Salix rosmarinifolia im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Rosmarin-Weide

Wissenswertes zu Salix rosmarinifolia (Rosmarin-Weide)
Die Salix rosmarinifolia, auch bekannt als Rosmarin-Weide, ist ein zierliches und gleichzeitig robustes Gehölz, das sich besonders gut für naturnahe Gartenanlagen, Uferbepflanzungen und Teichränder eignet. Durch ihr feines, silbrig-grünes Laub erinnert sie optisch an Rosmarin, was ihr den deutschen Trivialnamen eingebracht hat. Sie gehört zur großen Familie der Weidengewächse (Salicaceae) und ist eine ausgezeichnete Wahl für naturbelassene Pflanzungen, Bienenweiden und ökologische Gartengestaltung.
Herkunft und botanische Einordnung
Die Rosmarin-Weide (Salix rosmarinifolia) gehört zur Gattung Salix, die mehr als 400 Arten umfasst. Innerhalb der Gattung ist sie eine sogenannte Zwergweide, also ein kleiner, meist kriechender oder halbkugelig wachsender Strauch.
Die natürliche Verbreitung der Salix rosmarinifolia erstreckt sich über weite Teile Eurasiens, insbesondere in feuchten Moor- und Auenlandschaften Osteuropas, Sibiriens und Nordasiens. Auch in Mitteleuropa kommt sie – allerdings selten – in natürlichen Feuchtgebieten vor. In Deutschland gilt sie in freier Wildbahn als gefährdet und steht unter Naturschutz.
Beschreibung und Aussehen
Die Rosmarin-Weide ist ein kleinwüchsiger, horstiger Strauch, der meist nur 50 bis 120 Zentimeter hoch wird. Ihr kompakter Wuchs macht sie ideal für strukturierte Pflanzungen am Gehölzrand oder in Staudenbeeten.
Laub und Zweige
Das hervorstechendste Merkmal dieser Art sind ihre schmal-lanzettlichen, silbrig bis graugrünen Blätter, die stark an Rosmarin erinnern. Die Blattunterseite ist oft filzig behaart, was der Pflanze eine silberne Optik verleiht. Die Blätter sind wechselständig angeordnet und erreichen Längen von 3 bis 7 Zentimetern.
Die Zweige sind zunächst fein behaart und färben sich später graubraun bis olivgrün. In Kombination mit dem Laub ergibt sich eine sehr elegante, fast mediterrane Anmutung, obwohl die Pflanze aus deutlich kühleren Regionen stammt.
Blüten
Die Blütezeit liegt im April bis Mai, oft noch vor dem vollständigen Laubaustrieb. Die Salix rosmarinifolia ist zweihäusig, das heißt: Es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Die unscheinbaren Kätzchenblüten erscheinen an den Triebenden und werden gerne von Insekten wie Bienen und Schwebfliegen besucht – ein echter Pluspunkt für naturnahe Gärten.
Standort und Bodenansprüche
Die Rosmarin-Weide bevorzugt feuchte bis nasse, nährstoffreiche Böden und wächst am besten in sonniger bis halbschattiger Lage. Staunässe wird gut vertragen, Trockenheit dagegen weniger. Ideale Bedingungen findet sie an:
- Teichrändern
- Bachläufen
- Sumpfzonen
- Feuchtwiesen
- Moorbeeten
Boden
Optimal sind humose, leicht saure bis neutrale Böden mit guter Wasserspeicherfähigkeit. Schwere Lehmböden können durch Beimischung von Sand oder Kies durchlässiger gemacht werden. Auch ein Moorbeet-Substrat ist hervorragend geeignet.
Pflanzung am Gartenteich
Salix rosmarinifolia ist eine ideale Pflanze für den Teichrand, insbesondere in der Sumpf- und Feuchtzone (nicht direkt im Wasser, sondern am Übergang). Ihre Wurzeln stabilisieren den Boden, und ihr dichter Wuchs bietet Lebensraum für viele Insekten und Kleintiere.
Pflanztipps für den Teichrand:
- Pflanzabstand: ca. 60–100 cm
- Pflanzzeit: Frühjahr oder Herbst
- Pflanztiefe: Wurzelballen auf Bodenniveau setzen
- Bodenvorbereitung: Bei Bedarf mit Kompost oder Torfersatz aufbessern
Ein Rückschnitt im Spätwinter fördert die Verzweigung und sorgt für eine kompakte, buschige Wuchsform.
Pflege und Haltung
Die Rosmarin-Weide ist äußerst pflegeleicht und winterhart bis etwa -30 °C. Sie benötigt kaum zusätzliche Pflege, wenn der Standort passt.
Pflegehinweise im Überblick:
- Gießen: Nur in der Anwachsphase oder bei extremer Trockenheit nötig
- Düngen: Nicht erforderlich in nährstoffreichen Böden, sonst im Frühjahr mit Kompost oder organischem Dünger versorgen
- Schneiden: Rückschnitt im Spätwinter oder nach der Blüte zur Formgebung und Verjüngung
- Winterschutz: In der Regel nicht nötig
Giftigkeit
Die Rosmarin-Weide enthält wie viele andere Weidenarten Salicylate (Verbindungen, die mit dem Wirkstoff Aspirin verwandt sind). Für Menschen sind die Pflanzenteile in geringen Mengen ungiftig, können aber bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen hervorrufen. Für Haustiere wie Hunde, Katzen oder Nager besteht keine akute Gefahr, sie sollten jedoch keine größeren Mengen davon fressen.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung gelingt einfach über Steckhölzer oder Stecklinge. Auch eine generative Vermehrung über Samen ist möglich, aber deutlich aufwändiger und seltener.
Steckholzvermehrung:
- Im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr ca. 20 cm lange, verholzte Triebe schneiden
- Direkt in feuchten Boden oder in ein Substratgemisch aus Sand und Torfersatz stecken
- An feuchtem Standort bewurzeln sie meist ohne besondere Maßnahmen
Diese Methode ist besonders effektiv und auch für Anfänger problemlos umsetzbar.
Krankheiten und Schädlinge
Salix rosmarinifolia ist relativ robust, kann jedoch wie viele Weiden von typischen Weidenkrankheiten befallen werden:
- Weidenrost (Melampsora spp.) – orangefarbene Pusteln auf der Blattunterseite
- Blattläuse – treten bei Trockenstress vermehrt auf
- Weidenbohrer (Cossus cossus) – Holzschädling, selten im Hausgarten
- Mehltau – bei zu dichter Pflanzung und schlechter Belüftung
Die beste Vorbeugung ist ein geeigneter Standort mit guter Luftzirkulation und ausreichender Bodenfeuchte.
Alternative Bezeichnungen
Neben dem botanischen Namen Salix rosmarinifolia wird die Rosmarin-Weide auch unter folgenden Bezeichnungen geführt:
- Rosmarinblättrige Weide
- Silberweide (nicht zu verwechseln mit Salix alba)
- Sal-Weide (regional)
- Botanisch gelegentlich auch als Salix repens var. rosmarinifolia eingeordnet
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Salix rosmarinifolia für kleine Gärten geeignet?
Ja, durch ihren niedrigen Wuchs und kompakten Habitus ist sie sehr gut für kleinere Gärten geeignet – besonders in der Nähe von Wasserstellen oder in Staudenbeeten.
Wie schnell wächst die Rosmarin-Weide?
Sie wächst moderat schnell, etwa 20–40 cm pro Jahr, abhängig vom Standort.
Kann man Salix rosmarinifolia in einem Topf halten?
Grundsätzlich ja, allerdings sollte der Kübel groß genug sein und stets feucht gehalten werden. Ideal für Terrassen mit naturnahem Stil.
Ist die Pflanze bienenfreundlich?
Ja, die früh blühenden Kätzchen sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber im Frühling.
Wann ist die beste Pflanzzeit?
Frühjahr (März bis Mai) oder Herbst (September bis Oktober), wenn der Boden noch bzw. wieder frostfrei ist.
Fazit: Vielseitiges Ziergehölz für naturnahe Gärten
Die Salix rosmarinifolia (Rosmarin-Weide) ist ein vielseitiges, pflegeleichtes und ökologisch wertvolles Gehölz für alle Gartenfreunde, die Wert auf Natürlichkeit und Artenvielfalt legen. Ihr einzigartiges, silbriges Laub und die kompakte Wuchsform machen sie zu einem gestalterisch interessanten Element – besonders am Teichrand, in Feuchtzonen oder als Teil von Moorbeeten.
Dank ihrer Robustheit, ihrer ökologischen Bedeutung und der einfachen Vermehrbarkeit ist die Rosmarin-Weide eine empfehlenswerte Pflanze für jeden Garten mit Wasserbezug oder hoher Luftfeuchtigkeit.
Wer also auf der Suche nach einer außergewöhnlichen, zugleich bodenständigen Pflanze mit natürlichem Charme ist, wird an der Salix rosmarinifolia lange Freude haben.