Blog: Rückblick: Was der Juli 2025 den Gärten brachte (7165)
Nach einem heißen Einstieg in den Sommer verlief der Juli in weiten Teilen Deutschlands ungewöhnlich kühl und regenreich. Nach ersten Hitzetagen im Juni folgte eine deutlich feuchtere Phase mit oftmals wolkenverhangenem Himmel und nur wenigen stabilen Sommerperioden. Für Gärten bedeutete dieser Witterungsverlauf ein gemischtes Bild – einerseits üppiges Wachstum, andererseits die Notwendigkeit angepasster Pflegemaßnahmen.
Feuchte statt Trockenheit: Ein Sommer der Gegensätze
Während der Juni vielerorts den Eindruck erweckte, als stehe ein weiterer trockener Sommer bevor, sorgte der Juli 2025 für einen markanten Wetterumschwung. Die teils ergiebigen Niederschläge ließen den Boden durchfeuchten und beendeten die frühe Trockenperiode. Für viele Pflanzen kam dieser Umschwung gelegen: Das Wachstum zog kräftig an, neu gesetzte Stauden und Gehölze konnten gut einwurzeln, und auch Rasenflächen regenerierten sich sichtbar.
Gleichzeitig brachte die hohe Feuchtigkeit neue Herausforderungen mit sich. Anhaltend nasse Blätter und geringe Sonneneinstrahlung förderten die Ausbreitung pilzlicher Erkrankungen – etwa an Tomaten, Rosen, Phlox oder Beerensträuchern. Manche wärmeliebende Arten wie Paprika oder Aubergine blieben in ihrer Entwicklung zurück. Besonders in dichten Pflanzenbeständen war die Belüftung problematisch, was gezielte Auslichtung und vorbeugende Maßnahmen erforderlich machte.
Ein auffälliger Gewinner des feuchten Juli waren viele Blattgemüsearten, ebenso wie zahlreiche Stauden mit hohem Wasserbedarf. Kohl, Mangold oder Sellerie zeigten sich in guter Verfassung, und auch an Beerensträuchern fiel die Ernte dort reichlich aus, wo Fruchtfäule vermieden werden konnte.
Tomaten und Zucchini dagegen litten regional stark unter Kraut- und Braunfäule, besonders wenn sie ungeschützt im Freiland standen. Auch viele Kartoffelsorten waren betroffen. Der Juli zeigte hier deutlich, wie wichtig ein luftiger Standort, eine widerstandsfähige Sorte und auch ein Regenschutz sein können.
Im Ziergarten litten besonders anfällige Rosen unter Sternrußtau, während robuste Stauden wie Astilben oder auch viele Hortensien von der feuchten Witterung profitierten.
Herausforderungen: Feuchtigkeit, Krankheiten, Schnecken
Die nasse Witterung brachte auch altbekannte Gartenprobleme zurück. An erster Stelle: Schnecken. Wo im Vorjahr Trockenheit noch als natürlicher Schneckenbremse wirkte, gab es im Juli vielerorts eine regelrechte Invasion. Besonders betroffen waren frisch gepflanzte Jungpflanzen, Salat, Dahlien und junge Gemüsekulturen.
Pilzkrankheiten traten nicht nur an Gemüse, sondern auch an Gehölzen und Stauden gehäuft auf. In manchen Gärten war ein erhöhter Pflegeaufwand erforderlich: regelmäßiges Entfernen befallener Pflanzenteile, lüften von dichten Beständen.
Die Versorgung mit Wasser war in diesem Juli kein zentrales Thema. In vielen Regionen blieben die Regenfässer gefüllt – was gleichzeitig die Bedeutung eines geregelten Wasserabflusses unterstrich. Staunässe in Pflanzgefäßen oder in verdichteten Beeten wurde in diesem Sommer zum Problem.
Naturschutz und Klimawandel: Vorsichtige Bilanz
Der Juli hat gezeigt, dass Klimafolgen nicht nur in Form von Hitze und Trockenheit spürbar sind. Auch extreme Feuchtigkeit, verschobene Wachstumsphasen und die zunehmende Unberechenbarkeit der Witterung stellen Gärten vor neue Herausforderungen.
Artenvielfalt, robuste Pflanzen, strukturreiche Pflanzungen und gute Durchlüftung sind wichtiger denn je. Wer Lebensräume für Insekten, Vögel und Amphibien schafft, profitiert auch selbst – etwa durch natürliche Schädlingsregulierung oder Bestäubung. Viele Insektenarten fanden im üppigen Juliwuchs reichlich Nahrung.
Die Bedeutung eines klimaresilienten Gartens bleibt hoch – nicht nur im Hinblick auf Trockenheit, sondern auch auf eine zunehmende Wetterdynamik mit längeren Feuchtphasen, Starkregen oder wechselhaften Temperaturverläufen.
FAQs zum Gartensommer 2025 und Klimawandel
Wie warm war der Juli 2025 im Vergleich zu den Vorjahren?
Nach einem heißen Juni lag der Juli 2025 in vielen Regionen deutlich unter dem Durchschnitt der Vorjahre. Statt Hitzewellen dominierten kühle, regnerische Tage – ein eher untypisches Bild im Vergleich zu den zuletzt oft heißen Sommermonaten.
Ist der regenreiche Juli ein Zeichen des Klimawandels?
Ein einzelner Monat erlaubt keine sicheren Rückschlüsse. Doch der Klimawandel äußert sich nicht nur durch Hitze, sondern eben auch durch stärkere Schwankungen, ungewöhnliche Wetterlagen und regionale Extreme – also auch durch kühlere, sehr feuchte Sommerabschnitte.
Was können Gartenbesitzer tun, um sich besser auf zukünftige Wetterextreme vorzubereiten?
Ein klimaresilienter Garten setzt auf robuste Pflanzen, durchlässige Böden, gute Durchlüftung und strukturreiche Pflanzengesellschaften. Regenwassernutzung, Vielfalt statt Monokultur und naturnahe Flächen helfen, Gärten widerstandsfähiger gegenüber Wetterextremen zu machen.
Warum faulen dieses Jahr so viele Tomaten?
Hohe Luftfeuchtigkeit, kühle Nächte und Regen auf das Laub begünstigen die Ausbreitung von Kraut- und Braunfäule. Ein Dach über den Tomaten oder eine widerstandsfähige Sorte kann helfen.
Was tun gegen Schnecken, wenn es ständig feucht ist?
Mechanische Barrieren (z. B. Kupferband), Absammeln, Förderung von Fressfeinden (Igel etc.) und eine gezielte Auswahl von wenig gefährdeten Pflanzen sind besonders wichtig. Chemische Mittel sollten zurückhaltend und mit Blick auf den Naturschutz eingesetzt werden.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de







