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Oreocryptophis porphyraceus im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Rote Bambusnatter

Oreocryptophis porphyraceus im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Rote Bambusnatter)
Oreocryptophis porphyraceus (Rote Bambusnatter) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Rushen, Oreocryptophis porphyraceus pulchra, Red bamboo rat snake - Doi Phu Kha National Park (48502155162), CC BY-SA 2.0

Wissenswertes zu Oreocryptophis porphyraceus (Rote Bambusnatter)

Die Rote Bambusnatter (Oreocryptophis porphyraceus) ist eine elegante, auffällige Schlangenart aus Asien, die durch ihre rötlichen bis braunroten Farbtöne besticht. Für Terrarianer ist sie wegen ihres charmanten Aussehens und ihrer interessanten Verhaltensweisen attraktiv, verlangt aber durch teilweise spezielle Temperatur- und Feuchtigkeitsansprüche eine gewisse Erfahrung.

Herkunft und Verbreitung

Oreocryptophis porphyraceus kommt in weiten Teilen Süd- und Südostasiens vor. Typische Vorkommensgebiete sind Gebirgswälder und bewaldete, gebirgige Regionen in Ländern wie China, Nordthailand, Laos, Myanmar, Vietnam und angrenzenden Bereichen. Die Art ist an feuchte, oft kühle bis gemäßigt temperierte Waldlebensräume angepasst — häufig in Bambuswäldern, auf Waldlichtungen oder an Waldrändern. Dort nutzt sie Bodenverstecke, Laubstreu und gelegentlich niedrige Vegetation; sie ist nicht strikt baumbewohnend, aber in Jungtieren und teils auch in adulten Terrarientieren kann Kletterverhalten beobachtet werden.

Gattung und Familie (Systematik)

Die Rote Bambusnatter gehört zur Familie der Nattern (Colubridae), einer großen und sehr vielfältigen Familie ungiftiger bis mild giftiger Schlangen. Innerhalb dieser Familie wird die Art unter dem wissenschaftlichen Namen Oreocryptophis porphyraceus geführt. In älterer Literatur kann sie auch unter Synonymen auftauchen; in Terraristik-Kreisen wird gelegentlich noch früher verwendete Nomenklatur erwähnt. Wichtig für Halter ist vor allem die Erkenntnis: es handelt sich um eine Colubrid-Art mit typisch ungiftigem Verhalten für den Menschen, deren Haltungsansprüche aber an kühle, feuchtere Bedingungen angepasst sind.

Beschreibung und Verhalten

Die Rote Bambusnatter ist mittelgroß bis mittelgroß-groß; adulte Tiere erreichen oft eine Gesamtlänge von ungefähr einem Meter, teils etwas darüber. Der Körper ist schlank, mit einem verhältnismäßig langgestreckten Rumpf und einem etwas zugespitzten Kopf, der nicht deutlich vom Hals abgesetzt ist. Das typische Verhalten ist eher zurückhaltend bis scheu: in freier Wildbahn meiden diese Schlangen oft direkte Sonneneinstrahlung und sind dämmerungsaktiv bis nachts aktiv. Im Terrarium reagieren sie ebenfalls häufig scheu auf Störungen und ziehen sich in Verstecke oder dichte Vegetation zurück.

Aussehen (Färbung, Muster)

Das auffälligste Merkmal ist die warme bis rötliche Grundfärbung, die der Art ihren gebräuchlichen deutschen Namen „Rote Bambusnatter“ eingebracht hat. Die Intensität der Rot- und Brauntöne kann zwischen Individuen und Lokalformen variieren — manche Tiere zeigen kräftiges Purpurrot, andere eher bräunliche Töne. Typisch sind zudem Längsstreifen, Querbänder oder ein mehr oder weniger deutlicher Rückenstreifen, kombiniert mit helleren Seitenflecken. Die Bauchseite ist meist heller, oft gelblich bis cremefarben. Jungtiere können etwas kontrastreicher wirken als ältere Tiere. Insgesamt wirkt das Erscheinungsbild sehr elegant und abwechslungsreich, was die Art bei Terrarianern beliebt macht.

Haltungshinweise

Die Rote Bambusnatter stellt moderat anspruchsvolle Haltungsbedingungen, die sich deutlich von tropischen Arten unterscheiden. Hier die wichtigsten Punkte kompakt:

Terrariumgröße

Für ein einzelnes erwachsenes Tier empfiehlt sich eine Grundfläche von mindestens 120 × 50 cm (Länge × Tiefe) und eine Höhe von etwa 50–60 cm. Größere Anlagen sind immer vorteilhaft, besonders wenn du natürliches Verhalten fördern willst. Für Paare oder mehrere Tiere sind deutlich größere Terrarien nötig, wobei Gruppengrößen und Geschlechterverhältnisse bedacht werden müssen.

Temperatur und Temperaturgefälle

Da viele Vorkommensgebiete etwas kühlere Bergregionen sind, sollten die Temperaturen moderat sein: Tagsüber eine Grundtemperatur von rund 22–26 °C mit einer punktuellen Wärmequelle (Baskingspot) von etwa 27–30 °C. Nachts darf es kühler werden, ideal sind 16–20 °C zur Nacht. Ein deutliches Temperaturgefälle ist wichtig, damit die Schlange sich je nach Bedarf selbst regulieren kann.

Luftfeuchte und Substrat

Feuchtigkeit ist wichtig: eine relative Luftfeuchte von 60–80 % ist oft ideal. Das erreichst du durch regelmäßiges Besprühen, eine größere Wasserstelle und die Verwendung eines feuchtigkeits­speichernden Substrats wie Rindenmulch, Kokoshumus oder einer Mischung aus Torf und Erde. Achte darauf, dass das Substrat nicht dauerhaft nass und schimmlig wird — punktuell feucht ist gut, stehendes Wasser im Substrat schlecht.

Einrichtung und Verstecke

Biete mehrere, gut erreichbare Versteckmöglichkeiten (Korkröhren, halbvergrabene Blumentöpfe, Wurzelholz) sowie Klettermöglichkeiten, da die Tiere gelegentlich klettern. Dichte Bepflanzung (echte oder robuste lebende Pflanzen) schafft Sicherheit. Lege ein größeres Wasserbecken bereit, in dem das Tier notfalls baden kann.

Beleuchtung

Eine intensive UV-Bestrahlung ist nicht zwingend erforderlich wie bei manchen Reptilien, ein natürlicher Tag-Nacht-Rhythmus ist aber wichtig. LED-Beleuchtung mit Tageslichtspektrum unterstützt Pflanzen und die Wahrnehmung des Halters, bietet aber keinen Ersatz für die Temperaturregelung.

Fütterung

Oreocryptophis porphyraceus frisst überwiegend Säugetiere: Mäuse und Ratten in angemessener Größe. Jungtiere beginnen mit Pinkies bis kleinen Mäusen, adulte Tiere können je nach Größe fütterungsreife Mäuse bis kleine Ratten akzeptieren. Futterintervalle: Jungtiere alle 5–7 Tage, subadulte Tiere alle 7–10 Tage, adulte Tiere alle 10–14 Tage oder nach Bedarf. Manche Tiere sind wählerisch beim Futter; vorzerlegte Frosttiere (TK) sind Standard. Lebendfütterung sollte bei erfahrenen Haltern und nur aus Tierschutzgründen eingesetzt werden.

Umgang und Eingewöhnung

Die Rote Bambusnatter gilt als relativ scheu und lässt sich nicht bei jedem Tier problemlos häufig handhaben. Geduldige Gewöhnung, ruhige Bewegungen und respektvolles Handling sind Voraussetzung. Übermäßiges Stören kann Stress und Futterverweigerung verursachen.

Giftigkeit und Gefährdung für den Menschen

Als Mitglied der Colubridae gilt Oreocryptophis porphyraceus in der Terraristik als ungiftig für den Menschen. Es gibt keine Hinweise auf ein für Menschen gefährliches Gift. Bisse sind unangenehm und können lokale Hautreizungen oder kleine Verletzungen verursachen, sind aber medizinisch unproblematisch. Dennoch gilt: respektvoller Umgang, saubere Wundversorgung nach kleineren Bissen, und bei ungewöhnlichen Reaktionen ein Arztbesuch.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht der Roten Bambusnatter ist möglich, wird aber nicht als ganz einfach beschrieben — sie erfordert eine artgerechte Vorbereitung und manchmal eine Ruhephase. Wichtige Aspekte:

Paarung und Saison

Viele Halter berichten von einer Zuchtsaison im späten Winter bis Frühjahr, häufig nach einer kühlen Ruhephase. Eine kontrollierte Absenkung der Nachttemperaturen für mehrere Wochen und reduzierte Fütterung kann die Paarungsbereitschaft fördern.

Eiablage (oviparie)

Die Art legt Eier. Ein Gelege kann typischerweise mehrere Eier umfassen; bei manchen Arten aus verwandten Gattungen sind Gelegegrößen von etwa 5–12 Eiern üblich, bei größeren Weibchen auch mehr. Genauere Zahlen können je nach Herkunftsform variieren.

Brutbedingungen

Die Eier werden in einem feuchten, aber nicht nassen Substrat ausgebrütet. Häufig wird eine konstante Temperatur von etwa 26–28 °C empfohlen, wobei die Feuchtigkeit hoch gehalten werden muss, damit die Eier nicht austrocknen. Die Inkubationszeit kann mehrere Wochen betragen — in der Praxis oft zwischen 50 und 70 Tagen, abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit.

Aufzucht der Jungtiere

Jungtiere benötigen kleinere Verstecke, leicht erreichbare Wasserquellen und eine geregelte, leicht erhöhte Luftfeuchte. Fütterungsbeginn normalerweise mit kleinen Mäusen. Bei Zucht ist Hygiene und konsequente Kontrolle von Krankheiten besonders wichtig.

Mögliche Krankheiten und Gesundheitsprobleme

Wie viele Schlangenarten können auch Rote Bambusnattern unter verschiedenen Gesundheitsproblemen leiden. Die häufigsten sind:

Atemwegsinfektionen

Zeichen: offen-es Maul, Schleimabsonderung, laute Atmung, Lethargie. Häufig verursacht durch zu hohe Luftfeuchte in Verbindung mit zu niedrigen Temperaturen oder schlechter Belüftung. Behandlung: Tierarzt, Optimierung von Temperatur und Luftqualität, ggf. Antibiotika.

Hautprobleme / Häutungsstörungen

Unvollständige Häutung, Retention von Augenhäuten oder fragmentarische Häutung können durch zu trockene Luft oder falsches Substrat entstehen. Abhilfe: erhöhte Luftfeuchte, feuchte Verstecke, vorsichtiges Baden.

Parasiten (innere und äußere)

Akkreditierte Tierärzte untersuchen Kotproben auf Endoparasiten; Ektoparasiten wie Häutungspilze oder Milben sollten frühzeitig behandelt werden. Regelmäßige Stressreduktion, Hygiene und Quarantäne neuer Tiere schützen die Kollektion.

Infektionen durch Verletzungen

Bisse oder kleine Wunden können sich infizieren. Saubere Wundversorgung und bei Auffälligkeiten Tierarztbesuch sind wichtig.

Stoffwechselprobleme und Mangelerscheinungen

Fehlerhafte Ernährung, falsche Beleuchtung oder langfristig falsche Temperaturen können zu Problemen führen. Ab und an sind Blutuntersuchungen oder tierärztliche Kontrollen sinnvoll.

Alternative Bezeichnungen und Synonyme

In der deutschen und internationalen Terraristik findest du die Rote Bambusnatter unter verschiedenen Namen und Schreibweisen. Häufig genutzte Bezeichnungen sind: „Rote Bambusnatter“, „Red Bamboo Snake“ (englisch) und wissenschaftliche Synonyme, die in älterer Literatur vorkommen können. In manchen Quellen wird auf frühere taxonomische Einordnungen verwiesen — das ist normal in der Herpetologie. Für Besucher der Seite kann ein kleiner Hinweis genügen: gelegentlich sind ältere Namen in Verkäufen oder Auktionslisten zu finden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist die Rote Bambusnatter für Anfänger geeignet?

Kurz: eher nicht als erste Schlange. Sie ist nicht extrem schwierig, aber ihre Bedürfnisse an Temperaturschwankungen, Luftfeuchte und ihre scheue Natur machen sie besser für Halter mit etwas Erfahrung geeignet.

Wie groß werden diese Schlangen?

Adulte Tiere erreichen meist um die 90–120 cm, manche Exemplare etwas darüber. Die Größe hängt von Herkunft, Geschlecht und Haltungsbedingungen ab.

Was fressen sie?

In Gefangenschaft hauptsächlich Mäuse und passend proportionierte Ratten. Jungtiere benötigen kleinere Mäuse, adulte Tiere größere Mäuse oder kleine Ratten.

Brauchen sie UV-Licht?

Zwingend notwendig ist UV-Bestrahlung nicht wie bei manchen Echsen. Ein natürlicher Tag-Nacht-Rhythmus ist wichtig. UV kann nicht schaden, hilft aber bei Pflanzen und kann die Aktivität unterstützen.

Sind sie giftig?

Nein, für Menschen gelten sie als ungiftig. Vorsicht beim Handling, Bisse sind aber in der Regel nicht gefährlich.

Wie lange leben sie?

Bei guter Pflege können Colubriden mehrere Jahre leben; als grobe Richtlinie sind 10–20 Jahre möglich, wobei 10–15 Jahre eine häufig genannte Erwartung für viele Terrarienbestände ist. Einzelne Tiere können deutlich älter werden.

Kann man mehrere Tiere zusammen halten?

Nur mit Erfahrung und sehr guter Beobachtung. Gruppenzucht ist möglich, aber Miteinanderhaltung kann Stress oder Konkurrenz bedeuten. Bei Unsicherheit lieber einzeln halten oder nur ein ausgewogenes Paar.

Brauche ich eine Genehmigung, um sie zu halten?

Das hängt von deinem Land und örtlichen Regelungen ab. In vielen europäischen Ländern gelten bestimmte Exoten als erlaubnisfrei, andere Arten benötigen eine Anzeige oder Genehmigung. Prüfe unbedingt die aktuellen Rechtsvorschriften in deinem Wohnsitzland.

Fazit

Die Rote Bambusnatter (Oreocryptophis porphyraceus) ist eine attraktive und charaktervolle Schlange, die mit ihrer warmen Färbung und zurückhaltenden Art viele Terraristik-Interessierte anspricht. Sie ist keine „Standardanfängerart“, verlangt aber keine extrem spezialisierten Geräte — vielmehr gute Kenntnis der Temperatur- und Feuchtebedürfnisse, eine qualitativ hochwertige Einrichtung mit mehreren Verstecken sowie Geduld bei Eingewöhnung und eventuell wählerischer Fütterung. Züchterische Erfolge sind möglich, allerdings sollte die Zucht wohlüberlegt und mit Sorgfalt angegangen werden.

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