Lebens(t)räume für Menschen, Tiere & Pflanzen
Gestaltungsbeispiele für naturnahe Lebensräume
Einrichtungsbeispiele.de-Logo
Neu
Login
Wir werden unterstützt von:
Begriffe erklärt: Was sind Absenker?

Blog: Begriffe erklärt: Was sind Absenker? (6925)

Die Natur hat viele clevere Methoden entwickelt, um Pflanzen zu vermehren – und eine dieser Methoden kannst du dir ganz einfach im eigenen Garten zunutze machen: die sogenannte Absenker-Methode. Wenn du deinen Garten vergrößern oder bestimmte Pflanzen vervielfältigen möchtest, ohne dafür Geld im Gartencenter auszugeben, ist das Absenken eine der einfachsten und effektivsten Möglichkeiten. Besonders für Gartenfreunde, die sich mit der vegetativen Vermehrung beschäftigen wollen, bietet diese Methode eine spannende, kostengünstige und natürliche Lösung. In diesem Artikel erklären wir dir detailliert, was Absenker sind, wie die Methode funktioniert, welche Pflanzen sich dafür eignen und was du beachten solltest, um erfolgreich neue Pflanzen zu ziehen.

Was sind Absenker?

Der Begriff Absenker bezeichnet eine Methode der vegetativen Pflanzenvermehrung, bei der ein noch mit der Mutterpflanze verbundener Trieb in Kontakt mit der Erde gebracht und dort zur Wurzelbildung angeregt wird. Sobald der Trieb eigene Wurzeln gebildet hat, kann er von der Mutterpflanze getrennt und als eigenständige Pflanze kultiviert werden.

Es handelt sich also nicht um eine Samenvermehrung, sondern um eine sogenannte „klonale“ Methode – das bedeutet, dass die neu entstandene Pflanze genetisch identisch mit der Mutterpflanze ist. Diese Form der Vermehrung ist besonders bei vielen Sträuchern und Kletterpflanzen beliebt und erfordert weder spezielle Geräte noch große Vorkenntnisse. Du brauchst lediglich etwas Geduld, einen geeigneten Trieb und ein wenig Erde.

Wie funktioniert die Absenker-Methode?

Die Absenker-Methode ist erstaunlich einfach, aber dennoch effektiv. Hier sind die einzelnen Schritte im Detail erklärt:

1. Den richtigen Zeitpunkt wählen

Die beste Zeit, um mit Absenkern zu arbeiten, ist das Frühjahr oder der frühe Sommer. Zu dieser Zeit befinden sich die meisten Pflanzen im Wachstum und bilden besonders leicht neue Wurzeln. Auch der Spätsommer ist geeignet, wenn noch genügend Zeit bleibt, damit sich vor dem Winter stabile Wurzeln bilden können.

2. Geeignete Pflanzen auswählen

Nicht jede Pflanze eignet sich für diese Vermehrungsmethode. Besonders geeignet sind:

Im Allgemeinen eignen sich verholzende oder halbverholzende Pflanzen mit langen biegsamen Trieben besonders gut.

3. Den richtigen Trieb auswählen

Suche einen gesunden, kräftigen Trieb aus, der lang genug ist, um auf den Boden gebogen zu werden. Der Trieb sollte möglichst jung, aber bereits ausgereift sein – zu weiches Gewebe kann faulen, zu altes Gewebe bewurzelt oft schlechter.

4. Den Trieb in Bodenkontakt bringen

Biege den Trieb vorsichtig in Richtung Boden, ohne ihn zu beschädigen. An der Stelle, die du in der Erde vergraben willst, solltest du die Rinde leicht mit einem scharfen Messer oder einer Rasierklinge anritzen. Dieser kleine Eingriff fördert die Wurzelbildung.

5. Fixieren und bedecken

Grabe an der vorgesehenen Stelle ein kleines Loch (ca. 5–10 cm tief), lege den angeritzten Trieb hinein und bedecke ihn mit Erde. Um sicherzugehen, dass der Trieb nicht wieder hochschnellt, fixierst du ihn am besten mit einem gebogenen Draht, einem Hering oder einem Stein. Der Triebspitz sollte aus der Erde herausragen und weiterhin Licht bekommen.

6. Regelmäßig gießen

Halte die Erde rund um den Absenker konstant feucht – insbesondere in trockenen Sommerwochen. Das fördert die Wurzelbildung und verhindert ein Austrocknen.

7. Abtrennen und umsetzen

Nach einigen Wochen (meist 6 bis 10 Wochen, je nach Pflanze) haben sich ausreichend Wurzeln gebildet. Du erkennst das daran, dass der Trieb fest in der Erde sitzt und eventuell neue Triebe gebildet hat. Nun kannst du ihn vorsichtig von der Mutterpflanze abtrennen und an seinen endgültigen Standort pflanzen.

Vorteile der Absenker-Methode

Kostenfrei: Du brauchst keine neuen Pflanzen zu kaufen.

Einfach: Keine besonderen Werkzeuge oder Vorkenntnisse nötig.

Natürlich: Die Pflanze bleibt während des Wurzelns mit der Mutterpflanze verbunden und wird weiterhin versorgt.

Erfolgreich: Höhere Erfolgsquote als bei Stecklingen, weil die Pflanze nicht von Anfang an auf sich allein gestellt ist.

Klonung: Die neue Pflanze hat exakt dieselben Eigenschaften wie die Mutterpflanze (Wuchsform, Blütenfarbe, Fruchtausbildung etc.).

Typische Fehler und wie du sie vermeidest

Zu altes Pflanzenmaterial

Alte, verholzte Triebe bilden oft nur schwer Wurzeln. Verwende lieber junge, gesunde Triebe.

Zu trocken

Die Erde darf nicht austrocknen, sonst scheitert die Bewurzelung. Gieße regelmäßig, aber vermeide Staunässe.

Falscher Standort

Wenn die Pflanze generell schattig steht oder in verdichteter Erde, kann das die Wurzelbildung behindern. Ein lockerer, nährstoffreicher Boden ist ideal.

Ungeduld

Wurzeln brauchen Zeit. Wer zu früh abtrennt, riskiert, dass die neue Pflanze eingeht. Warte lieber einige Wochen länger.

Häufige Fragen (FAQs)

Wie lange dauert es, bis ein Absenker Wurzeln bildet?

Das hängt von der Pflanzenart, dem Boden, der Temperatur und der Feuchtigkeit ab. Im Durchschnitt dauert es 6 bis 10 Wochen. Bei manchen Arten (z. B. Clematis) kann es auch länger dauern.

Kann man auch mehrere Absenker von einer Pflanze nehmen?

Ja, das ist möglich, solange du die Mutterpflanze nicht überlastest. Achte darauf, dass die Hauptpflanze gesund bleibt und nicht zu viele Triebe auf einmal geopfert werden.

Brauche ich Bewurzelungshormon?

Nein, das ist in der Regel nicht notwendig. Die natürliche Verbindung zur Mutterpflanze und das Anritzen der Rinde reichen in den meisten Fällen aus. Wenn du möchtest, kannst du ein natürliches Bewurzelungshilfsmittel wie Weidenwasser verwenden.

Geht die Methode auch im Topf?

Grundsätzlich ja, wenn du ausreichend Platz hast. Du kannst z. B. den Trieb in einen benachbarten Topf leiten und dort absenken. Die Erde sollte locker und durchlässig sein.

Was ist der Unterschied zwischen Absenkern und Stecklingen?

Bei Stecklingen wird ein Trieb vollständig von der Mutterpflanze abgetrennt und muss eigenständig Wurzeln bilden. Beim Absenken bleibt der Trieb während der Bewurzelung mit der Mutterpflanze verbunden, was die Erfolgschancen deutlich erhöht.

Fazit

Die Absenker-Methode ist eine der ältesten, natürlichsten und einfachsten Möglichkeiten, Pflanzen im eigenen Garten zu vermehren. Sie eignet sich besonders gut für Hobbygärtner, die ohne großen Aufwand mehr aus ihren bestehenden Pflanzen herausholen möchten. Ob für eine neue Hecke, ein dichteres Rosenbeet oder einfach, um Lieblingspflanzen zu verschenken – mit etwas Geduld und Pflege kannst du erfolgreich neue Pflanzen großziehen.

Mit der richtigen Pflanzenauswahl, etwas Geschick und einem aufmerksamen Auge für die Pflege steht deinem Erfolg nichts im Wege. Und das Beste: Du brauchst weder viel Equipment noch Geld – nur einen gesunden Trieb und etwas Geduld.

Wenn du deine Gartenkenntnisse erweitern möchtest oder nach natürlichen Methoden suchst, deinen Garten zu gestalten, ist das Arbeiten mit Absenkern ein toller Einstieg in die Welt der Pflanzenvermehrung. Probier’s einfach mal aus!

Begriffe erklärt: Was sind Absenker?
Blogartikel 'Blog 6925: Begriffe erklärt: Was sind Absenker?' aus der Kategorie: "Tipps & Tricks" zuletzt bearbeitet am 14.05.2025 um 19:00 Uhr von Tom

Tom

Userbild von TomTom ist Administrator*in von EB und stellt 12 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Tanganjikasee, Victoriasee, West- / Zentralafrika, Südamerika, Mittelamerika, Amerikagesellschaftsbecken, Asien/Australien, Gesellschaftsbecken, Wasserchemie, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Kommentare:
Um selbst einen Kommentar schreiben zu können, musst du dich anmelden!

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Was sind und bewirken Baktinetten im Aquarium?

Was sind und bewirken Baktinetten im Aquarium?

Baktinetten sind ein faszinierendes Thema in der Aquaristik und können einen erheblichen Einfluss auf das ökologische Gleichgewicht in deinem Aquarium haben. Lass uns also in die Welt der Baktinetten eintauchen und herausfinden, wie sie das Aquarium beeinflussen.Was sind Baktinetten?Baktinetten sind winzige, einzellige Organismen, die zur Gruppe der

Welche Seerose passt in den Teich? – Warum nicht nur die Größe entscheidet

Welche Seerose passt in den Teich? – Warum nicht nur die Größe entscheidet

Seerosen gehören zu den beliebtesten Teichpflanzen überhaupt. Ihre eleganten Blätter und farbenfrohen Blüten machen sie zum Mittelpunkt jedes Wassergartens. Wer auf der Suche nach der richtigen Seerose für den eigenen Teich ist, stolpert schnell über Begriffe wie „Zwergseerose“ oder „normale Seerose“. Oft wird angenommen, dass damit lediglich

Warum wir uns im Herbst so müde fühlen

Warum wir uns im Herbst so müde fühlen

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, klagen viele Menschen über Müdigkeit und Antriebslosikgeit. Dieses Phänomen ist weit verbreitet und hat verschiedene Ursachen, die sowohl in biologischen Rhythmen als auch in psychologischen Faktoren liegen. Der Herbst markiert eine Übergangszeit, in der sich der menschliche Organismus auf

Was spüren Korallen und Anemonen?

Was spüren Korallen und Anemonen?

Blumentiere wie Steinkorallen, Weichkorallen und Seeanemonen sind in der Aquaristik weit verbreitet und werden aufgrund ihres pflanzenähnlichen Erscheinungsbildes häufig unterschätzt. Doch sie gehören eindeutig zum Tierreich und zeichnen sich durch komplexe biologische Prozesse aus. Es stellt sich die Frage: Können diese Tiere Schmerz empfinden

Das Idyll Schrebergarten: Mit eigenem Gartenteich?

Das Idyll Schrebergarten: Mit eigenem Gartenteich?

Ein Schrebergarten, auch als Kleingarten, Laubenkolonie, Schreberanlage oder Schreberverein bezeichnet, ist ein kleines, meist gepachtetes Stück Land, das Menschen zur privaten Nutzung zur Verfügung steht, um darin Gartenbau zu betreiben oder sich zu erholen. Die Idee der Schrebergärten entstand im 19. Jahrhundert als Antwort auf die wachsende Urbanisierung

Emers, submers: Was bedeuten die Begriffe?

Emers, submers: Was bedeuten die Begriffe?

In der Aquaristik begegnet man immer wieder den Begriffen emers und submers. Diese Begriffe beschreiben die unterschiedlichen Wachstumsformen von Wasserpflanzen. Doch was genau bedeuten sie, und warum ist dieses Wissen für Aquarianer so wichtig? In diesem Artikel erfährst du alles über emerse und submerse Pflanzen, ihre Vorteile und Herausforderungen