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Liophis poecilogyrus im Terrarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Goldbauchnatter

Liophis poecilogyrus im Terrarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Goldbauchnatter)
Liophis poecilogyrus (Goldbauchnatter) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Enrique González, Ejemplar juvenil de culebra de Penarol (Liophis poecilogyrus), Uruguay, 2019, CC BY 4.0

Wissenswertes zu Liophis poecilogyrus (Goldbauchnatter)

Die Liophis poecilogyrus, im Terraristikbereich häufig als Goldbauchnatter bezeichnet, ist eine faszinierende und wenig bekannte Schlangenart aus Südamerika. Aufgrund ihres auffälligen, farbenprächtigen Bauches, ihrer lebhaften Bewegungen und relativ einfachen Haltung gewinnt sie zunehmend an Popularität bei Schlangenliebhabern und Terrarienfreunden.

Herkunft und Verbreitung

Die Goldbauchnatter ist in Südamerika beheimatet, vor allem in den südlichen und östlichen Regionen Brasiliens, im nördlichen Argentinien, in Uruguay und in Teilen Paraguays. Sie bevorzugt Feuchtgebiete, subtropische und tropische Wälder sowie Gebiete mit dichter Vegetation und Zugang zu Wasserläufen.

Diese Schlangenart ist sowohl in feuchten Savannen als auch in trockeneren Waldgebieten zu finden, wobei sie gerne die Nähe von Wasserstellen sucht. Liophis poecilogyrus ist anpassungsfähig und kann sich in unterschiedlichsten mikroklimatischen Bedingungen zurechtfinden, solange ausreichend Versteckmöglichkeiten, Feuchtigkeit und eine geeignete Nahrungsquelle vorhanden sind.

Systematik: Familie, Gattung und wissenschaftliche Einordnung

Die Goldbauchnatter gehört zur Familie der Colubridae, einer der größten Schlangenfamilien weltweit. Innerhalb dieser Familie wird sie der Gattung Liophis zugeordnet, die mehrere ähnlich gebaute, mittelgroße, tagaktive Schlangen umfasst.

  • Familie: Colubridae
  • Gattung: Liophis
  • Art: Liophis poecilogyrus

Die Colubridae ist eine sehr vielseitige Schlangenfamilie, die viele harmlose und ungiftige Arten enthält, aber auch einige leicht giftige Vertreter umfasst. Die Goldbauchnatter gehört zu den ungiftigen Arten und ist daher für erfahrene Terrarianer ebenso wie für fortgeschrittene Anfänger geeignet.

Aussehen und Merkmale

Liophis poecilogyrus ist eine mittelgroße, schlanke Schlange, die eine Länge von etwa 80 bis 120 cm erreicht, wobei manche Exemplare unter optimalen Bedingungen auch etwas größer werden können. Charakteristisch ist ihr auffälliger Bauch, der je nach Unterart leuchtend gelb bis orange gefärbt ist und ein markantes kontrastierendes Muster aufweist. Diese Färbung hat der Art ihren gebräuchlichen Namen „Goldbauchnatter“ eingebracht.

Der Rücken der Schlange ist meist olivgrün bis braun, manchmal mit dunkleren Querstreifen oder punktartigen Markierungen. Der Kopf ist schmal, leicht abgesetzt vom Hals, und die Augen sind relativ groß mit runden Pupillen, was auf die tagaktive Lebensweise hinweist. Die Schuppen sind glatt und glänzend, was ihr ein elegantes Aussehen verleiht.

Die Goldbauchnatter ist für ihre Aktivität bekannt. Sie bewegt sich flink und neugierig durch ihr Umfeld, weshalb Terrarien mit ausreichender Struktur, Klettermöglichkeiten und Verstecken ideal sind, um ihrem natürlichen Verhalten gerecht zu werden.

Haltung im Terrarium

Die Goldbauchnatter gilt als pflegeleicht, wenn ihre Grundbedürfnisse verstanden werden. Für die Haltung sollte das Terrarium folgende Bedingungen erfüllen:

  • Größe: Für ein einzelnes Terrarientier ist ein Terrarium von mindestens 120 cm Länge, 50 cm Tiefe und 50 cm Höhe empfehlenswert. Größere Terrarien ermöglichen artgerechteres Verhalten, insbesondere für aktive Tiere.
  • Substrat: Geeignet sind Kokoshumus, Laubsubstrat oder Erde-Sand-Gemische, die leicht feucht gehalten werden können. Ein Bereich mit trockeneren Substraten ist ebenfalls wichtig.
  • Verstecke: Mehrere Versteckmöglichkeiten sind essenziell, sowohl auf dem Boden als auch erhöht. Naturmaterialien wie Baumstämme, Rindenstücke oder künstliche Höhlen bieten Rückzugsorte.
  • Klettermöglichkeiten: Die Goldbauchnatter klettert gelegentlich, daher sollten stabile Äste oder Kletterstrukturen vorhanden sein.
  • Temperatur: Tagsüber sollte eine Gradientenregelung von 24–30 °C bestehen, mit einem warmen Bereich um 30 °C. Nachts kann die Temperatur auf 20–22 °C sinken.
  • Beleuchtung: Tagaktive Schlangen profitieren von einer Tageslichtlampe oder UV-Licht, auch wenn UV nicht zwingend für das Überleben ist. Es unterstützt jedoch das Wohlbefinden.
  • Feuchtigkeit: Die relative Luftfeuchtigkeit sollte bei 60–70 % liegen. Ein flaches Wasserbecken ermöglicht zusätzlich die Hydration und das Baden.

Goldbauchnattern sind bekannt für ihre Neugier und Beobachtungsgabe. Eine regelmäßige, vorsichtige Handhabung kann ihre Scheu reduzieren, sollte jedoch vorsichtig erfolgen, um Stress zu vermeiden.

Ernährung

Die Goldbauchnatter ist in der Natur ein opportunistischer Jäger. Sie ernährt sich vor allem von kleinen Wirbeltieren wie Fröschen, Echsen, kleinen Nagetieren oder Insekten. Im Terrarium eignet sich vor allem:

  • Futtermäuse (angepasst an die Größe der Schlange)
  • Heimchen oder Grillen (vor allem für Jungtiere)
  • Gelegentlich kleine Froscharten oder Echsen

Die Fütterung sollte einmal pro Woche erfolgen, bei Jungtieren öfter. Es ist wichtig, das Futter nicht zu groß zu wählen, da die Schlange sonst Probleme beim Schlucken entwickeln kann. Frisches Wasser muss jederzeit verfügbar sein.

Giftigkeit

Liophis poecilogyrus ist nicht giftig und stellt für Menschen keine Gefahr dar. Die Art kann jedoch bei Stress leicht zubeißen, was in der Regel nur zu leichten Kratzern führt. Trotz fehlender Giftigkeit sollte die Schlange respektvoll und vorsichtig gehandhabt werden.

Vermehrung und Zucht

Die Goldbauchnatter legt Eier (ovipar). Unter Terrarienbedingungen kann die Zucht erfolgreich sein, wenn Temperatur, Feuchtigkeit und Ernährung optimal aufeinander abgestimmt werden:

  • Paarung: In der Regel im Frühjahr oder frühen Sommer, abhängig von Temperatur und Lichtzyklus.
  • Eiablage: Das Weibchen legt zwischen 4 und 12 Eier. Diese sollten in einem leicht feuchten, sicheren Nistsubstrat abgelegt werden.
  • Inkubation: Die Inkubationszeit beträgt etwa 50–60 Tage bei Temperaturen um 28–30 °C.
  • Jungtiere: Schlüpflinge sind bei der Geburt etwa 20–25 cm lang. Sie sind sofort selbstständig und sollten in kleinen, getrennten Terrarien gehalten werden, um Futterkonkurrenz zu vermeiden.

Die Zucht erfordert Geduld und Erfahrung, da Stress, falsche Temperaturen oder unzureichende Ernährung die Eiablage und die Entwicklung der Jungtiere negativ beeinflussen können.

Mögliche Krankheiten

Obwohl Liophis poecilogyrus als robust gilt, können bei unsachgemäßer Haltung gesundheitliche Probleme auftreten:

  • Hautprobleme: Unzureichende Feuchtigkeit kann zu Hautproblemen oder Häutungsstörungen führen.
  • Parasiten: Innere und äußere Parasiten können auftreten, besonders bei Wildfängen. Regelmäßige Kontrollen und tierärztliche Untersuchungen sind wichtig.
  • Infektionen: Schlechte Hygiene oder zu hohe Luftfeuchtigkeit kann Atemwegsinfektionen begünstigen.
  • Ernährungsprobleme: Fehlerhafte Fütterung kann zu Mangelerscheinungen führen, insbesondere bei Jungtieren.

Regelmäßige Reinigung, Überwachung von Temperatur und Feuchtigkeit sowie eine ausgewogene Ernährung minimieren das Risiko von Krankheiten.

Alternative Bezeichnungen

Die Goldbauchnatter wird gelegentlich unter verschiedenen Namen geführt, was bei der Recherche zu Verwirrungen führen kann:

  • Liophis poecilogyrus
  • Goldbauchnatter
  • Gelbbauch-Liophis

Manchmal wird sie in älteren Texten auch als Teil der Gattung Erythrolamprus bezeichnet, aufgrund taxonomischer Änderungen.

Die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung ist jedoch Liophis poecilogyrus, während die anderen Namen eher umgangssprachlich verwendet werden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Ist die Goldbauchnatter giftig?

Nein, sie ist völlig ungiftig und für den Menschen ungefährlich. Bisse führen höchstens zu leichten Kratzern.

2. Wie groß wird Liophis poecilogyrus?

Erwachsene Tiere erreichen meist 80–120 cm, selten bis 140 cm.

3. Welche Temperaturen sind ideal?

Ein Temperaturgradient von 24–30 °C tagsüber mit einem Wärmebereich von 30 °C ist optimal, nachts 20–22 °C.

4. Welche Futtertiere sind geeignet?

Kleine Nagetiere, Futterinsekten und gelegentlich kleine Amphibien oder Echsen.

5. Wie lange leben Goldbauchnattern?

Bei optimaler Pflege können sie 10–15 Jahre alt werden.

6. Wie oft sollte man die Tiere füttern?

Jungtiere 2–3 Mal pro Woche, adulte Tiere etwa einmal pro Woche.

7. Können sie in Gruppen gehalten werden?

Nur bedingt, da Revierkämpfe oder Futterkonkurrenz auftreten können. Einzelhaltung wird empfohlen.

Fazit

Die Liophis poecilogyrus ist eine faszinierende, mittelgroße Schlange, die durch ihren leuchtenden Bauch, ihre Beweglichkeit und ihr neugieriges Wesen besticht. Sie ist für Terrarianer geeignet, die eine aktive, interessante und relativ pflegeleichte Art suchen.

Ihre Haltung erfordert zwar Grundkenntnisse über Temperatur, Feuchtigkeit und Ernährung, doch ist sie insgesamt weniger anspruchsvoll als viele tropische Arten. Die Art ist besonders für Halter interessant, die Wert auf ein optisch ansprechendes Tier legen, das zudem ungiftig und nicht aggressiv ist. Mit der richtigen Pflege kann sie viele Jahre Freude bereiten, Jungtiere aufziehen und einen aktiven Teil des Terrariums bereichern. Ihre Anpassungsfähigkeit, die geringe Giftigkeit und die interessante Färbung machen die Goldbauchnatter zu einem echten Highlight für alle, die sich für südamerikanische Schlangen begeistern.

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