Physalis pubescens im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Erdkirsche

Wissenswertes zu Physalis pubescens (Erdkirsche)
Herkunft
Die Physalis pubescens, besser bekannt als Erdkirsche, stammt ursprünglich aus den tropischen und subtropischen Regionen Nord- und Mittelamerikas. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den südlichen Vereinigten Staaten über Mexiko bis nach Südamerika. Dort wächst sie vor allem auf offenen Flächen, Wegrändern und in gestörten Habitaten, wo sie sich als Pionierpflanze etabliert hat. In Europa wurde die Erdkirsche als Zier- und Nutzpflanze eingeführt und erfreut sich in den letzten Jahren auch bei Hobbygärtnern wachsender Beliebtheit.
Durch ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Böden und Klimata gilt Physalis pubescens als robuste Kulturpflanze, die sich in Gärten, auf Terrassen und sogar in größeren Töpfen gut anbauen lässt. Sie ist botanisch eng verwandt mit anderen bekannten Physalis-Arten wie der Andenbeere (Physalis peruviana) oder der Lampionblume (Physalis alkekengi).
Systematische Einordnung
- Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
- Gattung: Physalis
- Art: Physalis pubescens
- Deutscher Name: Erdkirsche, manchmal auch Flaumige Blasenkirsche genannt
Die Physalis-Gattung umfasst über 90 Arten, von denen einige essbare Früchte hervorbringen. Wie viele Vertreter der Familie der Nachtschattengewächse enthält auch die Erdkirsche giftige Alkaloide in unreifen Pflanzenteilen, weshalb der Verzehr nur reifer Früchte empfohlen wird.
Beschreibung und Aussehen
Wuchsform:
Physalis pubescens ist eine einjährige, gelegentlich auch zweijährige krautige Pflanze. Sie wächst buschig verzweigt und erreicht je nach Standort eine Höhe von 30 bis 150 Zentimetern. Ihre Stängel sind meist leicht kantig, filzig behaart und tragen zahlreiche Seitentriebe.
Blätter:
Die Blätter sind eiförmig bis herzförmig, leicht gezähnt und auf beiden Seiten weich behaart – daher auch der Artname pubescens (lat. „behaart“ oder „flaumig“). Sie stehen wechselständig am Stängel und verströmen bei Berührung einen leichten, angenehm krautigen Duft.
Blüten:
Im Sommer zeigt die Pflanze kleine, glockenförmige Blüten von etwa 1,5 Zentimetern Durchmesser. Die Blütenfarbe ist meist hellgelb mit einer dunkleren, bräunlichen Mitte. Jede Blüte sitzt einzeln in den Blattachseln und öffnet sich für wenige Tage, bevor sie bestäubt wird.
Früchte:
Nach der Befruchtung entwickelt sich ein stark vergrößerter Kelch, der sich wie ein dünner Lampion um die Beere legt. In diesem Schutz reift die Frucht heran – rund, saftig, gelb bis goldorange, mit einem Durchmesser von etwa 1,5 bis 2 Zentimetern. Die Früchte besitzen ein süß-säuerliches Aroma mit Anklängen von Ananas und Vanille.
Haltung und Pflege
Standort:
Die Erdkirsche liebt sonnige, warme und windgeschützte Lagen. Ideal ist ein Platz mit mindestens sechs Stunden Sonne pro Tag. In halbschattigen Bereichen wächst sie zwar, bildet aber weniger Blüten und Früchte.
Boden:
Am besten gedeiht Physalis pubescens in humoser, gut durchlässiger Erde. Ein leicht sandiger oder lehmiger Gartenboden ist optimal. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da sie zu Wurzelfäule führen kann.
Bewässerung:
Die Pflanze bevorzugt gleichmäßig feuchte, aber niemals nasse Erde. Während trockener Perioden sollte regelmäßig gegossen werden, besonders in Kübelkultur. Überschüssiges Wasser muss abfließen können.
Düngung:
Eine regelmäßige, aber moderate Nährstoffzufuhr fördert Blüten- und Fruchtbildung. Organischer Dünger oder reifer Kompost eignen sich hervorragend. Zu viel Stickstoff führt zu üppigem Blattwuchs, aber weniger Früchten.
Temperatur:
Die Erdkirsche ist wärmeliebend und nicht frosthart. Sie sollte erst ins Freie gepflanzt werden, wenn keine Spätfröste mehr drohen – meist ab Mitte Mai. Temperaturen unter 10 °C hemmen das Wachstum deutlich.
Pflanzung am Gartenteich
Physalis pubescens ist keine Wasserpflanze und nur bedingt für den Teichrand geeignet. Sie bevorzugt trockene bis leicht feuchte Böden und kommt mit dauerhafter Nässe nicht zurecht. Wer sie dennoch in der Nähe eines Gartenteichs pflanzen möchte, sollte auf erhöhte Standorte mit guter Drainage achten. Der dekorative Lampioncharakter kann zwar eine reizvolle optische Ergänzung darstellen, doch Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule und Krankheitsbefall.
Für feuchte Standorte eignen sich besser typische Sumpfpflanzen wie Sumpf-Schwertlilie, Wasserminze oder Hechtkraut. Die Erdkirsche hingegen entfaltet ihre volle Pracht lieber in sonnigen, trockeneren Gartenbeeten oder in großen Pflanzkübeln.
Giftigkeit
Wie viele Nachtschattengewächse enthält auch die Erdkirsche in unreifen Pflanzenteilen giftige Alkaloide. Die grünen Beeren, Blätter und Stängel sind leicht giftig und sollten nicht verzehrt werden. Nur die vollreifen, gelb bis orange gefärbten Früchte sind unbedenklich essbar.
Für Menschen sind diese reifen Früchte ungiftig, für Haustiere (insbesondere Katzen und Hunde) jedoch kann der Verzehr größerer Mengen unverträglich sein. Vorsicht also bei Gärten, in denen Tiere frei herumlaufen.
Vermehrung und Zucht
Aussaat:
Die Vermehrung erfolgt meist über Samen. Diese werden im zeitigen Frühjahr (März bis April) in Anzuchtschalen ausgesät. Eine Bodentemperatur von etwa 22 bis 25 °C begünstigt die Keimung, die nach 10 bis 20 Tagen einsetzt.
Pikieren und Auspflanzen:
Sobald die Keimlinge kräftig genug sind, werden sie pikiert und in Einzeltöpfe gesetzt. Ins Freiland kommen die Jungpflanzen ab Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Ein Pflanzabstand von 50 bis 60 Zentimetern sorgt für ausreichende Belüftung.
Pflege während des Wachstums:
Regelmäßiges Ausgeizen (Entfernen überzähliger Seitentriebe) fördert die Fruchtbildung, da die Pflanze ihre Energie besser auf die Haupttriebe konzentriert. Bei hohen Wuchsformen empfiehlt sich eine Rankhilfe oder Stütze.
Selbstaussaat:
In milden Regionen kann Physalis pubescens zur Selbstaussaat neigen, wenn reife Früchte zu Boden fallen. Diese Eigenschaft kann nützlich sein, um jährlich neue Pflanzen zu erhalten, sollte aber kontrolliert werden, um ein unkontrolliertes Ausbreiten zu verhindern.
Krankheiten und Schädlinge
Spinnmilben:
Treten häufig bei trockener, warmer Witterung auf. Feine Gespinste an den Blattunterseiten sind ein typisches Anzeichen. Eine regelmäßige Sprühung mit Wasser oder der Einsatz von Raubmilben kann helfen.
Pilzkrankheiten:
Zu feuchte Bedingungen führen zu Blattfleckenkrankheiten oder Mehltau. Gute Luftzirkulation und trockenes Laub sind die beste Vorbeugung.
Viren:
Gelegentlich treten virusähnliche Symptome auf, die zu Blattverfärbungen und Wachstumsstörungen führen. Betroffene Pflanzen sollten entfernt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Blattläuse und Weiße Fliege:
Beide saugenden Schädlinge können insbesondere bei Gewächshauskultur Probleme verursachen. Nützlinge wie Marienkäfer oder Schlupfwespen sind eine gute biologische Bekämpfungsmaßnahme.
Alternative Bezeichnungen
- Erdkirsche
- Flaumige Blasenkirsche
- Wilde Physalis
- In manchen Regionen auch Ananaskirsche (nicht zu verwechseln mit Physalis peruviana)
Die Vielfalt der Namen rührt daher, dass viele Physalis-Arten ähnlich aussehen, sich aber im Geschmack und in der Wuchseigenschaft unterscheiden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Sind alle Physalis-Arten essbar?
Nein. Während Physalis pubescens und Physalis peruviana essbare Früchte bilden, sind einige andere Arten wegen ihres Alkaloidgehalts ungenießbar oder giftig.
Wann ist die Erntezeit der Erdkirsche?
In Mitteleuropa meist von Juli bis Oktober. Die Früchte sind reif, wenn der Lampion trocken und pergamentartig wird und die Beere im Inneren gelb oder orange leuchtet.
Kann man Erdkirschen im Topf kultivieren?
Ja, sie eignet sich hervorragend für große Töpfe oder Kübel. Wichtig sind eine gute Drainage und regelmäßige Düngung.
Wie überwintert man Physalis pubescens?
Die Pflanze ist einjährig und nicht frosthart. In sehr milden Regionen kann sie sich manchmal selbst aussäen, ansonsten zieht man sie jedes Jahr neu aus Samen.
Wie schmecken die Früchte?
Süß, aromatisch und leicht säuerlich – mit einem Hauch von Ananas und Vanille. Sie eignen sich für den Rohverzehr, Marmelade, Desserts und als dekorative Garnitur.
Wie lange dauert die Keimung?
Etwa zwei bis drei Wochen, abhängig von der Temperatur und Feuchtigkeit des Substrats.
Fazit
Die Physalis pubescens, bekannt als Erdkirsche, ist eine charmante und ertragreiche Gartenpflanze, die mit ihren goldgelben Früchten und dekorativen Lampionhüllen ein exotisches Flair in jeden Garten bringt. Sie vereint Zierwert und Nutzwert auf natürliche Weise.
Die Pflege ist unkompliziert: Sonne, Wärme und ein durchlässiger Boden sind die wichtigsten Voraussetzungen. Mit regelmäßigem Gießen und einer moderaten Düngung lässt sich die Erdkirsche problemlos kultivieren. Sie ist ideal für Gartenbeete, Hochbeete oder große Kübel und erfreut nicht nur das Auge, sondern auch den Gaumen.
Wer sich für seltenere Nutzpflanzen interessiert, findet in der Physalis pubescens eine spannende Alternative zu bekannten Obstsorten. Die aromatischen Früchte sind vielseitig verwendbar, und die Pflanze selbst ist ein echter Blickfang. Nur eines sollte man beachten: Unreife Früchte sind leicht giftig, daher sollte man stets auf den richtigen Reifegrad achten.
Insgesamt ist die Erdkirsche eine pflegeleichte, lohnende und außergewöhnliche Pflanze, die sowohl Zier- als auch Nutzgärtner begeistert. Wer einmal ihre süß-aromatischen Früchte probiert hat, wird diese besondere Physalis-Art kaum wieder aus dem Garten missen wollen.