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Morone saxatilis im Gartenteich halten

Einrichtungsbeispiele mit Streifenbarschen

Morone saxatilis im Gartenteich halten (Einrichtungsbeispiele mit Streifenbarschen)
Morone saxatilis (Streifenbarsch)

Wissenswertes zu Morone saxatilis (Streifenbarsch)

Der Streifenbarsch (Morone saxatilis), auch als Striped Bass oder Rockfish bekannt, ist ein imposanter Raubfisch, der ursprünglich aus Nordamerika stammt. Aufgrund seines auffälligen Aussehens, seiner spannenden Verhaltensweisen und seiner Robustheit erfreut sich der Streifenbarsch zunehmender Beliebtheit bei Teichbesitzern, die mehr als nur Goldfische in ihrem Gewässer beobachten möchten.

Herkunft und natürliche Verbreitung

Der Streifenbarsch ist an der Ostküste Nordamerikas heimisch und bewohnt dort sowohl Süß- als auch Brackwasserregionen. Besonders häufig findet man ihn entlang der Atlantikküste, von Kanada bis Florida, sowie in den großen Flusssystemen wie dem Hudson River oder dem Mississippi. In seiner Heimat gilt er nicht nur als beliebter Speisefisch, sondern auch als geschätzter Zielfisch für Angler.

Interessant ist, dass der Streifenbarsch auch erfolgreich in andere Gebiete eingeführt wurde – etwa an die Westküste der USA oder in einige Seen und Stauseen. Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit an verschiedene Wasserqualitäten und Temperaturen eignet er sich unter bestimmten Voraussetzungen auch für die Haltung in großen Gartenteichen.

Systematik: Gattung und Familie

  • Wissenschaftlicher Name: Morone saxatilis
  • Familie: Moronidae (Barschartige)
  • Gattung: Morone

Die Familie der Moronidae gehört zur Ordnung der Barschartigen (Perciformes) und umfasst nur wenige Arten. Morone saxatilis ist der wohl bekannteste Vertreter und wird wissenschaftlich seit dem 18. Jahrhundert beschrieben und systematisch eingeordnet.

Beschreibung und Aussehen

Der Streifenbarsch ist ein langgestreckter, kräftig gebauter Fisch mit zwei deutlich voneinander getrennten Rückenflossen. Das auffälligste Merkmal sind die mehreren horizontal verlaufenden, dunklen Streifen entlang seiner silbrig-weißen Flanken – ein klarer Namensgeber. Die Streifen verlaufen parallel vom Kiemendeckel bis zum Schwanzstiel und sind bei adulten Tieren besonders markant.

Er kann eine stattliche Größe erreichen: In freier Wildbahn werden Individuen von bis zu 150 cm Länge und über 50 kg Gewicht dokumentiert. In der Haltung – also in Teichen oder Aquakulturen – bleibt er in der Regel kleiner, kann aber trotzdem 80–100 cm erreichen. Die Lebenserwartung liegt bei bis zu 30 Jahren.

Haltung im Gartenteich

Die Haltung von Morone saxatilis im Gartenteich ist nicht für Anfänger geeignet, da der Fisch hohe Ansprüche an Platz, Wasserqualität und Futter stellt. Dennoch kann die artgerechte Haltung ein lohnenswertes Projekt für erfahrene Teichbesitzer sein.

Voraussetzungen für die Haltung:

  • Teichgröße: Mindestens 10.000 Liter, besser deutlich mehr
  • Wassertiefe: Mindestens 1,5 Meter – wichtig für konstante Temperaturen und Überwinterung
  • Wassertemperatur: 10–25 °C; im Winter frostfrei halten
  • Wasserwerte: Sauber, sauerstoffreich, pH-neutral bis leicht alkalisch
  • Filterung: Leistungsstarke biologische und mechanische Filteranlage erforderlich

Sozialverhalten

Streifenbarsche sind räuberische Schwarmfische. Jungtiere fühlen sich in Gruppen wohl, adulte Tiere können territorial werden, insbesondere zur Laichzeit. Bei der Vergesellschaftung mit anderen Fischen ist Vorsicht geboten – kleinere Fische (z. B. Goldfische) werden leicht als Beute betrachtet. Am besten funktioniert die Haltung in einer Artengruppe oder mit ähnlich großen Fischen.

Giftigkeit

Der Streifenbarsch ist nicht giftig. Weder das Fleisch noch Schleim oder Stacheln enthalten toxische Substanzen. Das macht ihn zu einem ungefährlichen, wenn auch respektgebietenden Mitbewohner im Teich. Dennoch sollte man bei Pflegearbeiten vorsichtig sein, da große Tiere kräftig zupacken und sich stark winden können.

Vermehrung und Zucht

In der freien Natur laichen Streifenbarsche im Frühjahr, wenn die Wassertemperaturen steigen. Die Eiablage erfolgt in fließendem Wasser – das macht die Zucht im stehenden Teichwasser zu einer Herausforderung. In Teichen ist eine natürliche Fortpflanzung meist nicht möglich. Für eine erfolgreiche Nachzucht sind Aquakulturbedingungen erforderlich:

  • Laichauslösung: Temperatur- und Lichtsteuerung notwendig
  • Künstliche Befruchtung: In Aquakulturen gängige Methode
  • Larvenaufzucht: Bedarf spezieller Futterarten wie Artemia-Nauplien

Für den durchschnittlichen Teichbesitzer ist die Nachzucht kaum realisierbar. Wer mehrere Tiere halten möchte, ist auf Zukäufe aus Zuchtbetrieben angewiesen.

Häufige Krankheiten

Der Streifenbarsch gilt grundsätzlich als widerstandsfähig. Dennoch kann es bei falscher Haltung oder schlechter Wasserqualität zu Krankheiten kommen:

  • Bakterielle Infektionen: Meist durch Verletzungen oder schlechte Wasserwerte
  • Parasitenbefall: Wie Kiemenwürmer, Karpfenläuse oder Ichthyophthirius (Weißpünktchenkrankheit)
  • Pilzinfektionen: Besonders bei verletzter Haut
  • Stressbedingte Erkrankungen: Bei Überbesatz oder falscher Vergesellschaftung

Eine gute Wasserhygiene, artgerechte Ernährung und genügend Platz sind die besten Maßnahmen zur Vorbeugung.

Alternative Bezeichnungen

  • Streifenbarsch
  • Striped Bass (englisch)
  • Rockfish (besonders in den USA verbreitet)
  • Atlantikbarsch (gelegentlich im deutschen Sprachraum)
  • Morone saxatilis (wissenschaftlicher Name)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kann man Streifenbarsche mit Kois halten?

Nur bedingt. Kois sind deutlich langsamer und können durch das aggressive Fressverhalten der Barsche gestresst werden. Jungtiere könnten gefressen werden.

Wie groß wird ein Streifenbarsch im Teich?

In der Regel 60–100 cm, abhängig von Platz, Futterangebot und Haltung.

Was frisst der Streifenbarsch?

Raubfischtypisch frisst er Fische, Insektenlarven, Krebstiere. Im Teich sind tiefgefrorene Futterfische, Garnelen und hochwertiges Raubfischfutter geeignet.

Ist die Haltung in Deutschland erlaubt?

Ja, allerdings unterliegt der Import und Handel gewissen Regularien. Zudem ist die Haltung artgerechter Raubfische laut Tierschutzgesetz an bestimmte Voraussetzungen gebunden.

Kann der Streifenbarsch im Winter draußen bleiben?

Nur, wenn der Teich tief genug ist und nicht komplett zufriert. Eine Teichheizung oder zumindest ein Eisfreihalter ist empfehlenswert.

Fazit

Der Streifenbarsch (Morone saxatilis) ist ein eindrucksvoller, kraftvoller Fisch, der jeden Gartenteich in ein kleines Stück nordamerikanischer Wildnis verwandeln kann – vorausgesetzt, die Haltungsbedingungen stimmen. Aufgrund seiner Größe, seines räuberischen Verhaltens und der anspruchsvollen Pflege ist er nicht für Anfänger geeignet, bietet aber erfahrenen Teichfreunden ein spannendes und abwechslungsreiches Hobby.

Die artgerechte Haltung erfordert Platz, technisches Know-how und Aufmerksamkeit. Wer jedoch die nötigen Voraussetzungen erfüllt, wird mit einem faszinierenden und langlebigen Raubfisch belohnt, der durch sein Erscheinungsbild und Verhalten beeindruckt.

Wenn du deinen Gartenteich mit einem außergewöhnlichen Fisch besetzen möchtest und bereit bist, dich intensiv mit der Haltung auseinanderzusetzen, dann ist der Streifenbarsch vielleicht genau der richtige Bewohner für dich.

Haltungsbedingungen

Um Morone saxatilis (Streifenbarsch) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Teichen hergestellt werden können.

  • Wassertemperatur: 10° bis 25°C
  • pH-Wert: 6.5 bis 8.0
  • Mindestteichgröße: 10000 Liter

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