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Deroplatys desiccata im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Totes Blatt

Deroplatys desiccata im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Totes Blatt)
Deroplatys desiccata (Totes Blatt) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Bernard DUPONT from FRANCE, Dead Leaf Mantis (Deroplatys desiccata) (8728049999), CC BY-SA 2.0

Wissenswertes zu Deroplatys desiccata (Totes Blatt)

Herkunft

Deroplatys desiccata, im Volksmund oft als Totes Blatt bekannt, stammt ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern Südostasiens, insbesondere aus Malaysia, Indonesien, Thailand und Teilen von Sumatra. Diese Gebiete zeichnen sich durch hohe Luftfeuchtigkeit, üppige Vegetation und relativ stabile Temperaturen aus. In ihrer natürlichen Umgebung sind diese Mantiden hervorragend an das Leben zwischen herabgefallenen Blättern und Laubschichten angepasst. Dort nutzen sie ihre Tarnung, um sowohl Räubern zu entgehen als auch ihre Beute unbemerkt zu erlegen.

Gattung und Familie

Die Art Deroplatys desiccata gehört zur Familie Deroplatyidae, einer Gruppe innerhalb der Ordnung Mantodea. Diese Familie zeichnet sich durch hochspezialisierte Tarnformen aus, die häufig an Blätter oder andere Pflanzenteile erinnern. Innerhalb der Gattung Deroplatys sind mehrere Arten bekannt, die sich alle durch ihre exzellente Blatt-Tarnung auszeichnen, wobei D. desiccata als eine der bekanntesten und leicht erkennbare Vertreter gilt.

Beschreibung

Deroplatys desiccata ist eine mittelgroße bis große Gottesanbeterin, die besonders für ihre verblüffende Tarnung berühmt ist. Erwachsene Tiere erreichen meist eine Körperlänge von etwa 6 bis 8 cm, wobei Weibchen tendenziell größer und schwerer gebaut sind als Männchen. Auffällig sind die flachen, unregelmäßig geformten Flügel und der abgeflachte Thorax, der in Kombination mit der bräunlichen, manchmal beige-goldenen Färbung den perfekten Blätter-Look erzeugt.

Der Name „Totes Blatt“ kommt nicht von ungefähr: Im Ruhezustand wirken diese Mantiden wie vertrocknete Laubblätter, mit gezackten Flügelrändern und unregelmäßig gefärbten Körpern, die sie nahezu unsichtbar im Laub werden lassen. Ihre Vorderbeine sind stark und mit Dornen besetzt, perfekt geeignet, um Beute blitzschnell zu greifen.

Aussehen

  • Körperfarbe: überwiegend braun, teils beige oder goldbraun mit dunkleren Flecken
  • Flügel: flach, unregelmäßig, mit „Blattadern“-Muster
  • Größe: Weibchen 6–8 cm, Männchen 5–7 cm
  • Charakteristische Merkmale: abgeflachter Thorax, gezackte Flügelränder, Blatt-ähnliche Silhouette

Die Tarnung ist so effektiv, dass sie selbst für geübte Beobachter in Terrarien schwer zu erkennen ist, besonders wenn Laub, Äste und Bodenmaterial realistisch gestaltet sind.

Haltungshinweise

Die Haltung von Deroplatys desiccata ist dank ihres ruhigen Wesens und ihrer Anpassungsfähigkeit gut für Einsteiger und fortgeschrittene Terrarianer geeignet. Entscheidend sind folgende Faktoren:

  • Terrariumgröße: Für ein adultes Tier mindestens 50x50x70 cm, für mehrere Tiere entsprechend größer. Höhe ist wichtig, da sie klettern und gerne auf Pflanzen sitzen.
  • Substrat: Humusreiches Substrat oder Kokosfasern, um hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten.
  • Temperatur: Tagsüber 24–28 °C, nachts 20–22 °C.
  • Luftfeuchtigkeit: 60–80 %, regelmäßiges Besprühen ist empfehlenswert.
  • Beleuchtung: Normales Tageslicht reicht; UV-Licht ist nicht zwingend erforderlich, kann aber die Vitalität verbessern.
  • Einrichtung: Zweige, Korkröhren, Laub und Pflanzen bieten Rückzugsmöglichkeiten und Klettergelegenheiten.
  • Wichtig: Einzelhaltung wird empfohlen, da Weibchen dazu neigen, Männchen zu fressen, insbesondere während der Paarungszeit.

Giftigkeit

Deroplatys desiccata ist für Menschen völlig ungefährlich. Sie besitzen keine Giftzähne oder ein gefährliches Sekret. Ihre Jagd erfolgt rein mechanisch über die Vorderbeine. Berührungen können ein leichtes Zupacken der Vorderbeine hervorrufen, was unangenehm, aber harmlos ist.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht von Toten Blättern kann im Terrarium erfolgreich durchgeführt werden, erfordert jedoch Erfahrung in der Handhabung:

  • Paarung: Männchen vorsichtig ins Terrarium der Weibchen setzen. Beobachtung ist entscheidend, um Kannibalismus zu vermeiden.
  • Eiablage: Weibchen legen Ootheken (Eikokons) an Ästen oder Blättern ab.
  • Entwicklung: Nymphen schlüpfen nach etwa 6–8 Wochen.
  • Aufzucht: Junge Tiere einzeln halten, regelmäßig füttern (z. B. Fruchtfliegen, kleine Grillen).

Die Aufzucht ist relativ unkompliziert, solange Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Futter regelmäßig kontrolliert werden.

Mögliche Krankheiten

Deroplatys desiccata ist eine robuste Art, dennoch können Probleme auftreten:

  • Häufigste Ursachen: unzureichende Luftfeuchtigkeit, zu niedrige Temperaturen, falsches Futter.
  • Symptome: Inaktivität, Appetitlosigkeit, Missbildungen nach der Häutung.
  • Prävention: Regelmäßige Kontrolle von Terrarienbedingungen, artgerechte Ernährung, sauberes Substrat.

Parasitische Infektionen sind selten, aber möglich. Quarantäne neuer Tiere wird empfohlen.

Alternative Bezeichnungen

  • Totes Blatt
  • Blattmantis
  • Dead Leaf Mantis (engl.)
  • Blattähnliche Gottesanbeterin

Die Bezeichnungen variieren je nach Region, doch im Terraristik-Bereich hat sich „Totes Blatt“ etabliert.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Sind Totes Blätter für Anfänger geeignet?

Ja, mit korrekter Haltung und regelmäßiger Pflege sind sie für Einsteiger geeignet, insbesondere für die Beobachtung ihrer Tarn- und Jagdstrategien.

2. Wie lange leben Deroplatys desiccata?

Weibchen leben etwa 12–18 Monate, Männchen meist 8–12 Monate.

3. Kann man mehrere Tiere zusammen halten?

Nur mit Vorsicht. Einzelhaltung wird empfohlen, da Weibchen Männchen fressen können.

4. Was fressen Totes Blätter?

Lebende Insekten wie kleine Grillen, Fruchtfliegen oder Heimchen.

5. Müssen sie beleuchtet werden?

UV-Licht ist nicht zwingend nötig, kann jedoch die Aktivität fördern. Natürliches Tageslicht oder eine Tageslichtlampe reicht aus.

Fazit

Deroplatys desiccata ist eine faszinierende Gottesanbeterin, deren spektakuläre Tarnung und ruhiges Verhalten Terrarienliebhaber begeistert. Ihre Pflege ist bei Beachtung der Grundbedingungen unkompliziert, die Aufzucht und Zucht bietet spannende Einblicke in die Biologie der Mantiden. Sie ist ideal für Terrarien mit tropischem Setting, für Sammler exotischer Insekten und für alle, die die faszinierende Welt der Tarnkünstler hautnah erleben möchten. Mit ihrer einzigartigen Erscheinung bringt sie nicht nur ästhetischen Wert ins Terrarium, sondern auch pädagogische Möglichkeiten, insbesondere für die Beobachtung von Tarnung, Jagdstrategien und Insektenverhalten.

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