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Gyrinocheilus aymonieri im Aquarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Siamesischen Saugschmerlen

Gyrinocheilus aymonieri im Aquarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Siamesischen Saugschmerlen)
Gyrinocheilus aymonieri (Siamesische Saugschmerle)

Wissenswertes zu Gyrinocheilus aymonieri

Die Siamesische Saugschmerle (Gyrinocheilus aymonieri) ist ein beliebter Süßwasserfisch, der aufgrund seiner algenfressenden Fähigkeiten häufig in Aquarien eingesetzt wird. Trotz ihrer Bekanntheit als „Algenfresser“ ist sie kein Anfängerfisch im klassischen Sinne. Wer sie artgerecht halten möchte, sollte sich intensiv mit ihren Bedürfnissen und ihrem Verhalten auseinandersetzen.

Systematik: Gattung und Familie

  • Wissenschaftlicher Name: Gyrinocheilus aymonieri
  • Gattung: Gyrinocheilus
  • Familie: Gyrinocheilidae (Saugschmerlenartige)
  • Ordnung: Cypriniformes (Karpfenartige)
  • Herkunft: Südostasien, insbesondere Thailand, Kambodscha, Laos und Vietnam

Die Art ist nach dem französischen Forscher Jean Baptiste Aymonier benannt und gehört zu einer vergleichsweise kleinen Familie mit nur wenigen bekannten Arten.

Herkunft und natürlicher Lebensraum

In freier Wildbahn ist Gyrinocheilus aymonieri in schnell fließenden Bächen, Flüssen und teilweise auch in Reisfeldern oder überschwemmten Gebieten Südostasiens anzutreffen. Dort lebt er vorzugsweise in sauerstoffreichen Gewässern mit felsigem Untergrund und dichter Vegetation. In der Regenzeit zieht er sich in überflutete Gebiete zurück, in der Trockenzeit wandert er wieder in tiefere Flussabschnitte.

Aussehen und Merkmale

Die Siamesische Saugschmerle erreicht eine Länge von bis zu 28 cm, auch wenn sie im Aquarium meist kleiner bleibt (ca. 15–20 cm). Ihr Körper ist langgestreckt, torpedoförmig und besitzt eine kräftige Muskulatur.

Merkmale im Überblick:

  • Färbung: Hellbraun bis olivgrün mit einem dunklen Längsband von der Schnauze bis zur Schwanzwurzel. Unterseite meist heller.
  • Maul: Unterständig, mit einem stark ausgeprägten Saugmaul, ideal angepasst an strömungsreiche Gewässer.
  • Augen: Seitlich liegend, relativ groß.
  • Flossen: Rückenflosse groß und leicht spitz zulaufend, Brust- und Bauchflossen gut entwickelt.

Junge Tiere sind oft farbintensiver gefärbt, während ältere Exemplare blasser wirken.

Haltung im Aquarium

Aquariengröße und Ausstattung

  • Mindestgröße: 400 Liter (besser ab 600 Liter aufwärts)
  • Wasserwerte:
    • Temperatur: 23–28 °C
    • pH-Wert: 6,0–7,5
    • Gesamthärte: 5–20 °dGH
  • Einrichtung: Strömung, Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Höhlen), glatte Steine, robuste Pflanzen

Die Siamesische Saugschmerle ist ein sehr aktiver Schwimmer und braucht dementsprechend viel Platz. Zudem empfiehlt sich eine gute Filterung und Sauerstoffversorgung, um natürliche Bedingungen zu simulieren.

Verhalten und Vergesellschaftung

Jungtiere gelten als friedlich, mit zunehmendem Alter kann die Siamesische Saugschmerle jedoch territorial und aggressiv gegenüber Artgenossen und ähnlich aussehenden Fischen werden. Daher sollte sie:

  • Einzeln oder in sehr großen Gruppen ab 5 Tieren gehalten werden.
  • Nicht mit langsamen oder langflossigen Fischen (z. B. Skalaren, Kampffischen) vergesellschaftet werden.
  • Gut mit robusten Barben oder größeren Salmlern harmonieren.

Giftigkeit und Sicherheit

Gyrinocheilus aymonieri ist nicht giftig und stellt keine direkte Gefahr für Menschen oder andere Aquarienbewohner dar. Dennoch kann es durch aggressives Verhalten zu Verletzungen bei anderen Fischen kommen. Besonders in kleineren Becken kann territorialer Stress zu ernsthaften Problemen führen.

Vermehrung und Zucht

Die Nachzucht der Siamesischen Saugschmerle im Heim-Aquarium ist sehr selten gelungen. In der Regel stammt der im Handel erhältliche Nachwuchs aus kommerziellen Zuchtanlagen in Südostasien, in denen Hormonbehandlungen zur Reproduktion eingesetzt werden.

Gründe für die Schwierigkeit in privater Haltung:

  • Keine klar erkennbaren Geschlechtsunterschiede
  • Hohe Ansprüche an Wasserparameter und Revierbildung
  • Keine bekannten Balz- oder Ablaichverhalten in geschlossenen Systemen

Für den Hobbyzüchter bleibt die Vermehrung dieser Art somit eine Herausforderung.

Mögliche Krankheiten

Die Siamesische Saugschmerle ist grundsätzlich ein robuster Fisch, kann jedoch – wie alle Aquarienbewohner – anfällig für Krankheiten werden, wenn die Wasserqualität oder Ernährung nicht stimmt.

Häufige Probleme:

Eine abwechslungsreiche Fütterung, regelmäßige Wasserwechsel und stressfreie Umgebung sind die besten Maßnahmen zur Krankheitsvorbeugung.

Ernährung

Entgegen der weitverbreiteten Meinung frisst Gyrinocheilus aymonieri nicht ausschließlich Algen. In freier Wildbahn ernährt er sich von Aufwuchs, Detritus, Algen und kleinen wirbellosen Tieren.

Im Aquarium sollte die Ernährung folgendes beinhalten:

  • Algen und Aufwuchs
  • Futtertabletten für Bodenfische (Spirulina, Gemüseanteil)
  • Frisches Gemüse (z. B. Zucchini, Gurke, blanchierter Spinat)
  • Ab und zu Lebend- oder Frostfutter (z. B. Artemia, Mückenlarven)

Alternativnamen und Synonyme

  • Siamesische Saugschmerle
  • Chinesische Algenfresser (fälschlicherweise oft verwechselt)
  • Gyrinocheilus
  • Gyrinocheilus aymonieri Bleeker, 1863 (vollständige wissenschaftliche Bezeichnung)

Wichtig: Oft wird Gyrinocheilus aymonieri mit anderen Arten wie Crossocheilus siamensis (Echter Siamesischer Algenfresser) verwechselt – diese Unterscheidung ist besonders für die richtige Pflege entscheidend.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Wie groß wird Gyrinocheilus aymonieri wirklich?

Im Aquarium erreicht er meist 15–20 cm, in freier Wildbahn sogar bis zu 28 cm.

Kann ich mehrere Siamesische Saugschmerlen halten?

Nur in sehr großen Aquarien ab etwa 600 Litern und mit ausreichend Rückzugsmöglichkeiten. Einzelhaltung ist ansonsten empfehlenswerter.

Ist er für Nano-Aquarien geeignet?

Nein. Aufgrund der Größe und des Aktivitätsdrangs ist ein Nano-Aquarium absolut ungeeignet.

Frisst die Saugschmerle Schnecken?

Nein, sie interessiert sich nicht für Schnecken. Sie frisst überwiegend pflanzliche Nahrung und Aufwuchs.

Wie unterscheide ich sie vom „echten“ Siamesischen Algenfresser?

Gyrinocheilus hat eine saugnapfähnliche Maulform ohne Barteln. Der echte Siamesische Algenfresser (Crossocheilus siamensis) besitzt Barteln und frisst effektiver Pinselalgen.

Fazit

Gyrinocheilus aymonieri, die Siamesische Saugschmerle, ist ein faszinierender und anspruchsvoller Aquarienbewohner, der sowohl durch seine nützliche Funktion als Algenvertilger als auch durch seine interessante Verhaltensweise überzeugt. Sie ist jedoch keine Anfängerart und sollte nur in ausreichend großen Becken mit durchdachtem Besatz gehalten werden.

Bei guter Pflege und ausgewogener Ernährung kann sie viele Jahre alt werden und das Aquarium auf ihre ganz eigene Weise bereichern. Wer den Unterschied zu ähnlich aussehenden Arten kennt und ihre Bedürfnisse versteht, wird lange Freude an dieser ungewöhnlichen Fischart haben.

Haltungsbedingungen

Um Gyrinocheilus aymonieri (Siamesische Saugschmerle) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.

  • Wassertemperatur: 23° bis 28°C
  • pH-Wert: 6.0 bis 7.5
  • Gesamthärte: 5° bis 20° dGH
  • Mindestaquariengröße: 400 Liter

Änderungen vorschlagen

Du hast nicht alle wichtigen Infos zu Gyrinocheilus aymonieri gefunden? Du kannst uns helfen, weitere Details zu ergänzen? Dann schreib uns dein Feedback!

Letzte Änderung am 10.06.2025
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Einrichtungsbeispiele