Der Garten als Hobby: Ein umfassender Blick auf Zahlen, Trends und Entwicklungen

Hobbygärtnern ist für viele Menschen weit mehr als nur ein Zeitvertreib. Es ist eine Leidenschaft, ein Ausgleich zum stressigen Alltag und eine Möglichkeit, im Einklang mit der Natur zu leben. Gerade in den letzten Jahren hat das Gärtnern – ob im eigenen Garten, auf dem Balkon oder im Gemeinschaftsgarten – einen enormen Aufschwung erlebt. Doch wie viele Menschen gärtnern eigentlich regelmäßig? Welche Altersgruppen sind besonders aktiv? Und was motiviert Hobbygärtner wirklich?
Dieser Artikel gibt dir einen umfassenden Überblick über die aktuellen Statistiken rund ums Hobbygärtnern – mit Fokus auf Deutschland, aber auch mit Blick auf internationale Entwicklungen. Damit liefern wir nicht nur spannende Einblicke für Gartenliebhaber, sondern auch fundierte Informationen für Blogger, Unternehmer, Anbieter von Gartenzubehör und alle, die sich professionell mit der grünen Branche beschäftigen.

Wie viele Menschen in Deutschland betreiben Hobbygärtnern?
Laut einer repräsentativen Studie des Statistischen Bundesamts und weiterer Marktforschungsinstitute (wie GfK oder YouGov) betreiben rund 36 bis 40 % der Deutschen regelmäßig Gartenarbeit. Das entspricht etwa 30 Millionen Menschen, die sich in ihrer Freizeit dem Gärtnern widmen. Diese Zahl schließt sowohl Gartenbesitzer als auch Balkongärtner, Kleingärtner und Nutzer urbaner Gartenprojekte mit ein.
Besonders während der Corona-Pandemie stieg die Zahl der Hobbygärtner deutlich an – viele Menschen entdeckten den Garten als Rückzugsort und Möglichkeit zur Selbstversorgung wieder.
Altersstruktur: Wer sind die Hobbygärtner?
Ein Blick auf die Altersstruktur zeigt, dass das Hobbygärtnern besonders bei Menschen ab 40 Jahren beliebt ist. Die Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen stellt mit über 40 % den größten Anteil unter den aktiven Gärtnern dar. Doch auch bei jüngeren Menschen unter 30 Jahren wächst das Interesse, vor allem im Kontext von Urban Gardening, Nachhaltigkeit und dem Wunsch nach biologischem Anbau.

Einige Zahlen aus der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA):
- 70 % der über 60-Jährigen gärtnern regelmäßig.
- 43 % der 30- bis 49-Jährigen betreiben Gartenarbeit.
- 22 % der 14- bis 29-Jährigen zeigen Interesse an Themen wie Kräutergärten, Balkonbepflanzung und Hochbeeten.
Geschlechterverteilung beim Gärtnern
Interessanterweise zeigt sich beim Hobbygärtnern ein relativ ausgeglichenes Geschlechterverhältnis. Frauen übernehmen etwas häufiger dekorative oder kreative Aufgaben wie das Anlegen von Blumenbeeten, während Männer oft handwerkliche Tätigkeiten wie das Bauen von Hochbeeten oder die Pflege des Rasens bevorzugen.
Laut GfK-Studien:

- 52 % der Hobbygärtner sind weiblich
- 48 % sind männlich
Diese Unterschiede sind jedoch im Wandel – gerade in jüngeren Altersgruppen verschwimmen die klassischen Rollenbilder zunehmend.
Was motiviert Menschen zum Gärtnern?
Die Motivation zum Gärtnern ist vielschichtig. Die häufigsten Gründe, laut einer Umfrage von YouGov (2022):
- Entspannung und Stressabbau (78 %)
- Freude an der Natur (74 %)
- Schöner Garten als Lebensraum (69 %)
- Selbstversorgung mit Obst, Gemüse und Kräutern (58 %)
- Bewegung an der frischen Luft (55 %)
- Gestalterischer Ausdruck (38 %)
Gerade der Aspekt der Selbstversorgung hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen – bedingt durch steigende Lebensmittelpreise und ein wachsendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit.

Beliebteste Gartenarten
Auch bei der Art der genutzten Gärten gibt es interessante Zahlen:
- Eigene Gärten (am Haus): 61 %
- Balkongärten: 27 %
- Kleingärten / Schrebergärten: 16 %
- Gemeinschafts-/Urban-Gardening-Projekte: 9 %
- Indoor-Gardening (z. B. Kräuter auf der Fensterbank): 6 %
Die Zahlen zeigen, dass auch ohne klassischen Garten viele Menschen gärtnerisch aktiv sind. Der Trend zum sogenannten „Mikrogärtnern“ (kleine Anbauflächen, z. B. in Hochbeeten oder Gärten auf Balkonen) ist besonders in Städten deutlich erkennbar.
Wirtschaftsfaktor Hobbygärtner
Das Gärtnern ist nicht nur ein Freizeitvergnügen, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Der Umsatz im deutschen Gartenmarkt belief sich laut IFH Köln 2023 auf über 20 Milliarden Euro. Besonders boomten folgende Segmente:
- Pflanzenerde, Dünger, Saatgut: ca. 3,2 Mrd. €
- Gartenmöbel & Dekoration: ca. 4,1 Mrd. €
- Gartengeräte (inkl. Mähroboter): ca. 2,6 Mrd. €
- Pflanzen (Zierpflanzen, Nutzpflanzen): ca. 5,8 Mrd. €
Die DIY-Mentalität vieler Hobbygärtner sorgt dafür, dass der Handel mit Zubehör, Werkzeugen und Fachliteratur weiter wächst. Auch Online-Shops für Gartenbedarf konnten in den letzten Jahren stark zulegen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie viele Deutsche gärtnern regelmäßig?
Etwa 36 bis 40 % der Deutschen, also rund 30 Millionen Menschen, gärtnern regelmäßig – sei es im eigenen Garten, auf dem Balkon oder in einem Gemeinschaftsgarten.
Welche Altersgruppe ist beim Gärtnern am aktivsten?
Vor allem Menschen über 50 sind sehr aktiv beim Hobbygärtnern. Aber auch jüngere Altersgruppen entdecken zunehmend das Gärtnern für sich.
Gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen beim Gärtnern?
Das Geschlechterverhältnis ist nahezu ausgeglichen. Frauen neigen etwas stärker zu gestalterischen Aufgaben, Männer mehr zu baulichen und technischen Arbeiten – wobei sich diese Unterschiede immer mehr angleichen.
Wie viel Geld geben Hobbygärtner im Jahr aus?
Im Durchschnitt investieren deutsche Hobbygärtner zwischen 300 und 500 Euro pro Jahr in ihr Hobby – Tendenz steigend.
Was sind aktuelle Gartentrends?
Zu den aktuellen Trends gehören Hochbeete, Insektenfreundliche Pflanzen, Permakultur, Vertical Gardening, Urban Gardening und smarte Bewässerungssysteme.
Wie viele Menschen nehmen an Urban Gardening Projekten teil?
Etwa 9 % der Hobbygärtner sind in Urban Gardening oder Gemeinschaftsgarten-Projekte involviert. Besonders in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder Köln ist der Trend stark präsent.
Fazit
Das Hobbygärtnern ist weit mehr als ein nostalgischer Rückgriff auf alte Zeiten – es ist ein lebendiger, wachsender Trend, der Menschen aller Altersgruppen und sozialen Hintergründe begeistert. Ob zur Entspannung, Selbstversorgung oder kreativen Entfaltung: Gärtnern spricht viele Bedürfnisse an. Die Statistiken zeigen deutlich, dass der Garten für viele ein zentraler Bestandteil des Lebens geworden ist – mit zunehmender Bedeutung auch für den Einzelhandel, die Stadtplanung und den Umweltschutz.
Wer also denkt, dass Gärtnern nur etwas für Rentner mit viel Freizeit sei, liegt daneben. Die Vielfalt der Hobbygärtner ist groß, und mit ihr wachsen auch die Ansprüche an Gestaltung, Technik und Nachhaltigkeit. Wer sich mit Gartenblogs, Gartenprodukten oder gärtnerischen Dienstleistungen beschäftigt, sollte diese Entwicklungen genau im Auge behalten – denn hinter den Zahlen steckt eine Gemeinschaft mit enormem Potenzial.