Lebens(t)räume für Menschen, Tiere & Pflanzen
Gestaltungsbeispiele für naturnahe Lebensräume
Einrichtungsbeispiele.de-Logo
Neu
Login
Wir werden unterstützt von:
Milde Winter und ihre Auswirkungen auf die Winterruhe von Goldfischen

Blog: Milde Winter und ihre Auswirkungen auf die Winterruhe von Goldfischen (6701)

Goldfische sind an das Leben in unseren Breitengraden gut angepasst: Sie reagieren auf die sinkenden Temperaturen des Herbstes mit einem natürlichen Rückzug in die Winterruhe. In diesem Zustand fahren sie ihren Stoffwechsel herunter, bewegen sich kaum und benötigen nahezu keine Nahrung. 

Milde Winter, bei denen die Temperaturen über längere Zeit über 8 bis 10 °C liegen, können diesen biologischen Prozess jedoch erheblich stören. Statt in eine tiefe Winterruhe zu fallen, bleiben die Fische aktiv, was ihre Energie- und Sauerstoffbedürfnisse erhöht. Um die Gesundheit der Goldfische unter solchen Bedingungen zu erhalten, ist es wichtig, auf eine angepasste Teichpflege und die richtige Fütterung zu achten.

Angepasste Teichpflege für milde Winter

Bei wärmeren Wintern verändert sich das Ökosystem des Gartenteichs. Höhere Temperaturen führen dazu, dass sich organische Abfälle, wie Laub und Pflanzenreste, schneller zersetzen. Dieser Prozess verbraucht Sauerstoff und kann die Wasserqualität verschlechtern. Gleichzeitig bleiben Goldfische aktiver, was ebenfalls den Sauerstoffbedarf erhöht. Damit der Teich ein stabiles Umfeld bietet, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

Wasserqualität regelmäßig kontrollieren

Milde Winter können die Sauerstoffversorgung beeinträchtigen, weshalb die Überprüfung des Sauerstoffgehalts besonders wichtig ist. Verwenden Sie Testsets, um auch andere Werte wie Nitrit und Ammoniak zu messen, da erhöhte Werte für die Teichfische giftig sein können.

Teichpflege vor dem Winter

Entfernen Sie organisches Material wie Laub, abgestorbene Pflanzenteile und Algen aus dem Teich, bevor die kalte Jahreszeit beginnt. Dadurch wird die Sauerstoffzehrung durch Zersetzungsprozesse minimiert, und die Gefahr einer Verschlechterung der Wasserqualität wird reduziert.

Schutz vor Temperaturschwankungen

Eine Teichabdeckung oder der Einsatz eines Eisfreihalters kann helfen, Temperaturschwankungen auszugleichen. Besonders in flachen Teichen sorgt dies für stabilere Bedingungen. In wärmeren Wintern kann zudem eine schwach laufende Teichpumpe die Wasseroberfläche in Bewegung halten, was die Sauerstoffaufnahme fördert.

Eisfreihalter sinnvoll einsetzen

Selbst in milden Wintern können plötzliche Kälteeinbrüche auftreten. Ein Eisfreihalter schafft eine Öffnung, durch die Sauerstoff in den Teich gelangt und Faulgase entweichen können. Modelle mit integriertem Belüfter sind besonders hilfreich, wenn der Teich weiterhin aktiv bleibt.

Die Frage der Fütterung in milden Wintern

Ein zentraler Punkt bei milden Wintern ist die Frage, ob Goldfische gefüttert werden sollten. Grundsätzlich gilt, dass Goldfische unterhalb von 10 °C keine regelmäßige Fütterung benötigen, da ihr Stoffwechsel stark verlangsamt ist und Futter, sowie die damit zusammenhängende Energie für die Verdauung, den Organismus der Tiere unnötig belasten würde. In milden Wintern, wenn die Temperaturen länger über diesem Schwellenwert liegen und die Fische aktiv bleiben, kann jedoch eine angepasste Fütterung sinnvoll sein. Dabei sind folgende Punkte zu beachten:

Futterart

Verwenden Sie leicht verdauliches Winterfutter, das speziell auf den reduzierten Stoffwechsel der Goldfische abgestimmt ist. Geeignet sind Futtersorten mit hohem Proteingehalt, die den Fischen Energie liefern, ohne den Verdauungsapparat zu belasten.

Fütterungshäufigkeit

Füttern Sie nur sparsam und beobachten Sie das Verhalten der Fische. Sobald die Tiere das Futter nicht mehr aktiv aufnehmen, sollten Sie die Menge reduzieren oder das Füttern einstellen. Unverzehrtes Futter sollte sofort entfernt werden, um die Wasserqualität nicht zu beeinträchtigen.

Temperaturabhängige Entscheidung

Halten die Temperaturen konstant über 10 °C, können Sie in Maßen füttern. Bei sinkenden Temperaturen unter diesen Wert stellt sich der Stoffwechsel der Fische wieder um, und die Fütterung sollte beendet werden.

Alternative Nahrungsquellen

In einem gut bepflanzten Teich finden die Goldfische auch im Winter natürliche Nahrung wie Algen und Mikroorganismen. Diese reichen bei geringen Aktivitätsphasen oft aus, um die Fische zu versorgen.

Aufmerksames Beobachten ist notwendig

Milde Winter können die natürlichen Abläufe im Leben von Goldfischen durcheinanderbringen. Angepasste Teichpflege und eine bedachte Fütterung sind entscheidend, um die Tiere gesund durch diese Zeit zu bringen. 

Eine regelmäßige Kontrolle des Teichs, abgestimmte Maßnahmen zur Wasserpflege und die richtige Wahl des Futters schaffen ein stabiles Umfeld, in dem die Fische selbst in ungewöhnlichen Wintern gut überleben können.

 

Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de

Milde Winter und ihre Auswirkungen auf die Winterruhe von GoldfischenMilde Winter und ihre Auswirkungen auf die Winterruhe von Goldfischen
Blogartikel 'Blog 6701: Milde Winter und ihre Auswirkungen auf die Winterruhe von Goldfischen' aus der Kategorie: "Tipps & Tricks" zuletzt bearbeitet am 31.01.2025 um 11:06 Uhr von Tom

Tom

Userbild von TomTom ist Administrator*in von EB und stellt 12 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Tanganjikasee, Victoriasee, West- / Zentralafrika, Südamerika, Mittelamerika, Amerikagesellschaftsbecken, Asien/Australien, Gesellschaftsbecken, Wasserchemie, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Kommentare:
Um selbst einen Kommentar schreiben zu können, musst du dich anmelden!

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Wiederansiedlung des Schlammpeitzgers in Bayern

Wiederansiedlung des Schlammpeitzgers in Bayern

In Bayern wird derzeit eine der ungewöhnlichsten und zugleich bedrohtesten Fischarten unseres Landes gezielt wieder angesiedelt: der Europäische Schlammpeitzger (wissenschaftlich Misgurnus fossilis). Dieser kleine, im Schlamm lebende Fisch gerät zunehmend in Vergessenheit — und dabei spielt er eine wichtige Rolle in den Auen-, Tümpel- und Altgewässer-Ökosystemen

Die Sonnenanbeter mit Sonnenschutz: Pflanzen, die sich vor UV-Strahlen schützen

Die Sonnenanbeter mit Sonnenschutz: Pflanzen, die sich vor UV-Strahlen schützen

Der Sommer ist da, und mit ihm kommt die warme Sonne. Während wir uns mit Sonnencreme schützen, haben auch Pflanzen erstaunliche Mechanismen entwickelt, um sich vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlen zu verteidigen. In diesem Beitrag werfen wir einen faszinierenden Blick auf einige der Pflanzen, die ihre eigenen Sonnenschutzmittel herstellen

Papyrus - Gartenpflanze mit geschichtlicher Bedeutung

Papyrus - Gartenpflanze mit geschichtlicher Bedeutung

Papyrus ist weit mehr als nur eine exotische Pflanze – er birgt eine beeindruckende Geschichte, die tief in die Anfänge der Zivilisation zurückreicht. In diesem Artikel beleuchten wir, wie Papyrus in der Antike entstand, welche kulturellen und technologischen Revolutionen er beeinflusst hat und welche Relevanz er auch heute in der Gartenkultur haben

Nistkästen: Der richtige Zeitpunkt für eine Reinigung

Nistkästen: Der richtige Zeitpunkt für eine Reinigung

Welchen Nutzen haben Nistkästen im Garten?Nistkästen spielen eine entscheidende Rolle im Artenschutz, insbesondere in städtischen Gebieten und intensiv bewirtschafteten Landschaften, wo natürliche Brutplätze knapp sind. Sie bieten Vögeln eine sichere Umgebung, um zu brüten und ihren Nachwuchs aufzuziehen.Nistkästen sollten an einem ruhigen Ort

Der Nationalpark Bayerischer Wald - Ein Paradies für Naturfreunde und Abenteurer

Der Nationalpark Bayerischer Wald - Ein Paradies für Naturfreunde und Abenteurer

Der Nationalpark Bayerischer Wald, der 1970 gegründet wurde, gilt als einer der ältesten Nationalparks Deutschlands und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 24.000 Hektar im Osten Bayerns entlang der Grenze zu Tschechien. Zusammen mit dem angrenzenden Nationalpark Šumava auf tschechischer Seite bildet er das größte zusammenhängende Waldgebiet