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Underwoodisaurus milii im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Dickschwanzgecko

Underwoodisaurus milii im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Dickschwanzgecko)
Underwoodisaurus milii (Dickschwanzgecko) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Doug Beckers from Killcare Heights, Australia, Underwoodisaurus milii 1, CC BY-SA 2.0

Wissenswertes zu Underwoodisaurus milii (Dickschwanzgecko)

Der Underwoodisaurus milii, allgemein bekannt als Dickschwanzgecko, gehört zu den faszinierendsten Reptilien, die in der Terraristik gepflegt werden. Diese Geckoart zeichnet sich durch ihren stämmigen Körperbau, den auffällig dicken Schwanz und ihr ruhiges, dennoch neugieriges Verhalten aus, was sie sowohl für Einsteiger als auch erfahrene Terrarianer interessant macht.

Herkunft und Lebensraum

Der Dickschwanzgecko ist endemisch in Australien, wobei er vor allem im südöstlichen Teil des Kontinents verbreitet ist. Sein Lebensraum umfasst trockene, felsige Regionen, Buschland und offene Wälder, in denen er tagsüber Verstecke in Spalten, unter Steinen oder in abgestorbenem Holz aufsucht. Die Art bevorzugt gemäßigt warme bis subtropische Bedingungen und zeigt eine Anpassungsfähigkeit an wechselnde Temperaturen. In der Natur ist der Gecko nachtaktiv und verbringt den Tag verborgen, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Diese nachtaktive Lebensweise spiegelt sich auch in der Terrarienhaltung wider und beeinflusst das Verhalten sowie die Fütterung.

Gattung und Familie

Systematisch gehört der Underwoodisaurus milii zur Familie der Carphodactylidae, die sich durch ihre stämmigen Körper, kräftigen Schwanzansätze und meist terrestrische Lebensweise auszeichnen. Die Gattung Underwoodisaurus umfasst nur wenige Arten, wobei der Dickschwanzgecko die bekannteste Vertreterin ist. Innerhalb der Familie unterscheidet sich diese Art durch ihre auffällig gedrungene Statur und den dicke, knolligen Schwanz, der als Fettspeicher dient und dem Tier in Nahrungsmangelzeiten Überleben sichert.

Beschreibung und Aussehen

Der Dickschwanzgecko erreicht eine Gesamtlänge von etwa 15 bis 20 Zentimetern, wobei der Schwanz fast ein Drittel der Gesamtlänge ausmachen kann. Der Körper ist gedrungen, muskulös und mit kleinen, körnigen Schuppen bedeckt, die ihm ein robustes Erscheinungsbild verleihen. Typisch ist der dicke, knollige Schwanz, der bei Bedrohung zur Ablenkung genutzt werden kann. Die Kopfpartie ist eher breit, die Augen groß und rund, mit vertikalen Pupillen, die auf die nachtaktive Lebensweise hinweisen. Die Grundfärbung variiert von grau über braun bis hin zu leicht rötlichen Tönen, oft mit helleren Flecken oder Streifen am Rücken. Diese Farbvariationen dienen der Tarnung in felsigen und bewachsenen Lebensräumen.

Die Gliedmaßen sind kräftig und enden in kleinen, aber gut entwickelten Zehen, die eine gute Kletterfähigkeit auf rauen Oberflächen ermöglichen. Anders als viele andere Geckos verfügt der Dickschwanzgecko nicht über Haftlamellen an den Zehen, was ihn eher bodenorientiert macht, wobei Kletterversuche auf niedrige Strukturen problemlos möglich sind.

Haltung im Terrarium

Die Haltung von Underwoodisaurus milii ist vergleichsweise unkompliziert, setzt jedoch die Berücksichtigung ihrer natürlichen Bedürfnisse voraus. Ein Terrarium von mindestens 80 x 40 x 40 Zentimetern für ein Paar bietet ausreichend Bewegungs- und Rückzugsmöglichkeiten. Die Einrichtung sollte aus zahlreichen Verstecken bestehen, wie Korkröhren, flachen Steinen und Holzhöhlen. Sand- oder Erdmischungen eignen sich als Bodengrund, ergänzt durch trockenes Laub, um ein naturnahes Mikroklima zu schaffen.

Temperaturen sollten tagsüber zwischen 24 und 28 Grad Celsius liegen, mit einem Wärmespot um 30 Grad, während die Nachttemperaturen auf 18 bis 20 Grad abfallen dürfen. Die Luftfeuchtigkeit sollte moderat gehalten werden, etwa 40 bis 60 Prozent, und kann durch leichtes Besprühen angepasst werden. Ein flacher Wassernapf sollte ständig verfügbar sein, da Dickschwanzgeckos regelmäßig trinken, auch wenn sie den größten Teil ihrer Feuchtigkeit aus Nahrung aufnehmen.

Die Beleuchtung kann konventionell gehalten werden, ein UVB-Licht ist nicht zwingend erforderlich, kann aber die allgemeine Gesundheit und Aktivität fördern. Die Tiere zeigen sich meist nachtaktiv, können jedoch im frühen Abend und bei Dämmerung beobachtet werden.

Ernährung

In der Ernährung sind Dickschwanzgeckos relativ anspruchslos. Sie fressen hauptsächlich Insekten wie Heimchen, Grillen, Schaben und kleinere Larven. Lebendfutter wird bevorzugt, kann aber gelegentlich durch gefrostete Insekten ergänzt werden. Wichtig ist eine regelmäßige Calcium- und Vitaminzufuhr, um Knochenproblemen vorzubeugen. Die Fütterung sollte zwei- bis dreimal wöchentlich erfolgen, abhängig vom Alter und Aktivitätsgrad der Tiere.

Giftigkeit

Der Dickschwanzgecko ist für Menschen und andere Haustiere völlig ungiftig. Es besteht keine Gefahr durch Bisse oder Berührung. Dennoch sollte beim Handling auf Ruhe und Sorgfalt geachtet werden, da übermäßiger Stress für die Tiere gesundheitsschädlich sein kann. Die Tiere können den Schwanz als Abwehrmechanismus abwerfen, was in der Terraristik berücksichtigt werden sollte, da der Schwanz nicht nachwächst, sondern nur teilweise regeneriert wird.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht von Underwoodisaurus milii gestaltet sich als relativ unkompliziert, wenn die Haltungsbedingungen stimmen. Die Tiere sind saisonal aktiv und zeigen im Frühling und Frühsommer Paarungsbereitschaft. Männchen können während der Balz lautstarke Schwanzklappergeräusche erzeugen und die Weibchen durch Schwanzbewegungen beeindrucken. Die Eier werden in geschützten Verstecken abgelegt, meist zwei pro Gelege, die eine feste, kalkhaltige Schale besitzen.

Die Inkubation erfolgt bei Temperaturen zwischen 24 und 28 Grad über einen Zeitraum von etwa 60 bis 90 Tagen. Die Jungtiere schlüpfen voll entwickelt und zeigen von Beginn an typische Verhaltensweisen der Art. Eine erfolgreiche Zucht erfordert ausreichend Verstecke, eine stabile Ernährung und eine konstante Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle.

Krankheiten und Gesundheitsvorsorge

Obwohl Underwoodisaurus milii als robust gilt, können unter Terrarienbedingungen einige gesundheitliche Probleme auftreten. Häufig sind Mangelerscheinungen, insbesondere ein Calcium- oder Vitamin-D3-Mangel, der zu Rachitis führen kann. Weitere mögliche Krankheiten umfassen Hautprobleme durch zu hohe Luftfeuchtigkeit, parasitäre Befall wie Magen-Darm-Würmer oder Pilzinfektionen, die sich durch Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder lethargisches Verhalten bemerkbar machen. Eine saubere Terrarienpflege, regelmäßige Fütterung mit ausgewogenem Futter und gelegentliche Gesundheitskontrollen sind essenziell, um Krankheiten vorzubeugen.

Alternative Bezeichnungen

Neben dem geläufigen Namen Dickschwanzgecko ist die Art auch unter dem wissenschaftlichen Namen Underwoodisaurus milii bekannt. In manchen Fachkreisen wird sie auch als „Knollenschwanzgecko“ bezeichnet, eine Anspielung auf den auffällig dicken Schwanz. Umgangssprachlich wird sie oft einfach als „Australian Fat-tailed Gecko“ bezeichnet.

Häufig gestellte Fragen

Eine Reihe von Fragen taucht bei Terrarianern immer wieder auf:

Wie alt wird ein Dickschwanzgecko?

Underwoodisaurus milii kann bei optimaler Pflege ein Alter von 10 bis 15 Jahren erreichen.

Kann man mehrere Tiere zusammen halten?

Grundsätzlich ist die Haltung in Gruppen möglich, jedoch sollte man ein Männchen nicht mit mehreren Männchen zusammen unterbringen, um Aggressionen zu vermeiden. Paare oder kleine Gruppen mit einem Männchen und mehreren Weibchen sind ideal.

Brauchen sie spezielle UVB-Beleuchtung?

UVB ist nicht zwingend notwendig, kann aber die Aktivität und das allgemeine Wohlbefinden fördern.

Wie verhält sich der Gecko im Terrarium?

Die Tiere sind nachtaktiv, neugierig, gelegentlich sichtbar in der Dämmerung, ruhen tagsüber in Verstecken.

Ist der Schwanz abwerfbar?

Ja, der Schwanz kann bei Bedrohung abgeworfen werden, dient in der Natur als Ablenkung. In der Terrarienhaltung sollte dies möglichst vermieden werden.

Fazit

Der Underwoodisaurus milii, der Dickschwanzgecko, ist eine faszinierende und relativ pflegeleichte Geckoart, die durch ihr ruhiges Wesen, ihre Anpassungsfähigkeit und den auffälligen Schwanz besticht. Sie bietet sowohl für Einsteiger als auch erfahrene Terrarianer spannende Beobachtungsmöglichkeiten und eignet sich hervorragend für Terrarien, die naturnahe Bedingungen mit reichlich Versteckmöglichkeiten bieten. Mit der richtigen Haltung, Ernährung und Pflege kann diese Art über viele Jahre hinweg Freude bereiten. Ihre Robustheit, das interessante Verhalten und die vergleichsweise unkomplizierte Zucht machen sie zu einem beliebten Terrarientier und einem Highlight in jedem Reptilienbestand.

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