Hieracium lachenalii im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Gewöhnliches Habichtskraut

Wissenswertes zu Hieracium lachenalii (Gewöhnliches Habichtskraut)
Hieracium lachenalii, bekannt als Gewöhnliches Habichtskraut, gehört zu den eher unterschätzten Wildpflanzen, die jedoch sowohl ökologisch als auch gärtnerisch interessant sind. Es wächst vor allem in Europa in einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume und ist besonders wegen seiner Robustheit, Anpassungsfähigkeit und seiner Bedeutung für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge beliebt.
Herkunft und Verbreitung
Hieracium lachenalii ist in weiten Teilen Europas heimisch, einschließlich Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Skandinavien, Großbritannien und dem Baltikum. Ursprünglich kommt es aus offenen, nährstoffreichen Wiesen, Waldrändern, Wegrändern und Brachflächen. Die Pflanze hat sich auch außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets angesiedelt und kommt heute bis in höhere Lagen vor, wobei sie in Mitteleuropa weit verbreitet ist.
Botanische Einordnung: Gattung und Familie
- Botanischer Name: Hieracium lachenalii C.C. Gmel.
- Familie: Asteraceae (Korbblütler)
- Gattung: Hieracium (Habichtskräuter)
Die Familie der Asteraceae zählt zu den größten Pflanzenfamilien weltweit und umfasst viele bekannte Garten- und Wildpflanzen. Die Gattung Hieracium ist dabei besonders artenreich, was die exakte Bestimmung einzelner Arten mitunter erschwert.
Aussehen und Merkmale
Das Gewöhnliche Habichtskraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die zwischen 30 und 80 cm hoch wird. Es besitzt folgende charakteristische Merkmale:
- Wuchsform: Aufrecht, mit meist unverzweigten oder wenig verzweigten Stängeln.
- Blätter: Die grundständigen Blätter bilden eine Rosette, sind lanzettlich bis länglich, ganzrandig oder leicht gezähnt, oft behaart. Stängelblätter sind wechselständig angeordnet.
- Blüten: Die auffälligen, leuchtend gelben Zungenblüten erscheinen in locker verzweigten Dolden oder Köpfchen von Mai bis August. Die Blüten erinnern an Löwenzahn, sind jedoch kleiner.
- Früchte: Achänen mit Pappus (Flughaaren), was zur windbasierten Verbreitung beiträgt.
- Wurzel: Pfahlwurzel mit vielen Feinwurzeln zur Nährstoffaufnahme.
Haltung und Pflege im Garten
Hieracium lachenalii ist äußerst genügsam und benötigt nur wenig Pflege. Es eignet sich besonders für Naturgärten, Wildblumenwiesen, extensiv genutzte Flächen sowie zur Begrünung von Dämmen und Böschungen.
Standort:
- Sonnig bis halbschattig
- Bevorzugt durchlässige, kalkhaltige Böden
- Tolerant gegenüber Trockenheit, jedoch auch anpassungsfähig an feuchtere Bedingungen
Bodenansprüche:
- Mäßig nährstoffreich bis nährstoffarm
- Trocken bis frisch
- pH-Wert: neutral bis leicht alkalisch
Pflegehinweise:
- Kaum Pflege notwendig
- Rückschnitt nach der Blüte möglich, um Selbstaussaat zu kontrollieren
- Gießen nur bei längerer Trockenheit
Pflanzung am Gartenteich
Obwohl Hieracium lachenalii keine typische Sumpfpflanze ist, eignet es sich bedingt für die Pflanzung in der Randzone eines naturnahen Gartenteichs – vor allem in trockeneren Uferbereichen.
Hinweise zur Pflanzung am Teich:
- Standort im oberen Randbereich, keinesfalls in ständigem Wasser
- Verträgt keine Staunässe
- Kombinierbar mit anderen Wildpflanzen wie Margeriten, Schafgarbe oder Glockenblumen
Giftigkeit
Hieracium lachenalii gilt als ungiftig für Mensch und Tier. Es besteht keine bekannte Toxizität für Haustiere, Weidetiere oder Kinder. Damit eignet sich die Pflanze auch für Familiengärten und naturnahe Flächen, die von Tieren genutzt werden.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung des Gewöhnlichen Habichtskrauts ist einfach und erfolgt meist durch Aussaat oder Teilung.
Aussaat:
- Zeit: Frühjahr oder Herbst
- Lichtkeimer – Samen nicht bedecken, nur leicht andrücken
- Keimdauer: 1–3 Wochen bei etwa 15–20 °C
Teilung:
- Im Frühjahr oder Herbst möglich
- Alte Horste einfach ausgraben und teilen
- So lässt sich eine gezielte Vermehrung betreiben und die Pflanze verjüngen
Selbstaussaat:
- Die Pflanze sät sich bei passenden Bedingungen selbst aus, was in Wildgärten gewünscht sein kann
- In formalen Beeten eventuell unerwünscht – daher Blüten rechtzeitig entfernen, wenn nötig
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Hieracium lachenalii ist robust gegenüber den meisten Krankheiten und Schädlingen. Dennoch können folgende Probleme auftreten:
- Echter Mehltau: Besonders bei feuchtwarmen Bedingungen
- Blattläuse: In trockenen Phasen möglich, aber selten problematisch
- Wurzelfäule: Nur bei staunassem Boden
Ein gut durchlässiger Standort beugt den meisten Problemen vor.
Alternative Bezeichnungen
- Gewöhnliches Habichtskraut
- Lachenals Habichtskraut (nach dem Botaniker Werner de Lachenal)
- Wiesen-Habichtskraut (umgangssprachlich)
- Hieracium lachenalii (wissenschaftlicher Name)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist das Gewöhnliche Habichtskraut invasiv?
Nein, in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet zeigt Hieracium lachenalii kein invasives Verhalten. Es kann sich durch Selbstaussaat verbreiten, lässt sich aber gut kontrollieren.
Kann ich das Habichtskraut im Topf kultivieren?
Ja, mit durchlässigem Substrat und einem sonnigen Standort gedeiht es auch im Topf. Regelmäßige Wasserversorgung ist jedoch notwendig, da Topferde schneller austrocknet.
Ist die Pflanze winterhart?
Ja, Hieracium lachenalii ist vollkommen winterhart und übersteht auch härtere Winter ohne Schutz.
Welche ökologischen Vorteile bietet die Pflanze?
Die Blüten sind eine hervorragende Nektarquelle für Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge. Auch Vögel profitieren indirekt durch Insektennahrung.
Kann ich das Habichtskraut mit anderen Wildblumen kombinieren?
Ja, es harmoniert gut mit anderen heimischen Arten wie Margerite, Flockenblume, Johanniskraut oder Glockenblume.
Fazit
Hieracium lachenalii, das Gewöhnliche Habichtskraut, ist eine pflegeleichte, vielseitige und ökologisch wertvolle Wildpflanze für den naturnahen Garten. Besonders geeignet ist sie für sonnige Standorte mit durchlässigem Boden, kann aber auch in trockeneren Bereichen am Gartenteichrand eingesetzt werden. Durch ihre Robustheit und Winterhärte eignet sie sich sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Gärtner. Sie überzeugt durch ihre leuchtend gelben Blüten, ihre Bedeutung für Bestäuberinsekten und ihre einfache Pflege. Wer also seinen Garten ökologisch aufwerten und dabei eine unkomplizierte Pflanze integrieren möchte, ist mit dem Gewöhnlichen Habichtskraut bestens beraten.
Für eine langfristige Gartengestaltung lohnt es sich, diese Pflanze in Wildstaudenbeete, extensive Rasenflächen oder Teichränder einzubinden – und so nicht nur optisch, sondern auch ökologisch einen wertvollen Beitrag zu leisten.