Wieviel kostet ein Aquarium im Monat? Die realen laufenden Kosten eines Aquariums im Detail erklärt
Viele Aquarianer – egal ob Einsteiger oder erfahrene Fischfreunde – stellen sich früher oder später die gleiche Frage: Wie viel kostet ein Aquarium im Monat wirklich? Während die Anschaffungskosten eines Aquariums auf den ersten Blick überschaubar erscheinen, zeigt sich in der Praxis schnell, dass die laufenden Kosten nicht zu unterschätzen sind. Strom, Futter, Wasser, Pflegemittel, Ersatzteile, Pflanzen, Medikamente und eventuelle Nachkäufe – all das summiert sich Monat für Monat.
Dieser Artikel beleuchtet ausführlich alle regelmäßigen Kosten, die mit dem Betrieb eines Aquariums verbunden sind. Dabei wird nicht nur zwischen verschiedenen Aquariengrößen unterschieden, sondern auch erklärt, wie sich unterschiedliche Faktoren – wie Beleuchtung, Filterleistung oder Fischbesatz – auf die Kosten auswirken. Ziel ist es, dir ein realistisches, praxisnahes Bild zu vermitteln, damit du genau einschätzen kannst, was dich finanziell erwartet, bevor du dich für ein Aquarium entscheidest oder dein bestehendes Becken optimierst.
Die Grundlagen: Welche Kostenarten gibt es überhaupt?
Bevor man einzelne Beträge nennen kann, sollte man verstehen, aus welchen Komponenten sich die monatlichen Kosten zusammensetzen. Grundsätzlich lassen sich die laufenden Ausgaben in fünf Hauptkategorien unterteilen:
- Stromkosten (Filter, Heizung, Beleuchtung, ggf. CO₂-Anlage)
- Wasserkosten (Wasserwechsel, Verdunstung, Nachfüllen)
- Futterkosten (Trockenfutter, Frostfutter, Lebendfutter)
- Pflege- und Verbrauchsmaterialien (Wasseraufbereiter, Dünger, Teststreifen, Filtermaterial)
- Ersatzteile, Pflanzen und Medikamente (seltener, aber regelmäßig wiederkehrend)
Diese Bereiche beeinflussen die monatlichen Gesamtkosten eines Aquariums am stärksten. Hinzu kommen gegebenenfalls Sonderausgaben wie die Anschaffung neuer Fische oder der Ersatz defekter Technik – diese werden aber meist als unregelmäßige Kosten betrachtet.
Stromkosten – der größte laufende Posten
Der Stromverbrauch ist in vielen Haushalten der entscheidende Faktor, wenn es um die laufenden Aquariumkosten geht. Er hängt von mehreren Komponenten ab:
- Beleuchtung: Moderne LED-Systeme verbrauchen deutlich weniger Strom als alte Leuchtstoffröhren. Ein 100-Liter-Becken mit einer 20–30 Watt LED-Beleuchtung, die etwa 8 Stunden täglich läuft, verursacht im Jahr etwa 50–60 kWh Verbrauch – je nach Strompreis zwischen 15 und 25 Euro jährlich.
- Filter: Ein Innenfilter benötigt oft 5–10 Watt, ein Außenfilter für größere Becken etwa 15–20 Watt. Da der Filter 24 Stunden täglich läuft, kommt hier ein konstanter Verbrauch zustande. Aufs Jahr gerechnet entstehen so 10–30 Euro Kosten.
- Heizung: In beheizten Wohnräumen ist der Heizstab nur phasenweise aktiv. Bei tropischen Aquarien mit 24–26 °C Wassertemperatur ist der Heizbedarf im Winter deutlich höher als im Sommer. Je nach Raumtemperatur kann der Heizstab zwischen 50 und 150 kWh pro Jahr verbrauchen – also etwa 20–60 Euro jährlich.
- CO₂-Anlagen: Elektronisch gesteuerte Systeme verbrauchen wenig Strom, der Hauptfaktor ist hier der Gasverbrauch, nicht der Strom.
Insgesamt kann man bei einem 100-Liter-Becken mit etwa 5–10 Euro Stromkosten pro Monat rechnen. Bei größeren Becken (300–600 Liter) kann dieser Betrag leicht auf 15–25 Euro monatlich ansteigen, insbesondere wenn das Aquarium stark beleuchtet oder beheizt wird.
Wasserverbrauch und Kosten für Wasserwechsel
Aquarien benötigen regelmäßige Wasserwechsel, um Nährstoffe und Schadstoffe im Gleichgewicht zu halten. In der Regel wird empfohlen, wöchentlich 20–30 % des Wassers auszutauschen.
Beispiel: Ein 200-Liter-Becken, bei dem wöchentlich 40 Liter gewechselt werden, benötigt im Monat rund 160 Liter Frischwasser.
Der Wasserpreis in Deutschland liegt durchschnittlich bei etwa 2–3 Euro pro 1.000 Liter, hinzu kommt meist eine Abwassergebühr von etwa 2–3 Euro.
Damit ergeben sich monatlich nur etwa 1–2 Euro für Wasser- und Abwasserkosten – also ein vergleichsweise kleiner Anteil an den Gesamtkosten. Trotzdem sollte man diesen Posten nicht völlig ignorieren, da er bei großen Aquarien mit 500–1000 Litern merklich ansteigen kann.
Futterkosten – abhängig vom Besatz
Die Futterkosten hängen stark von der Fischart, der Fütterungshäufigkeit und der Art des Futters ab.
- Trockenfutter (Flocken, Granulat): Günstig und ergiebig, meist nur wenige Euro pro Monat.
- Frostfutter (z. B. Artemia, Mückenlarven): Wird gerne zusätzlich gegeben, kostet im Schnitt 5–10 Euro monatlich.
- Lebendfutter (z. B. Daphnien, Mückenlarven): Teurer und aufwendiger, kann 10–20 Euro pro Monat kosten.
Ein normal besetztes 100–200-Liter-Gesellschaftsbecken kommt im Schnitt mit 5–10 Euro monatlich für Futter aus. Bei größeren Aquarien oder bei Arten mit hohem Nahrungsbedarf (z. B. Diskusfische, Raubfische) können die Kosten jedoch deutlich steigen.
Verbrauchsmaterialien und Pflegemittel
Auch scheinbar kleine Dinge summieren sich mit der Zeit. Dazu gehören:
- Wasseraufbereiter: Je nach Produkt und Dosierung etwa 3–5 Euro monatlich.
- Dünger (für Pflanzenbecken): Flüssigdünger oder Nährstofflösungen liegen bei 5–10 Euro pro Monat.
- CO₂-Gasnachfüllung (bei CO₂-Anlagen): Etwa 10–20 Euro alle paar Monate, also 3–5 Euro monatlich.
- Teststreifen oder Wassertests: Etwa 1–3 Euro im Monat, je nach Häufigkeit der Anwendung.
- Filtermaterial: Schwämme und Filtervliese müssen gelegentlich ersetzt werden, durchschnittlich 2–5 Euro im Monat.
Diese Ausgaben machen in Summe meist 10–20 Euro monatlich aus – abhängig von der Pflegeintensität des Aquariums.
Ersatzteile, Pflanzen und Medikamente
Auch wenn diese Kosten nicht regelmäßig auftreten, sollte man sie einkalkulieren. Schläuche, Saugnäpfe, Dichtungen, Leuchtmittel oder Filtereinsätze haben begrenzte Lebensdauer. Ebenso kommt es immer wieder vor, dass Pflanzen ersetzt oder erweitert werden müssen.
Ein realistisch angesetzter Durchschnittswert liegt hier bei 5–10 Euro pro Monat, wenn man die jährlichen Ausgaben auf den Monat herunterrechnet. Tritt eine Fischkrankheit auf, können Medikamente und Behandlungen schnell 20–30 Euro kosten – allerdings nur sporadisch.
Gesamtübersicht: Was kostet ein Aquarium wirklich pro Monat?
Wenn man alle genannten Faktoren zusammenrechnet, ergibt sich ein realistisches monatliches Budget.
- Kleines Aquarium (60–100 Liter): ca. 25–40 Euro pro Monat
- Mittleres Aquarium (150–300 Liter): ca. 40–60 Euro pro Monat
- Großes Aquarium (400–600 Liter oder mehr): ca. 60–100 Euro pro Monat
Natürlich sind das Durchschnittswerte. Wer energiesparende Technik nutzt, Pflanzen selbst vermehrt und sparsam düngt, kann deutlich weniger ausgeben. Andererseits kann ein anspruchsvoll bepflanztes Aquascape oder ein Diskusbecken mit Heizung und CO₂-Technik auch deutlich teurer werden.
Tipps zum Senken der laufenden Aquariumkosten
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die monatlichen Kosten zu reduzieren, ohne an der Gesundheit der Tiere oder der Wasserqualität zu sparen:
- LED-Beleuchtung statt Leuchtstoffröhren: Bis zu 60 % weniger Stromverbrauch.
- Energieeffiziente Filter und Heizstäbe: Achte auf niedrige Wattzahlen bei gleicher Leistung.
- Raumtemperatur erhöhen statt Aquarium stark zu heizen: Schon 1–2 °C mehr Raumtemperatur können Heizkosten deutlich senken.
- Regenwasser oder Osmosewasser selbst aufbereiten: Spart beim Wasserwechsel Geld und verbessert oft die Wasserqualität.
- Futter in Großpackungen kaufen: Günstiger auf Dauer, sofern kühl und trocken gelagert.
- Pflanzen und Ableger tauschen: Viele Aquarianer geben kostenlos Überschüsse ab.
- Selbstgemachte CO₂-Systeme: Für kleine Becken eine günstige Alternative zur Druckgasflasche.
Mit diesen Maßnahmen lässt sich der monatliche Aufwand oft um 20–30 % reduzieren, ohne Einbußen bei der Pflegequalität.
FAQs – Häufig gestellte Fragen zum Thema Aquariumkosten
Wie hoch sind die monatlichen Kosten für ein Nano-Aquarium (bis 30 Liter)?
Ein Nano-Becken ist relativ günstig im Unterhalt. Stromkosten liegen meist unter 5 Euro, Futter und Wasser kaum über 3 Euro. Insgesamt rechnet man mit 8–15 Euro pro Monat.
Was ist der teuerste laufende Kostenfaktor bei einem Aquarium?
In der Regel ist der Stromverbrauch der größte Posten – vor allem, wenn Heizstab und Beleuchtung lange laufen. Danach folgen Verbrauchsmaterialien und Futter.
Lohnt sich eine Zeitschaltuhr für Beleuchtung und Heizung?
Ja, auf jeden Fall. Eine Zeitschaltuhr spart nicht nur Strom, sondern sorgt auch für stabile Lichtzyklen, die für Pflanzen und Fische wichtig sind.
Kann man mit Solarstrom oder Zeitschaltungen Stromkosten senken?
Definitiv. Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, kann den Eigenverbrauch gezielt nutzen. Auch intelligente Steckdosen helfen, Laufzeiten effizient zu gestalten.
Sind Meerwasseraquarien teurer als Süßwasseraquarien?
Ja, meist deutlich. Meerwassersysteme benötigen stärkere Beleuchtung, spezielle Salzmischungen, Abschäumer und empfindliche Technik. Hier liegen die monatlichen Kosten schnell doppelt so hoch wie bei vergleichbaren Süßwasserbecken.
Fazit: Die monatlichen Kosten sind planbar – aber nicht zu unterschätzen
Ein Aquarium ist kein teures Hobby im Vergleich zu anderen Freizeitbeschäftigungen, doch es verursacht kontinuierliche Ausgaben, die man realistisch einplanen sollte. Für ein mittelgroßes Süßwasseraquarium mit rund 200 Litern Volumen muss man mit rund 40–60 Euro pro Monat rechnen, wenn Strom, Futter und Pflegemittel einbezogen werden.
Wer sparsam und umweltbewusst handelt, kann die Kosten auf etwa 30 Euro senken, während aufwendige Aquascapes oder stark beleuchtete Becken schnell 70 Euro oder mehr im Monat kosten können.
Wichtig ist, dass die laufenden Kosten in keinem Verhältnis zur Freude und Entspannung stehen, die ein gepflegtes Aquarium bietet. Die Beobachtung der Fische, das Wachstum der Pflanzen und das kleine Stück Natur im Wohnzimmer sind für viele Aquarianer unbezahlbar. Trotzdem sollte man sich vor der Anschaffung bewusst sein, dass ein Aquarium kein einmaliges Investment ist, sondern ein dauerhaftes, lebendiges Hobby mit Verantwortung – und einem monatlichen Preis, der mit guter Planung und Technik absolut überschaubar bleibt.





