Actinidia chinensis im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Chinesische Kiwi

Wissenswertes zu Actinidia chinensis (Chinesische Kiwi)
Herkunft und botanische Einordnung
Die Chinesische Kiwi (botanisch: Actinidia chinensis) stammt ursprünglich aus den gemäßigten Regionen Chinas, vor allem aus den Gebieten Sichuan, Shaanxi und Hubei. Sie gehört zur Familie der Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae) und zur Gattung Actinidia, zu der rund 60 Arten zählen. Ihre Kultivierung hat sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts stark verbreitet, insbesondere in Neuseeland, wo aus dieser Art die bekannte „Kiwi“ als Handelsfrucht entwickelt wurde. Heute wird sie weltweit in Regionen mit mildem Klima angebaut.
Beschreibung und Aussehen
Die Chinesische Kiwi ist ein laubabwerfender, stark rankender Strauch, der bis zu 8–10 Meter lang werden kann, wenn er ausreichend Halt hat. Sie bildet kräftige, verholzte Triebe aus, die mit weichen Härchen besetzt sind. Die Blätter sind oval bis herzförmig, dunkelgrün und auf der Unterseite leicht behaart. Im Frühsommer erscheinen weißlich-cremefarbene bis gelbliche Blüten, die einen angenehmen Duft verströmen. Da die Art zweihäusig ist, gibt es männliche und weibliche Pflanzen, was für die Fruchtbildung wichtig ist.
Die Früchte sind ovale Beeren mit einer bräunlich-behaarten Schale. Im Inneren befindet sich das bekannte grüne bis goldgelbe Fruchtfleisch mit den kleinen schwarzen Samen. Diese Früchte sind nicht nur dekorativ, sondern auch reich an Vitamin C und anderen wertvollen Inhaltsstoffen.
Haltung und Pflege im Garten
Standort: Actinidia chinensis liebt einen sonnigen bis halbschattigen Platz, der vor starkem Wind geschützt ist. Ein leichter Windschutz oder die Pflanzung an einer Südwand fördert das Wachstum und schützt die zarten Triebe vor Beschädigungen.
- Boden: Der Boden sollte humusreich, durchlässig und leicht sauer bis neutral sein. Staunässe sollte vermieden werden, da die Wurzeln empfindlich auf dauerhafte Nässe reagieren.
- Bewässerung: Regelmäßige, aber nicht übermäßige Bewässerung ist wichtig, besonders in Trockenperioden.
- Düngung: Eine jährliche Gabe von organischem Dünger (Kompost, Hornspäne) im Frühjahr unterstützt das Wachstum.
- Rankhilfe: Da die Pflanze klettert, benötigt sie ein stabiles Rankgerüst, etwa ein Spalier, Pergola oder Drahtseilsystem.
Pflanzung am Gartenteich
Die Chinesische Kiwi lässt sich auch in der Nähe eines Gartenteichs pflanzen, sofern der Boden nicht dauerhaft nass ist. Der erhöhte Luftfeuchtigkeitsgehalt am Wasser kann sogar förderlich sein. Wichtig ist aber, dass der Wurzelbereich gut drainiert ist und keine Staunässe entsteht. Ein Pflanzabstand von mindestens 2–3 Metern zu größeren Gehölzen und Sträuchern sorgt dafür, dass sich die Kiwi ungestört entwickeln kann.
Giftigkeit
Die Früchte der Chinesischen Kiwi sind ungiftig und essbar. Allerdings können Blätter und Stängel bei manchen Haustieren leichte Verdauungsbeschwerden verursachen, wenn sie in großen Mengen gefressen werden. Für Menschen gilt die Pflanze jedoch als unbedenklich.
Vermehrung und Zucht
Es gibt drei gängige Methoden:
- Aussaat: Samen lassen sich aus reifen Früchten gewinnen. Sie benötigen eine Kälteperiode (Stratifikation), bevor sie keimen. Allerdings dauert es aus Samen gezogene Pflanzen mehrere Jahre, bis sie fruchten.
- Stecklinge: Halbverholzte Stecklinge lassen sich im Sommer bewurzeln. Dies ist die beliebteste Methode zur sortenreinen Vermehrung.
- Veredelung: In professionellen Anlagen werden oft weibliche Pflanzen auf robuste Unterlagen veredelt, um bessere Erträge und gleichmäßige Wuchsformen zu erzielen.
Wichtig ist: Da die Pflanze zweihäusig ist, braucht man für Früchte immer mindestens eine männliche und eine weibliche Pflanze.
Krankheiten und Schädlinge
Die Chinesische Kiwi ist relativ robust, kann aber von einigen Problemen betroffen sein:
- Pilzkrankheiten: Insbesondere in feuchten Sommern können Blattflecken oder Grauschimmel auftreten.
- Wurzelfäule: Entsteht bei Staunässe, daher ist Drainage entscheidend.
- Blattläuse: Junge Triebe können gelegentlich von Blattläusen befallen werden. Eine biologische Bekämpfung (Nützlinge, Seifenlauge) ist meist ausreichend.
- Kiwikrankheit (Pseudomonas syringae pv. actinidiae): Ein Bakterium, das vor allem kommerzielle Plantagen betrifft. Im Hausgarten selten, aber auf Hygiene beim Schneiden achten.
Alternative Bezeichnungen
Neben Chinesische Kiwi sind auch die Namen Goldkiwi, Kiwipflanze, Chinesischer Strahlengriffel und im Englischen Chinese Gooseberry oder Golden Kiwi gebräuchlich. In Gärtnereien und Baumschulen tauchen diese Synonyme häufig auf.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Brauche ich zwei Pflanzen für Früchte?
Ja, mindestens eine männliche und eine weibliche Pflanze sind erforderlich, damit eine Bestäubung stattfinden kann.
Wann ist Pflanzzeit?
Der beste Zeitpunkt ist Frühjahr oder Herbst, solange der Boden frostfrei ist.
Wie schnell wächst Actinidia chinensis?
Bei guten Bedingungen kann sie bis zu einem Meter pro Jahr zulegen.
Wann trägt die Pflanze Früchte?
Nach etwa 3–5 Jahren bei Stecklingspflanzen, bei Sämlingen kann es deutlich länger dauern.
Kann man Kiwi im Kübel halten?
Ja, im Prinzip möglich, aber der Kübel muss groß genug sein, und die Pflanze braucht ein stabiles Rankgerüst. Außerdem ist Winterschutz nötig.
Fazit
Die Chinesische Kiwi (Actinidia chinensis) ist eine attraktive, rankende Obstpflanze, die sich gut in größere Gärten integrieren lässt. Mit ihrem exotischen Flair, den dekorativen Blättern und den vitaminreichen Früchten ist sie nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein echter Nutzenbringer. Wer Platz und ein stabiles Rankgerüst hat, kann sich mit dieser Pflanze ein Stück fernöstliches Gartenfeeling nach Hause holen. Bei richtiger Standortwahl, guter Pflege und der Pflanzung von männlichen und weiblichen Exemplaren wird man viele Jahre Freude an dieser exotischen Kletterpflanze haben.