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Bertholletia excelsa im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Paranuss

Bertholletia excelsa im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Paranuss)
Bertholletia excelsa (Paranuss)

Wissenswertes zu Bertholletia excelsa (Paranuss)

Die Bertholletia excelsa, besser bekannt als Paranussbaum, ist eine faszinierende und zugleich majestätische Pflanze, die nicht nur wegen ihrer imposanten Erscheinung, sondern auch aufgrund ihrer berühmten Samen – den Paranüssen – weltweit geschätzt wird. Obwohl der Baum ursprünglich in den tropischen Regenwäldern Südamerikas beheimatet ist, zieht er zunehmend das Interesse von Gartenliebhabern, Exotenfreunden und Naturliebhabern auf sich.

Herkunft und Verbreitung

Die Heimat der Bertholletia excelsa liegt im tropischen Regenwald Südamerikas. Besonders in Brasilien, Peru, Venezuela, Kolumbien, Guyana und Bolivien ist der Baum ein prägender Bestandteil der Vegetation. Dort wächst er in den unberührten Primärwäldern des Amazonasbeckens und bildet zusammen mit anderen Giganten des Regenwaldes einen wichtigen Bestandteil des Ökosystems.

Die Paranuss spielt nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich eine bedeutende Rolle. Die Samen werden seit Jahrhunderten von indigenen Völkern gesammelt und verzehrt. Auch heute noch sind Paranüsse ein bedeutendes Exportprodukt, das weltweit in Supermärkten zu finden ist.

Eine Besonderheit: Der Paranussbaum wird fast ausschließlich in Wildbeständen geerntet. Versuche, die Art in Plantagen großflächig anzubauen, waren bislang nur begrenzt erfolgreich, da die Bestäubung sehr komplex ist und nur durch bestimmte Wildbienenarten erfolgen kann.

Gattung und Familie

Die Bertholletia excelsa gehört zur Familie der Lecythidaceae (Topffruchtbaumgewächse). Innerhalb dieser Familie ist die Gattung Bertholletia monotypisch, das heißt, es gibt nur eine Art: die Bertholletia excelsa selbst.

Die Lecythidaceae-Familie umfasst verschiedene tropische Baumarten, die häufig durch große Früchte und beeindruckende Wuchshöhen auffallen. Typisch für diese Familie ist eine enge ökologische Verzahnung mit Bestäubern und Samenverbreitern, was sie in den tropischen Ökosystemen zu Schlüsselpflanzen macht.

Beschreibung und Aussehen

Der Paranussbaum ist ein wahrer Riese unter den tropischen Bäumen. Unter natürlichen Bedingungen erreicht er Wuchshöhen von bis zu 50 Metern und einen Stammdurchmesser von bis zu 2 Metern. Damit zählt er zu den größten Bäumen des Amazonasgebietes.

Stamm und Krone

Der Stamm wächst gerade und hoch aufstrebend, bevor sich in der oberen Hälfte eine weit ausladende, rundliche Krone bildet. Diese Kronenstruktur ermöglicht es dem Baum, sich oberhalb des Blätterdaches des Regenwaldes zu etablieren und Sonnenlicht optimal auszunutzen.

Blätter

Die Blätter des Paranussbaumes sind groß, lanzettlich bis oval und ledrig. Sie können bis zu 30 Zentimeter lang werden und sind ganzrandig oder leicht gewellt. Ihr sattes Grün sorgt in tropischen Gärten für ein exotisches Flair.

Blüten

Die Blüten sind eine Besonderheit des Baumes: Sie sind cremefarben bis weißlich und wachsen in dichten Blütenständen. Ihre komplexe Struktur macht sie für die meisten Insekten unzugänglich. Nur spezielle Wildbienen sind in der Lage, die Blüten zu bestäuben – eine Tatsache, die erklärt, warum die kommerzielle Plantagenkultur der Paranuss schwierig ist.

Früchte und Samen

Die Früchte sind kugelförmig und erreichen einen Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern. Sie erinnern an Kokosnüsse, sind jedoch deutlich härter. Jede Frucht enthält bis zu 20 Samen, die wir als Paranüsse kennen. Die Samen sind dreikantig, hartschalig und von einer holzigen Schale umgeben.

Haltungshinweise

Die Haltung von Bertholletia excelsa im Garten ist eine Herausforderung, aber für Liebhaber exotischer Pflanzen nicht unmöglich. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass der Baum in unseren Breiten nur sehr eingeschränkt wachsen kann.

Klimaansprüche

Der Paranussbaum ist ein tropisches Gewächs und benötigt daher dauerhaft warme Temperaturen zwischen 20 und 28 Grad Celsius. Frost verträgt er nicht. Für mitteleuropäische Bedingungen bedeutet dies, dass er ausschließlich im Gewächshaus, Wintergarten oder als Kübelpflanze kultiviert werden kann.

Boden und Standort

Der Boden sollte nährstoffreich, humos und gut durchlässig sein. Staunässe wird nicht vertragen. Der ideale Standort ist hell, mit viel indirektem Licht, im Sommer gerne auch im Freien an einem warmen, windgeschützten Platz.

Bewässerung und Luftfeuchtigkeit

Regelmäßiges Gießen ist wichtig, die Erde sollte stets leicht feucht, aber niemals nass sein. Eine hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 % ist für optimales Wachstum erforderlich. Wer den Baum in Innenräumen kultiviert, sollte daher Luftbefeuchter oder regelmäßiges Besprühen einplanen.

Pflanzung am Gartenteich

Eine Pflanzung direkt am Gartenteich ist in unseren Breiten eher symbolisch möglich. Zwar liebt die Paranuss eine hohe Luftfeuchtigkeit, doch Staunässe und dauerhaft nasse Füße verträgt sie nicht.

Wer einen tropisch inspirierten Garten mit Teich anlegen möchte, kann den Paranussbaum in einem großen Kübel in der Nähe des Teiches platzieren. So profitiert er von der erhöhten Luftfeuchtigkeit, ohne mit seinen Wurzeln im Wasser zu stehen.

Giftigkeit

Die Paranuss ist für den Menschen nicht giftig, sondern im Gegenteil eine wertvolle Nahrungsquelle. Die Samen enthalten reichlich Selen, Magnesium, Eiweiß und gesunde Fette. Allerdings sollte man Paranüsse in Maßen genießen, da ein übermäßiger Konsum wegen des hohen Selengehalts zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Für Haustiere gilt: In kleinen Mengen sind Paranüsse ebenfalls unbedenklich, größere Mengen können aber aufgrund der Fettkonzentration Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Vermehrung und Zucht

Die Vermehrung der Bertholletia excelsa erfolgt in der Regel über Samen. Dabei gilt: Nur frische, unbehandelte Samen sind keimfähig.

Vorgehen bei der Aussaat:

  • Samen einige Stunden in lauwarmem Wasser einweichen.
  • In ein nährstoffreiches Substrat setzen, etwa eine Mischung aus Erde, Sand und Torf.
  • Warm stellen (25–28 Grad Celsius) und für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen.
  • Geduld mitbringen – die Keimung kann mehrere Wochen dauern.

Eine vegetative Vermehrung über Stecklinge ist nicht üblich.

Krankheiten und Schädlinge

Unter mitteleuropäischen Bedingungen sind Krankheiten selten, da der Baum hier nur in kontrollierter Umgebung wächst. In seiner Heimat wird er gelegentlich von Pilzerkrankungen befallen, die durch hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme begünstigt werden.

Bei Kübelkultur können typische Zimmerpflanzenschädlinge wie Spinnmilben oder Schildläuse auftreten. Hier helfen regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls biologische Pflanzenschutzmittel.

Alternative Bezeichnungen

Die Bertholletia excelsa ist unter verschiedenen Namen bekannt:

  • Paranussbaum
  • Brasilnussbaum
  • Castaña de Brasil (Spanisch)
  • Brazil nut tree (Englisch)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kann man den Paranussbaum in Deutschland im Garten pflanzen?

Nein, da der Baum frostempfindlich ist. Er kann nur als Kübelpflanze im Gewächshaus oder Wintergarten kultiviert werden.

Wie lange dauert es, bis der Baum Früchte trägt?

In seiner Heimat benötigt der Paranussbaum mindestens 12 bis 15 Jahre bis zur ersten Fruchtbildung. In Kübelkultur ist eine Fruchtbildung äußerst unwahrscheinlich.

Sind Paranüsse gesund?

Ja, sie enthalten wertvolle Mineralstoffe, insbesondere Selen, sowie hochwertige Fette und Proteine.

Warum wächst der Paranussbaum nicht in Plantagen?

Die Bestäubung ist sehr speziell und erfolgt nur durch bestimmte Wildbienenarten des Amazonas. Ohne diese Bestäuber gibt es keine Früchte.

Fazit

Die Bertholletia excelsa ist eine der faszinierendsten Pflanzen des tropischen Regenwaldes. Ihr imposanter Wuchs, ihre ökologische Bedeutung und natürlich die berühmten Paranüsse machen sie zu einem weltweit bekannten Baum. Für Gartenfreunde in Mitteleuropa ist er vor allem eine spannende Rarität, die sich mit viel Hingabe in Kübelhaltung kultivieren lässt.

Auch wenn eine Fruchtbildung hierzulande kaum realistisch ist, bietet die Pflanze durch ihre exotische Erscheinung und ihre kulturelle Bedeutung einen besonderen Reiz. Wer sich für tropische Pflanzen begeistert und die nötigen Bedingungen schaffen kann, wird mit einem außergewöhnlichen Baum belohnt, der in jedem Garten oder Wintergarten zum Blickfang wird.

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