Melilotus albus im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Weißer Steinklee

Wissenswertes zu Melilotus albus
Der Weiße Steinklee, botanisch Melilotus albus, ist eine interessante, in Europa eher selten im Ziergarten eingesetzte Pflanze, die jedoch durch ihre ökologischen Vorteile, ihre anspruchslose Haltung und ihre Anpassungsfähigkeit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Ob als Bienenweide, Bodensanierer oder dekorative Blühpflanze für naturnahe Gartenkonzepte – der Weiße Steinklee ist ein Allrounder, der Aufmerksamkeit verdient.
Herkunft und botanische Einordnung
Melilotus albus gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae), genauer zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Die Gattung Melilotus, zu Deutsch „Steinklee“, umfasst etwa 20 Arten, die überwiegend in Eurasien und Nordafrika beheimatet sind.
Der Weiße Steinklee stammt ursprünglich aus Eurasien, hat sich aber durch seine Robustheit und Anpassungsfähigkeit weit verbreitet – auch in Nordamerika, wo er heute als eingebürgerte Art gilt. In Mitteleuropa findet man ihn wild an Wegesrändern, auf Brachflächen oder nährstoffreichen Ruderalstandorten. Als Kulturpflanze ist er vor allem in der Gründüngung oder als Futterpflanze in der Landwirtschaft bekannt.
Beschreibung und Aussehen von Melilotus albus
Melilotus albus ist eine zweijährige bis kurzlebig mehrjährige Pflanze, die eine Wuchshöhe von bis zu 150 cm erreichen kann. Die Stängel sind aufrecht, wenig verzweigt und mit spärlicher Behaarung versehen. Seine Blätter sind wechselständig angeordnet und bestehen aus drei gefiederten Einzelblättchen – typisch für viele Fabaceae.
Die auffälligen, duftenden Blüten erscheinen in schmalen, aufrechten Trauben zwischen Juni und September. Jede Einzelblüte ist etwa 4–5 mm groß, reinweiß und von klassischer schmetterlingsblütiger Form. Der angenehme, leicht süßliche Duft erinnert an Honig und zieht zahlreiche Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen an. Nach der Blüte bilden sich kleine, runzelige Hülsenfrüchte, die jeweils ein bis zwei Samen enthalten.
Standort und Haltung – So gedeiht der Weiße Steinklee im Garten
Der Weiße Steinklee bevorzugt sonnige, warme Lagen und durchlässige, kalkhaltige Böden. Staunässe verträgt er nicht, dafür kommt er auch mit nährstoffarmen oder verdichteten Böden zurecht. In der freien Natur ist er ein Pioniergewächs, das kahle Flächen besiedelt und verbessert.
Für den Garten bedeutet das: Melilotus albus ist ideal für naturnahe Beete, Steingärten, Böschungen oder als Lückenfüller an wenig gepflegten Stellen. Auch im Wildstaudenbeet macht er eine gute Figur.
Er ist sehr trockenheitsresistent, was ihn besonders für Regionen mit geringen Niederschlägen oder zur extensiven Bepflanzung geeignet macht. Einmal etabliert, benötigt er kaum Pflege.
Pflanzung am Gartenteich – Eignet sich Weißer Steinklee für den Teichrand?
Obwohl Melilotus albus keine klassische Wasserpflanze ist, eignet er sich durchaus für die Bepflanzung des äußeren Teichrandes – insbesondere an sonnigen, trockeneren Stellen. In der Übergangszone zwischen Feuchtwiese und normalem Gartenboden kann er mit seinem tiefreichenden Wurzelsystem stabilisierend wirken.
Wichtig ist, dass der Boden nicht dauerhaft nass ist, da der Weiße Steinklee empfindlich auf Staunässe reagiert. Ein leicht erhöhter Bereich oder ein Drainagebett aus Kies kann hier Abhilfe schaffen. In naturnahen Teichanlagen mit Wildpflanzencharakter fügt er sich optisch und ökologisch hervorragend ein.
Giftigkeit – Ist Melilotus albus gefährlich für Mensch oder Tier?
Frisch ist der Weiße Steinklee in der Regel ungiftig. In verdorbenem Heu oder Silage kann jedoch durch mikrobiellen Abbau aus Cumarin (einem in der Pflanze enthaltenen Aromastoff) Dicumarol entstehen – ein gerinnungshemmender Stoff, der in hoher Konzentration giftig für Tiere, vor allem für Wiederkäuer, sein kann.
Im Gartenbau spielt das kaum eine Rolle, solange die Pflanze nicht als Futter verwendet wird. Für Menschen ist die Berührung oder der gelegentliche Kontakt mit Melilotus albus unbedenklich.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung erfolgt unkompliziert über Samen, die nach der Blüte im Spätsommer geerntet werden können. Direkt im Frühjahr oder Spätsommer gesät, keimen sie zuverlässig. Eine Vorkultur ist nicht notwendig, Melilotus albus bevorzugt Direktsaat.
Ein besonderer Vorteil: Die Pflanze ist ein Stickstoffsammler. Ihre Wurzeln leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien, die Luftstickstoff binden und den Boden verbessern. Dadurch ist sie auch hervorragend für die Gründüngung geeignet.
Zuchtsorten sind derzeit kaum im Handel. In der Regel wird auf Wildformen oder einfache Saatgutmischungen mit hohem ökologischen Nutzen zurückgegriffen.
Krankheiten und Schädlinge
Der Weiße Steinklee gilt als äußerst robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Gelegentlich kann es zu Mehltau- oder Rostbefall kommen, insbesondere bei ungünstiger Witterung und dichter Bepflanzung.
In seltenen Fällen treten Blattläuse oder Fraßschäden durch Käfer auf. Eine naturnahe Gartenführung mit Nützlingen wie Marienkäfern oder Schlupfwespen regelt das ökologische Gleichgewicht meist von selbst. Chemische Pflanzenschutzmittel sind unnötig.
Alternative Bezeichnungen für Melilotus albus
Melilotus officinalis var. albus – ältere botanische Nennung
- Weißer Honigklee – wegen des intensiven Dufts und der Beliebtheit bei Bienen
- Weißer Duftklee – wegen des charakteristischen Cumarinaromas
- Süßklee – allgemeine Bezeichnung für Arten mit Cumarin
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Weißer Steinklee bienenfreundlich?
Ja, sehr sogar. Die weißen Blüten sind eine ergiebige Nektarquelle für Honig- und Wildbienen.
Kann ich Melilotus albus auch im Kübel pflanzen?
Grundsätzlich ja, allerdings muss das Gefäß tief genug sein, da der Steinklee eine Pfahlwurzel bildet. Ideal ist ein großer Kübel mit durchlässigem, kalkreichem Substrat.
Verträgt sich Weißer Steinklee mit anderen Pflanzen?
Ja. Durch seine bodenverbessernde Wirkung fördert er das Wachstum benachbarter Pflanzen. Dennoch sollte man auf ausreichend Platz achten, da er recht hoch werden kann.
Wann ist die beste Zeit zur Aussaat?
Die beste Zeit zur Direktsaat ist das Frühjahr (März bis Mai) oder der Spätsommer (August bis September).
Fazit – Warum Melilotus albus eine Bereicherung für jeden Garten ist
Der Weiße Steinklee ist weit mehr als nur eine unscheinbare Wildpflanze. Mit seiner imposanten Wuchshöhe, dem angenehm duftenden Blütenflor, der hohen Anziehungskraft auf Bestäuber und seiner Rolle als Bodenverbesserer erfüllt er gleich mehrere Funktionen im Garten. Ob als Teichrandpflanze, im Naturgarten, zur Gründüngung oder zur Förderung der Biodiversität – Melilotus albus ist eine vielseitige, pflegeleichte Pflanze mit echtem Mehrwert.
Dank seiner einfachen Aussaat, der geringen Ansprüche und der Resistenz gegenüber Schädlingen eignet er sich auch hervorragend für Anfänger im Gartenbau. Wer einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten und gleichzeitig eine robuste, attraktive Pflanze kultivieren möchte, liegt mit dem Weißen Steinklee goldrichtig.
Mit seinem natürlichen Charme und seiner ökologischen Relevanz ist Melilotus albus ein Paradebeispiel dafür, wie naturnahe Gestaltung, Funktionalität und Ästhetik im Garten harmonisch zusammenwirken können.