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Brassica oleracea var. sabellica im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Grünkohl

Brassica oleracea var. sabellica im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Grünkohl)
Brassica oleracea var. sabellica (Grünkohl)

Wissenswertes zu Brassica oleracea var. sabellica (Grünkohl)

Allgemeine Informationen

  • Wissenschaftlicher Name: Brassica oleracea var. sabellica
  • Familie: Brassicaceae (Kreuzblütler)
  • Gattung: Brassica (Kohlarten)
  • Herkunft: Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, heute weltweit kultiviert

Grünkohl, auch unter Namen wie Krauskohl, Federkohl oder Winterkohl bekannt, ist eine besonders robuste Form des Gemüsekohls. Als winterhartes Blattgemüse spielt er vor allem in der norddeutschen und osteuropäischen Küche eine bedeutende Rolle. Aufgrund seiner hohen Nährstoffdichte und der leichten Kultivierbarkeit erlebt Grünkohl auch im Zuge gesunder Ernährungstrends (z. B. „Superfood Kale“) ein echtes Comeback – nicht nur in Gärten, sondern auch auf urbanen Balkonen und Hochbeeten.

Herkunft und botanische Einordnung

Grünkohl gehört zur großen Pflanzenfamilie der Kreuzblütler (Brassicaceae), zu der auch Brokkoli, Blumenkohl, Wirsing, Rosenkohl und viele andere Kohlsorten zählen. Die Art Brassica oleracea ist ursprünglich an den Küstengebieten Europas beheimatet. Von dort aus wurde sie bereits in der Antike kultiviert und über Jahrhunderte weiterentwickelt.

Die Varietät sabellica, also der Grünkohl, entstand vermutlich im nordeuropäischen Raum und wurde aufgrund seiner Winterhärte besonders in Regionen mit kühlerem Klima populär. In Deutschland ist er seit Jahrhunderten fester Bestandteil der traditionellen Winterküche.

Aussehen und Wuchsform

Grünkohl ist eine zweijährige krautige Pflanze, die im ersten Jahr Blätter und im zweiten Jahr Blüten sowie Samen bildet. Die Pflanze wächst meist aufrecht und erreicht eine Höhe zwischen 50 und 120 Zentimetern – je nach Sorte und Standortbedingungen.

Typische Merkmale:

  • Blätter: Stark gekräuselt, ledrig, dunkelgrün bis blaugrün, je nach Sorte auch violett überhaucht
  • Stängel: Aufrecht wachsend, oft holzig werdend bei älteren Pflanzen
  • Wurzelsystem: Tiefreichend und kräftig
  • Blüte: Im zweiten Jahr, leuchtend gelb, typisch für Kreuzblütler

Haltung und Standortansprüche

Grünkohl ist unkompliziert, was den Standort betrifft, bevorzugt aber bestimmte Bedingungen, um optimal zu gedeihen.

Standort:

  • Licht: Sonnig bis halbschattig
  • Boden: Tiefgründig, humos, nährstoffreich, gute Wasserspeicherung, pH-Wert leicht alkalisch bis neutral
  • Feuchtigkeit: Gleichmäßige Bodenfeuchte ist wichtig, aber keine Staunässe

Pflegehinweise:

  • Düngung: Starkzehrer – regelmäßige Düngung mit Kompost oder organischem Langzeitdünger empfehlenswert
  • Gießen: Regelmäßig bei Trockenheit
  • Mulchen: Hilft, den Boden feucht zu halten und das Unkraut zu unterdrücken

Pflanzung und Haltung am Gartenteich

Grünkohl ist eigentlich kein typisches Teichgewächs, kann aber im feuchteren Randbereich eines Gartenteichs gepflanzt werden – vorausgesetzt, der Boden ist gut durchlässig und nicht sumpfig. Die Nähe zu einem Gewässer kann Vorteile bieten:

  • Luftfeuchtigkeit: Besonders in heißen Sommern von Vorteil
  • Mikroklima: Ausgeglichenere Temperaturverhältnisse durch Wasser

Wichtig ist, dass die Wurzeln nicht dauerhaft im Wasser stehen, da das zu Wurzelfäule führen kann. Ein Hochbeet in der Nähe des Teichs ist ideal.

Giftigkeit und Verzehr

Grünkohl ist nicht giftig – im Gegenteil. Die Blätter gelten als besonders nährstoffreich und sind reich an:

  • Vitamin C, K, A
  • Folsäure
  • Eisen und Kalzium
  • Antioxidantien (z. B. Beta-Carotin und Lutein)

Lediglich bei übermäßigem Rohverzehr kann es bei empfindlichen Personen zu Blähungen kommen. Auch sollte Grünkohl roh nur in Maßen verzehrt werden, da er natürliche Senfölglycoside enthält, die bei übermäßigem Verzehr leicht belastend für Schilddrüsenpatienten sein können.

Vermehrung und Zucht

Die Vermehrung erfolgt einfach über Samen. Diese können entweder im zweiten Standjahr der Pflanze gewonnen oder im Fachhandel erworben werden.

Aussaat:

  • Direktsaat: Ab Mai ins Freiland möglich
  • Vorkultur: Ab April im Gewächshaus oder auf der Fensterbank
  • Pflanzung: Auspflanzen ab Ende Mai bis Anfang Juli

Nach der Blüte im zweiten Jahr bildet Grünkohl Schoten mit Samen, die man im Spätsommer ernten und trocken lagern kann.

Krankheiten und Schädlinge

Grünkohl ist zwar robust, aber nicht immun gegen bestimmte Probleme.

Häufige Krankheiten:

  • Kohlhernie: Bodenpilz, der zur Verdickung der Wurzeln führt – Fruchtfolge beachten!
  • Falscher Mehltau: Besonders bei feuchtem Wetter
  • Schwarzbeinigkeit: Bodenpilz, tritt vor allem bei zu nasser Erde auf

Typische Schädlinge:

  • Kohlweißling: Raupen fressen große Teile der Blätter
  • Blattläuse: Besonders an jungen Pflanzen
  • Erdflöhe: Kleine Löcher in den Blättern

Tipp: Mischkultur mit Tomaten, Sellerie oder Ringelblumen kann helfen, Schädlinge fernzuhalten.

Alternative Bezeichnungen

Grünkohl ist in verschiedenen Regionen unter anderen Namen bekannt:

  • Federkohl (besonders im Süden Deutschlands)
  • Krauskohl
  • Blätterkohl
  • Kale (englischer Begriff, im Zuge des Superfood-Trends populär geworden)
  • Oldenburger Palme (humorvolle Bezeichnung im Norden)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wann ist Erntezeit für Grünkohl?

Ab Oktober, traditionell nach dem ersten Frost, da dieser die enthaltenen Zuckerstoffe erhöht und den Geschmack milder macht.

Kann man Grünkohl roh essen?

Ja, in kleinen Mengen, etwa als Bestandteil von Smoothies oder Salaten. Gekochter Grünkohl ist aber bekömmlicher.

Wie lange dauert das Wachstum?

Etwa 3–5 Monate bis zur Ernte, abhängig von Sorte und Wetter.

Kann man Grünkohl im Topf pflanzen?

Ja, bei ausreichend großem Topf (mind. 10 Liter) und regelmäßiger Pflege problemlos möglich.

Ist Grünkohl winterhart?

Ja, Grünkohl übersteht Temperaturen bis etwa -15 Grad und kann den ganzen Winter über geerntet werden.

Fazit

Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica) ist ein echter Klassiker im Garten, der in Sachen Nährstoffgehalt, Robustheit und Vielseitigkeit seinesgleichen sucht. Die krausblättrige Form des Kohls ist nicht nur ein wichtiges Wintergemüse, sondern auch eine attraktive Pflanze mit hohem Zierwert – besonders in Kombination mit anderen Herbst- und Winterpflanzen. Ob im Beet, Hochbeet, Kübel oder sogar in der Nähe des Gartenteichs: Grünkohl ist leicht zu kultivieren, bietet langanhaltenden Ertrag und erfreut sich in der modernen Küche wieder wachsender Beliebtheit.

Für alle, die auf der Suche nach einem gesunden, pflegeleichten und optisch interessanten Gartengemüse sind, ist Grünkohl eine hervorragende Wahl.

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