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Cerastium tomentosum im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Filziges Hornkraut

Cerastium tomentosum im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Filziges Hornkraut)
Cerastium tomentosum (Filziges Hornkraut)

Wissenswertes zu Cerastium tomentosum (Filziges Hornkraut)

Cerastium tomentosum, im Deutschen besser bekannt als Filziges Hornkraut, ist eine vielseitige, silbrig-weiße Staude, die durch ihren Teppich aus weichen Blättern und leuchtend weißen Blüten besticht. Besonders in Steingärten, Trockenmauern und an sonnigen Teichrändern sorgt sie für mediterranes Flair. In diesem ausführlichen Pflanzenporträt erfährst du alles über Herkunft, botanische Einordnung, Pflege, Pflanzung, Vermehrung und mögliche Krankheiten – perfekt optimiert für alle, die sich für Gartenpflege, Naturgärten und Staudenbepflanzung interessieren.

Herkunft und botanische Einordnung

Das Filzige Hornkraut stammt ursprünglich aus den Gebirgsregionen Südeuropas, vor allem aus Italien und den Alpen. Dort wächst es bevorzugt auf steinigen, trockenen Hängen und sonnigen Wiesen. Diese Herkunft erklärt seine enorme Robustheit und Trockenheitsresistenz, die es zu einer beliebten Wahl für pflegeleichte Gartenkonzepte macht.

Botanisch gehört Cerastium tomentosum zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Die Gattung Cerastium umfasst über 100 Arten, die weltweit in gemäßigten Klimazonen vorkommen. Verwandte Gattungen sind unter anderem Dianthus (Nelken) und Silene (Leimkräuter). Die Artbezeichnung tomentosum leitet sich vom lateinischen „tomentosus“ ab, was „filzig behaart“ bedeutet – ein Hinweis auf die typische silbrige Behaarung der Pflanze.

Beschreibung und Aussehen

Cerastium tomentosum ist eine mehrjährige, polsterbildende Staude, die zwischen 10 und 20 Zentimeter hoch wird. Ihr charakteristisches Merkmal sind die silbrig-grauen, filzigen Blätter, die der Pflanze einen fast schimmernden, weißlichen Gesamteindruck verleihen. Diese filzige Oberfläche schützt die Pflanze vor Verdunstung und übermäßiger Sonneneinstrahlung – ein genialer Anpassungsmechanismus an trockene Standorte.

Im späten Frühling, meist von Mai bis Juni, erblüht das Filzige Hornkraut in einem Meer aus reinweißen, fünfzähligen Blüten, die an kleine Sterne erinnern. Die Blüten erreichen einen Durchmesser von etwa zwei Zentimetern und bilden einen dichten Teppich, der sich über Steine, Mauerkronen oder Beetränder ergießt. Nach der Blüte entwickeln sich kleine, unscheinbare Kapselfrüchte mit feinen Samen.

Die Triebe wachsen kriechend und verholzen mit der Zeit an der Basis. Dadurch bildet sich ein dichter, bodendeckender Teppich, der auch Unkraut zuverlässig unterdrückt – ein idealer Bodendecker für sonnige Lagen.

Standort- und Bodenansprüche

Das Filzige Hornkraut liebt volle Sonne. Nur an einem sonnigen Standort entwickelt es seine typische silbrig-weiße Blattfarbe und die üppige Blütenfülle. Im Halbschatten wächst es zwar, bleibt aber deutlich blühärmer und kann mit der Zeit verkahlen.

Bezüglich des Bodens zeigt sich Cerastium tomentosum anspruchslos. Ideal ist ein durchlässiger, trockener, kalkhaltiger und nährstoffarmer Boden. Staunässe wird schlecht vertragen, da die Wurzeln bei zu viel Feuchtigkeit leicht faulen. Auf schweren Böden sollte man deshalb eine Drainageschicht aus Kies oder Sand einarbeiten.

Pflege und Haltungshinweise

Das Filzige Hornkraut gilt als äußerst pflegeleicht. Nach dem Abblühen kann man die Pflanze großzügig zurückschneiden, um eine zweite, schwächere Blüte im Spätsommer anzuregen und das Polster kompakt zu halten. Ohne Rückschnitt kann es leicht vergreisen, was zu kahlen Stellen führt.

Gießen ist nur in der Anwachsphase nötig. Etablierte Pflanzen kommen problemlos mit längeren Trockenperioden zurecht. Düngung ist in der Regel überflüssig, da nährstoffreiche Böden das kompakte Wachstum beeinträchtigen und zu mastigem, lockerem Wuchs führen können.

Im Winter ist keine besondere Pflege notwendig. Cerastium tomentosum ist voll winterhart und übersteht Temperaturen bis etwa –25 °C. In sehr feuchten Wintern empfiehlt es sich jedoch, für gute Drainage zu sorgen.

Pflanzung am Gartenteich

Obwohl das Filzige Hornkraut trockene Böden bevorzugt, kann es am äußeren Rand von Gartenteichen eingesetzt werden – vorausgesetzt, der Standort ist sonnig und nicht dauerhaft feucht. In Uferbereichen mit gut drainiertem, sandigem Substrat bildet es attraktive silbrige Teppiche, die einen tollen Kontrast zu den grünen Blättern anderer Teichpflanzen bieten.

Besonders in Kombination mit Lavendel, Thymian, Polster-Phlox oder Sedum-Arten entsteht eine harmonische, mediterrane Wirkung rund um den Teich. Wichtig ist lediglich, Staunässe zu vermeiden – daher sollte Cerastium tomentosum nie direkt ins Wasser oder in ständig feuchte Erde gepflanzt werden.

Giftigkeit

Cerastium tomentosum gilt als ungiftig für Menschen und Haustiere. Es kann bedenkenlos in Gärten gepflanzt werden, in denen Kinder oder Tiere spielen. Es enthält keine bekannten toxischen Stoffe, was es zu einer sicheren Wahl auch für Familiengärten macht.

Vermehrung und Zucht

Das Filzige Hornkraut lässt sich sehr einfach vermehren. Es gibt zwei bewährte Methoden:

  • Teilung: Im Frühling oder Spätsommer kann man ältere Polster ausgraben und teilen. Die Teilstücke werden direkt an einen neuen Standort gesetzt und wachsen dort rasch an. Diese Methode ist schnell, effektiv und erhält die sortentypischen Eigenschaften.
  • Stecklinge: Nicht verholzte Triebe können im Frühsommer als Stecklinge geschnitten werden. Sie bewurzeln leicht in sandigem Substrat, wenn man sie leicht feucht hält.

Auch die Selbstaussaat kommt häufig vor, da die Pflanze nach der Blüte Samen produziert, die sich im Umkreis selbstständig verbreiten. Wer eine zu starke Ausbreitung verhindern will, sollte verblühte Triebe rechtzeitig entfernen.

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Cerastium tomentosum ist robust und weitgehend resistent gegen Schädlinge. Probleme entstehen fast ausschließlich durch zu viel Feuchtigkeit.

Mögliche Krankheiten:

  • Wurzelfäule: tritt bei Staunässe auf, vermeidbar durch gute Drainage.
  • Grauschimmel (Botrytis): kann bei dichter Bepflanzung und feuchtem Wetter entstehen. Ein Rückschnitt und luftigere Pflanzung helfen.
  • Mehltau: selten, meist nur bei geschwächten Pflanzen in zu schattigen Lagen.

Schädlinge wie Blattläuse oder Schnecken meiden das Filzige Hornkraut weitgehend – ein weiterer Grund, warum es so beliebt ist.

Alternative Bezeichnungen

Neben dem deutschen Namen Filziges Hornkraut sind auch folgende Bezeichnungen gebräuchlich:

  • Silber-Teppich
  • Silberhornkraut
  • Cerastium Biebersteinii (eine ähnliche, oft synonym verwendete Art)
  • Snow-in-Summer (englischer Trivialname, häufig im Gartenhandel zu finden)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie oft sollte man Cerastium tomentosum gießen?

Nur während der Anwachsphase regelmäßig. Danach reicht Regenwasser völlig aus. Bei extremer Trockenheit kann gelegentlich gegossen werden.

Wann ist die beste Pflanzzeit?

Im Frühjahr (April–Mai) oder Frühherbst (September). So hat die Pflanze genügend Zeit, sich vor Hitze oder Frost zu etablieren.

Wie stark breitet sich das Hornkraut aus?

Es wächst teppichartig und kann größere Flächen schnell bedecken. Wer es begrenzen will, sollte regelmäßig zurückschneiden oder Wurzelsperren setzen.

Kann man Cerastium tomentosum in Töpfen oder Kübeln halten?

Ja, solange das Substrat durchlässig und trocken bleibt. Ideal ist eine Mischung aus Gartenerde, Sand und etwas Kies.

Ist das Filzige Hornkraut wintergrün?

Ja, die Blätter bleiben auch im Winter erhalten, was den Garten selbst in der kalten Jahreszeit belebt.

Fazit

Cerastium tomentosum, das Filzige Hornkraut, ist eine ideale Pflanze für alle, die pflegeleichte, robuste und optisch ansprechende Bodendecker suchen. Seine silbrigen Blätter und weißen Blüten bringen Helligkeit in sonnige Beete, Steingärten und Teichränder. Dank seiner Herkunft aus den südlichen Gebirgsregionen Europas ist es perfekt an trockene, warme Standorte angepasst und überzeugt durch seine Winterhärte, Anspruchslosigkeit und Langlebigkeit.

Ob als Blütenmeer im Frühsommer, als immergrüner Bodendecker oder als stilvoller Kontrast zu grünen Stauden – das Filzige Hornkraut ist ein echtes Multitalent im Garten. Seine Unempfindlichkeit gegenüber Trockenheit, seine ungiftige Natur und die einfache Vermehrung machen es zu einer idealen Wahl für jeden Gartenliebhaber, der mediterrane Akzente setzen möchte, ohne großen Pflegeaufwand zu betreiben.

Mit der richtigen Standortwahl und gelegentlichem Rückschnitt bleibt Cerastium tomentosum über viele Jahre hinweg ein treuer, attraktiver Begleiter im Garten – ein lebendiger Silberteppich, der das ganze Jahr über Freude bereitet.