beliebt ist. Die charakteristische Wuchsform erinnert an das Geweih eines Hirsches, weshalb er nicht nur bei Pflanzenliebhabern, sondern auch bei Design- und Einrichtungstrends eine besondere Rolle spielt.
Herkunft und Verbreitung
Der Geweihfarn stammt ursprünglich aus Australien, Neuguinea und den pazifischen Inseln. Dort wächst er als Epiphyt, das heißt, er siedelt sich auf Bäumen an, ohne ihnen Nährstoffe zu entziehen. Vielmehr nutzt er die erhöhte Lage, um an Licht und Luftfeuchtigkeit zu gelangen. In tropischen und subtropischen Regionen findet man Platycerium bifurcatum in feuchten Wäldern, wo er Regenwasser und Nährstoffe aus organischem Material wie Laub oder Rindenstücken sammelt.
Seine Anpassungsfähigkeit hat dazu geführt, dass er heute in vielen Teilen der Welt kultiviert wird – sowohl in Gärten, Wintergärten als auch in Terrarien mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Botanische Einordnung
- Familie: Polypodiaceae (Tüpfelfarngewächse)
- Gattung: Platycerium
- Art: Platycerium bifurcatum
Die Gattung Platycerium umfasst etwa 18 Arten, die alle für ihre ungewöhnlich geformten Wedel bekannt sind. Der Name leitet sich aus dem Griechischen ab: platys (flach) und keras (Horn), was auf die geweihähnliche Form hinweist.
Beschreibung und Aussehen
Platycerium bifurcatum besticht durch zwei verschiedene Wedeltypen:
Schildwedel (Sterile Wedel):
Diese flachen, rundlichen Blätter liegen eng an der Unterlage an und dienen der Befestigung der Pflanze. Sie können braun oder hellgrün sein und sammeln herabfallendes organisches Material, das später als Nährstoff dient.
Geweih- oder Nährwedel (Fertile Wedel):
Diese sind tief eingeschnitten, gabelig verzweigt und erinnern an Hirschgeweihe. Sie können bis zu 90 cm lang werden und verleihen der Pflanze ihren charakteristischen Zierwert.
Die Kombination dieser beiden Blattarten macht den Geweihfarn zu einer echten Besonderheit im Pflanzenreich und zu einem attraktiven Hingucker in jedem Terrarium.
Haltung im Terrarium
Die Pflege von Platycerium bifurcatum ist nicht kompliziert, wenn seine natürlichen Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Standort und Licht:
Der Geweihfarn bevorzugt einen hellen bis halbschattigen Standort ohne direkte Mittagssonne. Diffuses Licht, wie es in tropischen Wäldern unter Baumkronen vorkommt, ist ideal. In Terrarien eignet er sich besonders für Plätze in mittlerer Höhe, wo er ausreichend Licht erhält.
Temperatur:
Optimal sind 18 bis 25 °C. Kurzzeitig verträgt er auch etwas kühlere Temperaturen, sollte jedoch nicht unter 12 °C gehalten werden.
Luftfeuchtigkeit:
Da Platycerium bifurcatum aus tropischen Regionen stammt, benötigt er eine Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 %. Terrarien bieten hierfür die idealen Bedingungen. Regelmäßiges Besprühen der Wedel unterstützt das Wohlbefinden der Pflanze.
Substrat und Befestigung:
Der Geweihfarn wächst am besten auf Holzunterlagen, Korkplatten oder Baumstämmen, wo er mit seinen Schildwedeln Halt findet. Alternativ kann er auch in lockeres, humusreiches Substrat wie Orchideenerde gesetzt werden. Wichtig ist eine gute Drainage, da Staunässe unbedingt vermieden werden muss.
Gießen:
Anstelle klassischer Wassergaben empfiehlt sich ein Eintauchen der gesamten Pflanze oder das gründliche Besprühen der Wedel. Das Substrat sollte zwischen den Wassergaben leicht abtrocknen.
Düngung:
Einmal im Monat kann während der Wachstumszeit ein schwach dosierter Flüssigdünger für Farne oder Orchideen verwendet werden. Dabei reicht es, die Pflanze kurz einzutauchen oder den Dünger über die Wedel zu sprühen.
Giftigkeit
Platycerium bifurcatum gilt als ungiftig für Menschen und Haustiere. Er kann also bedenkenlos in Haushalten mit Kindern oder Tieren gehalten werden.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung des Geweihfarns kann auf zwei Arten erfolgen:
- Kindelbildung: Ältere Pflanzen bilden seitlich kleine Ableger. Diese können vorsichtig abgetrennt und auf einer neuen Unterlage befestigt werden.
- Sporen: Auf der Unterseite der fruchtbaren Wedel entstehen Sporenlager. Die Vermehrung über Sporen ist jedoch anspruchsvoll und erfordert sterile Bedingungen sowie viel Geduld. Für Hobbyhalter ist die Teilung von Kindeln daher deutlich einfacher.
Krankheiten und Schädlinge
Platycerium bifurcatum ist insgesamt eine robuste Pflanze, kann jedoch unter ungünstigen Bedingungen anfällig werden:
- Staunässe: führt oft zu Wurzelfäule oder Schimmelbildung an den Schildwedeln.
- Zu niedrige Luftfeuchtigkeit: kann ein Austrocknen der Wedel begünstigen.
- Schädlinge: Gelegentlich treten Schildläuse oder Spinnmilben auf, besonders bei zu trockener Luft. Hier helfen regelmäßiges Abwischen der Wedel oder der Einsatz biologischer Mittel.
Alternative Bezeichnungen
- Geweihfarn
- Hirschgeweihfarn
- Elkhorn Fern (Englisch)
- Platycerium elkhorn
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann man den Geweihfarn im Topf halten?
Ja, allerdings fühlt er sich auf Korkplatten oder Holzunterlagen wohler. Im Topf sollte ein sehr luftiges Substrat verwendet werden.
Wie oft muss der Geweihfarn gegossen werden?
In warmen Monaten etwa einmal pro Woche tauchen oder gründlich besprühen. Im Winter genügt meist alle zwei Wochen.
Warum werden die Schildwedel braun?
Das ist völlig normal. Braune Schildwedel sterben nicht ab, sondern erfüllen weiterhin ihre Schutz- und Speicherfunktion. Sie sollten nicht entfernt werden.
Ist der Geweihfarn für Anfänger geeignet?
Ja, mit ein wenig Grundwissen über Feuchtigkeit und Licht ist er eine pflegeleichte und zugleich dekorative Pflanze.
Fazit
Der Platycerium bifurcatum (Geweihfarn) ist eine außergewöhnliche Farnart, die durch ihre einzigartigen Wedel und ihre epiphytische Lebensweise beeindruckt. Für die Haltung im Terrarium eignet er sich hervorragend, da er dort die nötige Luftfeuchtigkeit und ein stabiles Klima vorfindet. Mit der richtigen Pflege – ausreichend Licht, hohe Luftfeuchtigkeit und Schutz vor Staunässe – entwickelt er sich prächtig und setzt optische Akzente. Da er ungiftig ist, kann er ohne Bedenken in jedem Haushalt kultiviert werden. Wer auf der Suche nach einer ungewöhnlichen, robusten und gleichzeitig pflegeleichten Pflanze ist, findet im Geweihfarn den idealen Begleiter.