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Hieracium aurantiacum im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Orangerotes Habichtskraut

Hieracium aurantiacum im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Orangerotes Habichtskraut)
Hieracium aurantiacum (Orangerotes Habichtskraut)

Wissenswertes zu Hieracium aurantiacum (Orangerotes Habichtskraut)

Das Orangerote Habichtskraut (Hieracium aurantiacum) ist eine farbenfrohe, anspruchslose Staude, die mit ihren leuchtend orangeroten Blüten nicht nur Insekten anzieht, sondern auch in naturnahen und pflegeleichten Gärten sowie an Teichrändern ein echter Hingucker ist. Ursprünglich aus den Gebirgsregionen Europas stammend, hat sich das robuste Gewächs in vielen Regionen etabliert und ist heute in zahlreichen Gärten, Steingärten und Wildwiesen zu finden.

Herkunft und Verbreitung

Hieracium aurantiacum stammt ursprünglich aus den Alpenregionen Mittel- und Südeuropas, insbesondere aus Höhenlagen mit kalkhaltigen, durchlässigen Böden. Die Pflanze ist an das alpine Klima angepasst, kommt aber inzwischen auch in anderen Teilen Europas sowie in Nordamerika vor, wo sie stellenweise als invasive Art gilt. In Deutschland ist sie insbesondere in Gebirgsregionen wie dem Bayerischen Wald oder den Alpen anzutreffen. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit hat sich das Orangerote Habichtskraut in naturnahen Gärten und mageren Wiesenflächen etabliert.

Systematik: Gattung und Familie

  • Botanischer Name: Hieracium aurantiacum
  • Deutscher Name: Orangerotes Habichtskraut
  • Familie: Asteraceae (Korbblütler)
  • Gattung: Hieracium (Habichtskräuter)
  • Ordnung: Asterales (Asternartige)

Die Gattung Hieracium umfasst mehrere hundert Arten, die oft schwer voneinander zu unterscheiden sind. Das Orangerote Habichtskraut ist jedoch durch seine markante Blütenfarbe eine der auffälligsten Vertreterinnen.

Beschreibung und Aussehen

Das Orangerote Habichtskraut ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die typischerweise zwischen 20 und 40 cm hoch wird. Es bildet kriechende Ausläufer und breitet sich dadurch flächig aus. Die Blätter sind grundständig, lanzettlich geformt und mit feinen Haaren besetzt.

Blütenmerkmale:

Leuchtend orangerote, selten auch gelbliche Blütenkörbchen

Blütezeit: Juni bis August

  • Die Blüten stehen auf schlanken, meist einblütigen Stielen
  • Die ganze Pflanze ist leicht behaart, besonders der Blütenstängel

Besonderheit: Die auffällige Farbe ist im mitteleuropäischen Pflanzenreich relativ selten und daher besonders attraktiv für naturnahe Gartenanlagen.

Haltung und Pflege im Garten

Das Orangerote Habichtskraut ist extrem pflegeleicht und eignet sich hervorragend für Gartenneulinge sowie Liebhaber wilder Gärten. Es bevorzugt folgende Bedingungen:

  • Standort: Vollsonnig bis halbschattig
  • Boden: Mager, durchlässig, kalkhaltig
  • Wasserbedarf: Gering bis mäßig, keine Staunässe
  • Düngung: Nicht notwendig, da nährstoffarme Böden bevorzugt werden

Pflegehinweise:

  • Rückschnitt nach der Blüte verhindert unkontrollierte Selbstaussaat
  • Bei Bedarf Ausläufer entfernen, um Ausbreitung zu kontrollieren
  • Kaum anfällig für Schädlinge oder Krankheiten

Pflanzung am Gartenteich

Obwohl Hieracium aurantiacum keine klassische Wasserpflanze ist, kann es im erweiterten Uferbereich oder in der Nähe von Feuchtzonen gepflanzt werden – allerdings nur dort, wo der Boden nicht dauerhaft nass ist.

Tipps zur Teichrandpflanzung:

  • Ideal auf leicht erhöhten Teichrändern mit guter Drainage
  • Kombiniert sich gut mit Steingartenpflanzen und alpinen Arten
  • Achtung bei Ausläufern – kann schnell dominieren

Giftigkeit

Das Orangerote Habichtskraut gilt als nicht giftig für Menschen und Haustiere. Es ist daher eine gute Wahl für Familiengärten und Gärten mit freilaufenden Tieren. Auch Bienen und Schmetterlinge profitieren von der Pflanze, da sie eine wertvolle Nektarquelle darstellt.

Vermehrung und Zucht

Hieracium aurantiacum vermehrt sich auf zwei Arten:

  • Vegetativ durch Ausläufer: Die Pflanze bildet unterirdische Rhizome, die neue Triebe treiben. Diese können leicht geteilt und an anderer Stelle eingepflanzt werden.
  • Generativ durch Samen: Die Blüten bilden nach der Bestäubung zahlreiche Samen, die sich durch Wind oder Tiere verbreiten.
  • Zuchtformen: Es gibt einige Zuchtvarianten mit leicht variierenden Blütenfarben oder Wuchshöhen. Diese sind jedoch im Handel selten zu finden, da die Wildform meist bevorzugt wird.

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Das Orangerote Habichtskraut ist äußerst robust und resistent gegenüber den meisten Gartenkrankheiten. Gelegentlich können folgende Probleme auftreten:

  • Mehltau: Bei zu feuchter Witterung
  • Wurzelfäule: Bei dauerhaft nassem Boden
  • Unkontrollierte Ausbreitung: Besonders in nährstoffarmen Bereichen mit wenig Konkurrenz

In solchen Fällen hilft regelmäßiger Rückschnitt oder gezieltes Entfernen einzelner Pflanzen.

Alternative Bezeichnungen

Das Orangerote Habichtskraut ist unter verschiedenen Namen bekannt, je nach Region und Sprache:

  • Lateinisch: Hieracium aurantiacum
  • Englisch: Orange hawkweed
  • Französisch: Épervière orangée
  • Synonyme: Pilosella aurantiaca (veraltete botanische Bezeichnung)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist das Orangerote Habichtskraut invasiv?

In manchen Regionen, besonders in Nordamerika und Teilen Skandinaviens, gilt es als invasiv. In Mitteleuropa ist es kontrollierbar, solange es regelmäßig gepflegt wird.

Kann ich es im Topf kultivieren?

Ja, mit durchlässiger Erde und sonnigem Standort gedeiht die Pflanze auch gut im Kübel oder Balkonkasten.

Ist das Habichtskraut bienenfreundlich?

Definitiv. Die Blüten bieten reichlich Nektar und ziehen zahlreiche Bestäuber an.

Wie schnell breitet es sich aus?

Unter idealen Bedingungen bildet es schnell Ausläufer. In kontrollierten Gartenbereichen sollte daher regelmäßig eingegriffen werden.

Kann ich es im Schatten pflanzen?

Halbschatten ist möglich, allerdings verliert die Pflanze an Blühfreudigkeit. In vollem Schatten gedeiht sie nicht gut.

Fazit

Hieracium aurantiacum, das Orangerote Habichtskraut, ist eine unkomplizierte, robuste Staude, die besonders durch ihre leuchtend orangen Blüten besticht. Sie ist ideal für naturnahe Gartenkonzepte, Steingärten und sonnige Teichränder geeignet. Dank ihrer Anspruchslosigkeit und ökologischen Wertigkeit stellt sie eine Bereicherung für jeden Garten dar. Ihre Ausbreitung sollte jedoch im Auge behalten werden, insbesondere in offenen Flächen. Wer ein Stück Alpencharme in den heimischen Garten bringen möchte, trifft mit dem Orangeroten Habichtskraut eine ausgezeichnete Wahl.

Diese Pflanze kombiniert Zierwert mit ökologischer Bedeutung – ein echter Geheimtipp für biodiversitätsfreundliche Gartengestaltung.