Ambloplites rupestris im Gartenteich halten
Einrichtungsbeispiele mit Steinbarschen

Wissenswertes zu Ambloplites rupestris (Steinbarsch)
Der Steinbarsch, wissenschaftlich bekannt als Ambloplites rupestris, ist ein faszinierender Fisch aus Nordamerika, der zunehmend das Interesse von Gartenteichbesitzern in Europa weckt. Aufgrund seiner robusten Art, seines attraktiven Äußeren und seines interessanten Verhaltens ist er eine bemerkenswerte Alternative zu klassischen Gartenteichfischen wie Goldfischen oder Kois.
Herkunft und Verbreitung
Der Steinbarsch stammt ursprünglich aus Nordamerika, insbesondere aus dem östlichen Teil der USA und dem südlichen Kanada. Dort bewohnt er bevorzugt klare, stehende oder langsam fließende Gewässer mit felsigem oder kiesigem Untergrund – daher auch der Name „Steinbarsch“. In seiner natürlichen Umgebung findet man ihn oft in Flüssen, Bächen und Seen, vor allem in den Großen Seen und deren Zuflüssen.
Durch menschliches Zutun wurde der Steinbarsch auch in andere Regionen Nordamerikas eingeführt. In Europa gilt er als Neozoon, wurde jedoch nur vereinzelt eingebürgert. Für den Gartenteich ist er besonders interessant, weil er sich gut anpasst und kältere Temperaturen verträgt.
Systematik: Gattung und Familie
- Wissenschaftlicher Name: Ambloplites rupestris
- Familie: Centrarchidae (Sonnenbarschverwandte)
- Gattung: Ambloplites
- Ordnung: Perciformes (Barschartige)
Die Familie Centrarchidae umfasst mehrere beliebte Aquarien- und Teichfische, darunter auch der Sonnenbarsch (Lepomis gibbosus). Der Steinbarsch ist jedoch weniger bekannt, dafür aber umso interessanter für naturnah gestaltete Teiche.
Beschreibung und Aussehen
Der Steinbarsch ist ein mittelgroßer Fisch, der in der Regel zwischen 15 und 25 cm lang wird, unter optimalen Bedingungen sogar bis zu 30 cm. Das Gewicht kann bis zu 500 g betragen. Sein Körper ist seitlich abgeflacht, kräftig gebaut und wirkt durch die großen Schuppen und die markante Rückenflosse sehr robust.
Farblich zeigt sich der Steinbarsch in verschiedenen Braun- bis Olivtönen, oft mit dunklen, unregelmäßigen Flecken und einem marmorierten Muster. Die Bauchseite ist heller bis weißlich. Die Flossen sind ebenfalls gesprenkelt und verleihen dem Fisch ein tarnendes, naturnahes Aussehen.
Die Augen sind groß, was auf seine dämmerungsaktive Lebensweise hinweist. Insgesamt erinnert sein Erscheinungsbild an eine Mischung aus Sonnenbarsch und Flussbarsch, wobei er breiter und gedrungener wirkt.
Haltung im Gartenteich
Die Haltung von Ambloplites rupestris im Gartenteich ist grundsätzlich möglich, erfordert jedoch einige besondere Bedingungen, damit sich der Fisch wohlfühlt und lange gesund bleibt.
Teichgröße und Tiefe
Ein geeigneter Teich für Steinbarsche sollte mindestens 5.000 Liter Wasser fassen. Eine Tiefe von mindestens 1,2 bis 1,5 Metern ist erforderlich, damit der Fisch die Wintermonate problemlos übersteht. Steinbarsche können kältere Temperaturen gut tolerieren, solange der Teich nicht vollständig zufriert und genügend sauerstoffreiches Wasser vorhanden ist.
Wasserqualität
- Temperatur: 4–25 °C
- pH-Wert: 6,5–8,0
- Gesamthärte (GH): 8–20 °dH
- Karbonathärte (KH): 5–12 °dH
- Sauerstoffgehalt: hoch (mindestens 6 mg/l)
Eine gute Filteranlage und regelmäßige Wasserpflege sind empfehlenswert. Steinbarsche benötigen sauerstoffreiches Wasser und mögen keine starke Strömung.
Einrichtung und Bepflanzung
Steinbarsche bevorzugen strukturiertes Gelände mit Versteckmöglichkeiten. Kies- oder Sandböden, größere Steine, Wurzeln und dichte Pflanzenbereiche sind ideal. Schwimmpflanzen bieten zusätzliche Beschattung und Schutz.
Sozialverhalten und Vergesellschaftung
Steinbarsche sind territorial und räuberisch, insbesondere während der Laichzeit. Kleinere Fische oder Garnelen können gefressen werden. Daher ist eine Vergesellschaftung nur mit ähnlich großen, robusten Arten sinnvoll – etwa Flussbarschen oder größeren Schleien. Von einer Haltung mit Zierfischen wie Goldfischen oder kleinen Karpfen ist abzuraten.
Giftigkeit
Ambloplites rupestris ist nicht giftig, weder für Menschen noch für andere Tiere. Auch beim Handling besteht keine Gefahr – allerdings sollten wie bei allen Teichfischen Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden.
Vermehrung und Zucht
Die Fortpflanzung des Steinbarschs ist im Gartenteich möglich, allerdings nur unter optimalen Bedingungen.
- Laichzeit: Spätfrühling bis Sommer, bei Wassertemperaturen über 18 °C
- Laichverhalten: Männchen bauen Nester aus Kies oder Sand
- Brutpflege: Männchen bewacht die Eier und die frisch geschlüpften Larven
Eine erfolgreiche Nachzucht im Teich gelingt nur, wenn ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für die Jungfische vorhanden sind und keine größeren Fressfeinde im Teich leben. Die Jungfische sind zunächst sehr klein und benötigen feines Lebendfutter wie Artemia-Nauplien oder Kleinstplankton.
Häufige Krankheiten
Der Steinbarsch gilt als widerstandsfähig gegen viele Krankheiten, solange die Wasserqualität stabil ist. Dennoch können folgende Erkrankungen auftreten:
- Ichthyophthirius (Weißpünktchenkrankheit)
- Flossenfäule
- Pilzinfektionen
- Parasitenbefall (Kiemenwürmer, Hautwürmer)
Prävention ist der beste Schutz: stabile Wasserwerte, artgerechte Ernährung und Quarantäne neuer Fische sind essenziell.
Alternative Bezeichnungen
- Rock Bass (englischer Trivialname)
- Steinbarsch (deutscher Trivialname)
- Felsenbarsch (regional)
- Ambloplites rupestris (wissenschaftlich)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann man den Steinbarsch ganzjährig im Gartenteich halten?
Ja, bei ausreichender Tiefe und guter Wasserqualität übersteht er den Winter problemlos.
Ist der Steinbarsch aggressiv?
Er kann territorial sein, vor allem zur Laichzeit. Kleinere Fische werden unter Umständen gefressen.
Was frisst der Steinbarsch?
Lebendfutter wie Insektenlarven, Würmer, kleine Fische – im Teich frisst er auch Insekten, Kaulquappen und Schnecken.
Ist der Steinbarsch ein guter Anfängerfisch?
Für Einsteiger mit einem größeren, gut strukturierten Teich ist er durchaus geeignet, wenn man seine Raubfisch-Natur berücksichtigt.
Kann man ihn züchten?
Ja, bei passenden Bedingungen kann er sich sogar im Teich selbstständig vermehren.
Fazit
Der Steinbarsch (Ambloplites rupestris) ist ein außergewöhnlicher und robuster Teichfisch mit nordamerikanischen Wurzeln. Seine imposante Erscheinung, seine Anpassungsfähigkeit an mitteleuropäische Klimabedingungen und sein interessantes Verhalten machen ihn zu einer spannenden Ergänzung für naturnahe Gartenteiche. Wer ausreichend Platz, geeignete Wasserqualität und ein strukturiertes Umfeld bietet, wird mit einem vitalen und langlebigen Fisch belohnt.
Aufgrund seiner räuberischen Lebensweise eignet er sich allerdings nicht für jeden Teich und sollte nicht mit kleinen Zierfischen vergesellschaftet werden. Für ambitionierte Teichfreunde mit Interesse an naturnahen Biotopen und Raubfischarten ist der Steinbarsch jedoch eine lohnenswerte Alternative mit echtem Charakter.
Haltungsbedingungen
Um Ambloplites rupestris (Steinbarsch) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Teichen hergestellt werden können.
- Wassertemperatur: 4° bis 25°C
- pH-Wert: 6.5 bis 8.0
- Gesamthärte: 8° bis 20° dGH
- Mindestteichgröße: 5000 Liter