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18.04.2025 von Tom

Hybride und Naturhybride

Hybride und Naturhybride
Hybride und Naturhybride - Foto 1

In der Pflanzenwelt ist Kreuzung nichts Ungewöhnliches – viele unserer Garten- und Nutzpflanzen sind das Ergebnis gezielter Züchtung. Doch auch ohne menschliches Eingreifen entstehen neue Pflanzenformen: sogenannte Naturhybriden. Was genau hinter den Begriffen „Hybride“ und „Naturhybride“ steckt und welche interessanten Beispiele es gibt, zeigt dieser Überblick.

Was ist eine Hybride?

Der Begriff Hybride stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Mischling“. Botanisch bezeichnet man damit Nachkommen aus einer Kreuzung zweier unterschiedlicher Arten oder Unterarten. Solche Kreuzungen können sowohl natürlich als auch künstlich entstehen. Das Ziel ist meist, bestimmte Eigenschaften wie Wuchsform, Blütenfarbe oder Widerstandsfähigkeit zu kombinieren.

Hybride und Naturhybride
Hybride und Naturhybride - Foto 2

Viele im Handel erhältliche Zierpflanzen sind gezielt gezüchtete Hybriden:

  • Orchideen (Phalaenopsis-Hybriden): Kreuzungen aus verschiedenen Wildarten ergeben eine riesige Farbvielfalt.
  • Tomaten (Solanum lycopersicum): Moderne Sorten basieren häufig auf Hybriden, um Geschmack, Ertrag und Krankheitsresistenz zu verbessern.
  • Geranien (Pelargonium x hortorum): Sie stammen aus Kreuzungen südafrikanischer Wildformen.
     

Hybriden sind nicht immer fortpflanzungsfähig. Einige bleiben steril, vor allem, wenn die genetische Distanz zwischen den Elternarten zu groß ist. In der Züchtung spielt das aber oft keine Rolle, weil gewünschte Sorten vegetativ vermehrt werden.

Was ist eine Naturhybride?

Von einer Naturhybride spricht man, wenn sich zwei Pflanzenarten ohne menschliches Zutun in freier Natur kreuzen. Das passiert vor allem dann, wenn beide Arten im gleichen Gebiet vorkommen, zur gleichen Zeit blühen und genetisch kompatibel sind. Das Ergebnis ist ein neuer Pflanzentyp, der Merkmale beider Eltern kombiniert.

Hybride und Naturhybride
Hybride und Naturhybride - Foto 3

Beispiele für Naturhybriden:

  • Iris × germanica (Garten-Schwertlilie): Ursprünglich eine Naturhybride, entstanden aus Wildarten wie Iris pallida und Iris variegata. Die daraus hervorgegangene Form wurde durch Kultivierung zu einer der beliebtesten Staudenpflanzen Europas.
  • Salix × sepulcralis (Trauerweide): Diese Weidenform ist eine Kreuzung aus der Chinesischen Weide (Salix babylonica) und einer europäischen Art. Einige Varianten entstanden ursprünglich als Naturhybriden, bevor sie gezielt weitergezüchtet wurden.
  • Viola × wittrockiana (Garten-Stiefmütterchen): Die bekannten Stiefmütterchen sind das Ergebnis mehrerer Kreuzungen aus Wildveilchen, darunter auch natürliche Hybridformen. Farben und Formenvielfalt beruhen auf dieser genetischen Durchmischung.
  • Typha × glauca (Zwischenform der Rohrkolben): Eine Naturhybride aus Typha latifolia (Breitblättriger Rohrkolben) und Typha angustifolia (Schmalblättriger Rohrkolben). Die Hybridform wächst in Nordamerika oft besonders stark und kann dort sogar heimische Arten verdrängen.

Das „x“ im Namen

Durch das „ד in botanischen Pflanzennamen wird eine Hybride gekennzeichnet. Steht das „ד vor dem Artnamen, handelt es sich um eine interartliche Hybride, wie bei Iris × germanica. Erscheint es vor dem Gattungsnamen, zeigt es an, dass die Pflanze eine intergenerische Hybride ist, also eine Kreuzung zwischen zwei Gattungen, etwa bei × Cupressocyparis leylandii. In manchen Fällen wird das „ד zwischen zwei Artnamen gesetzt, um die Kreuzung direkt zwischen diesen zu kennzeichnen, wie bei Salix alba × Salix fragilis. Das „ד dient so der präzisen Kennzeichnung und hilft, die Herkunft und systematische Einordnung der Hybride klar zu definieren.

 

Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de

Tom

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Titel: Hybride und Naturhybride (Artikel 6858)

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