Anthemis arvensis im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Acker-Hundskamille

Wissenswertes zu Anthemis arvensis (Acker-Hundskamille)
Die Anthemis arvensis, besser bekannt als Acker-Hundskamille, ist eine oft unterschätzte, aber überaus interessante Wildpflanze mit einem charmanten Erscheinungsbild und zahlreichen ökologischen Vorteilen. Diese Pflanze gehört zu den klassischen Wildblumen der Agrarlandschaft, hat jedoch auch im naturnahen Garten einen festen Platz verdient – insbesondere im Staudenbeet, Naturgarten oder am Rand eines Gartenteichs.
Herkunft und Verbreitung
Die Acker-Hundskamille (Anthemis arvensis) stammt ursprünglich aus den gemäßigten Zonen Europas, ist heute jedoch nahezu in ganz Europa sowie Teilen Asiens verbreitet. Sie wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, lockeren, kalkhaltigen Böden und ist besonders häufig auf Äckern, Brachflächen, Straßenrändern und Feldrainen zu finden. Aufgrund der intensiven Landwirtschaft ist ihr natürlicher Lebensraum jedoch stark zurückgegangen, weshalb sie in manchen Regionen als gefährdet gilt.
Botanische Einordnung: Gattung und Familie
Die Anthemis arvensis gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae), einer der artenreichsten Pflanzenfamilien weltweit. Innerhalb dieser Familie zählt sie zur Gattung Anthemis, die über 100 Arten umfasst, darunter auch bekannte Vertreter wie die Färber-Hundskamille (Anthemis tinctoria).
Die botanische Systematik im Überblick:
- Familie: Asteraceae (Korbblütler)
- Gattung: Anthemis
- Art: Anthemis arvensis
- Trivialnamen: Acker-Hundskamille, Feldkamille, falsche Kamille
Beschreibung und Aussehen
Die Acker-Hundskamille ist eine einjährige bis zweijährige, krautige Pflanze, die zwischen 15 und 40 cm hoch wird. Ihr Wuchs ist locker, oft etwas verzweigt. Der Stängel ist leicht behaart und kantig. Die gefiederten Laubblätter sind grau-grün, weich und fein behaart – eine typische Anpassung an trockene, nährstoffarme Standorte.
Die Blüten erinnern auf den ersten Blick an die echte Kamille: Sie bestehen aus einem leuchtend gelben Röhrenblütenzentrum, umgeben von weißen Zungenblüten. Die Blütezeit erstreckt sich in der Regel von Mai bis September, wobei sie bei mildem Klima auch noch im Oktober blühen kann. Die Blüten verströmen jedoch keinen nennenswerten Duft und lassen sich so leicht von der echten Kamille unterscheiden.
Haltung und Pflege im Garten
Anthemis arvensis ist eine äußerst pflegeleichte Pflanze, die sich hervorragend für naturnahe Gärten eignet. Sie bevorzugt volle Sonne und einen trockenen bis mäßig feuchten, gut durchlässigen Boden. Staunässe verträgt sie nicht. Ein nährstoffarmer bis mäßig nährstoffreicher Standort ist ideal, übermäßige Düngung sollte vermieden werden, da sie sonst zum Vergeilen neigt.
Pflegehinweise im Überblick:
- Standort: sonnig bis vollsonnig
- Boden: durchlässig, sandig-lehmig, kalkhaltig
- Wasserbedarf: gering bis mittel, trockenheitsresistent
- Düngung: nicht notwendig, zu viel Dünger ist kontraproduktiv
- Rückschnitt: Nach der Blüte zur Selbstaussaat stehen lassen
Pflanzung am Gartenteich
Die Acker-Hundskamille eignet sich nur bedingt für die direkte Teichbepflanzung, da sie keine dauerhafte Bodenfeuchte verträgt. Sie kann jedoch ideal am Übergangsbereich zwischen Uferzone und trockenem Garten gepflanzt werden. Besonders in Kiesgärten oder am sonnigen, steinigen Teichrand entfaltet sie ihren natürlichen Charme.
Tipp: Kombiniere sie mit anderen trockenheitsliebenden Wildblumen wie Natternkopf, Margerite oder Schafgarbe für eine insektenfreundliche Pflanzengemeinschaft.
Giftigkeit und Verträglichkeit
Anthemis arvensis gilt als nicht giftig für Menschen und die meisten Tiere. Es sind keine toxischen Inhaltsstoffe bekannt. Dennoch ist sie nicht für den menschlichen Verzehr geeignet, da sie im Gegensatz zur echten Kamille keine heilkräftigen Wirkstoffe enthält. Für Hunde, Katzen oder Weidetiere besteht keine Gefahr.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung der Acker-Hundskamille erfolgt am besten durch Selbstaussaat. Sie ist eine klassische Einwandererpflanze, die sich bei passenden Bedingungen schnell im Garten etabliert, ohne jedoch invasiv zu werden.
Wer gezielt aussäen möchte:
- Saatzeit: Frühling (März bis Mai) oder Spätsommer (August bis September)
- Aussaatort: direkt ins Freiland, möglichst unkrautfrei und sonnig
- Keimung: erfolgt bei Temperaturen ab ca. 10°C, Dauer ca. 10–20 Tage
- Pflege: Nach der Keimung vereinzeln und unkrautfrei halten
Eine gezielte Zucht auf bestimmte Farbvarianten ist bei dieser Art kaum üblich, da sie primär als Wildform erhalten bleibt.
Krankheiten und Schädlinge
Anthemis arvensis ist relativ robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Dennoch können bei ungünstigen Standortbedingungen folgende Probleme auftreten:
- Echter Mehltau: bei zu feuchtem Standort oder dichter Pflanzung
- Wurzelfäule: bei Staunässe
- Blattläuse: selten, in trockenen Frühjahrsperioden möglich
Vorbeugend hilft ein luftiger, sonniger Standort sowie das Vermeiden von Staunässe.
Alternative Bezeichnungen und ähnliche Arten
Die Acker-Hundskamille wird je nach Region und Literatur auch unter folgenden Namen geführt:
- Feld-Hundskamille
- Acker-Kamille
- Falsche Kamille
Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit:
- Echter Kamille (Matricaria chamomilla): besitzt einen hohlen Blütenboden und intensiven Duft
- Geruchlose Kamille (Tripleurospermum inodorum): keine aromatischen Stoffe, deutlich größer
- Färber-Hundskamille (Anthemis tinctoria): gelbe Blüten, mehrjährige Art
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Anthemis arvensis eine Heilpflanze?
Nein, im Gegensatz zur echten Kamille besitzt sie keine nachgewiesene Heilwirkung. In der Volksheilkunde wurde sie dennoch gelegentlich verwendet, ihre Wirkung ist aber gering.
Kann man die Acker-Hundskamille essen?
Vom Verzehr wird abgeraten. Die Pflanze enthält keine giftigen Stoffe, ist aber auch nicht genießbar.
Warum blüht meine Acker-Hundskamille nicht?
Mögliche Ursachen: zu schattiger Standort, zu nährstoffreicher Boden, Überwässerung oder fehlende Kälteperiode zur Keimung.
Ist die Acker-Hundskamille bienenfreundlich?
Ja, sie wird von vielen Insekten wie Wildbienen, Schwebfliegen und Käfern besucht.
Kann ich sie im Topf kultivieren?
Prinzipiell ja, allerdings bevorzugt sie einen durchlässigen, tiefen Topf mit magerem Substrat und sonnigem Standort.
Fazit
Die Anthemis arvensis (Acker-Hundskamille) ist eine genügsame, ökologisch wertvolle Wildblume, die nicht nur mit ihren zarten Blüten erfreut, sondern auch zahlreichen Insekten Nahrung bietet. Sie eignet sich hervorragend für den naturbelassenen Garten, Steingärten, Wildblumenwiesen oder die extensive Bepflanzung an Teichrändern. Ihre Pflegeleichtigkeit, robuste Natur und ökologische Bedeutung machen sie zu einer idealen Pflanze für alle, die der Natur im Garten mehr Raum geben wollen. Auch wenn sie keine klassische Zierpflanze ist, punktet sie mit ihrer Ursprünglichkeit und natürlichem Charme – eine echte Bereicherung für jeden Naturgarten.