Crataegus chlorosarca im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Schwarzer Weißdorn

Wissenswertes zu Crataegus chlorosarca (Schwarzer Weißdorn)
Der Schwarze Weißdorn, botanisch Crataegus chlorosarca, ist eine eher seltene, aber äußerst interessante Gehölzart für naturnahe Gärten, Parkanlagen und insbesondere für die Pflanzung in der Nähe von Gartenteichen. Mit seinen dunklen Früchten, der robusten Natur und seiner ökologischen Bedeutung bietet er deutlich mehr als viele der bekannteren Weißdornarten. Wer einen strukturstarken, ökologisch wertvollen und zugleich dekorativen Großstrauch oder kleinen Baum sucht, trifft mit diesem Weißdorn eine sehr gute Wahl.
Herkunft und natürliche Verbreitung
Crataegus chlorosarca stammt ursprünglich aus Nordostasien. Sein natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über:
- Japan (insbesondere Hokkaido)
- Korea
- Teile des fernöstlichen Russlands
- Nordostchina
In diesen Regionen wächst der Schwarze Weißdorn bevorzugt in lichten Wäldern, an Waldrändern, entlang von Flussufern und in feuchten Senken. Diese Herkunft erklärt auch seine vergleichsweise gute Eignung für Standorte mit höherer Bodenfeuchte, etwa in der Nähe eines Gartenteichs oder an feuchten Gartenbereichen.
Durch seine Anpassungsfähigkeit an raue Winter ist Crataegus chlorosarca sehr frosthart und kommt problemlos mit mitteleuropäischen Klimabedingungen zurecht.
Gattung und Familie
- Gattung: Crataegus (Weißdorn)
- Familie: Rosaceae (Rosengewächse)
Die Gattung Crataegus umfasst mehrere hundert Arten, die überwiegend auf der Nordhalbkugel verbreitet sind. Weißdorne sind bekannt für ihre hohe ökologische Bedeutung, ihre Robustheit und ihre vielseitige Verwendbarkeit im Garten- und Landschaftsbau.
Innerhalb dieser großen Gattung nimmt Crataegus chlorosarca eine besondere Stellung ein, da er sich durch seine dunkel gefärbten Früchte und seine gute Feuchteverträglichkeit von vielen anderen Arten abhebt.
Botanische Beschreibung
Crataegus chlorosarca wächst als Großstrauch oder kleiner Baum. Je nach Standortbedingungen erreicht er eine Höhe von etwa 4 bis 7 Metern, in Ausnahmefällen auch etwas mehr. Die Krone ist zunächst locker aufrecht, später breit ausladend und oft unregelmäßig geformt, was ihm ein sehr natürliches Erscheinungsbild verleiht.
Die Pflanze wächst vergleichsweise langsam, entwickelt dafür aber ein langlebiges und stabiles Gehölz.
Aussehen und charakteristische Merkmale
Blätter
Die Blätter des Schwarzen Weißdorns sind:
- sommergrün
- eiförmig bis leicht gelappt
- mittel- bis dunkelgrün
- leicht glänzend
Im Herbst verfärbt sich das Laub oft in gelbliche bis rötliche Töne, was dem Gehölz einen zusätzlichen Zierwert verleiht.
Blüten
Die Blütezeit liegt im späten Frühjahr, meist zwischen Mai und Juni. In dieser Zeit bildet Crataegus chlorosarca zahlreiche:
- kleine, weiße Einzelblüten
- in dichten Schirmrispen
- mit leichtem, typischem Weißdornduft
Die Blüten sind äußerst attraktiv für Bienen, Hummeln und andere Bestäuber und machen den Schwarzen Weißdorn zu einer wertvollen Insektenpflanze.
Früchte
Ein besonderes Highlight sind die tief dunkelroten bis fast schwarzen Früchte, die dem Schwarzen Weißdorn seinen Namen geben. Botanisch handelt es sich um kleine Apfelfrüchte.
- Reifezeit: Spätsommer bis Herbst
- Durchmesser: etwa 8 bis 12 Millimeter
- Farbe: dunkelrot bis schwarz
- Geschmack: mehlig, leicht herb
Die Früchte sind bei vielen Vogelarten sehr beliebt und bleiben oft bis in den Winter hinein am Strauch hängen.
Rinde und Dornen
Die Rinde ist zunächst glatt und graubraun, wird mit zunehmendem Alter rissiger. Typisch für Weißdorne sind die Dornen, die auch bei Crataegus chlorosarca vorhanden sind, allerdings meist weniger ausgeprägt als bei manchen europäischen Arten.
Standort und Haltungshinweise
Licht
Crataegus chlorosarca bevorzugt:
- sonnige bis halbschattige Standorte
Je sonniger der Standort, desto reicher fällt in der Regel die Blüte und Fruchtbildung aus.
Boden
Der Schwarze Weißdorn ist in Bezug auf den Boden recht tolerant, bevorzugt jedoch:
- humose, nährstoffreiche Böden
- leicht feuchte bis frische Substrate
- gute Durchlässigkeit
Staunässe über längere Zeit sollte vermieden werden, kurzzeitig höhere Feuchtigkeit wird aber gut vertragen.
Klima und Winterhärte
Dank seiner Herkunft aus kalten Regionen ist Crataegus chlorosarca sehr winterhart. Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt stellen kein Problem dar. Auch Spätfröste werden gut vertragen.
Pflanzung am Gartenteich
Die Pflanzung in der Nähe eines Gartenteichs ist für Crataegus chlorosarca besonders gut geeignet.
Vorteile der Teichnähe
- leicht erhöhte Bodenfeuchte
- ausgeglichenes Mikroklima
- hoher ökologischer Nutzen für Tiere
- schöne Spiegelung im Wasser
Abstand zum Wasser
Der Schwarze Weißdorn sollte nicht direkt in dauerhaft nassen Boden gesetzt werden. Ideal ist ein Standort:
- 1,5 bis 3 Meter vom Teichrand entfernt
- im Übergangsbereich zwischen feuchtem und normalem Gartenboden
Gestaltungsideen
- als Solitärbaum am Teichufer
- in Kombination mit Erlen, Weiden oder heimischen Sträuchern
- als natürlicher Sichtschutz im Hintergrund
Pflanzung und Pflege
Pflanzzeit
Die beste Pflanzzeit ist:
- Herbst (Oktober bis November)
- alternativ Frühjahr (März bis April)
Pflanzanleitung
- Pflanzloch doppelt so groß wie der Wurzelballen ausheben
- Boden mit Kompost oder gut verrottetem Humus verbessern
- Pflanze einsetzen und ausrichten
- Mit Erde auffüllen und gut andrücken
- Kräftig angießen
Pflege
Crataegus chlorosarca ist sehr pflegeleicht:
- Gießen nur in längeren Trockenperioden
- Mulchen fördert Bodenfeuchte und Bodenleben
- Düngung meist nicht notwendig
Schnitt
Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht erforderlich. Falls nötig:
- Formschnitt im Spätwinter
- Entfernen abgestorbener oder sich kreuzender Äste
Giftigkeit
Crataegus chlorosarca gilt als nicht giftig für Menschen. Die Früchte sind theoretisch essbar, werden aber aufgrund ihres Geschmacks selten roh verzehrt.
Für Tiere gilt:
- ungiftig für Vögel
- unproblematisch für Haustiere
- wertvolle Nahrungsquelle für Wildtiere
Vermehrung und Zucht
Vermehrung durch Samen
Die Vermehrung aus Samen ist möglich, aber aufwendig:
- Samen benötigen eine Kälteperiode
- Keimung oft erst nach ein bis zwei Jahren
- ungleichmäßige Keimerfolge
Vermehrung durch Stecklinge
Halbreife Stecklinge im Sommer sind möglich, aber nicht immer erfolgreich.
Veredelung
In Baumschulen wird Crataegus chlorosarca häufig durch Veredelung auf robuste Unterlagen vermehrt, um gleichmäßige Pflanzen zu erhalten.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Wie viele Rosengewächse kann auch der Schwarze Weißdorn von bestimmten Krankheiten betroffen sein.
Typische Krankheiten
- Feuerbrand (selten, aber meldepflichtig)
- Mehltau
- Blattfleckenkrankheiten
Schädlinge
- Blattläuse
- Spinnmilben
- Weißdornblattwespen
Ein gesunder Standort und gute Luftzirkulation reduzieren das Risiko erheblich.
Alternative Bezeichnungen und Namen
- Schwarzer Weißdorn
- Asiatischer Schwarzfrucht-Weißdorn
- Crataegus chlorosarca var. chlorosarca
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Crataegus chlorosarca für kleine Gärten geeignet?
Bedingt ja. Durch langsames Wachstum und gute Schnittverträglichkeit lässt sich die Größe gut kontrollieren.
Kann man die Früchte verwenden?
Ja, theoretisch für Marmeladen oder Gelees, allerdings sind sie geschmacklich eher herb.
Ist der Schwarze Weißdorn bienenfreundlich?
Absolut. Die Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten.
Verträgt er feuchte Böden dauerhaft?
Kurzzeitig ja, dauerhaft staunass sollte der Standort jedoch nicht sein.
Fazit
Crataegus chlorosarca ist ein robuster, ökologisch wertvoller und optisch reizvoller Weißdorn, der sich hervorragend für naturnahe Gärten eignet. Besonders in der Nähe von Gartenteichen spielt er seine Stärken aus und bietet Lebensraum sowie Nahrung für zahlreiche Tierarten. Seine dunklen Früchte, die üppige Blüte und die hohe Winterhärte machen ihn zu einer spannenden Alternative zu bekannteren Weißdornarten.
Wer einen pflegeleichten Großstrauch oder kleinen Baum sucht, der Struktur, Biodiversität und Natürlichkeit in den Garten bringt, wird mit dem Schwarzen Weißdorn langfristig viel Freude haben.