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Messor barbarus im Formicarium halten

Einrichtungsbeispiele für Westliche Ernteameise

Messor barbarus im Formicarium halten (Einrichtungsbeispiele für Westliche Ernteameise)
Messor barbarus (Westliche Ernteameise)

Wissenswertes zu Messor barbarus

Messor barbarus (Westliche Ernteameise) gehört zur Unterfamilie Myrmicinae innerhalb der Familie der Ameisen (Formicidae). Die Art zählt zu den bekanntesten und am häufigsten gehaltenen Ernteameisen in Europa.

Herkunft und Lebensraum

Messor barbarus ist im westlichen Mittelmeerraum beheimatet und kommt hauptsächlich in Spanien, Portugal, Südfrankreich sowie Teilen Nordafrikas vor. Sie bewohnt trockene, offene Landschaften wie Steppen, Felder und lichte Waldränder, wobei sie häufig in gut besonnten, sandigen oder lehmigen Böden nistet. Die Kolonien bauen dort tief verzweigte unterirdische Nester, deren Eingänge oft von Samenschalen gekennzeichnet sind.

Aussehen

Die Tiere zeigen einen ausgeprägten Polymorphismus: Arbeiterinnen variieren deutlich in Größe und Form. Es gibt kleinere Minor-Arbeiterinnen, mittelgroße Arbeiterinnen sowie deutlich größere Majore, die als Soldatinnen fungieren und auffallend große Köpfe mit kräftigen Mandibeln besitzen. Die Färbung reicht von rotbraun bis schwarz. Die Königin ist mit etwa 14–16 mm deutlich größer als die Arbeiterinnen und besitzt eine tiefschwarze Körperfarbe mit einem robusten Erscheinungsbild.

Verhalten und Ernährung

Messor barbarus ist eine typische Granivorenart, das heißt, sie sammelt vorrangig Samen, die im Nest zu Ameisenbrot (Pseudocerealien) zerkaut und eingelagert werden. Diese Nahrungsstrategie macht sie besonders pflegeleicht in der Haltung, da proteinreiche Futtertiere nur gelegentlich erforderlich sind – etwa zur Aufzucht von Brut.

Das Verhalten ist vergleichsweise ruhig und defensiv. In der Natur wie auch im Formicarium zeigen sie ein ausgeprägtes Sozialverhalten mit klarer Arbeitsteilung. Besonders auffällig ist das aktive Lagern von Körnern in speziellen Kammern sowie das gezielte Verkleinern und Zerbeißen der Samenkörner.

Im Formicarium benötigen sie eine Futterarena mit trockenem Bodensubstrat und reichhaltigem Samensortiment (z. B. Gras- oder Hirsearten). Für die Flüssigkeitsversorgung empfiehlt sich Zuckerwasser oder Honiglösung. Eine zusätzliche Eiweißquelle sollte etwa einmal wöchentlich angeboten werden.

Fortpflanzung

Nach dem Schwarmflug – meist im Spätsommer – gründen begattete Königinnen ihre Kolonie claustral. Das heißt, sie zieht sich in einen geschützten Hohlraum zurück, versorgt die Brut ohne Nahrung und verlässt das Nest in dieser Phase nicht.

In der Haltung erfolgt die Gründung am besten im Reagenzglasnest mit Wassertank, wie es sich bei claustralen Arten bewährt hat. Die ersten Arbeiterinnen erscheinen bei geeigneter Temperatur (ca. 24–28 °C) nach 6–8 Wochen. Königinnen sind meist problemlos allein in Gründung zu halten, es wird jedoch in der Ameisenhaltung üblicherweise nur eine Königin pro Kolonie verkauft, da die Art nicht pleometrotolerant ist.

Kolonien wachsen moderat schnell und können mittelfristig mehrere Tausend Individuen erreichen. Ein schrittweiser Ausbau des Nestes nach Bedarf ist empfehlenswert.

Nutzen

In ihrem natürlichen Lebensraum tragen diese Ameisen zur Ausbreitung und Durchmischung von Samen bei. In der Ameisenhaltung ermöglichen sie besonders spannende Beobachtungen beim Transport, Lagern und Verarbeiten von Körnern – was sie zu einer beliebten Einsteigerart macht.

Natürliche Feinde und Krankheiten

Zu den natürlichen Feinden zählen Ameisenlöwen, Vögel, Spinnen und räuberische Ameisenarten. In Kolonien mit freier Nestöffnung kann es im Formicarium zu Milben- oder Schimmelproblemen kommen, wenn Futterreste nicht regelmäßig entfernt werden. Eine saubere, trockene Haltung beugt dem vor.

Gesetzliche Bestimmungen zur Haltung

Messor barbarus unterliegt in Deutschland und den meisten europäischen Ländern derzeit keiner besonderen Regulierung. Die Art darf frei gehandelt und gehalten werden.

Wichtig ist jedoch: Die Aussetzung in freier Natur ist verboten und ökologisch problematisch – auch wenn die Art als nicht invasiv gilt. Beim Versand sollte auf seriöse Anbieter geachtet werden, die artgerechte Verpackung und klare Herkunftsnachweise sicherstellen.

Deutsche und alternative Bezeichnungen

Im Deutschen wird die Art als Westliche Ernteameise oder einfach Messor-Ameise bezeichnet. Der Gattungsname Messor leitet sich vom lateinischen „messor“ ab, was „Schnitter“ oder „Ernter“ bedeutet – ein Hinweis auf das Körnersammelverhalten. Der Artname barbarus bedeutet „fremd“ oder „wild“.

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Letzte Änderung am 23.05.2025