Veronica arvensis im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Feld-Ehrenpreis

Wissenswertes zu Veronica arvensis
Die Pflanze Veronica arvensis, im Deutschen auch als Feld-Ehrenpreis bekannt, ist eine zierliche, jedoch bemerkenswerte Pflanze, die sich hervorragend für naturnahe Gärten, Wildblumenwiesen und sogar die Gestaltung von Gartenrändern und Teichnähe eignet. Diese krautige Pflanze überzeugt nicht nur durch ihre hübschen Blüten, sondern erfüllt auch eine wichtige ökologische Rolle.
Herkunft und Verbreitung
Veronica arvensis ist eine einjährige bis kurzlebige zweijährige Pflanze, die ursprünglich in Europa heimisch ist. Heute ist sie in vielen Teilen der Welt verbreitet – von Europa über Westasien bis nach Nordafrika. Sie gilt in vielen Regionen als Archäophyt und wurde mit der Landwirtschaft über Äcker, Wegränder und Brachflächen verbreitet. Inzwischen hat sich der Feld-Ehrenpreis in zahlreichen gemäßigten Klimazonen eingebürgert und findet sich häufig auf nährstoffarmen Böden, insbesondere in offenen, wenig bewachsenen Flächen.
Botanische Einordnung: Gattung und Familie
- Botanischer Name: Veronica arvensis
- Deutscher Name: Feld-Ehrenpreis
- Familie: Plantaginaceae (Wegerichgewächse)
- Gattung: Veronica (Ehrenpreis)
Die Gattung Veronica zählt zu den artenreichsten innerhalb der Wegerichgewächse und umfasst über 500 Arten weltweit. Viele davon sind wild wachsend, andere wiederum als Zierpflanzen beliebt. Der Feld-Ehrenpreis gehört zu den eher unscheinbaren, aber ökologisch wertvollen Vertretern dieser Gattung.
Beschreibung und Aussehen
Der Feld-Ehrenpreis ist eine niedrig wachsende Pflanze mit zierlichem Wuchs und einer maximalen Wuchshöhe von etwa 10 bis 30 cm. Typisch sind folgende Merkmale:
- Stängel: Aufrecht bis aufsteigend, verzweigt, behaart
- Blätter: Wechselständig, meist eiförmig bis lanzettlich, gezähnt, teils mit kurzen Stielen
- Blüten: Klein, blau bis blauviolett, mit einem Durchmesser von nur wenigen Millimetern, oft asymmetrisch
- Blütezeit: April bis Oktober, mit Hauptblüte im Frühling
- Früchte: Kleine, zweiklappige Kapselfrüchte mit zahlreichen winzigen Samen
Durch ihre geringe Größe wird die Pflanze leicht übersehen, aber in naturnahen Flächen oder artenreichen Wildblumenbeeten bildet sie einen wertvollen Bestandteil der Biodiversität.
Haltung und Standort
Veronica arvensis ist extrem pflegeleicht und anspruchslos. Sie bevorzugt:
- Standort: Sonnige bis halbschattige Lagen
- Boden: Trocken bis frisch, sandig oder lehmig, nährstoffarm
- pH-Wert: Neutral bis schwach sauer
In Gärten sollte man der Pflanze ausreichend Platz lassen, da sie sich durch Selbstaussaat gut verbreitet. Für strukturreiche Gartenbereiche wie Kiesgärten, Naturwiesen oder als Fugenpflanze in Trockenmauern ist sie ideal geeignet.
Verwendung am Gartenteich
Obwohl Veronica arvensis keine klassische Teichpflanze ist, kann sie gut im Randbereich oder an leicht erhöhten Uferzonen eingesetzt werden, wo der Boden eher trocken bis frisch ist. Zu beachten ist, dass die Pflanze keine dauerhafte Staunässe verträgt. Der Vorteil bei der Pflanzung am Gartenteich:
- Sie bietet Insekten Nahrung, vor allem im Frühjahr
- Sie hilft, strukturreiche Übergänge zwischen Teich und Land zu schaffen
- Sie verhindert Erosion an leicht geneigten Uferbereichen
Ideal ist sie für naturnahe Teiche oder Biotope, wo Wert auf ökologische Vielfalt gelegt wird.
Giftigkeit
Veronica arvensis ist nicht giftig für Menschen oder Haustiere. Im Gegenteil: Die Pflanze wird in der Volksmedizin gelegentlich genutzt, etwa bei leichten Hautproblemen oder als mildes Diuretikum, jedoch ohne wissenschaftlich belegte Wirkung. Für Tiere wie Kaninchen oder Hühner stellt sie keine Gefahr dar und wird sogar gerne gefressen.
Vermehrung und Zucht
Die Pflanze vermehrt sich hauptsächlich über Selbstaussaat. Willst du gezielt nachhelfen, kannst du folgendes tun:
- Aussaatzeitpunkt: Herbst oder zeitiges Frühjahr
- Samenvermehrung: Die winzigen Samen können direkt auf offene Bodenflächen ausgestreut werden – sie benötigen Licht zum Keimen
- Keimdauer: 2–3 Wochen bei etwa 15 °C
Eine gezielte Zucht im gärtnerischen Sinne gibt es kaum, da die Pflanze eher als Wildblume geschätzt wird. Sortenzüchtungen oder Hybride existieren im Handel nicht, was sie besonders ursprünglich macht.
Krankheiten und Schädlinge
Veronica arvensis ist relativ robust, kann aber gelegentlich unter folgenden Problemen leiden:
- Echter Mehltau: Vor allem bei dichter Bepflanzung und feuchtem Klima
- Blattläuse: In seltenen Fällen, vor allem bei nährstoffreichen Standorten
- Wurzelfäule: Bei zu feuchten Böden ohne Drainage
Regelmäßiges Auslichten und die Wahl eines geeigneten, trockenen Standorts verhindern die meisten Probleme.
Alternative Bezeichnungen
Neben „Feld-Ehrenpreis“ und dem botanischen Namen Veronica arvensis existieren folgende gebräuchliche oder historische Bezeichnungen:
- Acker-Ehrenpreis
- Ackerblümchen (regional)
- Bauern-Ehrenpreis (veraltet)
In alten Kräuterbüchern wird der Feld-Ehrenpreis manchmal mit anderen Ehrenpreisarten verwechselt, etwa mit dem Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis).
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Veronica arvensis eine invasive Pflanze?
Nein. Sie ist zwar eine schnellwachsende Art, aber nicht invasiv im ökologischen Sinne. In naturnahen Gärten ist sie sogar erwünscht.
Kann man Feld-Ehrenpreis im Rasen anpflanzen?
Ja, vor allem in mageren, extensiv gepflegten Rasenflächen kann sich die Pflanze etablieren. Häufiges Mähen sollte vermieden werden.
Wie lange lebt die Pflanze?
Veronica arvensis ist einjährig, seltener zweijährig. Die Bestände erneuern sich aber durch Selbstaussaat jedes Jahr aufs Neue.
Eignet sich Feld-Ehrenpreis für Balkon oder Topf?
Eher weniger, da die Pflanze keinen dauerhaften Zierwert bietet. In Balkonkästen kann sie als ökologische Nischenpflanze jedoch mitlaufen.
Fazit
Veronica arvensis, der bescheidene Feld-Ehrenpreis, mag auf den ersten Blick unscheinbar erscheinen – doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich ihre ganze Stärke: Als wertvolle Wildpflanze für naturnahe Gärten, Insektenmagnet, pflegeleichter Bodendecker und robuster Überlebenskünstler bereichert sie jede grüne Ecke, sei es in Wildblumenwiesen, an Teichrändern oder in extensiven Gartenbereichen. Sie verlangt kaum Pflege, ist ungiftig, lässt sich leicht vermehren und unterstützt aktiv die Biodiversität. Wer einen ökologisch bewussten Garten anlegt, sollte diesem kleinen Blaukrauter unbedingt einen Platz einräumen.
Durch ihre Anpassungsfähigkeit, natürliche Schönheit und ökologische Bedeutung ist Veronica arvensis ein echter Geheimtipp für alle, die mehr als nur reine Zierpflanzen in ihrem Garten kultivieren wollen.