Feuersalamander im Terrarium halten
Einrichtungsbeispiele für Salamandra terestris
- Systematik: Gattung, Familie und wissenschaftliche Einordnung
- Herkunft und Lebensraum
- Aussehen und Merkmale
- Giftigkeit des Feuersalamanders
- Haltung im Terrarium
- Vermehrung und Zucht im Terrarium
- Mögliche Krankheiten
- Alternative Bezeichnungen
- FAQs zum Feuersalamander
- Fazit: Ein faszinierender Terrarienbewohner für Fortgeschrittene
- Änderungen vorschlagen
Wissenswertes zu Salamandra terestris
Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) gehört zu den bekanntesten Amphibien Mitteleuropas und fasziniert seit jeher mit seinem auffälligen, gelb-schwarz gemusterten Körper. Als Terrarientier ist er besonders bei erfahrenen Haltern beliebt, da seine speziellen Haltungsansprüche und seine versteckte Lebensweise fundierte Kenntnisse erfordern.
Systematik: Gattung, Familie und wissenschaftliche Einordnung
- Wissenschaftlicher Name: Salamandra salamandra
- Gattung: Salamandra
- Familie: Salamandridae (Echte Salamander)
- Ordnung: Caudata (Schwanzlurche)
- Klasse: Amphibia (Lurche)
Der Feuersalamander gehört zur Familie der Echten Salamander und ist eng verwandt mit anderen Arten wie dem Alpensalamander (Salamandra atra). Innerhalb der Art gibt es mehrere Unterarten, die sich in Färbung und Lebensraum leicht unterscheiden können.
Herkunft und Lebensraum
Der natürliche Lebensraum des Feuersalamanders erstreckt sich über große Teile Mitteleuropas, von Spanien bis in die Türkei. Besonders häufig ist er in den Laub- und Mischwäldern Deutschlands, Österreichs und der Schweiz zu finden. Dort bevorzugt er feuchte, schattige Standorte mit Zugang zu kleinen Quellbächen oder Tümpeln. Tagsüber versteckt er sich unter Totholz, Steinen oder in Erdhöhlen und wird meist erst in der Dämmerung oder nach Regenfällen aktiv.
Aussehen und Merkmale
Der Feuersalamander ist unverwechselbar durch sein auffälliges, kontrastreiches schwarz-gelbes Muster, das nicht nur der Tarnung, sondern auch der Warnung dient. Die genaue Zeichnung ist individuell und kann von Tier zu Tier stark variieren – von punktförmigen bis hin zu streifenartigen gelben Markierungen.
- Größe: Erwachsene Tiere erreichen eine Länge von 15 bis 25 cm
- Körperbau: Kräftiger, gedrungener Körper mit kurzem, dickem Schwanz
- Haut: Glatt und feucht, mit zahlreichen Giftdrüsen
- Augen: Große, dunkle Augen mit deutlicher Nickhaut
Das auffällige Muster signalisiert potenziellen Fressfeinden: „Achtung, ich bin giftig!“ – und das ist keine leere Drohung.
Giftigkeit des Feuersalamanders
Der Feuersalamander besitzt Hautdrüsen, die das sogenannte Samandarin absondern – ein starkes Nervengift, das bei Fressfeinden (z.B. Vögeln, Schlangen, Kleinsäugern) zu Lähmungen oder sogar zum Tod führen kann. Für den Menschen ist das Sekret bei Hautkontakt meist ungefährlich, kann aber bei empfindlichen Personen Reizungen der Schleimhäute, Übelkeit oder Kopfschmerzen verursachen. Es gilt: Nach dem Kontakt immer gründlich die Hände waschen!
Haltung im Terrarium
Die artgerechte Haltung von Salamandra salamandra im Terrarium erfordert ein gewisses Maß an Fachwissen. Wichtig ist, dass das Terrarium die natürlichen Bedingungen möglichst gut imitiert.
Terrariumgröße und Ausstattung
- Empfohlene Größe: Mindestens 100 x 50 x 50 cm für ein Pärchen
- Bodengrund: Feuchte Erde, Laub, Moos, Kokoshumus
- Einrichtung: Versteckmöglichkeiten durch Rindenstücke, Höhlen, Wurzeln
- Bepflanzung: Robuste, feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie Farn, Moose oder Bromelien
- Wasserstelle: Flacher Bachlauf oder Teilsumpf zur Fortpflanzung und zur Hautpflege
Klima und Beleuchtung
- Temperatur: 15–20 °C (nachts auch kühler)
- Luftfeuchtigkeit: 70–90 %, tägliches Besprühen notwendig
- Beleuchtung: Keine direkte UV-Bestrahlung nötig, aber eine Tag-Nacht-Simulation mit Zeitschaltuhr ist empfehlenswert
Ernährung
Feuersalamander sind räuberisch und fressen fast alles, was sie überwältigen können:
- Heimchen, Grillen, Asseln
- Regenwürmer, kleine Schnecken
- Mehlwürmer (nur in Maßen)
Jungtiere benötigen kleinere Futtertiere und regelmäßige Calciumzugaben zur Förderung der Knochengesundheit.
Vermehrung und Zucht im Terrarium
Der Feuersalamander ist lebendgebärend – ein seltener Fall unter Amphibien. Die Weibchen setzen ihre voll entwickelten Larven in sauerstoffreichen Quellbächen ab, wo sie eine mehrmonatige Metamorphose durchlaufen.
Zuchtbedingungen:
- Paarung erfolgt meist im Herbst
- Weibchen tragen die befruchteten Eier mehrere Monate im Körper
- Zur Ablage der Larven wird eine Wasserzone im Terrarium benötigt
- Nach 2–6 Monaten entwickeln sich aus den Larven vollständige Jungtiere
Die Zucht gilt als anspruchsvoll, da stabile Umweltbedingungen und viel Erfahrung nötig sind. Die Jungtiere müssen zudem separat aufgezogen werden.
Mögliche Krankheiten
Feuersalamander sind anfällig für einige spezifische Krankheiten, insbesondere bei nicht optimaler Haltung:
- Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal): Ein tödlicher Hautpilz, der ganze Bestände vernichten kann
- Bakterielle Infektionen: Besonders bei Verletzungen oder unsauberen Verhältnissen
- Parasiten: Würmer, Milben oder andere Hautparasiten
- Vitaminmangel: Mangelernährung führt zu Knochendeformationen, Lethargie oder Appetitlosigkeit
Regelmäßige Gesundheitskontrollen, gute Hygiene im Terrarium und abwechslungsreiche Ernährung sind essenziell.
Alternative Bezeichnungen
- Deutscher Name: Feuersalamander
- Lateinischer Name: Salamandra salamandra
- Englisch: Fire salamander
- Französisch: Salamandre tachetée
- Spanisch: Salamandra común
FAQs zum Feuersalamander
1. Kann man Feuersalamander mit anderen Arten halten?
Nein, aufgrund ihres Giftes und ihrer speziellen Anforderungen sollten sie ausschließlich in Artterrarien gehalten werden.
2. Wie alt werden Feuersalamander?
In menschlicher Obhut können sie bis zu 20 Jahre alt werden, in Einzelfällen sogar älter.
3. Braucht der Feuersalamander Winterruhe?
Ja, viele Halter simulieren eine Winterruhe von ca. 2–3 Monaten bei Temperaturen zwischen 5 und 10°C.
4. Darf man Feuersalamander aus der Natur entnehmen?
Nein! Der Feuersalamander steht unter Naturschutz. Wildfänge sind illegal. Nur Nachzuchten dürfen im Terrarium gehalten werden.
5. Gibt es besondere Pflegetipps?
Tägliches Besprühen, keine Überhitzung im Sommer, regelmäßige Kotkontrolle und ein abwechslungsreicher Speiseplan sind essenziell.
Fazit: Ein faszinierender Terrarienbewohner für Fortgeschrittene
Der Feuersalamander ist ohne Zweifel einer der charismatischsten und interessantesten Amphibien Europas. Mit seiner leuchtenden Warnfärbung, seiner nächtlichen Lebensweise und seiner ungewöhnlichen Fortpflanzung bietet er spannende Einblicke in die Welt der Schwanzlurche. Allerdings ist er kein Anfänger-Tier – seine Haltung erfordert Fingerspitzengefühl, Geduld und tiefes Wissen über seine natürlichen Bedürfnisse. Wer sich jedoch intensiv mit diesem Tier beschäftigt, wird mit einem außergewöhnlichen Mitbewohner belohnt, der nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch durch seine Biologie fasziniert.