Blog: Die Lampionblume - Rückschnitt, Kontrolle und Vorbereitung auf die Ruhezeit (7357)
Wenn im Herbst die leuchtenden Hüllen der Lampionblume (Physalis alkekengi) in kräftigem Orange zwischen verblassendem Laub aufscheinen, wirkt das Beet noch einmal wie erhellt. Doch sind die zarten Laternen verblasst oder zur Deko abgeerntet, stellt sich die Frage, was mit den welken Stängeln und den kräftigen Wurzeln zu tun ist. Gerade jetzt entscheidet sich, ob die Pflanze in geordneten Bahnen bleibt oder sich unbemerkt im Garten ausbreitet.
Rückschnitt erst nach dem Einziehen des Laubs
Nach den ersten Frösten beginnt die Lampionblume ihre oberirdischen Teile einzuziehen. Die Stängel werden weich und das Laub vergilbt. In dieser Phase sollte man noch nicht eingreifen. Solange grüne Blätter sichtbar sind, läuft die Einlagerung der Nährstoffe in die weitverzweigten Rhizome. Erst wenn das Kraut vollständig vertrocknet ist, ist der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt gekommen. Dann werden die Stängel bodennah abgeschnitten und aus dem Beet entfernt.
Viele Gärtner lassen die charakteristischen Lampions über den Winter stehen. Das ist nicht nur dekorativ, sondern auch ökologisch sinnvoll: Die hohlen Hüllen dienen als Rückzugsort für kleine Insekten, und die Samenstände bieten Nahrung für Vögel. Wer die Stängel für Trockensträuße sammelt, sollte sie schneiden, solange die Hüllen noch leuchtend orange sind – später verlieren sie Farbe und Festigkeit.
Kontrolle des Wurzelstocks und Eindämmung des Wachstums
Die Lampionblume ist robust und völlig winterhart, doch ihre Kraft steckt in einem dichten Netz aus unterirdischen Ausläufern. Diese Rhizome breiten sich weit über den ursprünglichen Pflanzplatz hinaus aus und können benachbarte Stauden verdrängen. Der Herbst ist der beste Zeitpunkt, um das Wachstum zu kontrollieren.
Nach dem Rückschnitt lässt sich gut erkennen, wo neue Triebe entstanden sind. Überzählige Ausläufer werden mit dem Spaten abgestochen. Wer die Pflanze dauerhaft und zuverlässig begrenzen möchte, kann sie in eine Rhizomsperre setzen.
In großen Gärten darf die Lampionblume dagegen ruhig etwas wilder wachsen. An sonnigen, leicht durchlässigen Standorten bildet sie dichte Bestände, die über viele Jahre erhalten bleiben. Wichtig ist nur, Staunässe zu vermeiden – zu nasser Boden im Winter kann die Rhizome schädigen und Fäulnis fördern.
Schutzmaßnahmen und ökologische Bedeutung im Winter
Ein zusätzlicher Winterschutz ist bei der Lampionblume meist nicht nötig. In Gegenden mit sehr kalten Wintern kann man die Wurzelzone mit einer dünnen Schicht Laub oder Kompost abdecken. Das stabilisiert die Bodentemperatur und fördert zugleich die Bodenfauna, die die Pflanze langfristig kräftigt. Auf schweren, lehmigen Böden ist dagegen Zurückhaltung besser: Eine zu dichte Abdeckung hält die Feuchtigkeit fest und erhöht das Risiko von Fäulnis.
Wer die Lampionblume über den Winter stehen lässt, leistet zugleich einen kleinen Beitrag zur Gartenökologie. Zwischen den vertrockneten Stängeln finden Insekten, Spinnen und andere Kleintiere Schutz. Die papierartigen Hüllen der Früchte bleiben oft bis ins Frühjahr erhalten und bilden dann feine, netzartige Strukturen – ein reizvoller Anblick, wenn sich darauf Raureif sammelt.
Pflege im Spätwinter und Frühjahr
Im späten Winter oder zu Beginn des Frühjahrs sollten die verbliebenen Stängelreste entfernt werden, falls sie noch im Beet stehen. Das schafft Platz für den neuen Austrieb. Bei dieser Gelegenheit kann man den Bestand auslichten, indem ältere Rhizomteile entfernt und junge Triebe umgesetzt werden. Die Teilung im Frühjahr fördert die Blühfreude und verhindert, dass der Bestand mit der Zeit vergreist.
Ab März oder April erscheinen die ersten kräftigen Triebe. Damit sie sich gut entwickeln, lohnt es sich, eine dünne Schicht Kompost oder organischen Dünger einzuharken. Mehr Pflege ist nicht erforderlich – die Lampionblume ist genügsam und treibt auch ohne besondere Aufmerksamkeit zuverlässig aus.
Wer die Lampionblume gezielt einsetzt und ihr im Herbst etwas Aufmerksamkeit schenkt, wird lange Freude an ihr haben. Der Rückschnitt und eine gelegentliche Kontrolle der Wurzelausläufer genügen, um sie vital zu halten. So bleibt sie das, wofür sie im Herbst bekannt ist: Ein farbiger, unkomplizierter Blickfang in einem ansonsten stiller werdenden Garten.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de







