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Psuedoxenodon macrops im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Großaugen-Gebirgswassernatter

Psuedoxenodon macrops im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Großaugen-Gebirgswassernatter)
Psuedoxenodon macrops (Großaugen-Gebirgswassernatter) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Rohit Naniwadekar, False Cobra (Psuedoxenodon macrops), CC BY-SA 4.0

Wissenswertes zu Psuedoxenodon macrops (Großaugen-Gebirgswassernatter)

Herkunft und Verbreitungsgebiet

Die Pseudoxenodon macrops, bekannt als Großaugen-Gebirgswassernatter, ist eine eher selten gehaltene, faszinierende Schlangenart aus Asien. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über mehrere südostasiatische Länder, darunter Thailand, Malaysia, Vietnam, Laos und Teile Südchinas. Diese Art bevorzugt vor allem kühle, feuchte Gebirgsregionen und ist häufig in der Nähe von klaren Bächen, Flüssen oder Feuchtgebieten zu finden. In ihrem natürlichen Lebensraum lebt sie sowohl terrestrisch als auch semi-aquatisch, wobei sie eine Vorliebe für dicht bewachsene, schattige Stellen hat, die ausreichend Deckung bieten.

Die Großaugen-Gebirgswassernatter ist vor allem in mittleren Höhenlagen verbreitet, typischerweise zwischen 500 und 1500 Metern über dem Meeresspiegel. Die Temperaturen in diesen Gebieten sind moderat, mit deutlich kühleren Nächten im Vergleich zu tiefer gelegenen Regionen. Die Art ist daher an wechselnde Tages- und Nachttemperaturen gewöhnt und bevorzugt Terrarienbedingungen, die diese natürlichen Klimaverhältnisse widerspiegeln.

Systematik: Gattung und Familie

Pseudoxenodon macrops gehört zur Familie der Colubridae, einer sehr vielfältigen Familie von Nattern, die weltweit verbreitet ist. Innerhalb dieser Familie wird die Art der Gattung Pseudoxenodon zugeordnet. Die Gattung umfasst mehrere Arten, die vorwiegend in Asien vorkommen und sich durch ihre semi-aquatische Lebensweise und ihre Anpassung an bewaldete, feuchte Habitate auszeichnen.

Die wissenschaftliche Einordnung im Überblick:

  • Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere)
  • Unterordnung: Serpentes (Schlangen)
  • Familie: Colubridae (Nattern)
  • Gattung: Pseudoxenodon
  • Art: Pseudoxenodon macrops

Diese Art zeichnet sich durch einen robusten Körperbau, stark ausgeprägte Augen und eine defensive, aber nicht hochgiftige Natur aus. Innerhalb der Gattung Pseudoxenodon sind die Arten oft schwer zu unterscheiden, was vor allem auf die ähnlichen Färbungsmuster und Lebensraumansprüche zurückzuführen ist.

Beschreibung und Aussehen

Die Großaugen-Gebirgswassernatter ist eine mittelgroße bis große Natter. Erwachsene Tiere erreichen in der Regel eine Gesamtlänge zwischen 80 und 120 cm, wobei besonders große Exemplare bis zu 140 cm lang werden können. Der Körper ist relativ kräftig und leicht gedrungen, was die Art in ihrer Bewegung in unebenem Gelände und Wasser unterstützt.

Ein auffälliges Merkmal dieser Art sind die überproportional großen Augen, die ihr den deutschen Namen „Großaugen-Gebirgswassernatter“ eingebracht haben. Diese großen Augen erleichtern die Jagd in schattigen, dichten Lebensräumen und verbessern die Wahrnehmung in der Dämmerung oder bei schwachem Licht. Die Pupillen sind rund und die Iris zeigt oft eine gelbliche bis goldbraune Färbung.

Das Schuppenmuster ist ein weiterer Charakterzug: Die Grundfarbe des Rückens reicht von braun über oliv bis hin zu grauen Tönen, häufig unterbrochen durch dunkle, unregelmäßige Querbänder oder Flecken. Die Unterseite ist heller, meist cremefarben bis leicht gelblich, manchmal mit feinen dunklen Sprenkeln. Diese Farbgebung bietet eine hervorragende Tarnung zwischen Laub, Ästen und Steinen, was für das Überleben in ihrem natürlichen Habitat entscheidend ist.

Junge Tiere sind oft kontrastreicher gefärbt als Erwachsene, mit deutlich sichtbaren Querstreifen und heller Unterseite. Mit zunehmendem Alter verblassen diese Muster und die Tiere entwickeln ein gleichmäßigeres Erscheinungsbild.

Haltungshinweise

Die Haltung von Pseudoxenodon macrops erfordert eine detaillierte Planung, da die Art spezifische Ansprüche an Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Struktur des Terrariums stellt. Das Terrarium sollte sowohl ausreichend Landfläche als auch Wasserbereiche enthalten, um die natürliche semi-aquatische Lebensweise zu berücksichtigen.

Terrariumgröße

Für ein erwachsenes Terrarientier sollte die Mindestgröße des Terrariums 150 cm Länge, 60 cm Breite und 60 cm Höhe betragen. Größere Terrarien bieten mehr Bewegungsfreiheit und ermöglichen die Einrichtung abwechslungsreicher Lebensräume mit Wasser, Land und Klettermöglichkeiten.

Temperatur und Beleuchtung

Tagsüber sollte die Temperatur zwischen 22 und 26 °C liegen, während nachts eine Absenkung auf 18–20 °C sinnvoll ist, um den natürlichen Temperaturverlauf nachzuahmen. Die Luftfeuchtigkeit sollte relativ hoch sein, idealerweise zwischen 70 und 80 %. Ein flacher Wassernapf oder ein kleiner Wasserbereich unterstützt die Feuchtigkeitsregulierung und erlaubt gleichzeitig ein Badeverhalten.

UVB-Licht ist nicht zwingend erforderlich, kann aber zur allgemeinen Gesundheit beitragen. Lichtquellen sollten nicht zu stark erhitzt werden, um die Tiere nicht zu stressen.

Einrichtung

Eine naturnahe Gestaltung mit Versteckmöglichkeiten, Wurzeln, Steinen und Laubsubstrat ist empfehlenswert. Wasserflächen, flache Teiche oder Rinnsale sind ideal, um das natürliche Verhalten zu fördern. Pflanzen, die Feuchtigkeit halten, wie Farne oder Moos, eignen sich besonders gut. Die Tiere nutzen Verstecke sowohl zur Ruhe als auch zur Flucht bei Stress.

Fütterung

Die Großaugen-Gebirgswassernatter ist überwiegend carnivor. In Gefangenschaft werden vor allem kleine Fische, Amphibien, gelegentlich kleine Nagetiere und Insekten angeboten. Die Ernährung sollte abwechslungsreich sein, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Jungtiere fressen häufiger, während adulte Tiere meist alle 5 bis 7 Tage gefüttert werden können.

Handling

Diese Nattern sind generell zurückhaltend und können bei Bedrohung ein drohendes Verhalten zeigen, etwa Zischen oder Aufblähen. Sie sind jedoch nicht aggressiv und können vorsichtig an den Umgang gewöhnt werden. Ein behutsames Heranführen ist empfehlenswert, da zu häufiges Handling Stress verursachen kann.

Giftigkeit

Pseudoxenodon macrops wird als nicht giftig für den Menschen eingestuft. Die Art verfügt zwar über Zähne, die kleinere Beutetiere festhalten können, aber ihr Biss ist für Menschen harmlos. Die Natter kann jedoch durch Zischen und Blitzbewegungen einschüchtern, was oft fälschlicherweise als Aggressivität interpretiert wird.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht von Großaugen-Gebirgswassernattern in Gefangenschaft ist möglich, jedoch anspruchsvoll. Die Tiere sind ovipar, das heißt, sie legen Eier. Nach der Paarung legt das Weibchen meist zwischen 6 und 12 Eier, die in einem warmen, feuchten Substrat abgelegt werden sollten. Die Inkubationszeit beträgt etwa 60 bis 70 Tage, abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Eine erfolgreiche Nachzucht erfordert die Simulation von jahreszeitlichen Veränderungen, wie leichten Temperaturschwankungen und unterschiedlichen Feuchtigkeitsverhältnissen. Jungtiere sind bei der Geburt bereits selbstständig, benötigen jedoch kleine Futtertiere wie kleine Amphibienlarven oder Fischstücke.

Mögliche Krankheiten

Wie viele Reptilien sind auch Pseudoxenodon macrops anfällig für einige typische Gesundheitsprobleme. Dazu zählen:

  • Atemwegsinfektionen: Häufig durch zu niedrige Temperaturen oder zu hohe Luftfeuchtigkeit. Symptome sind Niesen, Schleimabsonderungen und lethargisches Verhalten.
  • Hautprobleme: Unvollständige Häutung oder Hautinfektionen können durch unzureichende Luftfeuchtigkeit oder mangelnde Strukturoptionen auftreten.
  • Parasiten: Innere Parasiten können durch Futtertiere übertragen werden. Regelmäßige Kontrollen und ggf. tierärztliche Behandlung sind ratsam.
  • Stressbedingte Erkrankungen: Falsche Terrariengröße, zu häufiges Handling oder fehlende Versteckmöglichkeiten können zu Appetitlosigkeit und Schwächung führen.

Alternative Bezeichnungen

Neben dem gebräuchlichen Namen Großaugen-Gebirgswassernatter wird die Art in der Fachliteratur teilweise auch als Large-eyed Mountain Water Snake bezeichnet. Umgangssprachlich tauchen gelegentlich Bezeichnungen wie Bergwassernatter mit großen Augen auf, die sich vor allem auf die markanten Augen der Tiere beziehen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Ist Pseudoxenodon macrops für Anfänger geeignet?

Die Art gilt als nicht besonders aggressiv, jedoch anspruchsvoll in Haltung und Fütterung. Für Anfänger ist sie daher nur bedingt geeignet. Erfahrung mit semi-aquatischen Nattern ist von Vorteil.

2. Wie alt werden die Tiere?

Bei artgerechter Haltung können Großaugen-Gebirgswassernattern ein Alter von 10 bis 15 Jahren erreichen.

3. Brauchen die Tiere viel Wasser?

Ja, ein Wasserbereich ist unerlässlich, da sie semi-aquatisch leben. Die Tiere verbringen viel Zeit darin, sei es zum Trinken, Baden oder zur Jagd.

4. Kann man die Tiere zusammenhalten?

In der Regel werden die Tiere einzeln gehalten, da Revierverhalten auftreten kann. Paare zur Zucht können unter kontrollierten Bedingungen zusammenleben.

5. Wie oft sollte gefüttert werden?

Jungtiere benötigen häufigere Mahlzeiten, etwa alle 3–4 Tage. Adulte Tiere können alle 5–7 Tage gefüttert werden.

Fazit

Die Pseudoxenodon macrops, die Großaugen-Gebirgswassernatter, ist eine faszinierende, optisch eindrucksvolle Natterart, die sowohl für erfahrene Reptilienhalter als auch für Liebhaber asiatischer Schlangen interessant ist. Ihre auffälligen Augen, das kontrastreiche Schuppenmuster und ihre semi-aquatische Lebensweise machen sie zu einem Highlight in naturnah gestalteten Terrarien.

Die Haltung erfordert jedoch präzise Kenntnisse über Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wasserbereiche und Fütterung, um Stress und Krankheiten zu vermeiden. Mit der richtigen Pflege, Geduld und einer naturnahen Einrichtung können die Tiere lange gesund leben und sogar in Gefangenschaft erfolgreich vermehrt werden.

Die Großaugen-Gebirgswassernatter ist ein Beispiel für die beeindruckende Vielfalt der asiatischen Nattern und zeigt, wie wichtig artgerechte Haltung und naturnahe Terrariengestaltung für das Wohlbefinden der Tiere sind. Für Halter, die sich auf die anspruchsvolle Pflege einlassen, bietet Pseudoxenodon macrops ein spannendes, lohnendes und optisch faszinierendes Hobby.

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