Blog: Wann beginnt der Herbst im Garten? Ein umfassender Ratgeber für Hobbygärtner (7267)
Der Herbst gehört zu den faszinierendsten Jahreszeiten überhaupt. Nach der sommerlichen Blüte- und Wachstumsphase verändert sich die Natur spürbar: Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken, Blätter verfärben sich und viele Pflanzen bereiten sich auf die Winterruhe vor. Für Hobbygärtner stellt sich jedes Jahr aufs Neue die Frage: Wann beginnt der Herbst eigentlich – und was bedeutet er konkret für den Garten?
Die Antwort darauf ist vielschichtig, denn je nachdem, ob man den meteorologischen, den kalendarischen oder den phänologischen Beginn betrachtet, fällt der Startpunkt des Herbstes unterschiedlich aus. Gleichzeitig beeinflussen klimatische Veränderungen, regionale Unterschiede und sogar individuelle Gartensituationen, wie sich der Herbst bemerkbar macht.
In diesem Artikel erfährst du:
- die verschiedenen Definitionen des Herbstbeginns,
- wie du den Herbst im Garten erkennen kannst,
- welche Gartenarbeiten im Herbst anstehen,
- wie sich Tiere und Pflanzen auf die kühlere Jahreszeit vorbereiten,
- und warum der Herbst für Gärtner eine der wichtigsten Jahreszeiten ist.
Dieser Beitrag liefert dir einen fundierten Überblick und gibt dir praxisnahe Tipps, damit du deinen Garten optimal auf den Herbst vorbereiten kannst.
Unterschiedliche Definitionen des Herbstbeginns
Meteorologischer Herbstbeginn
Der meteorologische Herbst beginnt stets am 1. September und endet am 30. November. Meteorologen nutzen diese feste Einteilung in drei Monate (September, Oktober, November), um Statistiken und Klimadaten vergleichbar zu machen. Für Gärtner bedeutet das: Bereits ab Anfang September spricht man offiziell vom Herbst – auch wenn sich die Natur in manchen Jahren noch spätsommerlich zeigt.
Kalendarischer Herbstbeginn
Der kalendarische oder astronomische Herbstbeginn richtet sich nach dem Stand der Sonne. Er beginnt zur Herbsttagundnachtgleiche (Äquinoktium), wenn Tag und Nacht annähernd gleich lang sind. Dieses Datum liegt meist am 22. oder 23. September. Von diesem Zeitpunkt an werden die Nächte länger als die Tage. Für viele Gartenfreunde ist das der symbolische Start in den Herbst, da die Veränderung im Tageslicht deutlich spürbar wird.
Phänologischer Herbstbeginn
Besonders spannend für Natur- und Gartenliebhaber ist der phänologische Herbstbeginn. Hier richtet man sich nach den sichtbaren Veränderungen in der Natur. Der Frühherbst beginnt beispielsweise, wenn die Früchte der Eberesche reif sind oder die Schwarzdrosseln erste Zugvorbereitungen treffen. Der Vollherbst zeigt sich mit der Apfelernte und der Färbung der Laubbäume, während der Spätherbst dann erreicht ist, wenn die meisten Blätter gefallen sind und die Natur in die Ruhephase übergeht.
Woran erkennt man den Herbst im Garten?
Nicht nur Kalenderdaten, sondern auch viele kleine Anzeichen verraten, dass der Herbst begonnen hat.
- Verfärbung der Blätter: Ahorn, Buche und Eiche zeigen eindrucksvolle Farbschattierungen von Gelb über Orange bis hin zu kräftigem Rot.
- Reife von Obst und Gemüse: Äpfel, Birnen, Pflaumen und Kürbisse sind typische Herbstfrüchte. Auch späte Gemüsesorten wie Rosenkohl oder Grünkohl werden jetzt erntereif.
- Falllaub: Das Abwerfen der Blätter ist ein klares Signal, dass die Vegetationsperiode endet.
- Tierisches Verhalten: Igel suchen nach Futter und Quartieren für den Winterschlaf, Zugvögel sammeln sich, um in den Süden zu ziehen.
- Kühle Nächte: Erste Bodenfröste können schon im Oktober auftreten, besonders in klaren Nächten.
Gartenarbeiten im Herbst
Der Herbst ist keineswegs eine ruhige Jahreszeit für Gärtner. Im Gegenteil: Jetzt entscheidet sich, wie gut der Garten durch den Winter kommt und wie erfolgreich die nächste Saison wird.
Erntezeit nutzen
- Obst wie Äpfel, Birnen und Quitten sollte rechtzeitig geerntet werden, um Fäulnis und Schädlingsbefall zu vermeiden.
- Kürbisse und Zucchini müssen vor den ersten Frösten ins Haus.
- Nüsse wie Walnüsse und Haselnüsse werden aufgesammelt und getrocknet.
Bodenpflege
- Abgeerntete Beete sollten umgegraben oder mit einer Gründüngung bepflanzt werden.
- Kompostieren von Laub und Pflanzenresten ist jetzt besonders sinnvoll.
- Mulchen schützt den Boden vor Frost und Austrocknung.
Pflanzzeit für Gehölze und Blumenzwiebeln
- Der Herbst gilt als beste Pflanzzeit für Obstbäume, Sträucher und Rosen.
- Blumenzwiebeln wie Tulpen, Narzissen oder Krokusse müssen jetzt in die Erde, damit sie im Frühling blühen.
Pflege von Stauden und Rasen
- Verblühte Stauden zurückschneiden – allerdings nicht zu radikal, da viele Insekten in den Stängeln überwintern.
- Rasen im Herbst mähen, von Laub befreien und eventuell mit Herbstdünger stärken.
Winterschutz vorbereiten
- Empfindliche Kübelpflanzen ins Winterquartier bringen.
- Junge Bäume und Sträucher vor Frost und Wildverbiss schützen.
- Gartenteich und Regentonnen absichern, um Frostschäden zu verhindern.
Herbst im Garten – Bedeutung für die Tierwelt
Der Herbst ist nicht nur für Pflanzen wichtig, sondern auch für Tiere, die im Garten leben.
- Insekten: Viele Wildbienen und Schmetterlinge ziehen sich in Ritzen, Hohlräume oder Insektenhotels zurück.
- Igel: Sie fressen sich Winterspeck an und suchen Laubhaufen als Quartier. Deshalb sollten Gartenbesitzer nicht alles Laub entfernen.
- Vögel: Manche Arten ziehen Richtung Süden, andere bleiben und freuen sich über Vogelfutterstellen.
- Amphibien: Frösche und Kröten suchen feuchte Verstecke in Steinhaufen oder unter Holz.
Ein naturnaher Garten im Herbst bedeutet, Tieren Rückzugsorte zu lassen und nicht alles „sauber“ aufzuräumen.
Regionale Unterschiede des Herbstbeginns
Deutschland ist klimatisch sehr unterschiedlich. Während im Süden in höheren Lagen schon früh im Oktober Schnee fallen kann, erlebt der Norden oft noch milde Temperaturen bis in den November hinein. Auch Stadtgärten erwärmen sich schneller und halten die Wärme länger, während ländliche Gegenden stärkeren Temperaturschwankungen ausgesetzt sind.
Klimawandel und veränderte Jahreszeiten
Der Klimawandel beeinflusst auch den Herbstbeginn. Viele phänologische Beobachtungen zeigen, dass sich die Vegetationsperioden verschieben. Obstsorten reifen oft später, während manche Pflanzen durch milde Temperaturen länger im Jahr blühen. Auch die Tierwelt passt ihr Verhalten an. Für Gärtner bedeutet das: Flexibilität ist gefragt. Feste Kalenderdaten verlieren an Bedeutung, wichtiger ist es, die Natur zu beobachten.
7. FAQs – Häufige Fragen zum Herbstbeginn im Garten
Wann ist der Herbstanfang 2025?
- Meteorologisch: 1. September 2025
- Kalendarisch: 22. September 2025
Wann ist die beste Pflanzzeit im Herbst?
Von Mitte September bis Anfang November ist der ideale Zeitraum für das Setzen von Bäumen, Sträuchern und Blumenzwiebeln.
Soll man Laub im Herbst wegräumen?
Auf dem Rasen ja, damit er nicht fault. Unter Sträuchern und auf Beeten darf Laub liegen bleiben, es dient als natürlicher Frostschutz und Lebensraum für Tiere.
Wie schützt man Kübelpflanzen vor Frost?
Am besten in ein frostfreies Winterquartier stellen oder mit Vlies und Noppenfolie umwickeln.
Kann man im Herbst noch Rasen säen?
Ja, bis Anfang Oktober ist es in vielen Regionen möglich. Danach ist es meist zu kalt für die Keimung.
Fazit
Der Herbstbeginn im Garten ist kein festes Datum, sondern ein Zusammenspiel aus meteorologischen, kalendarischen und phänologischen Faktoren. Während der Kalender einen klaren Start vorgibt, zeigt die Natur durch Blätterfärbung, Fruchtreife und tierisches Verhalten viel deutlicher, wann die neue Jahreszeit Einzug hält.
Für Gärtner ist der Herbst eine arbeitsintensive, aber lohnende Zeit. Ernte, Pflanzungen, Bodenpflege und Winterschutz legen den Grundstein für das nächste Gartenjahr. Gleichzeitig sollte man den Herbst als Chance sehen, die Natur bewusst zu erleben: die Farbenpracht der Blätter, den Duft von reifen Äpfeln, das Rascheln des Laubs und die Vorbereitungen der Tiere auf die Winterruhe.
Wer den Herbst im Garten versteht und entsprechend handelt, schafft nicht nur einen gesunden, widerstandsfähigen Garten, sondern trägt auch zum Erhalt der Biodiversität bei. Der Herbst ist also weit mehr als nur das Ende des Sommers – er ist der Anfang einer wichtigen Phase im natürlichen Kreislauf.








