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Telescopus dhara im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Israelische Katzennatter

Telescopus dhara im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Israelische Katzennatter)
Telescopus dhara (Israelische Katzennatter)

Wissenswertes zu Telescopus dhara (Israelische Katzennatter)

Die Israelische Katzennatter, wissenschaftlich bekannt als Telescopus dhara, gehört zu den faszinierendsten Schlangenarten, die in der Terraristik gepflegt werden können. Diese eher wenig bekannte Natterart zeichnet sich durch ihre besondere Herkunft, ihr einzigartiges Verhalten und ihre speziellen Ansprüche an die Haltung aus.

Herkunft und Verbreitung

Telescopus dhara ist in erster Linie im östlichen Mittelmeerraum heimisch, mit Schwerpunkt in Israel. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über trockene und halbtrockene Regionen, darunter felsige Landschaften, offene Wälder und semi-aride Gebiete. Sie bevorzugt Gebiete, in denen sie tagsüber Schutz unter Steinen, in Felsspalten oder in dichter Vegetation findet, während sie in der Dämmerung und Nacht aktiv wird, um ihre Beute zu jagen.

Die Art ist an das trockene Klima ihrer Herkunftsregion hervorragend angepasst und kann in Gefangenschaft ähnliche Bedingungen vertragen, wenn die grundlegenden Bedürfnisse von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Unterschlupf eingehalten werden.

Gattung und Familie

Telescopus dhara gehört zur Gattung Telescopus, die in der Familie der Colubridae (Nattern) eingeordnet wird. Die Gattung umfasst mehrere Arten, die oft als Katzennattern bezeichnet werden. Diese Schlangen sind für ihre großen Augen mit vertikalen Pupillen bekannt, die sie nachtaktiv und ausgezeichnete Jäger machen.

Innerhalb der Colubridae zeichnen sich Katzennattern durch eine relativ geringe Größe, Schlankheit und meist eine rückwärts gerichtete Giftzähne (Opisthoglyphie) aus, die es ihnen erlauben, kleine Beutetiere zu lähmen, ohne für den Menschen ernsthafte Gefahr darzustellen.

Beschreibung und Aussehen

Die Israelische Katzennatter ist eine mittelgroße Natterart, die in der Regel eine Gesamtlänge von 60 bis 90 Zentimetern erreicht, gelegentlich können Exemplare bis zu 1 Meter lang werden. Der Körper ist schlank und muskulös, wodurch die Art ausgezeichnete Kletterfähigkeiten besitzt.

Das Farb- und Musterbild variiert je nach Individuum und Herkunftsregion, häufig zeigt sich ein hellbrauner bis grauer Grundton mit unregelmäßigen dunkleren Flecken, die der Tarnung im natürlichen Lebensraum dienen. Der Kopf ist leicht vom Körper abgesetzt, relativ flach und besitzt die charakteristischen großen Augen mit vertikaler Pupille, die ihr einen katzenartigen Blick verleihen.

Die Unterseite ist meist heller, cremefarben bis gelblich, manchmal mit schwachen Flecken oder Marmorierungen. Besonders auffällig ist die Art durch ihre geschmeidige Beweglichkeit und den schlanken Körperbau, der sie von anderen Nattern der Region unterscheidet.

Haltung im Terrarium

Die Haltung von Telescopus dhara im Terrarium erfordert ein sorgfältig geplantes Habitat, das ihren natürlichen Lebensbedingungen so nahe wie möglich kommt. Diese Art ist nachtaktiv und relativ scheu, daher sollten Versteckmöglichkeiten in Form von Steinen, Korkröhren, Rindenstücken oder dicht bepflanzten Bereichen angeboten werden.

Terrariumgröße

Für ein erwachsenes Tier wird ein Terrarium mit den Maßen von mindestens 120 x 50 x 50 cm empfohlen, um ausreichend Bewegungsfreiheit und Klettergelegenheiten zu bieten. Für mehrere Terrarientiere sollte ein entsprechend größeres Becken gewählt werden, wobei darauf zu achten ist, dass sich die Schlangen auch optisch zurückziehen können, um Stress zu vermeiden.

Temperatur und Beleuchtung

Die Tagestemperaturen sollten zwischen 26 und 30 °C liegen, während in der Nacht ein Temperaturabfall auf 20 bis 22 °C toleriert wird. Eine Wärmequelle wie eine Keramikheizung oder eine Spotlampe sorgt für lokale Wärmezonen, die es der Schlange erlauben, die Körpertemperatur zu regulieren. UV-B-Licht ist nicht zwingend erforderlich, kann jedoch die Aktivität und das Wohlbefinden fördern.

Luftfeuchtigkeit

Die Israelische Katzennatter stammt aus trockenen Regionen, daher genügt eine moderate Luftfeuchtigkeit von etwa 40–60 %. Eine gelegentliche Sprühnebelung hilft, die Hautfeuchtigkeit zu erhalten und die Häutung zu erleichtern, ohne das Terrarium zu feucht werden zu lassen.

Einrichtung

Neben Klettermöglichkeiten sind flache Wasserschalen wichtig, um jederzeit Zugang zu frischem Wasser zu gewährleisten. Bodenmaterialien wie Sand-Lehm-Gemische, Kokosfaser oder Reptilienerde eignen sich gut, da sie grabfähige Bereiche schaffen und gleichzeitig die Hygiene erleichtern.

Giftigkeit

Telescopus dhara ist eine schwach giftige Art mit sogenannten hinteren Fangzähnen. Ihr Gift dient primär dazu, kleine Beutetiere wie Eidechsen und kleinere Säugetiere zu lähmen. Für Menschen stellt sie in der Regel keine ernsthafte Gefahr dar. Bisse können lokale Schwellungen oder leichte Reizungen verursachen, ernsthafte Vergiftungen sind äußerst selten. Dennoch sollte beim Handling Vorsicht walten, insbesondere bei jüngeren oder unerfahrenen Haltern.

Ernährung

In freier Wildbahn ernährt sich Telescopus dhara hauptsächlich von Eidechsen, kleinen Nagetieren und gelegentlich Vögeln. In Gefangenschaft lässt sie sich gut mit geeigneten, entsprechend großen Mäusen oder Ratten füttern. Junge Tiere bevorzugen kleinere Futtertiere wie Pinkies oder kleine Eidechsenarten. Die Fütterung sollte ein- bis zweimal wöchentlich erfolgen, abhängig von Größe, Alter und Aktivität der Schlange.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht von Telescopus dhara ist anspruchsvoll, aber durchaus möglich. Die Tiere benötigen eine klare Temperatursimulation mit kühleren Monaten, die einer natürlichen Winterruhe entsprechen. Diese Ruhephase dauert in der Regel sechs bis acht Wochen und senkt die Stoffwechselrate der Tiere, wodurch die Fortpflanzungsbereitschaft steigt.

Nach der Paarung legen die Weibchen meist 4–8 Eier, die bei 28–30 °C ausgebrütet werden. Die Inkubationsdauer beträgt etwa 50–60 Tage. Die Jungtiere schlüpfen vollständig entwickelt, aber zunächst sehr klein und empfindlich, weshalb sie in einem separaten Aufzuchtbecken mit feinerem Substrat und sicheren Verstecken gehalten werden sollten.

Mögliche Krankheiten

Wie alle Reptilien können auch Katzennattern unter Haltungsfehlern leiden. Häufige Probleme sind:

  • Hautprobleme: Unvollständige Häutung durch zu niedrige Luftfeuchtigkeit.
  • Atemwegserkrankungen: Meist durch zu niedrige Temperaturen oder zu hohe Feuchtigkeit verursacht.
  • Parasitenbefall: Sowohl innere als auch äußere Parasiten können auftreten, besonders bei unsachgemäßer Hygiene.
  • Stressbedingte Futterverweigerung: Oft durch zu häufiges Handling oder unzureichende Versteckmöglichkeiten verursacht.

Regelmäßige Kontrolle des Gesundheitszustands, sauberes Terrarium und angepasste Haltung sind entscheidend, um Erkrankungen zu vermeiden.

Alternative Bezeichnungen

In der Terraristik und Literatur wird Telescopus dhara gelegentlich auch als Israelische Katzennatter oder Telescopus-Katzennatter bezeichnet. Die Bezeichnung „Katzennatter“ rührt von den katzenartigen Augen her, die ihr nachtaktives Verhalten und ihre exzellente Jagdfähigkeit unterstreichen.

Häufig gestellte Fragen

Ist die Israelische Katzennatter für Anfänger geeignet?

Aufgrund ihrer speziellen Anforderungen an Haltung, Temperatur und Futter gilt sie eher als Schlangenart für fortgeschrittene Halter. Anfänger sollten zunächst einfachere Arten pflegen, bevor sie sich an Telescopus dhara wagen.

Kann sie in einem Gemeinschaftsterrarium gehalten werden?

Grundsätzlich ist die Haltung mehrerer Tiere möglich, jedoch nur bei ausreichend großem Terrarium und genügend Versteckmöglichkeiten. Eine Vergesellschaftung mit anderen Schlangenarten wird nicht empfohlen.

Wie oft muss gefüttert werden?

Junge Tiere sollten ein- bis zweimal wöchentlich kleinere Futtertiere erhalten. Erwachsene Tiere können je nach Größe und Aktivität einmal wöchentlich gefüttert werden.

Ist sie giftig?

Die Art ist schwach giftig, das Gift ist jedoch für den Menschen ungefährlich. Vorsicht beim Handling ist dennoch ratsam.

Wie lange lebt die Israelische Katzennatter?

Bei optimaler Haltung kann sie 12 bis 15 Jahre alt werden.

Fazit

Die Israelische Katzennatter (Telescopus dhara) ist eine faszinierende und ästhetisch ansprechende Natterart, die durch ihre einzigartige Herkunft, ihr nachtaktives Verhalten und die anspruchsvolle Pflege besticht. Sie bietet Haltern die Möglichkeit, eine etwas ungewöhnlichere Schlangenart zu beobachten und zu züchten, erfordert jedoch fundiertes Wissen über Haltung, Ernährung, Temperatur und Versteckmöglichkeiten.

Wer sich die Haltung zutraut, wird mit einem sehr interessanten Verhalten, markantem Aussehen und der Möglichkeit der Zucht belohnt. Sie stellt keine ernsthafte Gefahr für Menschen dar, verlangt aber Respekt und Aufmerksamkeit im Umgang, insbesondere bei der Pflege von Jungtieren und der Bereitstellung eines stressfreien Lebensraums.

Für Terrarianer, die nach einer besonderen, wenig verbreiteten Natterart suchen, bietet Telescopus dhara ein spannendes und lohnenswertes Projekt, das sowohl Beobachtung als auch Interaktion mit einer intelligenten und nachtaktiven Schlange ermöglicht. Mit der richtigen Pflege kann diese Art ein langlebiger und faszinierender Bestandteil jedes Terrariums werden.

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