Trigonostigma heteromorpha im Aquarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Keilfleckbärblingen

Wissenswertes zu Trigonostigma heteromorpha (Keilfleckbärbling)
Der Keilfleckbärbling, wissenschaftlich Trigonostigma heteromorpha, gehört zu den beliebtesten und am längsten verbreiteten Schwarmfischen in der Aquaristik. Trotzdem gibt es viele Details, die im Netz oft nur oberflächlich behandelt werden.
Herkunft
Der Keilfleckbärbling stammt ursprünglich aus Südostasien, genauer aus Thailand, Malaysia, Singapur und Teilen von Indonesien. Dort lebt er in weichen, huminstoffreichen Schwarzwassergebieten, in Urwaldbächen mit dichter Ufervegetation und schattigen Bereichen, wo das Licht kaum direkt auf das Wasser trifft. Dieses Habitat mit viel Laub, Wurzeln, langsam fließendem Wasser und teils extrem niedriger Leitfähigkeit spiegelt schon gut wider, welche Bedürfnisse er auch im Aquarium hat. Zur Familie der Cyprinidae gehörend und zur Gattung Trigonostigma zählend, unterscheidet sich die Art morphologisch und verhaltensbiologisch ein Stück weit von klassischen Rasbora-Arten, auch wenn sie häufig immer noch zu diesen gezählt wird.
Aussehen und Beschreibung
Optisch sind Keilfleckbärblinge echte Hingucker. Die Tiere besitzen einen zarten, leicht seitlich abgeflachten Körper, der je nach Lichteinfall kupferfarben bis rötlich schimmert. Besonders charakteristisch ist der namensgebende dunkle Keilfleck, der sich vom Bauchansatz bis zum Ansatz der Schwanzflosse hochzieht. Je nach Herkunftsvariante und Stimmung der Tiere kann dieser Fleck unterschiedlich intensiv ausgefärbt sein. Die Geschlechter lassen sich gut unterscheiden: Männchen sind etwas schlanker, intensiver gefärbt und haben einen spitzeren Keilfleck, während Weibchen runder wirken, vor allem in der Bauchregion.
Vom Verhalten her ist Trigonostigma heteromorpha ein ausgesprochener Schwarmfisch. Allein gehaltene Tiere werden schreckhaft, verlieren Farbe und zeigen kaum ihr typisches Sozialverhalten. In einer Gruppe ab acht Tieren, besser zehn oder mehr, zeigen sie dagegen ihre ganze Eleganz: synchrones Schwimmen, kleine Balzflüge, leichtes Zupfen an Pflanzen und ein insgesamt lebhaftes, aber niemals aggressives Verhalten. Sie gehören zu den eher friedlichen Arten, die auch in einem Gesellschaftsbecken hervorragend funktionieren, solange ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Haltung im Aquarium
Damit kommen wir zur Haltung. Keilfleckbärblinge sind zwar robust, aber sie entfalten ihr Potenzial nur, wenn die Wasserwerte stimmen. Optimal sind weiches bis mittelhartes Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5 und 7. Ein pH im leicht sauren Bereich sorgt für intensivere Farben und natürlicheres Verhalten. Die Temperatur sollte zwischen 22 und 26 Grad liegen. Eine Filterung mit moderatem Durchfluss passt am besten zu ihrem Naturhabitat. Starke Strömung mögen sie nicht besonders, und zu helles Licht schätzen sie ebenso wenig. Wer eine Beleuchtung mit hoher Intensität nutzt, sollte das Becken unbedingt dicht bepflanzen oder Schwimmpflanzen einsetzen, damit genügend Schattenbereiche entstehen.
Beim Bodengrund spielt die Farbe eine überraschend große Rolle. Auf hellem Kies wirken Keilfleckbärblinge oft blasser und nervöser. Dunkler Sand oder feiner Kies bringt sie dagegen zum Leuchten. Auch Laub, Wurzeln und leichte Huminstoffe aus Erlenzapfen oder Blättern schaffen ideale Bedingungen, weil sie dem natürlichen Biotop sehr nahekommen. Die Fütterung ist unkompliziert: Sie nehmen Flockenfutter, feines Granulat, gefrostete Artemia, Cyclops und Daphnien sowie kleine Lebendfuttersorten wie Grindal oder Enchyträen. Abwechslung macht sie vital und sorgt für kräftige Farben.
Was viele nicht wissen: Keilfleckbärblinge gehören zu den Arten, die eine ausgeprägte Bindung zum Schwarm und zur Paarbildung zeigen. Bei der Balz schwimmen die Männchen unter die Weibchen, zeigen leichte seitliche Bewegungen und präsentieren ihren Keilfleck. Die Tiere sind nicht giftig und für kein Lebewesen im Aquarium eine Gefahr. Auch Garnelen lassen sich problemlos mit ihnen vergesellschaften, solange ausreichende Versteckmöglichkeiten vorhanden sind. Junggarnelen können gelegentlich gefressen werden, aber das ist eher die Ausnahme.
Zucht
Besonders spannend ist die Zucht. Sie unterscheidet sich deutlich von vielen anderen Cypriniden. Trigonostigma heteromorpha ist ein typischer Haftlaicher. Das Weibchen klebt die Eier an die Unterseiten breiter Pflanzenblätter, meist von Cryptocorynen oder großen Anubias-Blättern. Dazu dreht sich das Paar gemeinsam unter das Blatt und legt dort in charakteristischer Position die Eier ab. Für eine erfolgreiche Zucht braucht man weiches, leicht saures Wasser, idealerweise um pH 5,5 bis 6,5 und eine Temperatur zwischen 26 und 28 Grad. Ein separates Zuchtbecken ist meist sinnvoll, weil die Elterntiere zwar nicht massiv laichräuberisch sind, aber dennoch Eier oder frisch geschlüpfte Larven fressen können. Die Aufzucht gelingt am besten mit Infusorien und später Artemia-Nauplien. Die Jungtiere sind anfangs sehr empfindlich gegenüber Wasserwechseln und benötigen stabile Werte ohne große Schwankungen.
Mögliche Krankheiten
Auch wenn Keilfleckbärblinge recht robust gelten, können sie an verschiedenen Krankheiten leiden. Typische Probleme entstehen durch Stress, schlechte Wasserqualität oder Unterbesatz im Schwarm. Häufig beobachtet man bakterielle Infektionen, Flossenfäule, Pilze oder die gefürchtete Weißpünktchenkrankheit. Eine gute Hygiene, regelmäßige Wasserwechsel, passende Gruppengröße und abwechslungsreiche Ernährung beugen den meisten Problemen zuverlässig vor. Interessant ist, dass Keilfleckbärblinge relativ empfindlich gegenüber hohen Nitratwerten sind und schnell Farbe verlieren, wenn die Wasserwerte dauerhaft schlecht sind.
Alternative Bezeichnungen
Viele Aquarianer kennen die Art auch unter alternativen Bezeichnungen wie Keilfleckrasbora, Harlekinbärbling oder Harlekinrasbora. Diese Namen beziehen sich alle auf die typische Keilzeichnung, die an ein harlekinartiges Muster erinnert. Verwechslungsgefahr besteht manchmal mit Trigonostigma espei und Trigonostigma hengeli. Diese Arten sehen ähnlich aus, haben aber eine andere Form und Ausprägung des Keilflecks und bleiben oft etwas kleiner und zierlicher.
Häufige Fragen
Zum Schluss noch ein paar häufige Fragen: Ja, Keilfleckbärblinge eignen sich sehr gut für Anfänger, solange man die Grundbedürfnisse ernst nimmt. Ja, sie können in einem bepflanzten Gesellschaftsbecken gehalten werden. Nein, sie passen nicht gut zu sehr großen oder ruppigen Fischen. Und ja, sie leben in der Regel drei bis fünf Jahre, manchmal sogar länger, wenn die Haltungsbedingungen optimal sind.
Fazit
Ein gutes Fazit fällt ziemlich eindeutig aus: Der Keilfleckbärbling ist einer der schönsten, friedlichsten und zugleich interessantesten Schwarmfische für ein Süßwasseraquarium. Er bringt Leben und Farbe ins Becken, zeigt ein rundes Sozialverhalten, ist nicht anspruchsvoll, aber dankbar, wenn man seine Bedürfnisse erfüllt. Die Art ist sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Aquarianer eine Bereicherung, und mit etwas Mühe lässt sich sogar die faszinierende Zucht beobachten. Wer ein harmonisches, pflanzenreiches Becken mit ruhigen, friedlichen Mitbewohnern plant, findet im Keilfleckbärbling einen absolut zuverlässigen und langlebigen Begleiter.
Haltungsbedingungen
Um Trigonostigma heteromorpha (Keilfleckbärbling) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.
- Wassertemperatur: 22° bis 26°C
- pH-Wert: 5.0 bis 7.0
- Gesamthärte: 5° bis 15° dGH
- Mindestaquariengröße: 112 Liter





