Lebens(t)räume für Menschen, Tiere & Pflanzen
Gestaltungsbeispiele für naturnahe Lebensräume
Einrichtungsbeispiele.de-Logo
Neu
Login
Wir werden unterstützt von:

Cyrtodactylus elok im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Weißaugen-Bogenfingergecko

Cyrtodactylus elok im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Weißaugen-Bogenfingergecko)
Cyrtodactylus elok (Weißaugen-Bogenfingergecko) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Bernard DUPONT from FRANCE, Malaysia Bow-fingered Gecko (Cyrtodactylus elok) (8753375207), CC BY-SA 2.0

Wissenswertes zu Cyrtodactylus elok (Weißaugen-Bogenfingergecko)

Der Weißaugen-Bogenfingergecko, wissenschaftlich Cyrtodactylus elok, ist eine noch vergleichsweise wenig bekannte, aber extrem spannende Geckoart aus Südostasien. In der Terraristik gilt er als echter Geheimtipp für erfahrene Halter, die sich für naturnahe, eher ruhige Arten interessieren und Freude an genauer Beobachtung haben. Seine auffälligen hellen Augen, das gebogene Zehenprofil und sein zurückhaltendes Verhalten machen ihn zu einem besonderen Pflegling, der sich deutlich von den klassischen Einsteigergeckos unterscheidet.

Herkunft und natürlicher Lebensraum

Cyrtodactylus elok stammt aus Südostasien, genauer aus Indonesien. Die Art wurde relativ spät wissenschaftlich beschrieben und ist bislang nur aus einem begrenzten Verbreitungsgebiet bekannt. Sie lebt dort in feuchtwarmen Regionen mit dichter Vegetation, oft in hügeligem bis bergigem Gelände. Typisch sind Wälder mit hoher Luftfeuchtigkeit, viele Versteckmöglichkeiten und ein stark strukturierter Untergrund.

In der Natur hält sich der Weißaugen-Bogenfingergecko vor allem bodennah auf. Er nutzt Felsspalten, Baumstämme, Wurzeln und Laubansammlungen als Rückzugsorte. Tagsüber ist er fast immer versteckt, nachts wird er aktiv und geht auf Nahrungssuche. Das Klima in seinem natürlichen Lebensraum ist geprägt von konstant warmen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und nur geringen saisonalen Schwankungen.

Diese Umweltbedingungen sind entscheidend für eine erfolgreiche Haltung im Terrarium, da Cyrtodactylus elok empfindlich auf falsches Klima reagiert.

Gattung und Familie

Der Weißaugen-Bogenfingergecko gehört zur Gattung Cyrtodactylus, die mit mehreren hundert beschriebenen Arten eine der artenreichsten Gecko-Gattungen überhaupt ist. Der Name bedeutet sinngemäß „gebogene Finger“ und bezieht sich auf die charakteristische Form der Zehen, die bei diesen Geckos deutlich gekrümmt sind.

Die Gattung gehört zur Familie Gekkonidae, also den echten Geckos. Innerhalb dieser Familie nehmen Cyrtodactylus-Arten eine Sonderstellung ein, da sie keine Haftlamellen wie Taggeckos oder Kronengeckos besitzen. Stattdessen sind sie auf Klettern über raue Oberflächen spezialisiert und nutzen ihre Krallen und Zehenform zur Fortbewegung.

Viele Arten dieser Gattung sind nur sehr lokal verbreitet, oft endemisch und entsprechend empfindlich gegenüber Umweltveränderungen. Das gilt auch für Cyrtodactylus elok, was seine Bedeutung für den Artenschutz zusätzlich unterstreicht.

Beschreibung und Verhalten

Cyrtodactylus elok ist ein eher ruhiger, scheuer Gecko, der sich kaum aktiv zeigt, wenn er sich unsicher fühlt. Er ist strikt nachtaktiv und verlässt seine Verstecke meist erst nach vollständigem Erlöschen der Beleuchtung. In den ersten Wochen nach dem Einzug ins Terrarium sieht man ihn häufig gar nicht, was völlig normal ist.

Im Vergleich zu vielen anderen Geckos ist sein Verhalten wenig hektisch. Er bewegt sich langsam, bedacht und nutzt bevorzugt feste Strukturen wie Rindenstücke, Felsen oder Rückwände. Sprunghaftes Klettern oder schnelle Bewegungen sind untypisch. Diese Art verlässt sich stark auf Tarnung und Unauffälligkeit.

Gegenüber Artgenossen kann Cyrtodactylus elok territorial sein, besonders Männchen untereinander. Eine Einzelhaltung oder ein harmonisches Paar ist daher die sicherste Option. Gruppenhaltung ist nur mit sehr viel Erfahrung, Platz und genauer Beobachtung möglich.

Aussehen und besondere Merkmale

Optisch ist der Weißaugen-Bogenfingergecko ein echtes Highlight für Liebhaber dezenter, natürlicher Farben. Die Grundfarbe variiert meist zwischen Braun, Grau und Beige. Darüber ziehen sich unregelmäßige dunklere Bänder oder Flecken, die ihm eine hervorragende Tarnung auf Rinde oder Fels verleihen.

Das auffälligste Merkmal sind seine sehr hellen, fast weißlich wirkenden Augen, die ihm auch seinen deutschen Trivialnamen eingebracht haben. Diese Augen wirken besonders im schwachen Licht sehr markant und unterscheiden ihn klar von vielen anderen Cyrtodactylus-Arten.

Der Körper ist schlank, leicht abgeflacht und gut an ein Leben in engen Spalten angepasst. Die Zehen sind gebogen und enden in feinen Krallen. Haftlamellen fehlen, was aber durch die spezielle Zehenform ausgeglichen wird. Der Schwanz ist relativ lang und dient sowohl der Balance als auch als Fettspeicher.

Ausgewachsene Tiere erreichen je nach Geschlecht und Herkunft eine Gesamtlänge von etwa 12 bis 16 Zentimetern.

Haltung im Terrarium

Die Haltung von Cyrtodactylus elok richtet sich klar an fortgeschrittene Terrarianer. Anfänger können zwar theoretisch Erfolg haben, sollten sich aber intensiv vorbereiten und bereit sein, sehr genau auf Klima und Verhalten zu achten.

Das Terrarium sollte für ein einzelnes Tier oder ein Paar mindestens 80 × 50 × 80 Zentimeter groß sein. Größer ist immer besser, vor allem in der Höhe und bei der Strukturierung. Wichtig ist weniger freie Fläche, sondern viele Versteckmöglichkeiten, Kletterstrukturen und Sichtbarrieren.

Als Bodengrund eignet sich eine Mischung aus Erde, Laub, etwas Sand und eventuell Lehm. Wichtig ist, dass der Untergrund leicht feucht gehalten werden kann, ohne zu vernässen. Eine dicke Laubschicht ist sehr empfehlenswert, da sie Sicherheit bietet und das Mikroklima stabilisiert.

Die Einrichtung sollte aus Korkrinden, Wurzeln, Steinen und Rückwänden bestehen. Enge Spalten und Höhlen sind essenziell, da sich die Terrarientiere dort tagsüber zurückziehen. Lebende Pflanzen wie Farne oder kleinere tropische Gewächse helfen zusätzlich, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Cyrtodactylus elok benötigt ein warmes, aber nicht überhitztes Klima. Tagsüber sollten die Temperaturen im Terrarium zwischen 24 und 28 Grad liegen. Lokale Wärmepunkte bis maximal 30 Grad sind möglich, aber nicht zwingend notwendig. Nachts darf die Temperatur auf 20 bis 22 Grad absinken.

Die Luftfeuchtigkeit spielt eine zentrale Rolle. Werte zwischen 70 und 90 Prozent sind ideal. Regelmäßiges Sprühen, vor allem abends, ist Pflicht. Gleichzeitig muss auf gute Belüftung geachtet werden, um Staunässe und Schimmel zu vermeiden.

Beleuchtet wird das Terrarium mit einer Tageslichtlampe zur Simulation des Tag-Nacht-Rhythmus. UV-Licht ist nicht zwingend erforderlich, kann aber in schwacher Dosierung sinnvoll sein.

Ernährung

Der Weißaugen-Bogenfingergecko ist ein reiner Insektenfresser. In der Natur ernährt er sich von kleinen Insekten, Spinnen und anderen wirbellosen Tieren. Im Terrarium eignen sich Heimchen, Grillen, kleine Schaben, Springschwänze und gelegentlich Wachsmottenlarven.

Die Futtertiere sollten immer gut genährt und regelmäßig mit Mineralstoffen und Vitaminen bestäubt werden. Besonders wichtig ist eine ausreichende Calciumversorgung, da diese Art zu Mangelerscheinungen neigen kann, wenn sie falsch gefüttert wird.

Gefüttert wird meist zwei- bis dreimal pro Woche, abhängig von Alter, Größe und Aktivität des Tieres. Jungtiere benötigen häufiger Futter als ausgewachsene Geckos.

Giftigkeit

Cyrtodactylus elok ist nicht giftig. Er besitzt weder Giftdrüsen noch toxische Hautsekrete. Für den Menschen geht keinerlei Gefahr aus. Auch andere Tiere im Terrarium werden nicht durch Gift gefährdet.

Wie bei allen Reptilien gilt dennoch: Direkter Hautkontakt sollte auf ein Minimum beschränkt werden, da Geckos empfindlich auf Stress reagieren und außerdem Keime übertragen können. Nach Arbeiten im Terrarium ist gründliches Händewaschen selbstverständlich.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht von Cyrtodactylus elok ist möglich, aber anspruchsvoll. Sie setzt stabile Haltungsbedingungen, gesunde Elterntiere und viel Geduld voraus. Eine klare saisonale Trennung mit leicht abgesenkten Temperaturen im „Winter“ kann die Fortpflanzungsbereitschaft fördern.

Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen meist ein bis zwei Eier, oft an versteckten, feuchten Stellen wie unter Rinde oder im Bodengrund. Die Eier sind relativ hartschalig und sollten nach Möglichkeit im Terrarium belassen oder vorsichtig in einen Inkubator überführt werden.

Die Inkubationszeit liegt je nach Temperatur bei etwa 60 bis 90 Tagen. Jungtiere sind sehr klein, empfindlich und benötigen besonders feines Futter sowie hohe Luftfeuchtigkeit. Kannibalismus ist möglich, daher sollten Jungtiere separat aufgezogen werden.

Mögliche Krankheiten

Wie viele feucht gehaltene Reptilien kann auch Cyrtodactylus elok bei falscher Pflege erkranken. Häufige Probleme sind:

  • Atemwegserkrankungen durch zu niedrige Temperaturen oder schlechte Belüftung
  • Hautprobleme und Häutungsstörungen bei falscher Luftfeuchtigkeit
  • Knochenerweichungen durch Calcium- oder Vitamin-D-Mangel
  • Parasiten, insbesondere bei Wildfängen

Eine regelmäßige Beobachtung ist extrem wichtig, da diese Geckoart Krankheiten lange versteckt. Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder ungewöhnliches Verhalten sollten immer ernst genommen werden.

Alternative Bezeichnungen und Namen

Neben dem deutschen Namen Weißaugen-Bogenfingergecko ist die Art fast ausschließlich unter ihrem wissenschaftlichen Namen Cyrtodactylus elok bekannt. Weitere gebräuchliche deutsche Trivialnamen existieren kaum, was typisch für selten gehaltene Arten ist.

Im englischsprachigen Raum wird gelegentlich von einem „white-eyed bent-toed gecko“ gesprochen, allerdings ist auch diese Bezeichnung nicht standardisiert.

Häufig gestellte Fragen

Ist Cyrtodactylus elok für Anfänger geeignet?

Eher nein. Die Art verzeiht Haltungsfehler nur schlecht und erfordert ein gutes Verständnis für Klima und Verhalten.

Kann man den Gecko anfassen?

Er sollte nicht gehandhabt werden. Stress wirkt sich negativ auf Gesundheit und Verhalten aus.

Ist Einzelhaltung möglich?

Ja, Einzelhaltung ist problemlos möglich und oft sogar die stressfreieste Variante.

Wie alt wird Cyrtodactylus elok?

Bei guter Pflege sind 8 bis 12 Jahre realistisch, eventuell auch mehr.

Ist er laut oder aktiv sichtbar?

Nein, er ist sehr leise und zeigt sich meist nur nachts und eher selten offen.

Fazit

Cyrtodactylus elok ist ein faszinierender, aber anspruchsvoller Gecko, der sich vor allem an erfahrene Terrarianer richtet. Seine ruhige Art, das dezente, natürliche Aussehen und die markanten hellen Augen machen ihn zu einer echten Besonderheit im Terrarium. Wer bereit ist, sich intensiv mit seinen Bedürfnissen auseinanderzusetzen und ein naturnahes, gut strukturiertes Terrarium zu pflegen, wird mit spannenden Beobachtungen und einem gesunden, langlebigen Tier belohnt.

Er ist kein Schauobjekt für den schnellen Blick, sondern ein Bewohner, den man entdeckt, beobachtet und versteht. Genau das macht den Weißaugen-Bogenfingergecko für viele Liebhaber so interessant.

Verwandte Arten

Änderungen vorschlagen

Du hast nicht alle wichtigen Infos zu Cyrtodactylus elok gefunden? Du kannst uns helfen, weitere Details zu ergänzen? Dann schreib uns dein Feedback!

Letzte Änderung am