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Rosa spinosissima im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Bibernellrose

Rosa spinosissima im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Bibernellrose)
Rosa spinosissima (Bibernellrose)

Wissenswertes zu Rosa spinosissima (Bibernellrose)

Herkunft und botanische Einordnung

Rosa spinosissima, im Deutschen auch Bibernellrose genannt, gehört zur Familie der Rosaceae (Rosengewächse) und zur Gattung Rosa. Die Art ist eine der ältesten und ursprünglichsten Wildrosen Europas. Sie ist in weiten Teilen Europas, Nordafrikas und Asiens verbreitet.

Besonders häufig findet man sie in Küstenregionen, Dünenlandschaften und kalkhaltigen Trockenrasen. Dort wächst sie oft auf sandigen, nährstoffarmen Böden und trotzt selbst extremen Wetterbedingungen.

Die Bibernellrose wird bereits seit Jahrhunderten kultiviert. In historischen Gärten war sie wegen ihrer Robustheit, ihres dichten Wuchses und ihrer frühen Blüte sehr geschätzt. In der Volksmedizin fand sie ebenfalls Verwendung, insbesondere die Hagebutten, die reich an Vitamin C sind.

Beschreibung und Aussehen

Die Bibernellrose ist ein dicht verzweigter, niederer Strauch, der je nach Standort zwischen 50 cm und 1,5 m hoch wird. Ihr Wuchs ist kompakt und oft halbkugelig. Die Triebe sind stark bedornt – daher der Artname spinosissima („sehr dornig“).

Blätter

Die gefiederten Blätter sind klein, meist 7–9-fiedrig, und besitzen eine zarte, dunkelgrüne Färbung. Im Herbst verfärben sich die Blätter gelblich bis rötlich.

Blüten

Die Blüten sind einfach, schneeweiß und meist 3–5 cm groß. Sie verströmen einen leichten, angenehmen Duft. Die Blütezeit beginnt im Mai und endet im Juni – oft deutlich früher als bei anderen Rosenarten.

Früchte

Im Spätsommer bis Herbst entwickeln sich kugelige, schwarzrote bis fast schwarze Hagebutten. Diese sind nicht nur dekorativ, sondern auch bei Vögeln sehr beliebt.

Haltungshinweise und Pflege

Die Bibernellrose gilt als pflegeleicht und ist ideal für naturnahe Gärten, Küstenregionen oder trockene Standorte.

  • Lichtbedarf: Sonnig bis halbschattig, wobei sonnige Plätze die Blühfreude fördern.
  • Boden: Anspruchslos, gedeiht selbst auf mageren, sandigen Böden. Kalkliebend.
  • Wasserbedarf: Sehr trockenheitsverträglich, Staunässe unbedingt vermeiden.
  • Schnitt: Kein regelmäßiger Schnitt nötig. Nur abgestorbene oder sehr alte Triebe entfernen, um die Vitalität zu erhalten.
  • Düngung: Meist nicht erforderlich. Bei sehr kargen Böden kann im Frühjahr eine leichte Kompostgabe helfen.

Pflanzung am Gartenteich

Rosa spinosissima eignet sich nur bedingt für die direkte Uferbepflanzung eines Gartenteichs. Da sie Trockenheit liebt, sollte sie nicht an dauerhaft feuchte Stellen gesetzt werden. Ideal ist jedoch eine leicht erhöhte Position am Teichrand, wo ihre Blüten und später die dunklen Hagebutten für einen schönen Kontrast sorgen.

Für naturnahe Teichanlagen kann die Bibernellrose eine wertvolle Ergänzung sein, da sie Insekten anlockt und Vögeln Nahrung bietet. Sie harmoniert optisch gut mit anderen heimischen Sträuchern wie Schlehe oder Hundsrose.

Giftigkeit

Die Bibernellrose gilt nicht als giftig. Weder für Menschen noch für Haustiere sind Pflanzenteile schädlich. Die Hagebutten sind essbar und reich an Vitaminen. Allerdings sind die Kerne im Inneren mit feinen Härchen besetzt, die Hautreizungen verursachen können – daher vor dem Verzehr entkernen oder verarbeiten.

Vermehrung und Zucht

Die Vermehrung der Bibernellrose ist unkompliziert:

  • Wurzelausläufer: Die Pflanze bildet reichlich Ausläufer, die einfach abgestochen und an neuer Stelle eingepflanzt werden können.
  • Stecklinge: Halbverholzte Stecklinge im Sommer bewurzeln lassen.
  • Samen: Möglich, aber zeitaufwendig. Die Samen müssen stratifiziert werden (Kälteperiode).

In der Zucht gibt es zahlreiche Sorten und Hybriden, oft mit gefüllten Blüten oder besonderen Farbtönen.

Krankheiten und Schädlinge

Rosa spinosissima ist außergewöhnlich widerstandsfähig und kaum anfällig für typische Rosenkrankheiten wie Mehltau oder Sternrußtau. Gelegentlich können folgende Probleme auftreten:

  • Blattläuse im Frühjahr, meist ohne gravierenden Schaden.
  • Rosenblattwespen (Blattrandfraß), bei starkem Befall Rückschnitt befallener Triebe.
  • Wurzelfäule bei Staunässe.

Durch die Wahl eines geeigneten Standorts lassen sich die meisten Probleme vermeiden.

Alternative Bezeichnungen

  • Bibernellrose (deutsch)
  • Dune Rose (englisch)
  • Scotch Rose (englisch)
  • Rosa pimpinellifolia (Synonym in älteren botanischen Werken)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Ist die Bibernellrose winterhart?

Ja, sie ist vollständig winterhart und verträgt auch strenge Fröste ohne Schutz.

2. Wie schnell wächst Rosa spinosissima?

Sie wächst moderat, bildet jedoch schnell einen dichten Strauch durch ihre Wurzelausläufer.

3. Zieht die Bibernellrose viele Insekten an?

Ja, ihre ungefüllten Blüten sind reich an Pollen und Nektar und werden gern von Wildbienen besucht.

4. Kann man die Hagebutten essen?

Ja, nach Entfernung der Kerne lassen sie sich zu Marmelade, Tee oder Mus verarbeiten.

5. Braucht die Bibernellrose viel Pflege?

Nein, sie ist eine der pflegeleichtesten Rosenarten überhaupt.

Fazit

Rosa spinosissima, die Bibernellrose, ist eine urtümliche, äußerst robuste Wildrose, die sowohl in naturnahen als auch in gestalteten Gärten ihren Platz findet. Sie punktet mit einem frühen, reichen Blütenflor, dekorativen dunklen Hagebutten und einer beeindruckenden Standorttoleranz.

Besonders in trockenen, sonnigen Lagen spielt sie ihre Stärken voll aus und bereichert den Garten nicht nur optisch, sondern auch ökologisch. Für Gartenbesitzer, die eine pflegeleichte, heimische und insektenfreundliche Rose suchen, ist die Bibernellrose eine hervorragende Wahl.