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Poecilotheria smithi im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Gelbrücken-Ornamentspinne

Poecilotheria smithi im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Gelbrücken-Ornamentspinne)
Poecilotheria smithi (Gelbrücken-Ornamentspinne) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Syrio, Spiders Genova - Poecilotheria smithi 2, CC BY-SA 4.0

Wissenswertes zu Poecilotheria smithi (Gelbrücken-Ornamentspinne)

Poecilotheria smithi, besser bekannt als die Gelbrücken-Ornamentspinne, ist eine faszinierende Vogelspinne aus der Familie der Theraphosidae. Sie gehört zur Gattung Poecilotheria, die für ihre auffälligen Musterungen, ihre schnellen Bewegungen und ihre teilweise beeindruckende Größe bekannt ist. Diese Spinnen sind in der Aquaristik und Terraristik besonders beliebt bei erfahrenen Haltern, da sie nicht nur durch ihre Schönheit, sondern auch durch ihr interessantes Verhalten bestechen.

Herkunft und Lebensraum

Poecilotheria smithi stammt ursprünglich aus Südindien, genauer gesagt aus den Regenwäldern der Westghats. Diese Gebirgskette ist bekannt für ihre hohe Biodiversität und ihr feucht-tropisches Klima. Die Gelbrücken-Ornamentspinne lebt in diesen Regionen vor allem in Baumlöchern, unter Baumrinde oder in Spalten von abgestorbenem Holz. Sie ist eine exzellente Kletterin und bevorzugt daher vertikale Strukturen, um sich in ihrem natürlichen Lebensraum sicher zu bewegen.

Die Art ist auf bestimmte Regionen beschränkt und gilt in der freien Natur als selten, was sie in der Terraristik besonders wertvoll macht. In ihrem natürlichen Habitat herrschen warme Temperaturen zwischen 24 und 30 Grad Celsius bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 bis 90 Prozent. Die Regenzeiten beeinflussen ihr Aktivitätsmuster, wobei sie in der feuchteren Jahreszeit besonders aktiv und auf Futtersuche ist.

Gattung und Familie

Poecilotheria smithi gehört zur Gattung Poecilotheria, die innerhalb der Familie der Theraphosidae angesiedelt ist. Die Theraphosidae sind weltweit verbreitet und zeichnen sich durch ihre großen, haarigen Körper sowie ihre Jagdtechniken aus. Die Gattung Poecilotheria ist vor allem für ihre auffälligen Farben und Muster bekannt, die bei jeder Art unterschiedlich ausfallen. Sie sind in Süd- und Südostasien verbreitet, wobei jede Art spezifische klimatische und strukturelle Anforderungen hat.

Typisch für Poecilotheria-Arten ist ihre schnelle Reaktion auf Bedrohungen sowie ihre Fähigkeit, sich blitzschnell auf vertikalen Flächen zu bewegen. Die Familie der Theraphosidae enthält sowohl boden- als auch baumbewohnende Arten, wobei Poecilotheria smithi eindeutig arborikal lebt, also vornehmlich in Bäumen und höher gelegenen Strukturen zu finden ist.

Beschreibung und Aussehen

Die Gelbrücken-Ornamentspinne zeichnet sich durch ihre auffällige Farbgebung aus. Typisch für diese Art ist eine Kombination aus dunkelbraunen bis schwarzen Grundfarben mit gelben Bändern oder Brücken, die sich über die Beine und den Körper ziehen. Besonders auffällig ist das Muster auf dem Abdomen, das oft symmetrisch angeordnet ist und der Spinne ihren dekorativen Namen verleiht.

Die Körpergröße von Poecilotheria smithi variiert je nach Geschlecht. Weibliche Tiere können eine Beinspannweite von bis zu 12 bis 15 Zentimetern erreichen, während männliche Exemplare deutlich kleiner bleiben und eine Beinspannweite von etwa 8 bis 10 Zentimetern erreichen. Die Beine sind lang und kräftig gebaut, mit deutlichen Markierungen, die je nach Lichteinfall besonders kontrastreich wirken.

Neben der Farbgebung ist das Verhalten ein markantes Merkmal. Diese Spinnen sind überwiegend nachtaktiv, zeigen jedoch auch tagsüber Bewegungen, wenn sie gestört oder auf Futtersuche sind. Trotz ihrer Größe sind sie äußerst schnelle und wendige Kletterer, was bei der Terrariengestaltung berücksichtigt werden muss.

Haltungshinweise

Die Haltung von Poecilotheria smithi erfordert Erfahrung, da die Art empfindlich gegenüber klimatischen Schwankungen ist. Ideale Temperaturen liegen tagsüber bei 26 bis 28 Grad Celsius, nachts sollten sie nicht unter 22 Grad fallen. Die Luftfeuchtigkeit sollte konstant bei etwa 70 bis 80 Prozent gehalten werden, um die Häutung und das allgemeine Wohlbefinden zu unterstützen.

Ein Terrarium für Poecilotheria smithi sollte ausreichend hoch sein, da diese Spinnen baumbewohnend sind. Vertikale Strukturen wie Äste, Korkröhren oder spezielle Kletterelemente sind notwendig, damit sich die Tiere artgerecht bewegen können. Der Boden sollte aus einer Mischung von Kokosfaser, Erde und Laub bestehen, um ein geeignetes Mikroklima zu schaffen und die Feuchtigkeit zu halten.

Die Einrichtung sollte Rückzugsmöglichkeiten bieten, da Poecilotheria smithi ein scheues Terrarientier ist, das sich bei Störungen schnell versteckt. Gleichzeitig sollte genügend Platz für die Jagdbewegungen vorhanden sein. Eine regelmäßige Kontrolle der Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist notwendig, da die Tiere empfindlich auf extreme Schwankungen reagieren.

Ernährung

Poecilotheria smithi ist ein carnivorer Jäger. In der Haltung werden vor allem Insekten wie Heimchen, Grillen, Schaben oder kleine Heuschrecken gefüttert. Die Beutetiere sollten der Größe der Spinne angepasst werden. Junge Tiere benötigen kleinere Futtertiere in höherer Frequenz, während adulte Spinnen ein bis zweimal pro Woche ausreichend gefüttert werden können.

Wichtig ist, dass die Beutetiere lebendig sind, da Poecilotheria smithi auf Bewegung reagiert und dies die Jagd stimuliert. Zusätzlich ist darauf zu achten, dass die Spinne ausreichend Flüssigkeit erhält. Eine kleine Schale mit Wasser sollte stets bereitgestellt werden, wobei die Luftfeuchtigkeit oft ausreicht, um den Wasserbedarf zu decken.

Giftigkeit

Wie alle Poecilotheria-Arten besitzt auch P. smithi ein starkes Gift. Das Gift ist für Menschen nicht tödlich, kann jedoch starke Schmerzen, Schwellungen und in seltenen Fällen Übelkeit verursachen. Daher ist beim Umgang mit diesen Spinnen äußerste Vorsicht geboten. Direkter Hautkontakt sollte vermieden werden, und es wird empfohlen, beim Eingriff ins Terrarium Werkzeuge wie Pinzetten zu verwenden.

Das Gift dient primär dazu, die Beute zu lähmen und die Jagd effizient zu gestalten. In der Natur ist es ein effektiver Mechanismus, um schnelle Insekten oder andere kleine Tiere zu erbeuten. Trotz der Giftigkeit ist die Gelbrücken-Ornamentspinne nicht aggressiv gegenüber Menschen, solange sie nicht provoziert wird.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht von Poecilotheria smithi ist möglich, jedoch anspruchsvoll. Die Tiere benötigen stabile klimatische Bedingungen und ausreichend Platz, um Stress zu vermeiden. Die Paarung sollte nur erfolgen, wenn beide Tiere ausgewachsen und gesund sind.

Das Männchen nähert sich dem Weibchen vorsichtig und wird dabei oft abgewehrt, da Weibchen territorial sind. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen ein Ei-Kokon, der je nach Größe und Gesundheit des Weibchens 50 bis 150 Eier enthalten kann. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel acht bis zehn Wochen.

Nach dem Schlüpfen der Jungtiere ist eine sorgfältige Fütterung notwendig. Kleine Heimchen oder Fruchtfliegen eignen sich für die ersten Lebenswochen. Jungtiere sind besonders empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und müssen sorgfältig überwacht werden.

Mögliche Krankheiten und Probleme

Poecilotheria smithi ist anfällig für Pilz- und Bakterieninfektionen, die vor allem durch zu hohe Feuchtigkeit oder unhygienische Bedingungen entstehen. Eine unsachgemäße Ernährung kann ebenfalls zu Schwäche, Wachstumsstörungen und Häutungsproblemen führen.

Häufige Symptome für Probleme sind:

  • Abnormale Häutungen oder Häutungsabbrüche
  • Verminderte Aktivität
  • Verweigerung der Nahrungsaufnahme
  • Schwellungen oder Verfärbungen am Körper

Vorbeugung ist entscheidend. Dazu gehören regelmäßige Reinigung des Terrariums, Überwachung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie eine ausgewogene Ernährung. Bei Anzeichen von Krankheit sollte schnell gehandelt und, wenn möglich, ein erfahrener Exotentierarzt konsultiert werden.

Alternative Bezeichnungen

Neben Gelbrücken-Ornamentspinne wird Poecilotheria smithi in der Literatur und unter Terrarianern auch gelegentlich als „Yellow-backed Spider“ oder „Smith’s Tree Spider“ bezeichnet. Die Bezeichnungen beziehen sich meist auf das auffällige gelbe Muster auf dem Rücken oder die Herkunft des Namens.

Häufig gestellte Fragen

Ist Poecilotheria smithi für Anfänger geeignet?

Nein, diese Art ist für erfahrene Halter gedacht, da sie empfindlich gegenüber klimatischen Schwankungen ist und ein starkes Gift besitzt.

Wie groß wird P. smithi?

Weibchen erreichen eine Beinspannweite von bis zu 15 Zentimetern, Männchen bleiben kleiner bei etwa 8 bis 10 Zentimetern.

Braucht die Spinne viel Platz?

Ja, ein vertikal ausgerichtetes Terrarium mit ausreichend Klettermöglichkeiten ist erforderlich.

Wie hoch ist das Gift der Spinne für Menschen?

Das Gift ist nicht tödlich, kann aber starke Schmerzen und lokale Reaktionen hervorrufen.

Kann man P. smithi züchten?

Ja, aber nur unter optimalen Bedingungen und mit Erfahrung in der Haltung von Poecilotheria-Arten.

Fazit

Poecilotheria smithi ist eine faszinierende und dekorative Vogelspinne, die aufgrund ihrer Schönheit, Geschwindigkeit und Musterung in der Terraristik sehr geschätzt wird. Die Haltung ist jedoch anspruchsvoll und erfordert Erfahrung, da die Art empfindlich auf Klima, Luftfeuchtigkeit und Stress reagiert. Das giftige Potenzial der Spinne verlangt Vorsicht und respektvollen Umgang.

Die Gelbrücken-Ornamentspinne bietet für erfahrene Halter die Möglichkeit, ein interessantes Verhalten und eine beeindruckende Erscheinung im eigenen Terrarium zu beobachten. Mit der richtigen Pflege, einer artgerechten Einrichtung und regelmäßiger Fütterung kann Poecilotheria smithi ein langlebiger und faszinierender Bewohner werden. Wer sich für diese Art entscheidet, sollte sich der Verantwortung bewusst sein und stets die natürlichen Bedürfnisse der Spinne in den Mittelpunkt stellen.

Mit detaillierter Planung, Sorgfalt und Respekt vor dem Tier eröffnet die Haltung von Poecilotheria smithi eine einzigartige Möglichkeit, die Schönheit und Faszination tropischer Vogelspinnen hautnah zu erleben. Sie ist zweifellos eine der attraktivsten Arten innerhalb der Gattung Poecilotheria und ein Highlight für erfahrene Terrarienliebhaber.