Xenophrys glandulosa im Terrarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Drüsiger Zipfelkrötenfrosch

Wissenswertes zu Xenophrys glandulosa (Drüsiger Zipfelkrötenfrosch)
Herkunft und Verbreitungsgebiet
Der Drüsige Zipfelkrötenfrosch, wissenschaftlich bekannt als Xenophrys glandulosa, gehört zu den weniger bekannten Amphibienarten, die in Asien beheimatet sind. Sein natürlicher Lebensraum erstreckt sich vor allem über die subtropischen und tropischen Bergwälder Nepals, Nordindiens, insbesondere im östlichen Himalaya, sowie Bhutan und Teile von Myanmar und Südchina. Diese Gebiete zeichnen sich durch eine hohe Luftfeuchtigkeit, kühle Temperaturen in den höheren Lagen und ein komplexes Netzwerk aus Bächen, Flüssen und feuchten Waldböden aus, die den idealen Lebensraum für diese Tiere bieten.
Die Art lebt bevorzugt in der Nähe von fließendem Wasser, meist in Waldbächen oder kleinen Flussläufen. Besonders auffällig ist, dass die Tiere während der Regenzeit oft vermehrt aktiv werden und sich in der feuchten Unterholzschicht aufhalten, wo sie sich vor Fressfeinden schützen und gleichzeitig optimale Bedingungen für die Nahrungsaufnahme finden. Ihre Präsenz wird oft durch das charakteristische Rufen der Männchen in der Paarungszeit wahrgenommen, das in feuchten Tälern und bewaldeten Regionen hallt.
Taxonomie: Gattung und Familie
Xenophrys glandulosa gehört zur Familie der Megophryidae, die allgemein als Zipfelkrötenfrosch-Familie bekannt ist. Die Gattung Xenophrys umfasst zahlreiche Arten, die sich vor allem durch ihre Anpassungen an bewaldete, feuchte Lebensräume auszeichnen. Typische Merkmale der Familie sind abgeflachte Köpfe, gut getarnte Körper, die häufig Laub oder Bodenmaterial imitieren, und eine teilweise kräftige Drüsenstruktur auf der Haut, die bei einigen Arten für die Abwehr von Fressfeinden eine Rolle spielt.
Die systematische Einordnung lautet wie folgt:
- Reich: Animalia
- Stamm: Chordata
- Klasse: Amphibia
- Ordnung: Anura
- Familie: Megophryidae
- Gattung: Xenophrys
- Art: Xenophrys glandulosa
Die Gattung Xenophrys zeichnet sich insbesondere durch die Vielfalt an Anpassungen an die Bodenvegetation aus, wodurch diese Frösche sehr schwer zu entdecken sind. Sie sind Meister der Tarnung und können selbst auf Waldböden nahezu unsichtbar werden.
Beschreibung und Aussehen
Der Drüsige Zipfelkrötenfrosch ist ein mittelgroßer Frosch, dessen Körperlänge bei ausgewachsenen Tieren zwischen 4,5 und 6 Zentimetern liegt. Das auffälligste Merkmal ist der drüsige, teilweise warzige Körper, der nicht nur der Tarnung dient, sondern bei manchen Tieren auch als Abwehrmechanismus fungiert. Die Haut ist meist in verschiedenen Brauntönen gefärbt, von hellem Beige über erdiges Braun bis zu dunklen Grautönen, oft mit unregelmäßigen Flecken, die das Laubmuster seines natürlichen Lebensraums nachahmen.
Der Kopf ist relativ breit, mit kleinen, aber gut sichtbaren Augen, die eine dunkle Iris und eine horizontale Pupille besitzen. Typisch für die Art sind kleine, nach hinten gerichtete Fortsätze auf der Oberseite des Kopfes, die den Tieren ihren charakteristischen „zipfelförmigen“ Look verleihen. Diese Struktur dient als Tarnmechanismus, indem sie die Konturen des Körpers bricht und die Tiere auf Laub- oder Waldboden nahezu unsichtbar macht.
Die Extremitäten sind kurz, kräftig und muskulös. Die Vorderbeine enden in kleinen, leicht klebrigen Fingern, während die Hinterbeine deutlich stärker entwickelt sind und eine gute Sprungkraft ermöglichen. Die Unterseite ist heller gefärbt, oft grau oder cremefarben, und hat eine glattere Hautstruktur als der Rücken.
Haltungshinweise im Terrarium
Die Haltung von Xenophrys glandulosa im Terrarium erfordert ein gründliches Verständnis ihrer natürlichen Bedürfnisse. Da die Tiere aus kühlen, feuchten Bergwäldern stammen, müssen diese Bedingungen im Terrarium nachgeahmt werden, um Stress, Erkrankungen oder gar Todesfälle zu vermeiden.
Terrariumgröße und Einrichtung
Für ein Paar oder eine kleine Gruppe reicht ein Terrarium ab einer Größe von 60 x 40 x 60 cm. Wichtig ist eine hohe Feuchtigkeit und eine gute Belüftung, um Schimmelbildung zu verhindern. Der Bodengrund sollte aus einer Mischung von feuchtem Kokosfaser-Substrat, Torf und etwas Laub bestehen, um eine natürliche Bodenschicht zu simulieren. Zusätzlich können Moos, Rindenstücke und Wurzeln integriert werden, die Versteckmöglichkeiten und Klettermöglichkeiten bieten.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Die optimale Tagestemperatur liegt zwischen 20 und 24 Grad Celsius, während die Nächte kühlere Temperaturen von 16 bis 18 Grad haben dürfen. Die Luftfeuchtigkeit sollte konstant bei 70 bis 90 Prozent gehalten werden, insbesondere während der Aktivitätsphasen. Dies lässt sich durch regelmäßiges Besprühen oder durch die Nutzung eines automatischen Neblersystems erreichen.
Beleuchtung
Obwohl die Tiere keine direkte UV-Bestrahlung benötigen, kann eine moderate LED-Beleuchtung eingesetzt werden, um den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus zu unterstützen und die Pflanzen im Terrarium zu fördern. Schattenbereiche sind essenziell, damit die Tiere sich zurückziehen können.
Ernährung
In freier Wildbahn ernährt sich Xenophrys glandulosa hauptsächlich von kleinen Insekten, Würmern und Larven. Im Terrarium sollten sie mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Heimchen, Grillen, Springschwänzen und kleinen Asseln gefüttert werden. Es ist wichtig, die Nahrung regelmäßig mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten zu ergänzen, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Die Fütterung sollte in der Dämmerungszeit oder nachts erfolgen, da die Tiere dämmerungs- und nachtaktiv sind.
Giftigkeit
Der Drüsige Zipfelkrötenfrosch gilt als mäßig giftig. Die Drüsen auf der Haut produzieren Sekrete, die potenziell reizend wirken können, insbesondere bei direktem Hautkontakt. Die Giftigkeit dient hauptsächlich der Verteidigung gegen Fressfeinde und ist für Menschen in der Regel nur bei direktem Verzehr oder Kontakt mit Schleimhäuten problematisch. Beim Handling ist es daher ratsam, Handschuhe zu tragen und direkten Hautkontakt zu vermeiden.
Vermehrung und Zucht
Die Zucht von Xenophrys glandulosa im Terrarium ist möglich, aber anspruchsvoll. Sie erfordert die Simulation der natürlichen Regenzeit, da diese Art während dieser Phase aktiv zur Paarung kommt.
Fortpflanzungsverhalten
Männchen rufen mit charakteristischen, tiefen Rufen, um Weibchen anzulocken. Die Paarung erfolgt durch Amplexus, wobei das Männchen das Weibchen von hinten umfasst. Die Eier werden in flachen Wasserstellen oder kleinen Bächen abgelegt, oft unter Steinen oder zwischen Blättern, um sie vor Fressfeinden zu schützen.
Aufzucht der Kaulquappen
Die Kaulquappen sind aquatisch und benötigen sauberes, sauerstoffreiches Wasser mit leichter Strömung. Die Ernährung erfolgt durch Mikroorganismen, feine Pflanzenpartikel und später durch kleine Insektenlarven. Die Metamorphose zum Jungfrosch erfolgt innerhalb weniger Wochen, abhängig von Temperatur und Nahrungsangebot.
Die Zucht im Terrarium erfordert sorgfältige Kontrolle von Temperatur, Wasserqualität und Luftfeuchtigkeit. Ein Misserfolg ist häufig, wenn die Bedingungen nicht exakt angepasst werden, da die Art sehr sensibel auf Stress und Umweltschwankungen reagiert.
Mögliche Krankheiten
Wie viele Amphibienarten ist auch Xenophrys glandulosa anfällig für bestimmte Krankheiten, die durch Stress, falsche Haltung oder unhygienische Bedingungen ausgelöst werden. Zu den häufigsten zählen:
- Hautpilze (Batrachochytrium dendrobatidis): Pilzerkrankungen, die sich durch schleimige Haut, lethargisches Verhalten und Appetitlosigkeit bemerkbar machen.
- Bakterielle Infektionen: Oft durch verschmutztes Wasser oder feuchte, schlecht belüftete Substrate verursacht. Symptome sind Hautrötungen, offene Wunden oder Lethargie.
- Parasiten: Innere und äußere Parasiten können die Tiere schwächen. Regelmäßige Kontrolle der Kaulquappen und erwachsenen Tiere ist wichtig.
Prävention ist der beste Schutz: sauberes Wasser, hygienisches Substrat, ausreichende Versteckmöglichkeiten und eine ausgewogene Ernährung reduzieren das Krankheitsrisiko deutlich.
Alternative Bezeichnungen
Neben dem wissenschaftlichen Namen Xenophrys glandulosa wird die Art häufig als Drüsiger Zipfelkrötenfrosch bezeichnet. In der englischen Literatur taucht manchmal die Bezeichnung Glandular Horned Frog auf, wobei „Horned“ auf die charakteristischen Fortsätze am Kopf verweist. In lokalen Regionen Asiens existieren zudem verschiedene Volksnamen, die sich meist auf die Tarnung oder das Rufverhalten der Tiere beziehen.
Häufig gestellte Fragen
Ist der Drüsige Zipfelkrötenfrosch für Anfänger geeignet?
Aufgrund seiner speziellen Anforderungen an Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wasserqualität ist er eher für erfahrene Amphibienhalter geeignet. Anfänger könnten Schwierigkeiten haben, die sensiblen Umweltbedingungen konstant einzuhalten.
Wie lange lebt Xenophrys glandulosa im Terrarium?
Die Lebenserwartung liegt bei optimaler Haltung zwischen 8 und 12 Jahren.
Kann man mehrere Tiere zusammen halten?
Ja, kleine Gruppen sind möglich, jedoch sollte ausreichend Platz und Versteckmöglichkeiten vorhanden sein, da es zu Territorialverhalten kommen kann.
Wie oft sollte man füttern?
Junge Tiere sollten täglich gefüttert werden, während adulte Frösche 2–3 Mal pro Woche ausreichend Nahrung erhalten, ergänzt durch Vitamine und Mineralstoffe.
Sind diese Frösche gefährlich für Menschen?
Direkter Hautkontakt sollte vermieden werden, Handschuhe sind empfehlenswert, da die Drüsensekrete reizend wirken können.
Fazit
Xenophrys glandulosa, der Drüsige Zipfelkrötenfrosch, ist eine faszinierende Amphibienart, die durch ihr einzigartiges Aussehen, ihre Anpassung an feuchte Bergwälder und ihr interessantes Verhalten beeindruckt. Für Terrarianer bietet sie eine spannende Herausforderung, da sie anspruchsvoll in der Haltung ist und präzise Bedingungen benötigt, um Gesundheit und Wohlbefinden zu gewährleisten. Wer die speziellen Ansprüche dieser Art erfüllt, wird jedoch mit einem Tier belohnt, das sich durch faszinierende Tarnung, interessante Fortpflanzungsstrategien und charakteristische Bewegungen auszeichnet.
Die Kombination aus moderater Giftigkeit, nachtaktivem Verhalten und der Notwendigkeit für eine feuchte, gut strukturierte Umgebung macht Xenophrys glandulosa zu einem hochspezialisierten Terrarientier, das sowohl pflegerisches Wissen als auch Engagement erfordert. Für Amphibienliebhaber, die Freude an exotischen, schwer zu entdeckenden Arten haben, stellt der Drüsige Zipfelkrötenfrosch eine lohnenswerte Bereicherung dar und eröffnet Einblicke in die vielfältige Welt der asiatischen Bergamphibien.