Aretaon asperrimus im Terrarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Teufelsdornschrecke

Wissenswertes zu Aretaon asperrimus (Teufelsdornschrecke)
Die Aretaon asperrimus, auch bekannt als Teufelsdornschrecke, ist eine der interessantesten Vertreterinnen der Stab- und Gespenstschrecken, die in der Terraristik zunehmend an Beliebtheit gewinnt. Mit ihrem bizarren Aussehen, ihrer friedlichen Art und der einfachen Haltung ist sie sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Insektenhalter eine spannende Bereicherung im Terrarium.
Herkunft und natürliche Verbreitung
Aretaon asperrimus stammt aus den tropischen Regenwäldern Südostasiens, insbesondere von der Insel Borneo und den Philippinen. Dort lebt sie in feuchtwarmen, dicht bewachsenen Gebieten, bevorzugt im Unterholz, wo sie sich tagsüber gut getarnt zwischen Blättern und Zweigen aufhält. Ihr Lebensraum ist geprägt von hoher Luftfeuchtigkeit, warmen Temperaturen und einer üppigen Vegetation – Bedingungen, die man im Terrarium möglichst nachahmen sollte, um der Art ein artgerechtes Umfeld zu bieten.
Systematik: Gattung und Familie
Die Teufelsdornschrecke gehört zur Ordnung der Phasmatodea (Gespenstschrecken) und zur Familie der Lonchodidae. Innerhalb dieser Familie wird sie der Gattung Aretaon zugeordnet. Die wissenschaftliche Bezeichnung lautet Aretaon asperrimus (Redtenbacher, 1906). Ihre enge Verwandtschaft zu anderen Gespenstschrecken zeigt sich sowohl im Körperbau als auch im Verhalten, wobei Aretaon asperrimus durch ihre besondere Panzerung und Dornenstruktur deutlich hervorsticht.
Beschreibung und Aussehen
Wie der Name „Teufelsdornschrecke“ schon andeutet, fällt Aretaon asperrimus durch ihr beeindruckendes, dorniges Erscheinungsbild auf. Der Körper ist kräftig gebaut, mit zahlreichen, auffälligen Dornen auf Rücken und Beinen, die an eine stachelige Rüstung erinnern. Diese Dornen dienen in der Natur sowohl der Tarnung als auch dem Schutz vor Fressfeinden.
Die Färbung variiert je nach Individuum und Herkunft, meist jedoch zwischen Braun-, Grau- und Grüntönen, die perfekt an die Umgebung von Rinde und Laub angepasst sind. Weibchen sind deutlich größer und massiger als Männchen.
- Weibchen erreichen eine Körperlänge von etwa 8 bis 9 cm,
- Männchen bleiben mit etwa 5 bis 6 cm kleiner und schlanker.
Die Tiere besitzen keine Flügel und sind daher flugunfähig. Ihre Fortbewegung ist langsam und vorsichtig, was sie für Beobachter besonders interessant macht.
Haltung im Terrarium
Die Haltung von Aretaon asperrimus gilt als einfach und anfängertauglich, sofern einige grundlegende Bedingungen beachtet werden. Das Terrarium sollte den natürlichen Lebensraum so gut wie möglich imitieren.
Terrariumgröße
Ein Terrarium von 30 x 30 x 40 cm ist für eine kleine Gruppe ausreichend. Wichtig ist, dass genügend Klettermöglichkeiten vorhanden sind – etwa durch Zweige, Äste und Pflanzen.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
- Temperatur: tagsüber 24–28 °C, nachts darf es auf etwa 20 °C abkühlen.
- Luftfeuchtigkeit: 70–90 %. Eine regelmäßige Befeuchtung durch Sprühen ist wichtig, um Häutungsprobleme zu vermeiden.
Einrichtung
Als Bodengrund eignet sich Walderde, Kokoshumus oder ein Gemisch aus beidem, das leicht feucht gehalten wird. Lebende Pflanzen wie Efeutute, Ficus pumila oder Tradescantia verbessern das Mikroklima und bieten zusätzliche Versteckmöglichkeiten.
Ernährung
Die Teufelsdornschrecke ist ein reiner Pflanzenfresser (Phytophag). Sie frisst bevorzugt:
- Brombeerblätter
- Himbeerblätter
- Eichenblätter
- Buche, Hasel und teilweise Efeu
Frische Zweige können in kleinen Wasserröhrchen angeboten werden, damit die Blätter länger frisch bleiben.
Verhalten und Aktivität
Aretaon asperrimus ist nachtaktiv. Tagsüber verharren die Tiere regungslos an Zweigen oder Blättern, perfekt getarnt durch ihre Körperfärbung. Nachts werden sie aktiv und beginnen zu fressen oder sich fortzubewegen. Trotz ihres bedrohlich wirkenden Äußeren sind sie völlig friedlich und leicht zu handhaben, wenn man vorsichtig mit ihnen umgeht.
Giftigkeit und Verteidigung
Die Teufelsdornschrecke ist nicht giftig und stellt keinerlei Gefahr für den Menschen dar. Ihre Dornen dienen ausschließlich der Abschreckung und dem mechanischen Schutz. Bei Bedrohung nimmt sie eine Abwehrhaltung ein, hebt den Hinterleib an und zeigt ihre Dornen – ein beeindruckendes Schauspiel, aber völlig harmlos.
Vermehrung und Zucht
Die Zucht von Aretaon asperrimus ist unkompliziert. Die Weibchen legen regelmäßig Eier in den Boden, die einerseits robust, andererseits aber empfindlich gegenüber Austrocknung sind. Eine leicht feuchte Substratschicht ist daher wichtig.
- Eiergröße: etwa 3 mm
- Entwicklungsdauer: 4–6 Monate, abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit
- Jungtiere (Nymphen): schlüpfen in bräunlicher Färbung und ähneln kleinen Dornenzweigen.
Die Jungtiere sind sofort selbstständig und ernähren sich von denselben Pflanzen wie die Erwachsenen. Eine getrennte Aufzucht kann sinnvoll sein, um sie vor versehentlichem Erdrücken durch größere Tiere zu schützen.
Krankheiten und Probleme
Gesunde Tiere sind robust, dennoch können einige Probleme auftreten:
- Häutungsprobleme: oft durch zu niedrige Luftfeuchtigkeit oder fehlende Klettermöglichkeiten.
- Schimmelbildung: bei zu hoher Feuchtigkeit ohne ausreichende Belüftung.
- Nahrungsverweigerung: meist durch zu alte oder vertrocknete Blätter.
Ein sauberer, gut belüfteter Lebensraum mit regelmäßigem Sprühen und frischen Futterpflanzen verhindert die meisten Schwierigkeiten.
Alternative Bezeichnungen
Neben dem wissenschaftlichen Namen Aretaon asperrimus sind folgende Bezeichnungen gebräuchlich:
- Teufelsdornschrecke
- Dornschrecke von Borneo
- Aretaon sp. „Borneo“ (in älteren Haltungslisten)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Ist Aretaon asperrimus gefährlich?
Nein, die Art ist völlig harmlos. Weder giftig noch aggressiv, sie dient ausschließlich der Beobachtung.
2. Wie alt werden Teufelsdornschrecken?
In Gefangenschaft erreichen sie eine Lebensdauer von etwa 1 bis 1,5 Jahren, abhängig von Pflege und Bedingungen.
3. Können Männchen und Weibchen zusammen gehalten werden?
Ja, problemlos. Sie sind friedlich und zeigen kein aggressives Verhalten.
4. Wie viele Tiere kann man im Terrarium halten?
Eine kleine Gruppe von 4–6 Tieren ist ideal. So kann man natürliches Verhalten beobachten, ohne Platzprobleme zu verursachen.
5. Brauchen sie Licht?
Künstliche Beleuchtung ist nicht zwingend erforderlich, eine normale Raumbeleuchtung reicht meist aus. Wichtig ist jedoch eine stabile Temperatur.
Fazit
Die Aretaon asperrimus ist eine der faszinierendsten Dornschrecken für das Terrarium. Ihre eindrucksvolle Dornenstruktur, ihre friedliche Art und ihre einfache Haltung machen sie zu einem idealen Pflegling für Einsteiger wie auch erfahrene Insektenfreunde. Mit etwas Aufmerksamkeit in Bezug auf Luftfeuchtigkeit, Futterpflanzen und Hygiene lässt sich die Art problemlos halten und züchten.
Wer ein außergewöhnliches, robustes und interessantes Insekt sucht, das sowohl optisch als auch vom Verhalten her beeindruckt, wird in der Teufelsdornschrecke einen perfekten Bewohner für sein Terrarium finden.