Lupinus mutabilis im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Andenlupine

Wissenswertes zu Lupinus mutabilis (Andenlupine)
Die Lupinus mutabilis, auch bekannt als Andenlupine, ist eine beeindruckende und vielseitige Staude, die in mitteleuropäischen Gärten zunehmend an Beliebtheit gewinnt. Mit ihren auffälligen Blütenständen, tiefen Wurzeln und besonderen Ansprüchen ist sie nicht nur optisch ein Highlight, sondern auch eine spannende Pflanze für Liebhaber seltener Arten.
Herkunft und Verbreitung
Die Andenlupine stammt ursprünglich aus den Hochlagen Südamerikas, vor allem aus den Andenregionen von Peru, Bolivien und Ecuador. Dort wächst sie auf Höhen zwischen 2.000 und 3.800 Metern und ist an ein raues Klima mit kühlen Nächten, intensiver Sonneneinstrahlung und nährstoffarmen Böden angepasst.
In ihrer Heimat wird die Lupinus mutabilis seit Jahrhunderten nicht nur als Zierpflanze, sondern auch als Nutzpflanze kultiviert. Ihre Samen sind reich an Eiweiß und wurden traditionell als Nahrungsmittel genutzt – allerdings erst nach sorgfältiger Verarbeitung, um die giftigen Bitterstoffe zu entfernen.
Gattung und Familie
Die Andenlupine gehört zur Gattung Lupinus innerhalb der Familie der Fabaceae (Hülsenfrüchtler). Diese Pflanzenfamilie ist bekannt für ihre Fähigkeit, mithilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden zu binden. Dadurch verbessert die Pflanze die Bodenqualität und kann sogar in kargen Böden gedeihen.
Beschreibung und Aussehen
Die Lupinus mutabilis ist eine mehrjährige, in Mitteleuropa meist ein- bis zweijährig kultivierte Pflanze, die eine Wuchshöhe von 1 bis 1,5 Metern erreicht. Charakteristisch sind:
- Blätter: Handförmig geteilt mit 9 bis 11 schmalen Fiederblättchen, dunkelgrün bis leicht silbrig behaart.
- Blüten: Dicht stehende, kerzenartige Blütenstände, deren Farbpalette von Weiß über Rosa bis zu Violett reicht. Oft sind die Blüten zweifarbig, was ihnen einen besonderen Zierwert verleiht.
- Früchte: Schmale Hülsenfrüchte, die mehrere Samen enthalten.
- Wurzelsystem: Tiefreichend mit kräftiger Pfahlwurzel, ideal zur Bodenlockerung.
Haltung und Pflegehinweise
Die Andenlupine ist pflegeleicht, wenn Standort und Bodenbeschaffenheit stimmen.
Standort:
- Sonnig bis leicht halbschattig
- Windgeschützt, um Blütenstände vor dem Umknicken zu bewahren
Boden:
- Locker, durchlässig und eher nährstoffarm
- Leicht sandig oder kiesig
- Neutral bis leicht sauer
Pflege:
- Regelmäßiges, aber nicht übermäßiges Gießen
- Staunässe unbedingt vermeiden
- Verblühte Blüten entfernen, um die Nachblüte anzuregen
- Keine stickstoffreichen Dünger verwenden, da die Pflanze selbst Stickstoff bindet
Pflanzung am Gartenteich
Die Lupinus mutabilis kann in der Nähe eines Gartenteichs ein beeindruckendes Gestaltungselement sein, solange der Standort nicht zu feucht ist. Sie eignet sich besonders für die Uferzone mit durchlässigem, leicht erhöhtem Boden, der vor Staunässe geschützt ist.
Tipp: Kombiniere sie mit anderen sonnenliebenden Stauden wie Schwertlilien oder Taglilien, um farbenfrohe Kontraste zu schaffen.
Giftigkeit
Wie alle Lupinen enthält auch die Lupinus mutabilis Alkaloide, die in rohem Zustand giftig sind. Diese Bitterstoffe können beim Verzehr zu Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufproblemen und in hohen Mengen zu schweren Vergiftungen führen. Für Menschen sind die Samen nur nach sorgfältiger Entbitterung essbar. Für Haustiere, insbesondere Hunde, Katzen und Kleintiere, ist die Pflanze giftig.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung erfolgt in der Regel durch Aussaat. Die Samen sollten vor dem Pflanzen leicht angeritzt oder 24 Stunden in Wasser eingeweicht werden, um die Keimung zu fördern.
Aussaat-Tipps:
- Frühling oder Spätsommer
- Direktsaat ins Beet oder Vorkultur im Topf
- Saattiefe: ca. 2–3 cm
- Keimtemperatur: 15–20 °C
Für die Zucht wurden verschiedene Sorten mit abweichenden Blütenfarben und Wuchsformen entwickelt, die sich besonders für Ziergärten eignen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Andenlupine ist relativ robust, kann jedoch anfällig für folgende Probleme sein:
- Echter Mehltau – weiße Beläge auf den Blättern, besonders bei feuchter Witterung
- Wurzelfäule – bei zu nassen Böden
- Blattläuse – meist im Frühjahr und Frühsommer
- Lupinenmosaikvirus – führt zu Verfärbungen und Wachstumsstörungen
Vorbeugung: guter Luftaustausch, standortgerechte Bodenverhältnisse und Fruchtwechsel im Beet.
Alternative Bezeichnungen
- Andenlupine
- Tarwi oder Tarhui (in Südamerika gebräuchlich)
- Peruanische Lupine
- Süßlupine der Anden (bei entbitterten Kultursorten)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Lupinus mutabilis winterhart?
Nur bedingt. In milden Regionen kann sie mit Winterschutz überleben, in den meisten Gegenden Mitteleuropas wird sie jedoch einjährig kultiviert.
Kann man die Samen essen?
Ja, aber nur nach gründlicher Entbitterung. Rohe Samen sind giftig.
Wie schnell wächst die Andenlupine?
Sie erreicht innerhalb einer Saison ihre volle Höhe und blüht je nach Aussaatzeitpunkt ab Juni bis in den Spätsommer.
Kann man Lupinus mutabilis im Kübel halten?
Ja, solange der Kübel tief genug für die Pfahlwurzel ist und das Substrat gut durchlässig bleibt.
Fazit
Die Lupinus mutabilis ist eine faszinierende, farbenprächtige Staude mit exotischem Ursprung und großem Zierwert. Sie bereichert den Garten nicht nur optisch, sondern verbessert auch den Boden durch ihre Stickstoffbindung. Mit dem richtigen Standort, mäßiger Pflege und etwas Aufmerksamkeit hinsichtlich ihrer Giftigkeit ist sie eine lohnende Ergänzung – sowohl im Staudenbeet als auch in der Nähe des Gartenteichs. Für Gartenfreunde, die gerne besondere Arten kultivieren, ist die Andenlupine eine ausgezeichnete Wahl.