Eruca sativa im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Rucola

Wissenswertes zu Eruca sativa (Rucola)
Eruca sativa, besser bekannt als Rucola oder Rauke, ist eine beliebte Pflanze im heimischen Garten – insbesondere wegen ihres würzigen, leicht nussigen und senfartigen Aromas, das vielen Salaten, Pastagerichten oder Pestos das gewisse Etwas verleiht. Doch Rucola ist weit mehr als nur ein Küchenkraut: Die Pflanze ist pflegeleicht, vielseitig einsetzbar und zudem äußerst gesund.
Herkunft von Eruca sativa
Die ursprüngliche Heimat von Eruca sativa liegt im Mittelmeerraum. Dort wurde sie bereits in der Antike von Römern und Griechen als Nahrungs- und Heilpflanze geschätzt. Historisch betrachtet zählt sie zu den sogenannten Wildkräutern und wurde traditionell auf Feldern, an Wegrändern oder zwischen anderen Kulturpflanzen gesammelt. Heutzutage ist Rucola durch den Trend zur mediterranen Küche in ganz Europa verbreitet – auch in privaten Gärten und auf Balkonen erfreut sie sich großer Beliebtheit.
Botanische Einordnung: Gattung und Familie
Eruca sativa gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) – also derselben Familie wie Senf, Kohl, Radieschen und Kresse. Innerhalb dieser Familie wird sie der Gattung Eruca zugeordnet. Die Artbezeichnung „sativa“ bedeutet so viel wie „kultiviert“ oder „angebaut“. Damit unterscheidet sich die Kulturrucola (Eruca sativa) von anderen, verwandten Wildformen, wie beispielsweise Diplotaxis tenuifolia, der sogenannten Wilden Rauke.
- Familie: Brassicaceae (Kreuzblütler)
- Gattung: Eruca
- Art: Eruca sativa
Beschreibung und Aussehen von Rucola
Rucola ist eine einjährige bis zweijährige krautige Pflanze, die zwischen 20 und 60 Zentimeter hoch wird. Sie wächst in einer locker aufrechten Rosette und entwickelt länglich gefiederte Blätter, die stark an Löwenzahn erinnern, jedoch zarter wirken. Die Blattfarbe ist kräftig grün, teilweise leicht silbrig überzogen.
Blüten erscheinen ab Mai oder Juni und sind hellgelb bis cremefarben mit zarten violetten Äderungen. Typisch für die Kreuzblütlerfamilie bestehen die Blüten aus vier Blütenblättern in Kreuzform. Nach der Blüte bildet Rucola längliche Schotenfrüchte, die viele kleine, runde Samen enthalten.
Der Geschmack ist scharf-würzig, mit einer leichten Bitternote – je nach Sorte und Standortbedingungen variiert das Aroma deutlich. Je sonniger der Standort, desto intensiver der Geschmack.
Haltung und Pflege im Garten
Rucola ist äußerst anspruchslos und daher perfekt für Gartenanfänger oder als unkomplizierte Ergänzung im bestehenden Kräuterbeet. Für ein gesundes Wachstum sind dennoch einige grundlegende Pflegehinweise hilfreich:
Standort
Rucola bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Zu viel Schatten führt zu langen, blassgrünen Blättern mit wenig Aroma.
Boden
Ein lockerer, humoser, gut durchlässiger Boden ist ideal. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da dies Wurzelfäule fördern kann. Der pH-Wert darf leicht alkalisch bis neutral sein.
Gießen
Die Pflanze benötigt regelmäßige Wassergaben, besonders während der Keimung und in trockenen Sommermonaten. Tägliches Gießen ist jedoch nicht notwendig – lieber gleichmäßig feucht halten.
Düngung
Eine leichte Düngung mit Kompost oder einem stickstoffarmen Kräuterdünger reicht völlig aus. Übermäßige Düngung kann den Nitratgehalt der Blätter erhöhen, was gesundheitlich nicht unbedenklich ist.
Pflanzung am Gartenteich – sinnvoll oder nicht?
Rucola eignet sich nicht direkt für die Bepflanzung am Gartenteichrand, da er keinen dauerhaft feuchten Boden verträgt. Die Wurzeln würden in ständig nasser Erde schnell faulen. Allerdings kann Rucola in unmittelbarer Nähe des Teichs in leicht erhöhter Lage gedeihen – vorausgesetzt, der Boden ist gut drainiert. Für eine teichnahe Bepflanzung eignen sich eher wasserliebende Kräuter wie Wasserminze oder Brunnenkresse.
Giftigkeit von Rucola
Rucola ist nicht giftig – weder für Menschen noch für Haustiere. Im Gegenteil: Die Pflanze ist reich an Vitamin C, Folsäure, Kalium, Eisen und sekundären Pflanzenstoffen wie Glucosinolaten und Senfölglykosiden, denen antimikrobielle und antioxidative Wirkungen nachgesagt werden. Allerdings sollte man Rucola nicht in übermäßigen Mengen verzehren, da er – wie viele Blattgemüse – Nitrat einlagert. Zu hohe Nitratwerte können beim Menschen insbesondere bei Babys und Kleinkindern problematisch sein.
Vermehrung und Zucht
Rucola lässt sich ganz einfach durch Aussaat vermehren – entweder direkt ins Beet oder in Pflanzgefäße auf Balkon und Terrasse. Die besten Aussaatzeiten sind:
- Frühjahr: ab März, sobald der Boden frostfrei ist
- Herbst: bis in den Oktober hinein möglich für eine späte Ernte
Die Samen keimen bereits bei niedrigen Temperaturen um die 5 bis 10 Grad Celsius und benötigen nur wenige Tage, um die ersten Keimblätter auszubilden.
Tipps zur erfolgreichen Aussaat:
- Reihenabstand: ca. 15–20 cm
- Saattiefe: 1–2 cm
- Nach der Keimung ggf. vereinzeln, um Platz für das Wachstum zu schaffen
Zuchtformen unterscheiden sich im Wesentlichen durch Blattstruktur, Geschmack und Wuchsform. Sorten wie ‚Ruca‘ oder ‚Runway‘ sind besonders beliebt im Hausgarten.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Rucola ist relativ robust, kann aber unter bestimmten Bedingungen von folgenden Problemen betroffen sein:
- Erdflöhe: Kleine, springende Käfer, die Löcher in die Blätter fressen. Vorbeugung durch regelmäßiges Gießen und Mulchen.
- Falscher Mehltau: Weißlich-grauer Belag auf der Blattunterseite, gefördert durch zu feuchte Bedingungen. Auslichten und für gute Luftzirkulation sorgen.
- Schnecken: Besonders junge Pflanzen sind gefährdet. Schneckenkragen oder Absammeln hilft.
Eine Mischkultur mit Möhren, Salat oder Zwiebeln kann Schädlinge fernhalten und das Pflanzenklima verbessern.
Alternative Bezeichnungen
Rucola ist unter verschiedenen Namen bekannt, was gelegentlich zu Verwirrung führt. Hier ein Überblick über gängige Synonyme:
- Rauke
- Salatrauke
- Senfrauke
- Arugula (englische Bezeichnung)
- Rocket (britisches Englisch)
- Eruca vesicaria (veraltete botanische Bezeichnung)
Wichtig: Die Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia) ist nicht identisch mit Eruca sativa, wird aber im Handel oft ebenfalls als „Rucola“ verkauft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie oft kann man Rucola ernten?
Rucola wächst sehr schnell. Bereits 3–5 Wochen nach der Aussaat ist eine erste Ernte möglich. Man kann die äußeren Blätter regelmäßig schneiden, sodass die Pflanze weiter nachwächst.
Kann man Rucola im Topf ziehen?
Ja, Rucola eignet sich hervorragend für die Kultur im Topf oder Balkonkasten. Wichtig ist dabei ein durchlässiges Substrat und ein sonniger Standort.
Warum schmeckt mein Rucola bitter?
Zu viel Sonne, Trockenheit oder eine späte Ernte (nach der Blüte) können zu einem bittereren Geschmack führen. Junge Blätter sind milder.
Wie lange ist Rucola haltbar?
Frisch geernteter Rucola sollte innerhalb von zwei Tagen verbraucht werden. Im Kühlschrank hält er sich maximal 3–4 Tage, idealerweise in einem feuchten Tuch eingeschlagen.
Ist Rucola mehrjährig?
Eruca sativa ist in der Regel einjährig, kann sich aber durch Selbstaussaat im Garten leicht selbst erhalten.
Fazit
Eruca sativa, besser bekannt als Rucola oder Salatrauke, ist eine bereichernde Pflanze für jeden Garten. Sie lässt sich unkompliziert anbauen, wächst schnell und liefert gesunde, würzige Blätter für die Küche. Auch wenn sie nicht direkt am Teichrand wachsen sollte, kann sie in fast jedem Gartenbereich oder sogar im Topf auf dem Balkon kultiviert werden. Dank ihrer kurzen Wachstumszeit eignet sich Rucola ideal für die gestaffelte Aussaat über die ganze Saison hinweg. Wer regelmäßig frische, würzige Blätter auf dem Teller möchte, sollte auf dieses vielseitige Blattgemüse nicht verzichten.



