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Chromobotia macracanthus im Aquarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Prachtschmerle

Chromobotia macracanthus im Aquarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Prachtschmerle)
Chromobotia macracanthus (Prachtschmerle)

Wissenswertes zu Chromobotia macracanthus (Prachtschmerle)

Die Prachtschmerle (Chromobotia macracanthus) zählt zu den beliebtesten, aber auch anspruchsvolleren Zierfischen in der Aquaristik. Ihr auffälliges Aussehen, ihr lebhaftes Sozialverhalten und ihr interessantes Wesen machen sie zu einem echten Highlight im Süßwasseraquarium. Doch wer sie artgerecht halten möchte, sollte sich intensiv mit den Anforderungen dieser besonderen Fischart auseinandersetzen.

Systematik: Gattung und Familie

  • Wissenschaftlicher Name: Chromobotia macracanthus
  • Familie: Botiidae (Schmerlenartige)
  • Gattung: Chromobotia
  • Ordnung: Cypriniformes (Karpfenartige)
  • Verbreitung: Südostasien (Indonesien)

Die Prachtschmerle war lange Zeit unter der Gattung Botia bekannt. Erst im Jahr 2004 wurde sie in die eigene Gattung Chromobotia überführt, was ihren besonderen taxonomischen Status innerhalb der Schmerlen unterstreicht.

Herkunft und Lebensraum in der Natur

In freier Wildbahn stammt Chromobotia macracanthus aus den Gewässern Indonesiens, genauer gesagt aus den Flusssystemen von Sumatra und Borneo. Dort bewohnt sie hauptsächlich flache, langsam fließende Gewässer mit weichem, leicht saurem Wasser und dichter Vegetation. Besonders in der Regenzeit ziehen sich Prachtschmerlen in überflutete Waldgebiete zurück. Diese natürlichen Bedingungen sollten so gut wie möglich im Aquarium nachempfunden werden, um den Fischen ein artgerechtes Umfeld zu bieten.

Aussehen und Merkmale

Die Prachtschmerle ist durch ihr farbenfrohes und markantes Aussehen sofort zu erkennen. Sie erreicht in Aquarien meist eine Länge von 25 bis 30 cm, in freier Wildbahn sogar über 40 cm.

Typische Merkmale:

  • Grundfarbe: leuchtendes Orange bis Gelborange
  • Zeichnung: Drei tiefschwarze, vertikale Querbänder – eines durch das Auge, eines hinter dem Kopf und eines am Schwanzansatz
  • Körperform: langgestreckt, seitlich leicht abgeflacht
  • Schnauze: mit vier Bartel-Paaren, typisch für Schmerlen
  • Augenstachel: beweglicher Dorn unter dem Auge zur Verteidigung, kann Verletzungen verursachen

Mit zunehmendem Alter verblassen die Farben etwas, besonders bei nicht optimal gehaltener Prachtschmerle.

Verhalten und Sozialstruktur

Prachtschmerlen sind ausgesprochene Gruppentiere, die eine komplexe Sozialstruktur entwickeln. Einzelhaltung ist daher absolut abzulehnen. Erst in Gruppen von mindestens 5–6 Tieren zeigen sie ihr volles Verhaltensspektrum, darunter Balzrituale, soziale Rangordnung und verspieltes Balgen.

Verhalten im Aquarium:

  • Sehr aktiv, besonders in der Dämmerung
  • Buddeln gerne im Boden – feiner Sand ist ideal
  • Verstecken sich tagsüber in Höhlen, Röhren oder unter Wurzeln
  • Kommunizieren durch Klick-Laute
  • Zeigen gelegentlich „Totenstellung“ (liegen regungslos auf der Seite) – ein typisches, harmloses Verhalten

Haltungsempfehlungen im Aquarium

Die artgerechte Haltung von Chromobotia macracanthus ist anspruchsvoll, aber bei guter Vorbereitung sehr gut machbar.

Aquariumgröße:

  • Minimum: 800 Liter für eine kleine Gruppe
  • Ideal: ab 1200 Liter mit großzügiger Bodenfläche

Wasserwerte:

  • Temperatur: 24 – 28 °C
  • pH-Wert: 6,0 – 7,5
  • Gesamthärte: bis 19 °dGH
  • Am besten leicht sauer und weich bis mittelhart

Einrichtung:

  • Feiner Sand oder abgerundeter Kies
  • Viele Verstecke: Wurzeln, Höhlen, Tonröhren
  • Schwimmraum nicht verbauen
  • Abgedunkelte Zonen zur Nachbildung des natürlichen Lebensraums

Fütterung:

  • Allesfresser (omnivor)
  • Hochwertiges Flocken- und Granulatfutter
  • Ergänzung durch Lebend- und Frostfutter: Mückenlarven, Artemia, Daphnien
  • Frisches Gemüse wie Gurke oder Zucchini

Vergesellschaftung:

Mit anderen friedlichen, robusten Fischen wie:

Nicht geeignet für sehr kleine Arten oder langsam schwimmende Fische

Giftigkeit und Sicherheitsaspekte

Prachtschmerlen sind nicht giftig, verfügen jedoch über einen scharfen Augenstachel, den sie bei Gefahr oder Stress ausklappen. Beim Umsetzen oder Fang sollte daher besondere Vorsicht geboten sein – Verletzungsgefahr für Mensch und andere Fische!

Vermehrung und Zucht im Aquarium

Die Zucht der Prachtschmerle im Heim-Aquarium ist extrem schwierig und gelingt meist nur in professionellen Zuchtanlagen mit hormoneller Unterstützung.

Probleme bei der Zucht:

  • Sehr hohe Anforderungen an Wasserqualität und Temperatur
  • Komplexes Sozialverhalten
  • Keine natürliche Laichbereitschaft im Aquarium

In der kommerziellen Fischzucht werden oft Hormonpräparate eingesetzt, um die Fortpflanzung anzuregen – für Privatpersonen nicht praktikabel oder empfehlenswert.

Mögliche Krankheiten und Gesundheitsprobleme

Wie alle Zierfische können Prachtschmerlen anfällig für typische Krankheiten sein – besonders bei Stress oder schlechter Wasserqualität.

Häufige Krankheiten:

  • Ichthyophthirius (Weißpünktchenkrankheit): Prachtschmerlen reagieren empfindlich auf Parasiten
  • Flossenfäule: Bei Verletzungen oder schlechter Hygiene
  • Wurmbefall: Bei Wildfängen nicht ausgeschlossen
  • Hauttrübungen: Hinweis auf schlechte Wasserqualität oder bakterielle Infektionen

Eine stabile Wasserqualität, regelmäßige Teilwasserwechsel und abwechslungsreiche Ernährung sind die beste Prävention.

Alternative Bezeichnungen und Synonyme

Deutsche Namen:

  • Prachtschmerle
  • Clownschmerle

Englisch: Clown Loach

Französisch: Botia clown

Früherer wissenschaftlicher Name: Botia macracanthus

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie alt kann eine Prachtschmerle werden?

Bei guter Pflege erreichen sie ein Alter von 20 Jahren oder mehr.

Wie groß wird eine Prachtschmerle im Aquarium?

In heimischen Becken meist 25–30 cm, in der Natur bis über 40 cm.

Kann man Prachtschmerlen alleine halten?

Nein! Sie brauchen unbedingt Artgenossen – ideal ab 5 Tieren aufwärts.

Sind Prachtschmerlen für Anfänger geeignet?

Nur bedingt. Aufgrund ihrer Größe, Gruppendynamik und Lebensdauer sollten sich ambitionierte Aquarianer oder fortgeschrittene Anfänger mit viel Platz um sie kümmern.

Warum liegt meine Prachtschmerle auf der Seite?

Das ist häufig ein normales Verhalten (Totenstellung). Solange sie aktiv frisst und schwimmt, besteht kein Grund zur Sorge.

Fazit: Für wen ist die Prachtschmerle geeignet?

Die Prachtschmerle ist ein spektakulärer Aquarienbewohner mit spannender Persönlichkeit und leuchtenden Farben. Allerdings bringt sie auch einige Herausforderungen mit sich: Sie benötigt viel Platz, eine soziale Gruppe, hochwertiges Futter und stabile Wasserwerte. Für kleine Aquarien oder Anfänger ist sie daher weniger geeignet.

Wer jedoch über ein großes Becken verfügt, die Anforderungen versteht und bereit ist, langfristig Verantwortung zu übernehmen, wird mit einer faszinierenden Fischart belohnt, die das Herz jedes Aquarianers höherschlagen lässt.

Haltungsbedingungen

Um Chromobotia macracanthus (Prachtschmerle) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.

  • Wassertemperatur: 24° bis 28°C
  • pH-Wert: 6.0 bis 7.5
  • Gesamthärte: 5° bis 19° dGH
  • Mindestaquariengröße: 800 Liter

Videos

Video Fischfütterung von Red ( Jürgen ) (aCaLB0j3H8g)

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