Eryngium alpinum im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Alpen-Mannstreu

Wissenswertes zu Eryngium alpinum
Herkunft und botanische Einordnung
Eryngium alpinum, im Deutschen auch bekannt als Alpen-Mannstreu, gehört zur Familie der Apiaceae (Doldenblütler) und zur Gattung Eryngium. Diese Gattung umfasst etwa 250 Arten, die weltweit verbreitet sind – von Europa über Asien bis hin zu Nord- und Südamerika. Der Alpen-Mannstreu ist eine in den Alpen, den Pyrenäen und den Karpaten heimische Art und wächst bevorzugt auf kalkhaltigen Böden in Höhenlagen zwischen 1.000 und 2.500 Metern.
Eryngium alpinum ist eng verwandt mit anderen Eryngium-Arten, die häufig als Zierpflanzen in naturnahen Gärten eingesetzt werden. Besonders auffällig ist bei dieser Art das exotisch anmutende, distelähnliche Erscheinungsbild, das sie zu einer beliebten Strukturpflanze macht.
Beschreibung und Aussehen
Eryngium alpinum ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 40 und 70 Zentimeter erreicht. Sie bildet eine kräftige Pfahlwurzel aus und wächst in buschigen Horsten. Besonders markant ist der blau-violette Blütenstand, der von einem Kranz stacheliger, ebenfalls blau überhauchter Hochblätter (Brakteen) umgeben ist. Die eigentlichen Blüten sind klein, sitzen dicht gedrängt auf einem eiförmigen, zylindrischen Blütenkopf und erscheinen zwischen Juli und August.
Die Blätter sind tief eingeschnitten, glänzend dunkelgrün und leicht lederartig. Die grundständigen Blätter sind lang gestielt, während die Stängelblätter sitzend und oft dornig gezähnt sind. In Kombination mit den auffälligen Blütenständen ergibt sich ein sehr architektonisches, fast skulpturales Aussehen, das in jedem Garten für einen Blickfang sorgt.
Standort und Haltungshinweise
Alpen-Mannstreu bevorzugt einen sonnigen, warmen und trockenen Standort. Der Boden sollte durchlässig, sandig bis kiesig und möglichst kalkhaltig sein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Ein Platz in einem Steingarten oder an einer trockenen Mauer eignet sich hervorragend.
Trotz seiner alpinen Herkunft ist Eryngium alpinum winterhart bis etwa -20 °C. Ein Winterschutz ist in Regionen mit sehr nassen Wintern dennoch zu empfehlen, insbesondere bei jungen Pflanzen. Die Pflanze gedeiht besonders gut in nährstoffarmen Böden und benötigt kaum Dünger. Zu viel Nährstoff führt zu mastigem Wachstum und einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit.
Pflanzung am Gartenteich
Auch wenn Eryngium alpinum gerne in naturnah gestalteten Gärten verwendet wird, ist die direkte Pflanzung am Gartenteich nur bedingt geeignet. Die Pflanze verträgt keine ständige Feuchtigkeit oder nasse Füße. Allerdings kann sie in etwas erhöhter Lage oder an trockeneren, gut drainierten Rändern eines Naturteichs einen interessanten Kontrast zu den typischen Sumpfpflanzen bieten.
Achte darauf, dass der Standort zwar vollsonnig ist, aber das Wasser nicht bis an die Wurzeln der Pflanze reicht. Ideal ist eine mit Steinen durchsetzte, kiesige Uferzone, die bei Regen schnell abtrocknet.
Giftigkeit
Eryngium alpinum gilt als nicht giftig für Menschen und Haustiere. Aufgrund der Zugehörigkeit zur Familie der Doldenblütler gibt es jedoch bei sensiblen Personen gelegentlich Hautreizungen bei Kontakt mit den stacheligen Pflanzenteilen. Für Allergiker oder kleine Kinder ist dennoch Vorsicht geboten. Auch für Pferde, Hunde und Katzen bestehen laut aktueller Erkenntnis keine Vergiftungsgefahren.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung von Eryngium alpinum erfolgt am besten durch Aussaat oder Teilung. Die Aussaat ist nicht ganz unkompliziert, da es sich um einen Kaltkeimer handelt. Die Samen benötigen eine Kälteperiode von mehreren Wochen (Stratifizierung), bevor sie keimen. Dies lässt sich entweder durch Aussaat im Herbst direkt ins Beet oder durch eine Kältebehandlung im Kühlschrank erreichen.
Eine vegetative Vermehrung durch Teilung ist möglich, aber etwas heikel, da die Pflanze eine tiefreichende Pfahlwurzel bildet und empfindlich auf Wurzelverletzungen reagiert. Am besten erfolgt die Teilung im zeitigen Frühjahr, wenn die Pflanze noch nicht ausgetrieben hat.
Züchtungen von Eryngium alpinum gibt es einige, darunter besonders auffällige Formen mit intensiverer Blaufärbung oder größeren Hochblättern. Beliebt sind z. B. Sorten wie ‘Blue Star’ oder ‘Blue Hobbit’, die für den Gartenbau gezüchtet wurden.
Krankheiten und Schädlinge
Eryngium alpinum ist eine robuste Pflanze, die wenig anfällig für Krankheiten ist. Unter ungünstigen Bedingungen, etwa bei zu feuchtem Boden oder schattigem Standort, kann es jedoch zu Problemen kommen:
- Wurzelfäule bei Staunässe
- Mehltau bei zu dichtem Stand und mangelnder Luftzirkulation
- Blattläuse und gelegentlich Schneckenbefall bei jungen Trieben
Ein gut gewählter Standort und sparsame Pflege beugen den meisten Problemen effektiv vor.
Alternative Bezeichnungen
Neben Alpen-Mannstreu sind auch folgende Bezeichnungen im Umlauf:
- Alpen-Eryngium
- Blaue Edeldistel (nicht zu verwechseln mit Eryngium planum)
- Eryngium alpinum (wissenschaftlich korrekt)
- Alpen-Distel (umgangssprachlich, botanisch nicht korrekt)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Alpen-Mannstreu für den Balkon geeignet?
Grundsätzlich ja, wenn der Kübel groß genug ist und der Standort sehr sonnig sowie gut drainiert ist. Eine durchlässige, kiesige Erde ist entscheidend.
Kann man Eryngium alpinum in der Vase verwenden?
Ja, die Blüten sind sehr haltbar und auch im getrockneten Zustand ein beliebtes Element in Blumenarrangements.
Wie lange blüht Alpen-Mannstreu?
Die Hauptblütezeit liegt zwischen Juli und August. Bei günstigen Bedingungen hält die Blüte bis in den September hinein.
Verträgt die Pflanze Rückschnitt?
Nach der Blüte kann ein Rückschnitt zur optischen Aufwertung erfolgen. Ein radikaler Rückschnitt im Herbst ist aber nicht nötig.
Braucht Eryngium Dünger?
Wenig bis gar nicht. Zu viel Dünger wirkt sich negativ auf Stabilität und Krankheitsresistenz aus.
Fazit
Eryngium alpinum ist eine faszinierende Staude mit markantem, distelähnlichem Aussehen, die in jedem Garten ein architektonisches Highlight darstellt. Die Kombination aus robuster Wuchsform, winterharter Natur und einzigartiger Blütenpracht macht sie zu einer hervorragenden Wahl für Steingärten, Präriebeete und sonnige Staudenrabatten. Auch wenn sie nicht direkt ans Wasser gepflanzt werden sollte, lässt sich Alpen-Mannstreu in der Nähe naturnaher Gartenteiche als strukturgebende Pflanze wirkungsvoll einsetzen.
Mit der richtigen Standortwahl, etwas Geduld bei der Anzucht und minimaler Pflege bleibt die Pflanze über viele Jahre hinweg ein echter Blickfang – sowohl im Beet als auch in Trockensträußen oder Blumengestecken. Sie ist damit ein Paradebeispiel für eine anspruchslose, aber optisch sehr wirkungsvolle Staude im naturnahen Gartenstil.