Lithospermum purpurocaeruleum im Garten pflanzen

Der Blauroter Steinsame, botanisch Lithospermum purpurocaeruleum, ist eine außergewöhnliche und dennoch relativ unbekannte Pflanze, die vor allem durch ihre leuchtend purpurblauen Blüten und ihre robuste, pflegeleichte Natur begeistert.

Herkunft und natürliche Verbreitung

Lithospermum purpurocaeruleum stammt ursprünglich aus Süd-, Mittel- und Osteuropa und ist in Deutschland vor allem in wärmeren Lagen zu finden, etwa in den Weinbauregionen entlang des Rheins oder der Donau. Er wächst bevorzugt auf trocken-warmen, kalkreichen Standorten, häufig an Waldrändern, lichten Laubwäldern, Gebüschen und sonnigen Böschungen. In der freien Natur ist er mittlerweile eher selten geworden, weshalb seine Verwendung im Garten auch einen Beitrag zum Erhalt dieser Art leisten kann.

Botanische Einordnung

• Botanischer Name: Lithospermum purpurocaeruleum
• Familie: Boraginaceae (Raublattgewächse)
• Gattung: Lithospermum (Steinsame)
• Deutsche Namen: Blauroter Steinsame, Echtes Steinsame, Purpurblauer Steinsame

Die Familie der Raublattgewächse umfasst viele bekannte Arten, darunter auch Borretsch oder Beinwell. Charakteristisch sind meist raue, borstig behaarte Blätter und röhrenförmige Blüten, die oft besonders bienenfreundlich sind.

Beschreibung und Aussehen

Der Blauroter Steinsame ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 20 bis 40 cm erreicht. Im Frühjahr treibt er seine tiefgrünen, lanzettlichen Blätter aus, die eine leicht raue, borstige Oberfläche aufweisen. Die Blätter wachsen gegenständig an kräftigen, teilweise niederliegenden bis aufrecht wachsenden Stängeln.

Besonders auffällig sind die leuchtend purpurvioletten bis kornblumenblauen Blüten, die in dichten Wickeln stehen und zwischen April und Juni erscheinen. Die Blütenform erinnert an jene anderer Raublattgewächse, ist also röhrenförmig mit fünf ausgebreiteten Kronzipfeln.

Nach der Blütezeit bilden sich kleine, harte Nüsschen aus, die typisch für die Gattung sind – daher der Name "Steinsame".

Haltung und Pflege im Garten

Lithospermum purpurocaeruleum gilt als pflegeleicht und genügsam, wenn die Standortbedingungen stimmen. Die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Kultivierung sind:

• Lichtbedarf: Sonnig bis halbschattig
• Boden: Trocken bis mäßig frisch, kalkhaltig, durchlässig, humusarm
• pH-Wert: Alkalisch bis neutral
• Wasserbedarf: Gering – verträgt Trockenperioden gut
• Düngung: In der Regel nicht notwendig, höchstens im Frühjahr eine dünne Gabe Kompost
• Schnitt: Rückschnitt nach der Blüte fördert eine kompakte Wuchsform

Im Garten eignet sich der Blaurote Steinsame ideal als natürlicher Bodendecker, insbesondere an trockenen Standorten, Steingärten, Wildstaudenbeeten oder zur Unterpflanzung lichter Gehölze. Auch in naturnahen Gärten findet er dank seiner Wildstauden-Qualität einen Platz.

Pflanzung am Gartenteich – sinnvoll oder nicht?

Obwohl der Blaurote Steinsame grundsätzlich mit frischen Böden zurechtkommt, ist er nicht für feuchte oder nasse Standorte geeignet. Eine Pflanzung direkt am Gartenteich ist daher nicht zu empfehlen, es sei denn, der Bereich liegt etwas höher, gut drainiert und bleibt trocken.

Wer Pflanzen für den unmittelbaren Teichrand sucht, sollte lieber zu feuchtigkeitsliebenden Stauden wie Sumpfdotterblume, Blutweiderich oder Mädesüß greifen.

Giftigkeit

Lithospermum purpurocaeruleum gilt als nicht giftig für Menschen oder Haustiere. Das macht ihn besonders attraktiv für Familiengärten oder Gärten mit Hunden und Katzen. Dennoch empfiehlt sich wie immer im Umgang mit Pflanzen ein gewisses Maß an Vorsicht – insbesondere bei Kleinkindern.

Vermehrung und Zucht

Die Vermehrung des Blauroten Steinsamens kann auf verschiedene Arten erfolgen:

• Selbstaussaat: In geeigneten Standorten versamt sich die Pflanze gern selbst
• Teilung: Im Frühjahr oder Herbst kann der Wurzelballen vorsichtig geteilt werden
• Stecklinge: Auch eine Vermehrung über wurzelnde Seitentriebe ist möglich
• Aussaat: Saatgut ist im Fachhandel erhältlich, die Keimung erfolgt meist nach einigen Wochen

Die Zucht neuer Sorten ist bislang kaum verbreitet – Lithospermum purpurocaeruleum wird überwiegend in seiner Wildform kultiviert.

Krankheiten und Schädlinge

Die Pflanze ist weitgehend resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. In seltenen Fällen kann es bei ungünstigen Standortbedingungen zu Wurzelfäule kommen, insbesondere bei Staunässe.

Gelegentlich können Blattläuse oder Schnecken auftreten, vor allem bei jungen Pflanzen, diese richten jedoch meist nur geringen Schaden an.

Alternative Bezeichnungen und verwandte Arten

Neben dem offiziellen Namen gibt es einige gebräuchliche Trivialnamen, etwa:

• Echtes Steinsame
• Blauvioletter Steinsame
• Purpurblauer Steinsame

Verwandte Arten aus der gleichen Gattung sind:

• Lithospermum officinale (Echter Steinsame): Unspektakulärere Blüten, oft in der Heilkunde verwendet
• Lithodora diffusa (Blauer Steinsame): Beliebt als Zierpflanze, allerdings deutlich empfindlicher und meist nicht winterhart in Deutschland

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist der Blaurote Steinsame winterhart?

Ja, die Pflanze ist absolut winterhart in Mitteleuropa und benötigt keinen Winterschutz.

Wie schnell wächst Lithospermum purpurocaeruleum?

Er wächst eher langsam, bildet aber mit der Zeit dichte Horste. Bei guten Bedingungen breitet er sich zuverlässig aus.

Welche Pflanzen passen gut als Begleitung?

Gut eignen sich Trockenheitsverträgliche wie Salbei, Thymian, Stipa tenuissima oder Lavendel. Auch Waldpflanzen wie Haselwurz oder Waldmeister sind passende Partner im Halbschatten.

Kann ich den Blauroten Steinsame in einem Topf kultivieren?

Grundsätzlich ja, sofern das Substrat durchlässig ist und der Topf nicht zu klein gewählt wird. Regelmäßiges Gießen ohne Staunässe ist dann wichtig.

Warum blüht meine Pflanze nicht?

Mögliche Ursachen sind zu viel Schatten, zu nährstoffreicher Boden oder ein zu junger Standort. Geduld hilft – oft dauert es ein Jahr bis zur ersten Blüte.

Fazit: Warum sich Lithospermum purpurocaeruleum lohnt

Der Blauroter Steinsame ist eine naturnahe, attraktive Wildstaude, die durch ihre violettblauen Blüten, ihre Trockenheitstoleranz und ihre Pflegeleichtigkeit punktet. Gerade für ökologisch orientierte Gärten, Naturgärten oder Steingärten ist er eine Bereicherung. Zwar ist er nicht für alle Standorte – etwa feuchte Böden – geeignet, doch wer ihm den passenden Platz bietet, wird mit einer langlebigen, bienenfreundlichen Pflanze belohnt, die sich harmonisch in naturnahe Pflanzungen einfügt.

Für Hobbygärtner, die das Besondere lieben und gleichzeitig auf Biodiversität im Garten und Pflegeleichtigkeit achten, ist Lithospermum purpurocaeruleum definitiv eine Empfehlung wert.