Cucumis metuliferus im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Hornmelone

Wissenswertes zu Cucumis metuliferus (Hornmelone)
Cucumis metuliferus, besser bekannt als Hornmelone oder Kiwano, zählt zu den exotischsten Früchten, die man im Garten kultivieren kann. Viele kennen die stachelige Frucht aus dem Supermarkt, meist mit einer leuchtend orangegelben Schale und glibbergrünem Fruchtfleisch. Weniger verbreitet ist das Wissen, dass man diese ungewöhnliche Pflanze auch hierzulande erfolgreich anbauen kann. Wer etwas Außergewöhnliches sucht, gern Neues ausprobiert und Freude an ungewöhnlichen Pflanzen hat, wird an dieser Art viel Gefallen finden. Die Hornmelone stammt ursprünglich aus Afrika und gehört botanisch zur Familie der Kürbisgewächse, weshalb sie mit Gurken, Kürbissen und Melonen verwandt ist. Mit etwas Geduld, einem sonnigen Standort und einer warmen Wachstumsperiode lässt sich Cucumis metuliferus selbst in Mitteleuropa zuverlässig kultivieren.
Herkunft und Geschichte der Hornmelone
Cucumis metuliferus hat ihre Wurzeln im südlichen und zentralen Afrika, wo sie seit Jahrhunderten als Nutzpflanze kultiviert wird. Traditionell diente sie dort als robuste Kulturpflanze, die Trockenperioden gut übersteht. In Regionen mit geringen Niederschlägen war sie oft eine der wenigen Früchte, die unter harschen Bedingungen zuverlässig wuchs. Nomadische Völker schätzten sie nicht nur wegen der essbaren Früchte, sondern auch wegen ihres hohen Wassergehalts. Sie diente als natürliche Flüssigkeitsquelle in Trockenzeiten, was besonders in kargen Savannengebieten überlebenswichtig war.
Im Laufe der Zeit fand die Hornmelone ihren Weg in andere Kontinente. Zunächst in tropische Regionen, später durch den weltweiten Handel auch nach Europa, Amerika und Asien. In vielen Ländern wird sie heute kommerziell angebaut, vor allem wegen ihres auffälligen Erscheinungsbildes. In Supermärkten tritt sie häufig als exotische Spezialität auf, die optisch sofort ins Auge fällt. Der Name Kiwano hat weniger botanische Bedeutung, sondern entstand als Marketingbegriff, weil das grüne Fruchtfleisch geschmacklich an Kiwi erinnert. Auch wenn diese Assoziation bei genauer Betrachtung nur teilweise passt, blieb der Name hängen.
Botanische Einordnung und Verwandtschaft
Cucumis metuliferus gehört zur Familie der Cucurbitaceae. Diese Pflanzengruppe umfasst viele bekannte Gemüse- und Obstsorten: Gurken, Zucchini, Kürbisse, Wassermelonen und Honigmelonen zählen alle dazu. Innerhalb der Familie gehört sie zur Gattung Cucumis, in der auch die klassische Salatgurke (Cucumis sativus) oder die Zuckermelone (Cucumis melo) eingeordnet ist.
Wie viele Kürbisgewächse wächst auch die Hornmelone rankend. Sie bildet lange, kletternde Triebe, die mit Ranken an Zäunen, Stangen oder Rankgittern Halt finden. Bei guten Bedingungen kann die Pflanze leicht mehrere Meter Länge erreichen. Damit ist sie nicht nur ein Nutz-, sondern auch ein dekoratives Element, das Beete, Pergolen oder Zäune begrünt.
Aussehen der Pflanze und Beschreibung der Früchte
Die Pflanze selbst ist einjährig, krautig und ähnelt im Wuchs etwas einer Gurke. Ihre Blätter sind weich behaart, herzförmig und relativ groß. Die Oberfläche wirkt mattgrün, mit deutlich erkennbaren Blattadern. Charakteristisch ist die kräftige Wuchsfreude. Wenn es warm genug ist, legt die Hornmelone ein rasantes Wachstum hin und rankt in kurzer Zeit über alles, was sie erreichen kann.
Die Blüten sind gelb und sitzen einzeln an den Blattachseln. Wie bei vielen Kürbisgewächsen gibt es männliche und weibliche Blüten. Für die Fruchtbildung müssen weibliche Blüten bestäubt werden, was in Gärten normalerweise problemlos durch Bienen und andere Insekten funktioniert. Die männlichen Blüten erscheinen meist früher und zahlreicher, was völlig normal ist.
Das eigentliche Highlight sind die Früchte. Sie sind länglich, meist acht bis fünfzehn Zentimeter groß, und mit markanten, hornartigen Ausstülpungen versehen. Im unreifen Zustand sind sie grün bis gelbgrün gefärbt. Bei Reife leuchten sie orangegelb und wirken wie kleine stachelige Miniaturmelonen. Im Inneren befindet sich ein geleeartiges, hellgrünes Fruchtfleisch mit unzähligen kleinen Kernen. Dieses hat einen süßlich-frischen Geschmack, der oft als Mischung aus Gurke, Banane, Kiwi und Zitrone beschrieben wird.
Standort und allgemeine Haltungshinweise
Die Hornmelone liebt Wärme. In gemäßigten Klimazonen wie Deutschland kann man sie draußen nur während der frostfreien Zeit anbauen. Wer früh im Jahr starten möchte, zieht sie ab März oder April im Haus vor. Dafür eignen sich kleine Töpfe mit Anzuchterde. Wichtig ist, dass die Erde leicht feucht bleibt, aber nicht nass. Bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad keimen die Samen meist innerhalb von ein bis drei Wochen.
Sobald die Jungpflanzen zwei oder mehr echte Blätter gebildet haben, können sie in größere Töpfe oder später direkt ins Freiland umgesetzt werden. Der ideale Zeitpunkt fürs Auspflanzen draußen ist nach den Eisheiligen. Ein sonniger, geschützter Ort ist entscheidend. Je mehr Wärme die Pflanze erhält, desto stärker wächst sie und desto zahlreicher entwickeln sich später die Früchte.
Die Erde sollte locker, humos und gut wasserdurchlässig sein. Staunässe kann schnell zu Wurzelfäule führen. Ein gut vorbereiteter Gartenboden mit Kompostbeigabe funktioniert sehr gut. Wer im Kübel kultiviert, sollte ein ausreichend großes Gefäß wählen, denn die Pflanze entwickelt ein weitreichendes Wurzelsystem. Eine Rankhilfe ist fast immer notwendig, sei es ein Gitter, ein Zaun oder ein Stabgerüst.
Pflege, Bewässerung und Düngung
Regelmäßiges Gießen ist wichtig, jedoch braucht die Hornmelone keine permanent feuchte Erde. Besser ist gelegentlich kräftig zu wässern statt häufig nur wenig. In heißen Sommern darf sie nicht austrocknen, vor allem zur Blüte- und Fruchtphase. Gleichzeitig sollte man Wasser auf den Blättern möglichst vermeiden, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Eine organische Düngung alle paar Wochen reicht völlig aus. Kompost, Pflanzenjauche oder ein milder Flüssigdünger sorgen dafür, dass die Pflanze ausreichend Nährstoffe erhält. Überdüngung sollte man vermeiden, denn zu viel Stickstoff fördert zwar Blattmasse, kann aber die Fruchtbildung reduzieren. Die beste Balance entsteht durch moderates, regelmäßiges Nachdüngen.
Pflanzung am Gartenteich
Auch wenn die Hornmelone keine klassische Teichpflanze ist, kann man sie wunderbar in die Gestaltung eines Teichumfelds integrieren. Die warmen, reflektierenden Wasserflächen und das feuchtere Mikroklima fördern ein kräftiges Wachstum, solange die Wurzeln nicht dauerhaft im Wasser stehen. Ideal ist ein Standort am Rand, etwa zwanzig bis fünfzig Zentimeter vom Ufer entfernt, sodass Feuchtigkeit vorhanden ist, der Boden aber nicht vernässt.
Mit Rankmöglichkeiten wirkt sie am Teichrand ausgesprochen dekorativ. Sie kann über Steine wachsen, sich an Zäunen hochziehen oder Bögen beranken. Das Zusammenspiel zwischen grünem Blattwerk, gelben Blüten und später den orangeleuchtenden Früchten schafft einen fast tropischen Eindruck. Besonders mediterran oder exotisch gestaltete Gärten profitieren davon.
Giftigkeit und Verzehrbarkeit
Die Hornmelone ist nicht giftig. Das Fruchtfleisch ist essbar und wird roh verzehrt. Auch die Kerne kann man mitessen. Lediglich die harte Schale isst man normalerweise nicht. Bei unreifen Früchten kann ein leichter Bitterton vorhanden sein, der durch Reststoffe von Cucurbitacinen entsteht. Diese Verbindungen kommen natürlicherweise in Kürbisgewächsen vor, sind jedoch in kultivierten Sorten selten in bedenklichen Mengen vorhanden. Trotzdem gilt wie bei allen Kürbisgewächsen: Schmeckt eine Frucht unnatürlich bitter, isst man sie besser nicht.
Für Haustiere besteht keine relevante Gefahr, solange diese die Schale nicht verschlucken. Kinder sollten beim Umgang mit der stacheligen Frucht ein wenig Vorsicht walten lassen, da die Hörner spitz sein können.
Vermehrung und Zucht
Die einfachste Methode zur Vermehrung ist die Gewinnung von Samen aus reifen Früchten. Dazu entnimmt man die Kerne, spült sie ab und lässt sie an der Luft trocknen. Bei richtiger Lagerung bleiben sie mehrere Jahre keimfähig. Im Folgejahr kann man sie einfach neu aussäen.
Wer Pflanzen aus mehreren Früchten vermehrt, kann mit der Zeit selektieren. Manche Pflanzen tragen größere Früchte, andere schmecken intensiver oder reifen früher. Für ambitionierte Gärtner eröffnet sich damit ein spannendes Feld der Zucht. Auch Kreuzungen zwischen verschiedenen Linien sind möglich, da die Art genetisch variabel ist.
Krankheiten und Schädlinge
Wie viele Kürbisgewächse kann auch Cucumis metuliferus von Pilzkrankheiten betroffen werden. Besonders echter und falscher Mehltau kommen vor, meist bei feuchtwarmem Wetter oder unzureichender Belüftung. Eine luftigere Pflanzung, weniger Blattnässe und ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen helfen hierbei.
Wurzelfäule entsteht häufig bei zu nassem Boden. Daher sollte Staunässe unbedingt vermieden werden. Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben können auftreten, sind jedoch meist gut kontrollierbar. Schnecken zeigen geringeres Interesse als bei Zucchini oder Kürbis, dennoch lohnt sich Schutz bei jungen Pflanzen.
Gelbverfärbte Blätter können auf Nährstoffmangel hinweisen, vor allem bei Stickstoffmangel. Eine kontrollierte Düngung schafft Abhilfe.
Alternative Bezeichnungen
Die Hornmelone trägt regional und umgangssprachlich mehrere Namen:
- Hornmelone
- Kiwano
- Afrikanische Stachelgurke
- Stachelgurke
- Melonengurke
Der botanische Name lautet Cucumis metuliferus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie winterhart ist die Hornmelone?
Sie ist nicht winterhart. Nach dem ersten Frost stirbt die Pflanze ab. Man überwintert nicht die Pflanze, sondern gewinnt Samen für das nächste Jahr.
Kann man sie im Topf halten?
Ja. Mit großem Kübel, guter Erde und Rankhilfe funktioniert das sehr gut.
Wie viele Früchte trägt eine Pflanze?
Unter guten Bedingungen oft fünf bis dreißig Stück. Ein heißer Sommer steigert den Ertrag deutlich.
Wie schmeckt sie?
Frisch, leicht süß und fruchtig, mit einer Note aus Gurke, Kiwi und Banane.
Kann man unreife Früchte essen?
Ja, aber sie schmecken milder. Reife Früchte sind aromatischer.
Braucht sie eine Rankhilfe?
Zwingend ja. Die Pflanze wächst kletternd und windet sich gern an Gittern oder Stäben hoch.
Wie lange dauert es bis zur Ernte?
Je nach Wetter drei bis fünf Monate nach Aussaat. Reife Früchte entwickeln sich meist ab Spätsommer.
Fazit
Cucumis metuliferus ist eine außergewöhnliche Pflanze, die im Garten sofort auffällt. Ihre exotische Ausstrahlung, das prachtvolle Wachstum und die leuchtenden Früchte machen sie zu einem echten Blickfang. Der Anbau ist einfacher, als viele glauben. Wichtig sind ein sonniger Standort, ausreichend Wärme und durchlässiger Boden. Wer zusätzlich auf regelmäßige Bewässerung und mäßige Düngung achtet, kann am Ende des Sommers mit einer interessanten Ernte rechnen.
Besonders spannend wirkt die Hornmelone am Teichrand oder an Rankgerüsten, wo sie dekorativ überhängt. Sie verbindet Nutzwert und Zierwert auf charmante Weise. Für Hobbygärtner, die gern experimentieren, ist sie eine tolle Wahl. Jede Saison bringt neue Erfahrungen, und wer eigene Samen gewinnt, kann sogar an der Verbesserung von Eigenschaften arbeiten.
Die Hornmelone ist nicht nur eine Pflanze, sondern ein Erlebnis im Garten. Ob für den direkten Verzehr, als Hingucker im Beet oder als Gesprächsanlass auf der nächsten Gartenparty – Cucumis metuliferus bleibt lange im Gedächtnis. Wer Lust auf exotische Vielfalt hat, kommt an ihr kaum vorbei.